Freiberger Pferd
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
© anjajuli / stock.adobe.com
Das Süddeutsche Kaltblut ist eine beliebte Zug- und Reitpferderasse, die aus dem österreichischen Noriker hervorgegangen ist. Das gutmütige Kaltblut wird gerne für Kutschfahrten und traditionelle Umzüge, aber auch als Reitpferd genutzt.
Das Süddeutsche Kaltblut zählt zu den mittelgroßen Pferderassen.
Der Körperbau ist weniger massiv als bei vielen anderen Kaltblütern. Denn in der Zucht wird eine gewisse Wendigkeit und Eleganz angestrebt. Trotzdem wirken die Pferde muskulös, kräftig und insgesamt gut proportioniert.
Das Süddeutsche Kaltblut erreicht ein Stockmaß zwischen 160 und 167 Zentimetern. Das Gewicht liegt bei etwa 850 Kilogramm.
Die Brust dieses Pferdes ist ausreichend breit und tief, die Schulter gut gelagert. Typisch sind zudem der breite, sanft auslaufende Widerrist, die tief bemuskelte, leicht gespaltene Kruppe sowie der mittellange Hals, der sich zum Kopf hin verjüngt.
Die Augen sind verhältnismäßig groß und ausdrucksvoll, die Hufe hart und dunkel gefärbt.
Es dominieren Füchse mit hellem Langhaar und Braune. Seltener kommen aber auch Rappen, Schimmel und Tigerschecken vor. Der Kötenbehang ist in der Regel weniger stark ausgeprägt als bei anderen Kaltblutrassen.
Die Rasse wird als ruhig, sanftmütig und freundlich beschrieben. Die Tiere gelten zudem als äußerst ausdauernd, leistungsbereit und lernwillig. Zwar gibt es auch unter den nervenstarken Kaltblütern einige Exemplare mit etwas lebhafterem Temperament, doch auch diese Tiere sind normalerweise gut händelbar.
Insgesamt zeigt sich das Süddeutsche Kaltblut als unkomplizierter Vierbeiner.
Obwohl es sich bei dieser Rasse um ein klassisches Arbeitspferd handelt, punktet das Süddeutsche Kaltblut mit einer guten Rittigkeit. Seine Bewegungen sind raumgreifend, taktmäßig und energisch.
Früher wurde diese kräftige Kaltblutrasse in ihrer süddeutschen Heimat vor allem als Arbeitspferd in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt, etwa beim Holzrücken.
Durch die zunehmende Industrialisierung und Technologisierung der Landwirtschaft kommt das Kaltblut aber immer seltener als klassisches Zug- und Saumpferd zum Einsatz.
Stattdessen wird diese vielseitige Rasse heute gerne als geduldiges, gutmütiges Freizeit- und Familienpferd gehalten. Dabei zeigt das Süddeutsche Kaltblut in verschiedenen reiterlichen Disziplinen sein Können, etwa beim Westernreiten oder in der Dressur.
Dank seines freundlichen Charakters wird dieser Vierbeiner auch als Therapiepferd eingesetzt.
Darüber hinaus gibt es auch heute noch Gelegenheiten, bei denen dieses muskulöse Kaltblut als Zugpferd genutzt wird, etwa bei Kutschfahrten oder traditionellen Festumzügen.
Gerade das bayerische Brauchtum, aber auch Shows oder die Werbung bieten gute Einsatzmöglichkeiten für das Süddeutsche Kaltblut.
Genau wie der Charakter dieses Vierbeiners ist auch seine Haltung recht unkompliziert. Empfehlenswert ist eine Offenstallhaltung oder eine Boxenhaltung mit täglich viel Auslauf gemeinsam mit Artgenossen.
Die genügsamen Kaltblüter gelten als gute Futterverwerter und stellen keine großen Ansprüche an ihre Ernährung. Gras beziehungsweise Heu bilden die Basis. Die Gabe von Kraftfutter ist normalerweise nur dann notwendig, wenn das Süddeutsche Kaltblut schwere Arbeiten verrichten muss.
Das Süddeutsche Kaltblut gilt als robuste Rasse, die für Krankheiten nicht sehr anfällig ist. Bei der Zucht wird viel Wert auf eine gute Hufgesundheit gelegt, sodass beispielsweise Mauke eher selten vorkommt.
