Freiberger Pferd
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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Den Lipizzaner kann man getrost als Star unter den Pferden bezeichnen. Seine Wurzeln liegen in Slowenien, bekannt wurde er jedoch in Österreich als Dressurpferd der berühmten Spanischen Hofreitschule in Wien. Seine Lektionen der Hohen Schule sind legendär, seine Anmut und Präzision auf dem Platz atemberaubend. Was die edle Rasse darüber hinaus so besonders macht, erfahren Sie im Rasseporträt.
Der Lipizzaner ist der Inbegriff des barocken Prunk- und Parade-Pferdes. Seine Proportionen gelten als harmonisch, seine stolze Haltung und die feinen Züge unterstützen diesen Eindruck.
90 bis 95 Prozent der Lipizzaner sind weiß und entsprechen damit dem Bild des klassischen Lipizzaners, wie man ihn aus Shows kennt. Jedoch sind neben dem Schimmel auch andere Farben wie
zuchtrechtlich zugelassen.
Auch weiße Lipizzaner werden allerdings dunkel, mit einigen weißen Stichelhaaren geboren und hellen erst im Laufe der Jahre auf. Meist erreichen sie im Alter von etwa sechs bis zehn Jahren ihre endgültige Vollausprägung als Schimmel.
Der Lipizzaner ist mit einem Stockmaß von 150 bis 160 Zentimetern ein durchschnittlich großes, kompaktes Pferd. Seine Erscheinung nach dem Ideal des Barocks ist ausgesprochen edel. Das liegt zum einen an den nahezu perfekten Proportionen und zum andern an einer von Natur aus sehr anmutigen Haltung.
Der Kopf mit der breiten Stirn, einer leicht konvexen bis geraden Nase und stark ausgeprägten Ganaschen weist oft leicht sichelförmige Ohren und ausdrucksstarke, dunkle Augen auf.
Der Kopf setzt auf einem kräftigen Hals an, der in einen geraden, stabilen Rücken übergeht. Die gut bemuskelte Kruppe des Lipizzaners ist harmonisch abfallend gerundet und mündet in einem graziösen, feinhaarigen Schweif.
Die Beine des Lipizzaners sind laut Zuchtbestimmungen auffallend kurz gehalten, sehnig und muskulös. Die Brust dieser edlen Geschöpfe ist breit und kräftig.
Der Lipizzaner ist ein waschechtes Warmblut und vereint Eigenschaften von Voll- und Kaltblütern in seinem Charakter.
Die Rasse erweist sich nicht nur äußerlich als besonders. Auch der Lipizzaner-Charakter und ihr inneres Wesen sind herausragend. Die sensiblen Pferde bestechen mit Temperament, Disziplin, Härte und einem hohen Maß an Gelehrigkeit. Sie bauen zu ihrem Reiter eine starke Verbindung auf und lassen sich aufgrund ihrer Gutmütigkeit und ihres Lernwillens erstklassig ausbilden.
Ihre Intelligenz sorgt dafür, dass die Pferde selbst komplizierte Bewegungsabläufe rasch verstehen und dadurch reproduzieren können. Trotz ihrer Sensibilität beweisen sie eine herausragende, mentale Stärke.
Selbst vor größten Menschenmengen behalten sie die Nerven und können ihre Fähigkeiten ruhig und ausgeglichen unter Beweis stellen. Dabei hilft auch, dass die geborenen Showpferde sich gerne präsentieren.
Trotz seiner positiven Eigenschaften und seiner Ausgeglichenheit ist der Lipizzaner für Anfänger nur bedingt geeignet. Sein Vertrauen zu gewinnen und sein Temperament zu zügeln erfordert eine gewisse Erfahrung mit Pferden und verlangt ein wenig Geduld.
Berühmtheit erlangte die Lipizzaner-Pferderasse durch die Wiener Hofreitschule. Dort werden sie seit Jahrhunderten in der klassischen Hohen Schule ausgebildet. Durch Zucht und Förderung ihres Potenzials sind sie im barocken Dressurbereich wahre Spezialisten geworden.
Das Exterieur der Rasse erlaubt raumgreifende Bewegungen wie den Spanischen Schritt. Gleichzeitig sind die Pferde so wissbegierig, dass sie Lektionen förmlich aufsaugen.
Tipp: Die Spanische Hofreitschule bietet regelmäßige fulminante Shows mit den weißen Märchenpferden. Der Besuch lohnt sich.
Wer in Wien nicht nur in die Hofreitschule geht, sondern auch einen Stadtspaziergang unternimmt, sieht Lipizzaner auch vor die typischen Fiaker gespannt. Denn als Fahrpferd machen sie ebenfalls eine gute Figur.
Im Springsport und in der sportlichen Dressur findet man den Lipizzaner eher selten. Zwar ist es grundsätzlich möglich, den Lipizzaner dort einzusetzen. Seine mittlere Größe und seine hohe, natürliche Kadenz (die Art, wie weit er die Hufe in der Bewegung vom Boden löst) sprechen allerdings eher dagegen.
Lipizzaner kommen aus dem slowenischen Karstgebiet. Diese karge Gegend hat sie zu genügsamen und robusten Tieren werden lassen. Was Lipizzaner allerdings unbedingt brauchen, ist viel Bewegung.
Aufgrund ihrer Herkunft und ihrer Bedürfnisse ist eine Offenstallhaltung mit großen Freiflächen die beste Haltungsform für Lipizzaner. Die Haltung in Boxen ist nur dann möglich, wenn das Pferd sich dort nicht allzu lange aufhalten muss.
