Freiberger Pferd
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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Trakehner gelten als älteste Reitpferderasse Deutschlands. Die sportlichen Tiere überzeugen bei verschiedenen Disziplinen wie Vielseitigkeit, Dressur und Springreiten mit ihrem Leistungswillen. Ihr Temperament und ihre Eigenwilligkeit brachten ihnen jedoch den Ruf ein, schwierig zu sein. Was ist dran?
Kurzinfo: | Sportliches, gut bemuskeltes Pferd, einsatzfreudig, aber eigenwillig |
Stockmaß: | 160–170 cm |
Farben: | alle Farben, v. a. Braune |
Typ: | Warmblut-Pferd |
Gang: | energetisch, raumgreifend |
Ursprung: | Ostpreußen (heute Russland) |
Eignung: | Vielseitigkeit, Distanzreiten, Springreiten, Dressur, Fahrsport, therapeutisches Reiten |
Trakehner sind muskulöse, edle Warmblüter. Mit einem Stockmaß von 160 bis 170 Zentimetern zählen sie zu den mittelgroßen Pferderassen. Ihr Körperbau ist rechteckig, das Gewicht liegt zwischen 450 und 700 Kilogramm.
Grundsätzlich sind unter Trakehnern alle Farben vertreten. Die meisten Tiere haben jedoch braunes, dunkelbraunes oder schwarzes Fell, Schecken sind eher selten. Der ausdrucksstarke Kopf und die schlanken Gliedmaßen sind trocken, verfügen also über wenig Fettgewebe. Die Augen der Trakehner sind aufmerksam, die Ohren relativ lang und sehr beweglich.
Der lange Hals, der ausgeprägte Widerrist, der kräftige Rücken, die markanten Sehnen und die gut bemuskelte Kruppe tragen zum anmutigen Erscheinungsbild dieser Rasse bei.
Insgesamt entsprechen die harmonisch gebauten, langbeinigen Tiere in weiten Teilen dem Idealbild eines modernen, sportlichen Reitpferdes.
Der Charakter der Tiere wird als eigenwillig, nervenstark und gelehrig beschrieben. Den stolzen Pferden haftet aber auch der Ruf an, schwierig zu sein. Und das hat Gründe: Trakehner möchten gefordert werden und Leistung erbringen dürfen. Sie brauchen in der Erziehung liebevolle Konsequenz, um ihr gesamtes Potenzial entfalten können.
Dass diese Rasse unter Pferdefreunden durchaus polarisiert, zeigen Sprüche wie: „Gott schütze mich vor Sturm und Wind – und Pferden, die aus Trakehnen sind!“ Gleichwohl gibt es natürlich auch viele glühende Verehrer dieser Rasse, die sie gegen jede Kritik verteidigen.
Aufgrund ihrer Willensstärke, ihrer Lebhaftigkeit und ihres sensiblen Wesens sollten Trakehner eher nicht von Anfängern geritten werden. Ein erfahrener Reiter kann mit dieser intelligenten, gehfreudigen Pferderasse allerdings viel Freude haben.
Es heißt, Trakehner würden sich „ihren“ Menschen selbst aussuchen. Haben sie ihren Herzensmenschen erst einmal gefunden, zeigen sie sich häufig überaus anhänglich, freundlich und sanftmütig.
Die energiegeladenen, raumgreifenden Bewegungen machen den Trakehner zu einem beliebten Sportpferd. Seine Paradedisziplinen sind die Vielseitigkeit und das Distanzreiten. Aber auch bei der Dressur kommt diese elegante Rasse inzwischen immer öfter zum Einsatz. Bei sportlichen Wettbewerben konnten die leistungsstarken Tiere schon so manche Medaille gewinnen.
Auch im Fahrsport und beim Springreiten können Trakehner ihren Leistungswillen unter Beweis stellen. Aufgrund ihres sensiblen Wesens wird diese Pferderasse übrigens auch gerne beim therapeutischen Reiten eingesetzt.
