Alexandersittich

Verfasst von Natalie Decker
Alexandersittich

Der Alexandersittich ist an seinem überwiegend grünen Gefieder und dem leuchtend roten Schnabel zu erkennen.

Der Alexandersittich stammt ursprünglich aus Südasien. Seinen Namen verdankt er Alexander dem Großen, der diesen prächtigen Papagei bei seinen Feldzügen wohl aus Indien mitgebracht hat. Einst ein Statussymbol der Adeligen, ist der grüne Edelsittich heute ein beliebter Ziervogel, der allerdings viel Platz benötigt.

Aussehen: Wie groß ist der Alexandersittich?

Der Alexandersittich ist ein Papagei aus der Gattung der Edelsittiche. Er erreicht eine Körperlänge zwischen 48 und 62 cm und ein Gewicht von bis zu 260 g. Damit ist der aus Asien stammende Vogel der größte Vertreter der Edelsittiche. Es sind neben der Nominatform (Psittacula eupatria eupatria) vier Unterarten bekannt:

  • Birmesischer Alexandersittich (Psittacula eupatria avensis)
  • Andamanen-Alexandersittich (Psittacula eupatria magnirostris)
  • Nördlicher Alexandersittich (Psittacula eupatria nipalensis)
  • Laos-Alexandersittich (Psittacula eupatria siamensis)

Wie sieht der Alexandersittich aus?

Typisch für den Alexandersittich sind das überwiegend grüne Gefieder und der kräftige, leuchtend rote Schnabel. Der Kopf und die Unterseite sind etwas heller gefärbt. An den Schultern ist ein braunroter Fleck erkennbar.

Seine Körperform ist schlank und langgestreckt. Die langen Schwanzfedern sind blaugrün mit gelben Spitzen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Farbmutationen bei dieser Vogelart, darunter gelbe, weiße, blaue und gescheckte Tiere.

Unterschiede zwischen Hahn und Henne

Männchen und Weibchen sehen einander recht ähnlich, daher ist die Geschlechtsbestimmung häufig nicht so einfach.  Allerdings besitzt das Männchen ein schwarzes Hals- und rosarotes Nackenband, das dem Weibchen fehlt. Weibliche Tiere sind zudem etwas kleiner und blasser.

Männliche Jungtiere sind wie Weibchen gefärbt. Das charakteristische Halsband entwickeln sie erst mit der Geschlechtsreife. Die Augen der Jungvögel sind schwarz und zeigen erst im Erwachsenenalter die typische blassgelbe Farbe.

Was ist der Unterschied zwischen Halsbandsittich und Alexandersittich?

Auf den ersten Blick können diese beiden grünen Papageien leicht miteinander verwechselt werden. Allerdings ist der Alexandersittich deutlich größer, weshalb er zur besseren Unterscheidung der beiden Arten auch „Großer Alexandersittich“ genannt wird. Der Halsbandsittich ist dagegen unter dem Namen „Kleiner Alexandersittich“ bekannt.

Des Weiteren besitzt der Alexandersittich einen roten Fleck auf den Flügeldecken und einen komplett roten Schnabel. Beim Halsbandsittich sind Schwarztöne im Schnabel erkennbar.

Verhalten: Schneller Flieger mit lauter Stimme

Alexandersittiche sind soziale Vögel, die in der freien Natur paarweise oder in kleinen Schwärmen zusammenleben. Sie sind tagaktiv und besitzen auffallend laute Stimmen.

Vor allem morgens, wenn sie zur Nahrungssuche aufbrechen, sowie abends, wenn sie sich auf ihren Schlafbäumen niederlassen, sind ihre kreischenden Rufe zu hören.

Auch im Flug lassen die Papageien gerne ihre tiefen Stimmen erklingen. Die Tiere sind geschickte, schnelle Flieger, die sich mit gleichmäßigen Flügelschlägen durch die Luft bewegen. Während der Balz setzen sie eher zwitschernde Laute als Kommunikationsmittel ein.

Fortpflanzung und Jungenaufzucht

Männchen und Weibchen leben normalerweise monogam zusammen. In freier Wildbahn nutzten die Tiere häufig selbstangelegte Baumhöhlen als Brutstätte.

