Oldenburger

Verfasst von Sabrina Quente
Oldenburger Pferd braun

Oldenburger kommen in verschiedenen Fellfarben vor. Erlaubt sind auch weiße Abzeichen, beispielsweise am Kopf.

Olympisches Gold und eine Statue aus Bronze – Oldenburger haben sich vor allem durch ihre Kraft und Sportlichkeit einen Platz unter den erfolgreichsten Pferderassen gesichert. Auch die Ausstrahlungskraft und Eleganz der norddeutschen Pferde entzückt viele Pferdeliebhaber. Trotzdem sind die stolzen Tiere bodenständig und ideale Begleiter für Jung und Alt.

Aussehen: Elegante Sportler

Oldenburger Pferde haben ein Exterieur der Extraklasse: Sie sind besonders elegant, muskulös und ausdrucksstark. Aus ihrem Blick sprechen Aufmerksamkeit und Intelligenz. Ihr sportlicher Körper zeichnet sich durch lange Beine und einen athletischen, breiten Hals aus und ist von Muskeln durchzogen. Ihre elegante Erscheinung verdanken die Pferde auch ihrem hoch angesetzten Schweif.

Das Stockmaß liegt bei der Pferderasse aus Oldenburg zwischen 1,65 und 1,75 Meter und das Idealgewicht zwischen 500 und 700 Kilogramm. Die meisten Oldenburger sind braun bis dunkelbraun gefärbt. Rappen und Füchse sind unter den Athleten ebenso vertreten wie Oldenburger Apfelschimmel, Schecken sind dagegen sehr selten zu finden. Weiße Abzeichen am Kopf oder an den Beinen sind erlaubt.

Was ist der Oldenburger: Warmblut oder Vollblut?

Auch wenn sein sportlicher Körper aus einer Veredelung mit dem Vollblut entstand, ist der Oldenburger schon immer ein Warmblut. Die Warmblutzucht ist in Deutschland übrigens regional organisiert, deshalb werden die verschiedenen Vertreter, zu denen auch der Oldenburger gehört, oft unter dem Begriff Deutsches Reitpferd zusammengefasst.

Oldenburger auf Wiese © Kseniya Abramova / stock.adobe.com
Oldenburger stammen aus dem Norden Deutschlands und sind besonders schlank, stolz und schön.

Charakter der Oldenburger: Leistungsstark und gutmütig

Der Name der Pferde verrät bereits, aus welcher Gegend Deutschlands die Tiere ursprünglich stammen. Im Niedersachsenlied sind die Menschen aus der Heimat des Pferds als „sturmfest und erdverwachsen“ charakterisiert – das trifft auch auf ihre Pferde zu: Oldenburger-Pferde sind ausgesprochen gutmütige Tiere, die zudem stets leistungsbereit sind.

Die Pferde sind darüber hinaus stark und mutig und dennoch sehr umgänglich, freundlich und vernünftig. Da die Tiere außerdem mit den meisten Situationen gelassen umgehen, sind sie hervorragend für den Turniersport geeignet.

Eignung: Vom Kutschpferd zum Jahrtausendpferd

Ursprünglich waren die Oldenburger typische Kutschpferde, ehe sie sich aufgrund ihres Wesens und ihrer Kraft einen Namen als Kavallerie- und Kurierpferde machen konnten. Heute ist der Sport ihr Metier.

Oldenburger Sportpferde sind in verschiedenen Disziplinen, insbesondere im Spring- und Dressursport, sehr erfolgreich. Einer der berühmtesten Vertreter der Oldenburger Dressurpferde war Donnerhall: Der Sport- und Zuchthengst hat im Dressursport mehr als 300 Siege errungen und gilt damit als „Jahrtausendhengst“. Eine Bronze-Statue in der Innenstadt von Oldenburg erinnert noch heute an seine Erfolge – über 20 Jahre nach Donnerhalls feierlichem Abschied aus dem Sport.

Außerhalb des Turniersports machen die anmutigen Oldenburger auch als Freizeitpferde eine gute Figur. Sie bewegen sich in allen typischen Gangarten dynamisch und bleiben dabei im Takt.

Aufgrund ihres angenehmen Wesens und ihrer Leichtfüßigkeit sind sie auch als Partner für Anfänger und junge Reiter gut geeignet, sofern die Größe der Pferde zu Ihnen passt. Vom Ehrgeiz ihres Reiters lassen sich die Pferde übrigens gern anstecken.

Dunkelbrauner Oldenburger Galopp © ScullyPictures / stock.adobe.com
Oldenburger sind starke und dynamische Pferde, die trotzdem viel Gelassenheit an den Tag legen.

Haltung: Artgerecht mit viel Freiraum

Pferde sind Herdentiere, deshalb lieben auch Oldenburger Gesellschaft. Sie sind am liebsten von Artgenossen, aber auch von ihrem Halter umgeben. Bei der Frage der richtigen Unterbringung Ihres Pferds spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Lange Zeit war die Haltung von Sportpferden in Einzelboxen verbreitet. Heute entscheiden sich dagegen immer mehr Halter für den Offenstall.

