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Wildvögel regen den Jagdtrieb von Katzen an, doch es gibt Möglichkeiten, sie zu schützen.
Für die einen sind sie freundliche Mitbewohner, für die anderen lautlose „Vogel-Killer“: Die Frage, ob Katzen den Vogelbestand bedrohen, wird immer wieder heiß diskutiert. Wir werfen einen Blick auf die Fakten und geben Tipps, wie man Vögel vor Katzen schützen kann.
Fast 17 Millionen Katzen wohnen in deutschen Haushalten. Der Deutsche Tierschutzbund schätzt, dass außerdem rund zwei Millionen verwilderte Katzen durch Straßen und Gärten streifen. Ob Stubentiger, Freigänger oder Streuner – sie alle sind geschickte Jäger.
In das Beuteschema von Katzen fallen unter anderem Wildvögel. Treffen Samtpfoten und Singvögel aufeinander, ziehen in der Regel die Vögel den Kürzeren:
Immer wieder schlagen Wissenschaftler Alarm: Katzen seien für Vogelbestände der Tod auf leisen Pfoten. Obwohl regelmäßig Studien dazu veröffentlicht werden, ist die Datenlage unübersichtlich.
Eine grobe Berechnung hat Lars Lachmann aufgestellt. Der Vogelexperte des NABU (Naturschutzbund Deutschland) geht davon aus, dass
Nur in Siedlungen seien Katzen ein ernstzunehmender Faktor für den Rückgang von Vogelpopulationen. Der Vogelexperte beobachtet dort allerdings insgesamt ein Ansteigen der Vogelbestände. Im Bereich der Landwirtschaft und im Wald nehmen die Bestände dagegen ab.
Lachmann sieht die größere Bedrohung für die Artenvielfalt deshalb in der fortschreitenden Verschlechterung von Lebensräumen für Vögel. Dazu trägt vor allem der Mensch bei – und nicht der Jagdtrieb von Katzen.
Bei den Diskussionen um die Bedrohung der Artenvielfalt durch die Katze schwingt der Vorwurf mit, die Katze frisst Vögel, weil ihr langweilig ist.
Fakt ist aber: Eine Katze jagt Vögel, weil sie einen angeborenen Jagdtrieb hat. Ohne diesen könnte sie im Freien nicht überleben.
Der Fellnase ihren angeborenen Jagdtrieb abzugewöhnen, ist keine Option. Stattdessen können die Besitzer eines Freigängers andere Maßnahmen ergreifen, wenn sie Wildvögel vor Katzen schützen wollen:
Viele Katzenhalter „schmücken“ ihre Freigänger mit einem Katzenhalsband mit Glocke. Das Geräusch des Glöckchens versetzt Vögel zwar in Alarmbereitschaft. Allerdings ist der hilflose Vogelnachwuchs auch vor einer klingelnden Katze nicht sicher.
Statt Schutz für Vögel bringt das Glockenhalsband vor allem Lärm und Ärger: Das Klingeln ist eine Tortur für die empfindlichen Ohren Ihrer Katze. Besser ist es stattdessen, den Garten vogelfreundlich zu gestalten.
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Die folgenden Tipps sind nicht nur für Katzenbesitzer hilfreich. Wer hin und wieder fremde Katzen durch den Garten huschen sieht, kann diesen vogelfreundlich einrichten und so zum Vogelschutz beitragen.
Wenn Sie den Vögeln in Ihrem Garten Nistkästen bereitstellen möchten, hängen Sie diese an schwer erreichbaren Orten auf. Achten Sie außerdem darauf, Futterhäuschen und Vogeltränken möglichst weit entfernt von Klettermöglichkeiten für Katzen aufzustellen. Sie können die Futterquellen auch an glatten Fassaden aufhängen.
Tipp: Einige vogelfreundliche Gärtner schwören auf den Harfenstrauch. Das Gewächs verströmt einen für Katzen unangenehmen Geruch, den Menschen nicht wahrnehmen. Wächst der Strauch in der Nähe von Nistplätzen, sollen Katzen einen Bogen darum machen.
Erwischt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch einen Vogel, bringen Sie das verletzte Tier in Sicherheit und wenden Sie sich an eine Fachstelle.
Im zooplus Magazin finden Sie wertvolle Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Es kann sich bei dem Beutetier immer um ein fütterndes Elternteil oder ein Jungtier handeln. Suchen Sie deshalb nach dem Nest und beobachten Sie, ob das andere Elternteil sich um die Familie kümmert oder ob die Geschwistervögel in Sicherheit sind.
Quellen:
Tiere begleiten mich schon, seitdem ich denken kann. Es existiert kaum ein Kinderfoto ohne Wellensittich auf dem Kopf oder Katze auf dem Schoß. Seit über zehn Jahren schreibe ich als Redakteurin über verschiedene Themen von der Krankenversicherung bis hin zur Katzenhaltung. Immer dabei: meine Katze Mimi, die für viele Texte die beste Impulsgeberin ist und weiß, wann es Zeit für eine Schreibpause ist.
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