Freiberger Pferd
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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Das Schwarzwälder Kaltblut, auch als Schwarzwälder Fuchs, St. Märgener Fuchs oder Wälderpferd bekannt, ist eine alte Pferderasse aus dem Schwarzwald. Dort wurden die robusten Tiere ursprünglich in der Waldarbeit eingesetzt. Heute ist die Rasse selten geworden. Liebhaber schätzen das Schwarzwälder Kaltblut jedoch als vielseitiges Reit-, Kutsch- und Freizeitpferd.
Das Schwarzwälder Kaltblut ist auch unter dem Namen Schwarzwälder Fuchs bekannt. Denn die meisten dieser Pferde sind Füchse oder Kohlfüchse mit heller Mähne und hellem Schweif. Häufig tragen Schwarzwälder Kaltblüter weiße Abzeichen.
Genetische Untersuchungen konnten zeigen, dass auch Tiere mit dunklerer Fellfarbe und blonder Mähne zu den Füchsen zählen. Darüber hinaus kommen gelegentlich Braune, Schimmel und Rappen bei dieser süddeutschen Pferderasse vor.
Stuten erreichen ein Stockmaß von 148 bis 156 Zentimetern. Hengste werden bis zu 160 Zentimeter groß. Das Gewicht eines Schwarzwälder Kaltbluts liegt zwischen 600 und 700 Kilogramm. Damit gehört diese Pferderasse zu den leichten bis mittelschweren Kaltblütern.
Typisch für den Schwarzwälder Fuchs sind der kurze, markante Kopf und die ausdrucksvollen Augen. Der Hals ist kräftig und gut aufgesetzt. Schwarzwälder Kaltblüter besitzen eine schräge Schulter, einen kurzen Rücken und eine breite, stark bemuskelte Kruppe.
Die Gelenke sind kräftig, die Hufe hart. Der Bewegungsablauf ist durch raumgreifende Gänge gekennzeichnet. Der Fesselbehang ist weniger stark ausgeprägt als bei anderen Kaltblütern.
Gut zu wissen: Seit geraumer Zeit wird das Schwarzwälder Kaltblut eher als Freizeit- und Reitpferd eingesetzt und weniger als land- und forstwirtschaftliches Arbeitstier. Daher wird versucht, den Schwarzwälder etwas größer zu züchten, um den veränderten Ansprüchen Rechnung zu tragen.
Das Schwarzwälder Kaltblut gilt als gutmütiges, verlässliches und genügsames Pferd. Schließlich musste sich diese Rasse an die rauen Bedingungen ihrer ursprünglichen Heimat, des Schwarzwaldes, anpassen. Ob harter Winter oder karges Futterangebot – das zähe Schwarzwälder Kaltblut kommt auch mit widrigen Gegebenheiten zurecht.
Seine ausgeprägte Lern- und Arbeitsbereitschaft machen den liebenswerten Schwarzwälder Fuchs nicht nur zu einem treuen Helfer in der Landwirtschaft, sondern auch zu einem idealen Familien- und Freizeitpferd. Die Tiere werden als neugierig, intelligent, freundlich und lebhaft beschrieben.
Ursprünglich wurde das kräftige und dennoch wendige Schwarzwälder Kaltblut für die Waldarbeit gezüchtet. Die Bergbauern des Schwarzwaldes benötigten robuste Pferde, die mit den rauen Gegebenheiten der Region zurechtkamen und im dichten Wald gut arbeiten konnten. So wurde die Rasse, die auch Wälderpferd genannt wird, früher beispielsweise zum Holzrücken und beim Holztransport eingesetzt.
Heute übernehmen diese Arbeit größtenteils Maschinen. Das vielseitige Schwarzwälder Kaltblut hat allerdings als Reit-, Kutsch- und Schlittenpferd eine neue Aufgabe gefunden.
Die Rasse eignet sich zum Beispiel
Dressur- und Zirkuslektionen lernen die arbeitswilligen Schwarzwälder Füchse ebenfalls gerne. Aber auch als Therapiepferde machen die geduldigen Kaltblüter eine gute Figur.
Schnee und eisige Temperaturen können dem robusten Schwarzwälder Kaltblut nichts anhaben. Die Rasse kann daher problemlos draußen gehalten werden, braucht aber natürlich trotzdem einen trockenen, sauberen Unterstand.
Aufgrund ihrer Herkunft sind es die widerstandsfähigen Schwarzwälder Füchse gewohnt, mit wenigem, kargen Futter auszukommen. Die Gabe von Kraftfutter ist daher in der Regel nicht notwendig. Der Energiebedarf der Tiere kann allein durch Raufutter gedeckt werden.
