Wachteln werden als Haustiere immer beliebter. Das verdanken sie nicht nur ihren kompakten Maßen: Als besonders unkomplizierte Tiere eignen sich Wachteln für Anfänger und erfahrene Vogelfans gleichermaßen. Wir fassen die wichtigsten Fakten über die kleinen Hühnervögel und die artgerechte Wachtelhaltung zusammen.
Aussehen der Wachteln: Die Zwerge unter den Hühnern
Wachteln zählen zu den kleinsten Hühnervögeln überhaupt: Die in Europa lebende Art ist etwa so groß wie eine Amsel. Sie wird nur rund 18 Zentimeter groß und wiegt zarte 100 Gramm. Einige Züchtungen, wie die Legewachtel, bringen allerdings mehr auf die Waage – bis zu 260 Gramm.
Gefieder und Farbschläge
Schnabel und Schwanz sind kurz und gebogen. Insgesamt ist ihr Körper rundlich geformt. Das Gefieder ist bei Wildformen der europäischen Wachteln graubraun gefärbt und von weißen und schwarzen Zeichnungen überzogen. Besonders auffallend sind die hellen Längsstreifen im Gesicht.
Neben den Wildfarben existieren zahlreiche weitere Farbvarianten, die für Abwechslung sorgen. Dazu gehören zum Beispiel die Hellschecken oder weiße Exemplare.
Männliche und weibliche Wachteln lassen sich anhand ihres Brustgefieders unterscheiden: Die Weibchen sind in der Regel einfarbig an der Brust und insgesamt oft etwas heller gefärbt als die Männchen.
Legwachtel oder Zierwachtel?
Es gibt etwa 100 Wachtelarten. Der Europäischen Wachtel zum Verwechseln ähnlich ist die etwas größere Japanwachtel. Außerdem gibt es die viel kleinere und bunt gefärbte Zwergwachtel, die in Asien verbreitet ist. Da die Europäische Wachtel nie domestiziert wurde, findet man bei privaten Haltern fast ausschließlich eine domestizierte Art der Japanischen Legewachtel.
Zierwachteln haben oft ein kräftig gefärbtes Gefieder und sind ebenfalls domestiziert – Halter schätzen ihre Schönheit. Zu den Vertretern der Zierwachteln gehören zum Beispiel die schöne Schopfwachtel mit ihrem unterhaltsamen Kopfschmuck oder die Gambelwachtel.
Können Wachteln fliegen?
Aus anatomischer Sicht können Wachteln fliegen. In der Praxis nutzen die domestizierten Arten diese Fähigkeit allerdings nur selten, etwa wenn Gefahr droht. Dennoch ist es für Halter wichtig, den Lebensraum ihrer Wachteln nach oben abzusichern.
Denn auch wenn man es Wachteln nicht ansieht: Sie gehören zu den Zugvögeln. Die europäischen Wachteln folgen ihrer Natur nach wie vor. Halter domestizierter Arten berichten, dass sie im Herbst auch bei ihren Wachteln ein vermehrtes Flattern oder kurze Flugeinlagen beobachten.
Charakter: Introvertierte Meister im Verstecken
Die winzigen Vögel, die typischerweise als Legewachteln gehalten werden, sind mit ihrem Gefieder und aufgrund ihrer geringen Größe echte Tarnungskünstler. Entsprechend zurückhaltend ist auch ihr Charakter. Sie sind eher scheu und unauffällig.
Trotz ihrer Introvertiertheit sind Wachteln stets gut gelaunt, gesellig und entspannt – sofern keine Gefahr droht. Am liebsten verbringen sie ihre Zeit mit gefiederten Artgenossen. Bei liebevoller Pflege tauen sie auch dem Menschen gegenüber schnell auf und können sogar handzahm werden.
Wie hält man Wachteln? Tipps für ein artgerechtes Wachtelleben
Die Wachtelhaltung ist grundsätzlich unkompliziert. Der Vorteil gegenüber der Hühnerhaltung ist, dass für die Haltung von Wachteln weniger Fläche nötig ist.
Einzeln oder mit Artgenossen?
Wie viele Wachteln sollte ich halten?
Auch wenn Wachteln weniger Platz als Hühner benötigen, sollte genug Platz vorhanden sein, um mehreren Wachteln ein Zuhause bieten zu können: Zierwachteln sollten paarweise zusammenleben, Japanische Wachteln fühlen sich in Gruppen von etwa fünf Tieren am wohlsten. Denn: Wachteln sind Kuschelköniginnen und suchen die Nähe zu Artgenossen.
Mindestanforderungen
Wachteln halten: Vorschriften und Mindestanforderungen
Auf keinen Fall sollten Sie Wachteln in der Wohnung halten oder in einem Käfig. Idealerweise sind Ihre Wachteln im Garten untergebracht, zum Beispiel in einer Voliere mit Dach, einem großzügigen Gehege oder einem Wachtelstall, der sicher vor Fressfeinden ist.
Für die Größe Ihrer Wachtelunterkunft gibt es keine strengen Vorgaben, allerdings sollten auf einem Quadratmeter nicht mehr als fünf Wachteln leben. Eine gewisse Höhe sollte das Zuhause Ihrer Wachteln ebenfalls haben. Experten empfehlen mindestens 50 Zentimeter.
Muss ich Wachteln anmelden? In einigen Bundesländern ist es notwendig, Wachteln anzumelden. Erkundigen Sie sich am besten beim örtlichen Veterinäramt über die Regelungen an Ihrem Wohnort.
Unterkunft
Wie sieht das perfekte Wachtelzuhause aus?