Wie andere Pferderassen sollte auch der Lipizzaner zum einen Kontakt zu Artgenossen haben und zum anderen die Möglichkeit bekommen, sich vor starker Witterung zu schützen. Ein überdachter, trockener Rückzugsbereich ist für die Pferde wichtig, um sich auszuruhen und zu regenerieren.
Der Lipizzaner gilt als gesund und aufgrund seiner Herkunft aus kargen Karstgegenden als genügsam. Seine starken Hufe haben selten Probleme mit den Böden. Andauernde Feuchtigkeit kann allerdings auch diesen Hufen nachhaltig Schaden zufügen.
Der Lipizzaner ist besonders spätreifend. Das bedeutet, sein Heranwachsen dauert länger als bei anderen Rassen. Man sieht das schon bei der späten Ausbildung des Schimmelfells mit sechs bis zehn Jahren.
Aufgrund dieser Tatsache kann man ihn erst ab dem fünften Lebensjahr anreiten. Ein früheres Anreiten kann zur Folge haben, dass sich irreparable Fehlentwicklungen am Bewegungsapparat manifestieren.
Bekommt der Lipizzaner ausreichend Zeit zum Wachsen und Ausreifen, kann er gut 30 Jahre alt werden.
Grundsätzlich gilt der Lipizzaner bei der Ernährung als unkompliziert. Da die Rasse eher magere Landstriche gewöhnt ist, sollten Sie bei sehr fetten Wiesen vorsichtig sein. Die Pferde neigen bei einem Überangebot von Nährstoffen zu Stoffansatz und Stoffwechselproblemen.
Eine Fütterung mit Heu und Stroh sowie Mineralfutter bei Bedarf sollte in den meisten Fällen ausreichend sein. Kraftfutter macht in belastenden Trainingsphasen Sinn.
Der Name Lipizzaner gibt über die Abstammung der Rasse Aufschluss, verweist er doch auf die Stadt Lipica in Slowenien. Dort und im Bundesgestüt Piber in Niederösterreich werden heute noch die meisten und, wie manche sagen, hochwertigsten Lipizzaner gezüchtet.
Die Zucht der Lipizzaner folgt bis heute den seit mehreren hundert Jahren überlieferten Gepflogenheiten. So machen sich die Züchter etwa handschriftliche Aufzeichnungen in alten Gestütbüchern.
Die kargen Gegenden Sloweniens haben die Rasse nachhaltig geprägt. Hier liegt die Wurzel für ihre Genügsamkeit und Zähheit. Auch im österreichischen Piber werden diese Bedingungen geboten, um sicherzustellen, dass die Rasse weiterhin robust und gesund bleibt.
In Piber verbringen die Pferde regelmäßig Zeit auf bergigen Hochflächen, wo die idealen Bedingungen für ihre genetischen Prägungen vorherrschen. Außerdem trainieren die Tiere in diesen Berglandschaften auf natürliche Weise ihre Trittsicherheit, die für die hohe Schule enorm wichtig ist.
Rasse der Superlative Der Lipizzaner ist europaweit die einzige Repräsentationspferderasse, die seit der Renaissance ohne Unterbrechung nach traditioneller Art gezüchtet wird.
Sie möchten einen Lipizzaner kaufen? Obwohl die Rasse einen Weltruf genießt, sind die Preise vergleichsweise gering. Gehen exquisite spanische Pferde wie Andalusier gern mal in die Millionen, so sind Lipizzaner bereits ab 5.000 Euro zu bekommen. Diese Exemplare sind dann allerdings untrainiert und jung.
Ausgebildete und ausgewachsene Pferde kosten meist zwischen 10.000 und 25.000 Euro. Tiere aus bester Abstammung und mit feiner Ausbildung können auch mit bis zu 200.000 Euro zu Buche schlagen.
Lipizzaner werden schwerpunktmäßig in Österreich, Slowenien, Ungarn und Kroatien gezüchtet. Aber auch in Deutschland finden sich Zuchtgestüte, über die der Lipizzaner-Zuchtverband Deutschland informiert.
Der Lipizzaner ist das Pferd der Hohen Schule. Hier liegt sein Haupteinsatzgebiet, dafür ist er geschaffen. Auch als temperamentvolles Showpferd eignet er sich gut und beeindruckt die Zuschauenden der Spanischen Hofreitschule in Wien mit seinem edlen Auftritt.
Haben diese Pferde deshalb in den Händen von Freizeitreitern nichts verloren? Auf keinen Fall! Der Lipizzaner kann wunderbar freizeitmäßig geritten und gehalten werden. Er zeigt sich mit seiner außergewöhnlichen Gutmütigkeit angenehm im Umgang und ist äußerst robust. Wenn auch das helle Fell die eine oder andere Putzstunde kosten wird.
Besonderheiten: | Lipizzaner sind die älteste Kulturpferderasse Europas und berühmt für ihre Leistungen in der klassischen Hohen Schule der Dressur. |
Charakter: | elegant und feurig |
Stockmaß: | 150-160 cm |
Farben: | 90 Prozent Schimmel, aber auch Rappen und Braune |
Typ: | Barockpferd |
Gang: | schwungvoll, präzise, leicht |
Herkunft: | Slowenien |
Eignung: | Dressur, Fahrpferd, Showpferd, Hohe Schule, Freizeit |
Quellen:
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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