Wie bei anderen Kaltblütern auch wird jedoch vermehrt die sogenannte Polysaccharid-Speicher-Myopathie (PSSM) beobachtet. Dabei handelt es sich um eine degenerative Muskelerkrankung, die zu Schmerzen, Steifheit und verminderter Leistungsfähigkeit führen kann.
Durch einen DNA-Test kann die Veranlagung für diese Erkrankung nachgewiesen werden.
Die durchschnittliche Lebenserwartung des Süddeutschen Kaltbluts beträgt etwa 16 bis 20 Jahre. Im Vergleich zu anderen Pferdetypen und -rassen werden die großen, schweren Kaltblüter also nicht ganz so alt.
Das Süddeutsche Kaltblut ist eng mit dem österreichischen Noriker verwandt. Beide haben dieselben Vorfahren – nämlich jene Pferde, die einst in der römischen Provinz Noricum gehalten wurden. Diese umfasste Gebiete des heutigen Sloweniens, Bayerns und Österreichs.
In Bayern entwickelte sich aus einer Zuchtlinie des Norikers schließlich eine eigenständige Rasse mit eigenen Zuchtzielen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts trägt die Rasse ihren heutigen Namen. Bis heute sind sich beide Rassen in Aussehen, Charakter und Nutzung ähnlich.
Doch es gibt auch Unterschiede: So ist das Süddeutsche Kaltblut gemeinhin etwas größer, leichter und schlanker als der typische Noriker.
Gezüchtet wird in Reinzucht, wobei die Rassen Sächsisch-Thüringisches Schweres Warmblut, Englisches Vollblut sowie der Noriker eingekreuzt werden können. Es gibt mehrere Gestüte, auf denen das Süddeutsche Kaltblut gezogen wird – vor allem in Bayern und Baden-Württemberg.
Anders als einige andere Kaltblutrassen ist das Süddeutsche Kaltblut daher nicht in seinem Bestand gefährdet.
Die Kosten für ein Süddeutsches Kaltblut liegen meist zwischen 4.000 Euro und 8.000 Euro. Ausschlaggebend für den Preis sind unter anderem das Alter, die Abstammung und der Ausbildungsstand des Tieres.
Aber auch der Gesundheitszustand spielt eine wichtige Rolle und sollte bei der Ankaufsuntersuchung vor dem Pferdekauf überprüft werden.
Bis heute ist die Rasse vornehmlich im Alpenraum anzutreffen, etwa in Bayern, Baden-Württemberg und Österreich.
Auch wenn das Süddeutsche Kaltblut seinem nahen Verwandten, dem Noriker, recht ähnlich ist, so legen die Züchter beider Rassen doch großen Wert auf die Einzigartigkeit ihrer Tiere.
Das Süddeutsche Kaltblut hat den Ruf, ein umgängliches, leistungsstarkes Arbeitspferd zu sein, welches zunehmend auch als vielseitiges Reit- und Freizeitpferd begeistert.
Kurzinfo: | Vielseitiges und vergleichsweise wendiges Kaltblut aus dem Raum Süddeutschland bzw. Österreich. |
Stockmaß: | ca. 160 – 167 cm |
Farben: | v. a. Füchse und Braune, seltener Rappen, Schimmel und Tiger |
Typ: | Kaltblutpferd |
Gang: | energisch, gleichmäßig, rhythmisch |
Ursprung: | Süddeutschland, Österreich |
Eignung: | Arbeits-, Kutsch-, Therapie- und Reitpferd |
Quellen:
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
Unerschrocken, mutig und trittsicher: Über diese Eigenschaften verfügen die Pferde der Wikinger bis heute. Denn das Islandpferd ist eine der reinsten und ursprünglichsten Pferderassen der Welt. Ihr natürliches Talent für die Gangarten Tölt und Pass macht sie außerdem zu ganz besonderen Reitpferden.
Das Kaltblut beeindruckt Pferdeliebhaber mit seiner außergewöhnlichen Stärke und seinem freundlichen Wesen. Nur noch selten wird es heute in seiner ursprünglichen Rolle als Arbeits- und Zugpferd in der Forstwirtschaft eingesetzt. Doch als Freizeitpferd wird der sanfte Riese immer beliebter.