Alternativ beziehen sie ehemalige Spechthöhlen. Die Henne legt zwei bis vier Eier, die sie allein ausbrütet. Währenddessen wird sie von ihrem Partner gefüttert.

Wann werden die Jungvögel geschlechtsreif?

Nach einer Brutzeit von 20 bis 28 Tagen schlüpfen die nackten Jungvögel, die von beiden Elterntieren versorgt werden.

Innerhalb von 35 bis 50 Tagen werden die Kleinen flügge, werden jedoch noch etwa drei Wochen lang von den Altvögeln gefüttert. Die Geschlechtsreife erreichen sie mit circa 18 Monaten.

Unterbringung: Haltung mindestens paarweise

Große Edelsittiche wie der Alexandersittich benötigen eine geräumige Voliere. Empfehlenswert sind die Mindestmaße 6 m x 2 m x 2,5 m für ein Pärchen, sofern die agilen Papageien täglich Freiflug erhalten. Die geselligen Vögel einzeln zu halten, ist nicht möglich.

Sollen die widerstandsfähigen Tiere in einer Außenvoliere leben, muss ihnen ein frostfreier Schutzraum zur Verfügung gestellt werden. Alternativ ist die Unterbringung in einem eigenen Vogelzimmer möglich. In diesem Fall sollte eine Vogellampe mit UV-Anteil das fehlende Sonnenlicht ersetzen.

Eine Zimmertemperatur zwischen 18 und 25 Grad sowie eine relative Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 Prozent gelten als ideal für die exotischen Vögel.

Einrichtung der Voliere

Die Voliere sollte nicht aus Holz gefertigt sein, da die nagefreudigen Vögel das Material mit ihren kräftigen Schnäbeln schnell kaputt machen können. Stattdessen sollte ein Modell aus Metall gewählt werden.

Mehrere Sitzstangen, Seile, Schaukeln und Spielzeug sowie Zweige von unbehandelten Obstbäumen sorgen für Abwechslung und Beschäftigung.

Ein Badehäuschen wird gerne angenommen. Auf andere Vogelarten wie Wellensittiche als Mitbewohner können Alexandersittiche dagegen verzichten – sie lassen sich nicht gut mit anderen Vögeln vergesellschaften.

Ernährung: Was fressen Alexandersittiche?

Alexandersittiche können mit Futtermischungen für Großsittiche gefüttert werden. Diese enthalten verschiedene Sämereien wie Hirse, Hafer, Weizen und Sonnenblumenkerne.

Daneben benötigen die Ziervögel täglich Frischfutter in Form von Obst, Gemüse und/ oder Wild- beziehungsweise Küchenkräutern. Keimfutter, etwa gekeimte Hirse, sowie Kolbenhirse eignen sich gut als gesunde Leckerei.

Darüber hinaus brauchen die grünen Papageien täglich frisches Trinkwasser. Vogelgrit, Sepiaschalen beziehungsweise ein Pickstein sorgen für die notwendige Mineralstoffversorgung und eine gesunde Verdauung. Während der Mauser können die Vögel zusätzlich Proteinfutter in Form von gekochtem Ei, Insekten oder Larven erhalten.

Gesundheit: Wie alt wird ein Alexandersittich?

Generell ist der Alexandersittich ein robuster Vogel. Wenn er artgerecht gehalten wird, kann er 20 bis 30 Jahre alt werden, in Ausnahmefällen sogar noch älter.

Wichtig für ein langes, gesundes Vogelleben ist die richtige Ernährung. Die Futtermischung sollte nicht zu viele fettreiche Samen und Nüsse wie etwa Sonnenblumenkerne und Erdnusskerne enthalten, damit die Großsittiche nicht übergewichtig werden.

Denn das zusätzliche Gewicht schwächt das Immunsystem und belastet die Gelenke.

Besuch beim Tierarzt

Zeigt der Papagei typische Krankheitsanzeichen wie Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust, apathisches Verhalten oder Kotveränderungen, sollte er einem vogelkundigen Tierarzt vorgestellt werden.

