Freiberger Pferd
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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Sie gelten als Hitzköpfe. Dabei sind Pferde, die zum Typ Vollblut zählen, vor allem dann hibbelig, wenn sie ihren Bewegungsdrang nicht ausleben können. Im Rennen geben sie gerne alles und sind auch als Reitpferd beliebt. Welche Pferderassen zu den Vollblütern zählen, was sie auszeichnet und was bei der Haltung zu beachten ist, erfahren Sie in unserem Porträt.
Der Begriff „Vollblut“ bezeichnet einen bestimmten Pferdetyp und nicht eine einzelne Pferderasse. Neben den Vollblütern unterscheidet man noch das Kaltblut, Warmblut, Halbblut und Pony.
Ein Blick auf die englische Entsprechung macht die eigentliche Bedeutung greifbarer. Im Englischen bezeichnet man Vollblüter als „thoroughbred“, was reinrassig bedeutet. Denn die Eltern eines Vollblut-Pferds müssen derselben Rasse angehören.
Nur Pferde, deren Abstammung auf arabische Pferde zurückzuführen ist, fallen unter die Vollblüter. Zu den wichtigsten Vertretern des Vollbluts zählen folgende Pferderassen: das Englische Vollblut, das Arabische Vollblut (Vollblutaraber) und der Anglo-Araber.
Die schönen und starken Vollblut-Pferde werden auch zur Veredelung von Pferderassen eingesetzt. Ein Ergebnis davon ist das Halbblut: Es hat lediglich ein Vollblut-Elternteil und damit einen Vollblutanteil von mindestens 50 Prozent.
Es gilt als vielseitig und stellt – auch aufgrund seiner Abstammung von einer Vollblut-Pferderasse – häufig im Galopprennsport oder im Vielseitigkeitssport sein Können unter Beweis.
Ein Vollblut ist auf der Galoppbahn zu Hause. Entsprechend sportlich sind die Exterieure der athletischen Vierbeiner. Ihr Körperbau ist lang und trocken – also gut konturiert und darauf ausgelegt, der Konkurrenz schnell und ausdauernd davon zu galoppieren.
Ihr Name klingt schon danach: Vollblüter besitzen viel Temperament. Das spiegelt sich bei den Energiebündeln auch in ihrem ausgeprägten Bewegungsdrang wider. Dennoch sind Vollblüter sensibel: Auf Langeweile reagieren sie genauso empfindlich wie auf unbekannte Situationen. Übrigens spüren die Pferde auch, wenn man sie schlecht behandelt.
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Aufgrund ihres Charakters sind Vollblut-Pferderassen eher für fortgeschrittene Pferdefreunde geeignet. Wer sein Vollblut im Griff hat und ihm ausreichend Auslauf und Beschäftigung bietet, wird viel Freude an den gelehrigen Tieren haben. Wenn Sie ein gewisses Feingefühl im Umgang mit Tieren haben und sich auf das Wesen eines Vollbluts einlassen, wird Ihnen das leicht gelingen.
Ursprünglich wurden Vollblüter für den Galoppsport gezüchtet. Je nach Rasse eignet es sich jedoch auch zum Springreiten, für den Jagdsport oder als Freizeit- und Showpferd, weniger jedoch für die Dressur.
Vollblutaraber gelten zum Beispiel als beliebte Freizeitpferde. Das Englische Vollblut ist dagegen ein unschlagbares Distanz- und Rennpferd und wird oft in der Zucht eingesetzt.
Vollblut-Pferderassen powern sich am liebsten bei jeder Gelegenheit aus. Regelmäßige Besuche auf der Weide, viel Auslauf und Beschäftigung sind daher Pflicht. Ideal ist die Haltung auf der Weide in Kombination mit der Stallhaltung.
Mit Artgenossen verträgt das Vollblut sich gut. Hektische Pferde können allerdings Stress für die sensiblen Tiere bedeuten.
Hygiene im Pferdestall und gewissenhafte Fellpflege sind für Pferdebesitzer selbstverständlich. Beim Pferderassen vom Typ Vollblut sollte zudem der Fokus auf der Hufpflege liegen. Dort sind die Galoppkünstler wie viele andere Pferderassen empfindlich.
Die Haltung im Offenstall wird unter Pferdebesitzern immer beliebter und ist grundsätzlich für ein Vollblut möglich. Gerade Vollblutaraber sind bedingt durch ihre Wüstenherkunft an Temperaturschwankungen gewöhnt.
Gegen anhaltende Nässe sollten sie allerdings geschützt werden und brauchen einen Unterstand. Alte oder kranke Pferde sollten im Winter eingedeckt werden.