Ob als Sport- oder Freizeitpferd – die gutaussehenden Athleten brauchen viel Bewegung. Ein abwechslungsreiches Training, möglichst viel Weidegang und menschliche Aufmerksamkeit sorgen dafür, dass die Tiere sich wohlfühlen.

Ernährung entsprechend der Aktivität

Als sportliches Warmblut benötigt der Oldenburger qualitativ hochwertiges Raufutter, das Sie mit Mineralstoffen und Vitaminen ergänzen können. Die Menge des Futters sollte idealerweise der Aktivität Ihres Vierbeiners entsprechen. Nur wenn die Anforderungen an die Leistungen Ihres Pferds besonders hoch sind, müssen Sie Kraftfutter zufüttern.

Gesundheit: Robust und keine Erbkrankheiten

Zwar können auch die Athleten aus Oldenburg an typischen Pferdekrankheiten leiden, allgemein gelten sie aber als robust. Krankheiten, die genetische Ursachen haben, sind bei den Oldenburger Pferden nicht bekannt.

Mit einer artgerechten Haltung, der richtigen Ernährung, Bewegung und natürlich Ihrer Zuneigung kann Ihr Pferd deshalb ein stattliches Alter von 20 bis 30 Jahren erreichen.

So pflegen Sie Ihren Oldenburger:

  • Achten Sie auf gründliche Reinigung von Fell und Hufen.
  • Bei Turnierpferden sind Tetanus- und Influenza-Impfungen Pflicht.
  • Untersuchen Sie regelmäßig Schweif und Mähne auf Fremdkörper.

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Kauf: Wo finden Sie einen Oldenburger?

Vorab der Wermutstropfen beim Kauf der schönen Pferde: Kosten im hohen fünfstelligen Bereich sind keine Seltenheit. Um eines der edlen Sportpferde zu kaufen und sich über die ideale Haltung und Pflege zu informieren, wenden Sie sich am besten an einen Oldenburger-Züchter.

Eine Besonderheit in Deutschland ist, dass es keine Landesgestüte gibt. Stattdessen gibt es zahlreiche private Züchter, von denen viele im Oldenburger Pferdezuchtverband organisiert sind. Zucht und Vermarktung steuert das Pferdezentrum in Vechta, das unter anderem die Oldenburger-Fohlenauktion organisiert. Das ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, um das passende Pferd zu finden.

Oldenburger Pferd angebunden © Anselm Baumgart / stock.adobe.com
Ursprünglich waren Oldenburger vor allem als Kutsch- und Landwirtschaftspferde zu finden. Heute sind sie erfolgreiche Sportpferde.

Herkunft: Eine Geschichte der Wiedervereinigung

Ursprünglich geht die Geschichte der Oldenburger bis auf das 17. Jahrhundert zurück. Damals ließen die Pferde ihre Muskeln vor Kutschen und in der Landwirtschaft spielen. Grundlage für die Züchtung waren neben Arbeits- und Reitpferden auch Vollblutpferde.

Den Grundstein für die Oldenburger-Zucht legte damals Anton Günther von Oldenburg. Die heutige Pferderasse, die seiner ursprünglichen Zucht am ehesten entspricht, ist das schwere Warmblut Alt-Oldenburger. In den 1950er-Jahren änderte sich der Fokus der Züchter und liegt seitdem besonders auf dem Sportpferd, was durch die Kreuzung von Vollblut, Hannoveraner und Holsteiner erreicht wurde.

1923 entstand der Oldenburger Pferdezuchtverband, aus dem sich Anfang 2000 ein Zuchtverband für Springpferde abspaltete. Beide Verbände treten heute allerdings wieder gemeinschaftlich unter dem Dach des Verbands in Oldenburg auf. Zur Unterscheidung ihrer Fokussierung dienen die Abkürzungen OL für die Oldenburger Pferde und OS für die Springpferdezucht.

Fazit: Schicke Sportler für Freunde athletischer Pferde

Oldenburger Pferde sind vielseitig begabt und sehen dabei gut aus. Mit ihrem athletischen Körperbau machen sie als Sport- und Dressurpferde eine ausgesprochen gute Figur. Sowohl im Turnier als auch in der Freizeit gelten sie als umgängliche Begleiter, die gelassen und besonnen sind.

Zwar sind die edlen Pferde nicht günstig in der Anschaffung, allerdings sind sie robust und intelligent und sind deshalb bei Anfängern ebenso beliebt wie bei anspruchsvollen Reitern.

Quellen:


Sabrina Quente
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Sabrina Quente

Tiere begleiten mich schon, seitdem ich denken kann. Es existiert kaum ein Kinderfoto ohne Wellensittich auf dem Kopf oder Katze auf dem Schoß. Seit über zehn Jahren schreibe ich als Redakteurin über verschiedene Themen von der Krankenversicherung bis hin zur Katzenhaltung. Immer dabei: meine Katze Mimi, die für viele Texte die beste Impulsgeberin ist und weiß, wann es Zeit für eine Schreibpause ist.


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