Die Tiere sind also echte Allrounder. Sie können als Reit- und Sportpferde, aber auch als Freizeit- und Familienpferde genutzt werden. Lediglich beim Westernreiten trifft man eher selten auf Trakehner. Als Veredler kommen diese Pferde auch bei der Zucht anderer Rassen zum Einsatz.
Trakehner sind Warmblüter mit hohem Vollblutanteil. Als soziale Herdentiere sollten sie regelmäßig Kontakt zu Artgenossen haben dürfen und ausreichend bewegt werden – das gilt insbesondere für Pferde in Boxenhaltung.
Für die Haltung im Offenstall sind sie gut geeignet, auch wenn ihr Winterfell weniger dicht ist als das anderer Rassen. Aber wenn ihnen ein wind- und regengeschützter Unterstand zur Verfügung steht, können sie das ganze Jahr über draußen bleiben.
Da es sich beim Trakehner um eine leichtfuttrige Rasse handelt, müssen seine Futterzusammenstellung und -rationierung genau kontrolliert werden.
Bei Trakehnern sind keinerlei rassetypische Krankheiten oder Gendefekte bekannt. Doch obwohl diese Rasse den Ruf hat, besonders zäh zu sein, ist sie anfällig für klassische Pferdekrankheiten wie Mauke, Hufrehe und Koliken. Ohrenentzündungen kommen ebenfalls immer wieder vor.
Bei guter Haltung haben Trakehner eine Lebenserwartung von etwa 25 Jahren. Sie können aber auch 30 Jahre oder sogar noch älter werden.
Diese anmutige Pferderasse hat ihren Ursprung in Ostpreußen, also im heutigen Russland. Im Jahr 1732 gründete der preußische König Friedrich Wilhelm I. das Hauptgestüt Trakehnen. Sein Ziel war zunächst die Zucht ausdauernder Kutschpferde. Als die Nachfrage nach schnellen, vielseitigen Militärpferden stieg, wurden zunehmend Araber und Englische Vollblüter eingekreuzt.
So ist es bis heute geblieben: Neben Trakehnern dürfen bei der reinblütigen Zucht nur Englische und Arabische Vollblüter sowie Shagya-Araber und Anglo-Araber eingekreuzt werden. Jeder reinrassige Trakehner lässt sich auf seine königlichen Vorfahren zurückführen.
Als Ostpreußen im Zweiten Weltkrieg in russische Hände fiel, hätte dies um ein Haar das Aus der Rasse bedeutet. Nur einige wenige Pferde konnten aus dem Hauptgestüt Trakehnen gerettet werden. Mit ihnen wurde die Zucht nach Kriegsende erfolgreich fortgesetzt. Laut Angaben des Verbands handelt es sich beim Trakehner um die älteste Reitpferderasse Deutschlands.
Übrigens werden in Trakehnen heute keine Trakehner mehr gezüchtet. Streng genommen gibt es den Trakehner also nicht mehr. Bei Pferden, die so bezeichnet werden, handelt es sich um Ostpreußische Warmblüter Trakehner Abstammung, kurz Ostpreußen. Sie tragen als Erkennungsmerkmal ein Brandzeichen in Form einer doppelten Elchschaufel auf der linken Hinterhand.
Trakehner werden vor allem in Deutschland, Polen und Russland gezogen. Mit einem weltweiten Bestand von etwa 280 Zuchthengsten und 4.500 Zuchtstuten ist das Blut dieser Rasse weit verbreitet. Ihre Zucht erfordert jedoch viel Hintergrundwissen und Erfahrung, weshalb sie seit 2022 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO zählt.
Die Kosten für einen reinrassigen Trakehner liegen meist zwischen 5.000 und 25.000 Euro. Ausschlaggebend für die Höhe des Kaufpreises sind unter anderem das Alter und der Ausbildungsstand des Tieres.
Quellen:
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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