Auch eine plötzliche Verhaltensänderung, etwa eine ungewöhnliche Zutraulichkeit oder Absonderung von der Gruppe, ist Anlass für einen Tierarztbesuch.

Herkunft: Papagei aus Südasien

Der Alexandersittich ist in Südasien zu Hause. Die verschiedenen Unterarten sind von Afghanistan über Indien, Sri Lanka, Bangladesch, Myanmar und Thailand bis nach Laos anzutreffen.

Als Haustiere werden meist die Nominatform oder auch Kreuzungen der verschiedenen Unterarten gehalten. Die Tiere bewohnen feuchte Waldgebiete, aber auch Kulturlandschaften wie Felder und Obstplantagen.

Dort richten die Sittiche oft erheblichen Schaden an, weshalb sie von den Bauern vertrieben werden. Inzwischen wird die Art als „potenziell gefährdet“ eingestuft. Lebensraumverlust und auch der illegale Wildtierhandel haben dazu geführt, dass die Bestände abnehmen.

Benannt nach Alexander dem Großen

Seinen Namen verdankt der Alexandersittich dem makedonischen König Alexander dem Großen. Dieser soll den prächtigen Vogel von seinen Eroberungszügen um 326 v. Chr. von Indien mit nach Europa gebracht haben.

Zurück in der Heimat wurde der Alexandersittich zum Statussymbol, welches gerne von Adeligen gehalten wurde. Damit blickt dieser exotische Vogel auf eine ca. 2500-jährige Historie als Haustier in Europa zurück. Er war die erste Papageien-Art, die hier hergebracht wurde.

Wildlebende Alexandersittiche in Deutschland

Inzwischen gibt es sogar einige freilebende Exemplare, etwa in Nordrhein-Westfalen. Dabei handelt es sich um ausgesetzte oder entflogene Tiere beziehungsweise deren Nachkommen, die dort Parks oder Friedhöfe besiedeln.

Zwei Alexandersittiche © Roger Hagelstein1/Wirestock Creators / stock.adobe.com
Alexandersittiche sind sehr gesellig und müssen daher mindestens zu zweit gehalten werden.

Anschaffung: Was kostet ein Alexandersittich?

Aufgrund seiner imposanten Größe gehört der Alexandersittich zu den eher selten gehaltenen Ziervögeln. Wer einen solchen Papagei kaufen möchte, sollte sich an einen seriösen Züchter wenden oder eine Vogelschau besuchen. Der Preis für ein Tier liegt bei circa 150 bis 350 Euro.

Gut zu wissen: Da Alexandersittiche ein recht hohes Alter erreichen, kommt es immer wieder vor, dass Vogelfreunde ihre Tiere umständehalber abgeben müssen. Dann kann man ein Pärchen inklusive Voliere und Zubehör zum Festpreis kaufen.

Fazit: Faszinierende Vögel, großer Platzbedarf

Alexandersittiche sind faszinierende Tiere, die aufgrund ihres hübschen Gefieders und ihres interessanten Sozialverhaltens die Herzen der Vogelfans höherschlagen lassen.

Allerdings will die Anschaffung wohlüberlegt sein: Die großen Vögel brauchen viel Platz und besitzen eine laute Stimme. Die Haltung in einer geräumigen Gartenvoliere mit Schutzhaus oder im separaten Vogelzimmer ist empfehlenswert.

Steckbrief zum Alexandersittich

Kurzinfo: Alexandersittiche sind große Edelsittiche, die mindestens paarweise gehalten werden müssen. Sie besitzen eine laute Stimme.
Wissenschaftlicher Name: Psittacula eupatria
Körperlänge: 48-62 cm
Gewicht: 200-260 g
Durchschnittliche Lebenserwartung: 20-30 Jahre
Preis: ab ca. 150 Euro
Verhalten: sozial, tagaktiv, agil
Gefieder: grün, roter Fleck an den Schultern
Besondere Merkmale: Männchen besitzen ein schwarzes Hals- bzw. rosarotes Nackenband
Pflegeaufwand: mittel
Bewegungsbedarf: hoch
Herkunft: Südasien

Quellen:


Natalie Decker
Profilbild Natalie Decker (mit Pferd)

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.


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