Ist Ihre Voliere hoch genug, fällt es Ihnen leichter, das Refugium bequem zu reinigen. Als Bodenbelag eignet sich Einstreu in Form von Stroh, Sägespänen oder Rindenmulch.
Wachteln vertragen zwar frostige Temperaturen. Wichtig ist, dass sie trotzdem bei Unwetter einen Rückzugsort vorfinden, der vor Zugluft geschützt und für den Winter isoliert ist. Außerdem brauchen sie Platz, um sich bewegen zu können, einen Futterbereich und Käfigzubehör.
Wachteln freuen sich im Wachtelgehege über:
Fress- und Wassernäpfe, zum Schutz vor Verunreinigung erhöht platziert
Versteckmöglichkeiten
Platz für Auslauf
Zweige, Körbe und andere Accessoires gegen Langeweile
ein Sandbad für die Gefiederpflege
bei Bedarf Plätze zum Nisten und Ausbrüten von Eiern
Wachtelzucht
Kann ich Wachteln züchten?
Wenn Sie Wachteln züchten möchten, ist das kein Problem. Die Zucht setzt allerdings etwas mehr Equipment voraus.
Sie benötigen spezielle Plätze, an denen die Küken separat aufwachsen können, einen Brutplatz und spezielles Kükenfutter. Mit gewissenhafter Recherche steht der Zucht jedoch nichts im Weg.
Vergesellschaftung
Wachteln vergesellschaften – funktioniert das?
Das funktioniert sogar sehr gut: Die Zwerge sind zwar introvertiert, dennoch lassen sie sich problemlos vergesellschaften. Sie können zum Beispiel Wachteln mit Hühnern halten oder neue Wachteln in Ihre Gruppe integrieren.
Ernährung
Ernährung: Das ideale Futter für Wachteln
In der Natur fressen Japanische Vertreter der Vogelart am liebsten Körner und Samen, Früchte, Gräser, Kräuter und Insekten.
Das Futter für Ihre domestizierten Wachteln enthält idealerweise Rohprotein, Rohöle und -fette, Rohfasern, Mineralstoffe und Aminosäuren. Für eine ausreichende Versorgung damit sollten folgende Bestandteile auf dem Speiseplan nicht fehlen:
hochwertiges Wachtelfutter in Pelletform als Hauptfutter für jeden Tag –die Pellets dürfen nicht zu groß sein
Körnerfutter als Beimischung oder Ergänzung – dazu unbedingt möglichst feinen Grit anbieten
Gras und Kräuter als Zwischenmahlzeiten
ab und zu Samen als Leckereien
frisches Gemüse alle paar Tage, seltener Obst
Wasser jederzeit anbieten
Um die perfekte Zusammenstellung für Ihr Wachtelfutter zu finden und den Tieren ein gesundes Leben zu ermöglichen, lassen Sie sich am besten von einem erfahrenen Züchter beraten.
Gesundheit
Gesundheit: So bleiben Wachteln putzmunter
Wachteln gelten als sehr robust und gegen viele Krankheiten immun. Das ist allerdings ein Mythos, denn wie alle Hühnervögel können auch sie erkranken.
Typische Krankheiten sind:
Schnupfen
Legenot
Vitaminmangel
Kokzidiose (eine parasitäre Erkrankung)
Staphylococcus aureus (ein Bakterienbefall)
Halter sollten ihre Wachteln immer im Auge behalten und bei körperlichen oder Verhaltensänderungen umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Besonders bei einem Befall mit Staphylococcus aureus gilt es, keine Zeit zu verlieren.
Wie lange leben Wachteln?
In der Obhut des Menschen leben gesunde Wachteln etwa drei bis fünf Jahre – falls sie nicht vorher geschlachtet werden. Denn ihr Fleisch gilt für viele Feinschmecker als Delikatesse. Auch Wachteleier haben aufgrund ihres intensiven und würzigen Geschmacks viele Fans.
Kauf: Wie viel kostet eine Wachtel?
Legewachteln sind für rund fünf Euro zu haben. Falls Sie auf der Suche nach Zierwachteln sind, kann der Preis für die schönen Tiere etwas höher liegen.
Wenn Sie Ihren Garten mit Leben füllen und Wachteln kaufen möchten, suchen Sie am besten Geflügelzüchter in der Nähe Ihres Wohnortes. Daneben bieten sich auch Internetportale oder Kleintiermärkte an.
Herkunft: In der Welt zu Hause
Bereits die Ägypter schätzten die Wachtel als Lieferantin für Fleisch und Eier. Genau wie heute gab es auch damals schon Zierwachteln. Über die genaue Herkunft der Tiere ist allerdings wenig bekannt.
Die Zwergenhühner kommen in Europa, Asien und in Afrika vor und leben vorzugsweise am Boden. Während die heimische Art warme Orte mit viel Vegetation mag und Sonnenschein liebt, zieht es die asiatischen Vertreter eher auf feuchte Wiesen.
Da in Europa der Lebensraum der Wachteln immer knapper wird, gehen die Bestände seit Jahren zurück. In Asien werden die Tiere vor allem für ihr Fleisch gezüchtet. Trotzdem gilt die Vogelart nicht als gefährdet.
Tiere begleiten mich schon, seitdem ich denken kann. Es existiert kaum ein Kinderfoto ohne Wellensittich auf dem Kopf oder Katze auf dem Schoß. Seit über zehn Jahren schreibe ich als Redakteurin über verschiedene Themen von der Krankenversicherung bis hin zur Katzenhaltung. Immer dabei: meine Katze Mimi, die für viele Texte die beste Impulsgeberin ist und weiß, wann es Zeit für eine Schreibpause ist.
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