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Bei der Ernährung haben die meisten Vollblüter ein Luxusproblem: Sie sind schwerfuttrig. Das bedeutet, sie haben einen hohen Energiebedarf und müssen mehr Kraftfutter zu sich nehmen als andere Pferderassen.
Kein Wunder, sie zählen schließlich zu den schnellsten Pferden. Sie brauchen ausreichend Raufutter, das beispielsweise aus Heu, Stroh und Gras besteht.
Faustformel: Pferde benötigen mindestens 1,5 bis 2 Kilogramm Raufutter je 100 Kilogramm Körpergewicht, je nach Rasse auch mehr.
Vollblut-Pferderassen benötigen durch ihren hohen Energieumsatz zusätzlich Kraftfutter wie Hafer oder Mais. Pferde sind es gewöhnt, den ganzen Tag lang zu fressen, allerdings sollte das Kraftfutter idealerweise auf mehrere Mahlzeiten verteilt werden.
Mineralstoffe und Vitamine gehören ebenfalls zur ausgewogenen Ernährung eines gesunden Vollbluts. Sie können je nach Haltung zugefüttert werden.
Aktive Rennpferde sind anfällig für Verletzungen. Bei artgerechter Pflege kann ein Vollblut-Pferd dennoch über 20 Jahre alt werden.
Zu einem langen Leben tragen die richtige Fell- und Hufpflege ebenso bei wie gezielte Untersuchungen und Impfungen. Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts empfiehlt Impfungen gegen Tetanus, Influenza und Herpes. Sinnvoll sei auch der Schutz gegen das West-Nil-Virus.
Damit ein Vollblut im Rennen Top-Leistungen erzielt, sind Untersuchungen der Atemwege, Lahmheitsuntersuchungen und sogar Pferde-Chiropraktik möglich. Außerdem sind im Galopprennsport die Influenza- und die Herpes-Impfung Pflicht.
Wer ein Vollblut als Reitpferd halten möchte, wird bei Händlern, Privatpersonen und Züchtern fündig. Wie viele andere Pferde ist es in der Anschaffung und Haltung kostspielig. Der Kaufpreis für ein erwachsenes Reitpferd liegt bei mehreren tausend Euro. Erfolgreiche Rennpferde sind dagegen deutlich teurer und können leicht mehrere Zehntausend Euro kosten.
Nehmen Sie sich beim Kauf Zeit, um das Pferd auszuprobieren und kennenzulernen. Bei erwachsenen Pferden lohnt oft auch eine Ankaufuntersuchung. Damit gehen Sie sicher, dass Ihr neues Pferd gesund ist und wissen, was Sie bekommen.
Achten Sie außerdem auf vollständige Papiere. Dazu gehört unter anderem der Equidenpass.
Rennpferde werden nicht nur von Gestüten, sondern auch auf Auktionen angeboten. Hier sollten nur erfahrene Pferdehalter kaufen. Die Kosten für das Pferd können in einer Besitzergemeinschaft geteilt werden.
Selbst erfolgreiche Rennpferde gehen irgendwann in Rente und können dann zu Reitpferden umgeschult werden. Zwar ist eine solche Umschulung mit einem gewissen Aufwand verbunden, es gibt allerdings Profis, die viel Erfahrung darin haben.
Für Halter kann es sich lohnen, ein solches Pferd zu kaufen und den verlässlichen und intelligenten Vollblut-Pferden eine zweite Chance zu geben. Auch nach einer Rennkarriere braucht das Vollblut noch ausreichend Bewegung und Beschäftigung.
Das Vollblut ist ein temperamentvolles Pferd mit einer bemerkenswerten Geschichte. Es begeistert vor allem Pferdefreunde, die Geschwindigkeit lieben. Auch abseits der Galoppbahn ist das Vollblut ein vielseitiger Wegbegleiter. Auf der anderen Seite sind die Tiere kostspielig und anspruchsvoll in der Haltung. Deshalb eignen sie sich in erster Linie für erfahrene Halter.
Quellen:
Deutsche Reiterliche Vereinigung
Verband der Züchter und Freunde des Arabischen Pferds
Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten (BMEL)
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Das Kaltblut beeindruckt Pferdeliebhaber mit seiner außergewöhnlichen Stärke und seinem freundlichen Wesen. Nur noch selten wird es heute in seiner ursprünglichen Rolle als Arbeits- und Zugpferd in der Forstwirtschaft eingesetzt. Doch als Freizeitpferd wird der sanfte Riese immer beliebter.