Lediglich Schwarzwälder Kaltblüter, die für schwere körperliche Arbeiten herangezogen werden, sowie Tiere, die sichtbar Gewicht verlieren, können von der Zufütterung mit Kraftfutter profitieren.
Generell sollte das Gewicht regelmäßig kontrolliert werden. Bei Neigung zu Übergewicht muss die Futterration gekürzt oder die Bewegungsintensität erhöht werden.
Grundsätzlich gilt das Schwarzwälder Kaltblut als zähe, robuste Pferderasse. Dennoch gibt es einige Krankheiten, die bei diesen Pferden gehäuft beobachtet werden. Dazu zählt beispielsweise die Muskelerkrankung Polysaccharide Storage Myopathy (PSSM), auch bekannt unter dem Namen Polysaccharid-Speicherkrankheit.
Zu den weiteren Erkrankungen, die beim Schwarzwälder Fuchs typischerweise auftreten können, gehören Mauke, Arthrose und Atemwegsinfektionen. Als leichtfuttrige Rasse sind die Tiere außerdem anfällig für Hufrehe.
Bei guter Pflege hat der Schwarzwälder Fuchs eine Lebenserwartung von 25 bis 30 Jahren. Da die Rasse ursprünglich als Zugpferd für schwere Lasten gezüchtet wurde, kommen allerdings Rückenprobleme immer wieder vor. Ist der Rücken zu weich, muss der Reiter durch entsprechendes Gymnastizieren dafür sorgen, dass die Rückenmuskulatur des Pferdes gekräftigt wird.
Beim Schwarzwälder Kaltblut handelt es sich um eine sehr alte Nutztierrasse. Schon seit dem Mittelalter werden die robusten Zugpferde für die schwere Waldarbeit im Schwarzwald gezüchtet.
Hervorgegangen ist der Schwarzwälder Fuchs aus der Kreuzung einheimischer Stuten mit kräftigen Ardenner– und Noriker-Hengsten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Schwarzwälder Pferdezuchtgenossenschaft in St. Märgen gegründet. Noch heute ist die Rasse auch unter dem Namen St. Märgener Fuchs bekannt.
Der Zweite Weltkrieg und vor allem der Bedeutungsverlust in der Landwirtschaft durch die zunehmende Motorisierung setzten dem Schwarzwälder Kaltblut schwer zu. Ende der 1970er-Jahre waren noch 159 Stuten verzeichnet.
Um den Genpool aufzufrischen, werden seit einigen Jahren Hengste anderer Rassen eingekreuzt, allen voran Noriker und Freiberger. Sie ähneln dem Schwarzwälder Fuchs in Aussehen und Charakter und sollen für frisches Blut in der Zucht sorgen.
Derzeit gilt der Bestand zwar als stabil, dennoch steht das Schwarzwälder Kaltblut auf der Beobachtungsliste der „Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutztierrassen in Deutschland“.
Auf Pferdemärkten und in Kleinanzeigen finden sich selten reinrassige Schwarzwälder Kaltblüter. Wer ein Schwarzwälder Kaltblut kaufen möchte, sollte daher ein spezialisiertes Gestüt aufsuchen. Der Zuchtschwerpunkt liegt in Süddeutschland.
Ein Fohlen kostet im Regelfall zwischen mehreren hundert und 2.000 Euro. Ältere, bereits gerittene Pferde schlagen je nach Ausbildungsstand, Zuchtlinie und Gesundheitszustand mit 4.000 bis 9.000 Euro zu Buche.
Der Schwarzwälder Fuchs ist ein optisch ansprechendes Pferd mit angenehmem Charakter. Da dieses Pferd für ein Kaltblut relativ leicht gebaut und wendig ist, lässt es sich für eine Vielzahl an Aufgaben einsetzen – von Kutschfahrten über Freizeitreiten bis hin zur Dressur.
Besonderheiten: | Das Schwarzwälder Kaltblut ist ein robustes Arbeits- und Freizeitpferd. Es eignet sich für Kutschfahrten genauso wie für Zirkuslektionen und Westernreiten. |
Charakter: | genügsam, freundlich, arbeitswillig, intelligent, offen, gelassen |
Stockmaß: | 148-160 cm |
Gewicht: | 600-700 kg |
Fellfarbe: | meist Fuchs bzw. Kohlfuchs, seltener Braune, Rappen und Schimmel |
Langhaar: | hell |
Pflegeaufwand: | gering |
Bewegungsbedarf: | mittel bis hoch |
Erziehungsaufwand: | mittel |
Lebenserwartung: | 25-30 Jahre |
Preis: | ab ca. 4.000 Euro |
Herkunft: | Deutschland |
Quellen:
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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