Freiberger Pferd
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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Der Knabstrupper ist eigentlich eine Farbvariante des Frederiksborgers. Aufsehen erregen vor allem seine extravaganten Tupfen, die Tigerscheckung genannt werden. Die Pferderasse besticht nicht nur durch ihre Optik, sondern vor allem durch einen freundlichen, lernbereiten Charakter und beeindruckende Fähigkeiten in der Dressur.
Der Knabstrupper ist ein Großpferd mit zwei verschiedenen Zuchtlinien: Es gibt die Rasse als Barock-Typ und als Sport-Typ. Sie unterscheiden sich sowohl in ihrer Erscheinung als auch in ihrer Eignung.
Erwähnenswert ist außerdem der Pony-Typ, der sich mit einem Stockmaß von bis zu 148 Zentimetern an moderne Reitponys anlehnt.
Den Barocktyp zeichnet eine stämmige Statur mit starker Hinterhand aus. Der Rücken ist kurz und geht in eine runde, nicht zu sehr abfallende Kruppe über.
Der kompakte Kopf mit der typischen Ramsnase und prägnanten Ganaschen sitzt auf einem kräftigen Hals. Dieser ist hoch angesetzt und erlaubt dem Pferd eine hohe Aufrichtung.
Die beweglichen Ohren sind bei diesem Typ eher klein, die Nüstern dafür im Verhältnis groß. Wie der Hals ist auch der Schweif der Pferde hoch angesetzt. Muskulöse Beine mit einer mäßigen Fesselung und großen Gelenken schließen den kräftigen, kompakten Gesamteindruck ab.
Gut zu wissen: Nur Barock-Typen werden als reinrassige Knabstrupper anerkannt. Sie müssen aus Reinzucht stammen. Das bedeutet, sie sind über drei Generationen hinweg einkreuzungsfrei.
Beim Sport-Typ, der auch moderner Typ genannt wird, kreuzt der Züchter verschiedene Warmblüter ein. Auf diese Weise entstehen agilere, wendigere Sport-Knabstrupper.
Sie sind größer als der Barock-Typ und wirken insgesamt eleganter. Jedoch werden diese modernen Typen von der Zucht nicht als reinrassige Knabstrupper akzeptiert. Nur unter gewissen Auflagen kann die Kreuzung mit reinrassigen Lusitanos oder PREs anerkannt werden.
Knabstrupper-Pferde treten in fünf unterschiedlichen Farbvarianten auf:
Klassisch gewünscht und beliebt ist bei dieser Pferderasse der Volltiger mit weißer Grundfarbe und schwarzen Punkten.
Der Knabstrupper fällt bei der Größe in den angenehmen Durchschnitt. Mit einem Stockmaß von 149 bis 158 Zentimetern ist er für viele Reitarten geeignet. Für Kenner gilt er deshalb als universelles Freizeit- und Reitpferd.
So exzentrisch wie ihr Aussehen ist der Charakter der Knabstrupper nicht. Sie sind manchmal unkonventionell im Charakter, aber dabei trotzdem ausgewogen, nervenstark, lernwillig und in der Regel gut beherrschbar.
Dadurch ist das Spektrum, das sie abdecken können, sehr breit. Jenseits des Freizeitsports entfalten die Pferde ihr fantastisches Können in der Dressur. Intelligenz, Fleiß und das ausdrucksstarke Exterieur befähigen sie sogar für die Hohe Schule.
Dank ihres freundlichen und ruhigen Wesens sind Knabstrupper-Pferde für den unkomplizierten Freizeitsport und für junge Reitfans genauso geeignet wie für erwachsene Anfänger.
Ein wenig Erfahrung und reiterliche Souveränität sollten Sie dennoch mitbringen. Manche Rassevertreter nutzen die Gelegenheit sonst, um ein eigenwilliges Verhalten an den Tag zu legen.
Knabstrupper sind zwar willensstark, aber auch für ihre Sensibilität bekannt. Sie suchen Kontakt zum Menschen und möchten individuell angesprochen werden.
Es ist daher wichtig, dass der Reiter sich empathisch auf das Pferd einlässt und es über eine harmonische Verbindung auf sanfte Weise kontrolliert. Eigenwilligkeit sollte nicht mit Ruppigkeit beantwortet werden, sonst macht das Pferd schnell „dicht“.
Eine gute Verbindung zwischen Reiter und Pferd bildet auch die Basis für die Ausbildung des Knabstruppers. Mit Geduld und Vertrauen lässt sich die Rasse fein und umfassend in nahezu jedem Reitstil zu einem konzentrationsbereiten und leistungsstarken Sportpartner ausbilden. Die investierte Arbeit belohnt der Lehrling meist mit großer Loyalität.
Jede Zuchtlinie der Knabstrupper-Pferderasse hat ihre Besonderheiten. Das schlägt sich auch in der Eignung der Pferde nieder.
Der Barock-Typ wird gerne für die klassisch-barocke Dressur verwendet. Er gilt als sehr versammlungsfreudig, zeigt raumgreifende Gänge und lernt schnell. Speziell Knabstrupper-Tigerschecken schätzt man wegen ihres Erscheinungsbildes auch als Zugpferd für Kutschen, bei Shows oder im Film.
Der moderne, sportliche Typ des Knabstruppers wird vor allem als Freizeit- und Sportpferd eingesetzt. Das eingekreuzte Warmblut sorgt dafür, dass die Pferde eine Spur an Agilität und Beweglichkeit zulegen.
Ihr stärkeres Temperament macht die Pferde noch bewegungsfreudiger und besser dafür geeignet, als Sportpferd bei Vielseitigkeit oder Springen Erfolge zu feiern.
Die Haltung von Knabstruppern erweist sich in der Regel als recht unkompliziert. Sie haben keine besonderen Ansprüche. Ausgenommen sind die Bedürfnisse, die jedes Pferd hat:
Der Knabstrupper erfreut sich einer stabilen Gesundheit und kann bis zu 35 Jahre alt werden. Seine Hufe sind tendenziell eher weich. Ein geeigneter Beschlag kann den Huf bei hartem Boden vor zu viel Abrieb schützen. Sprechen Sie dazu am besten mit einem Hufschmied Ihres Vertrauens.
Bei dem Knabstrupper tritt gehäuft das sogenannte Menschenauge auf, bei dem die Iris weiß ist. Diese Augen sind anfällig für periodisch auftretende Entzündungen.
Ohne sachgerechte Behandlung können sie mittel- und langfristig zum Erblinden führen. Gegebenenfalls sind Injektionen am Auge notwendig. Ziehen Sie unbedingt einen Tierarzt hinzu.
Ein selteneres Gesundheitsproblem ist die Hyperpigmentierung. Dabei treten kurz nach der Geburt Hautläsionen sowie Huf-, Augen- und Zahnanomalien auf. Die Ursache ist ein genetischer Fehler. Trotz der Einschränkungen haben die weiblichen Pferde eine normale Lebenserwartung. Männliche Fohlen hingegen versterben im Mutterleib. Stuten, die von dieser Problematik betroffen sind, dürfen nicht zur Zucht eingesetzt werden.
Wie bei der Haltung gibt es auch bei der Ernährung beim Knabstrupper keine Besonderheiten. Er braucht Gras oder qualitativ hochwertiges Heu und Stroh, reichlich Wasser und hin und wieder Mineralien. Kraftfutter füttern Sie nur bei entsprechender körperlicher Auslastung zu.
Grundsätzlich sollten Sie den intelligenten Knabstrupper bei der Futteraufnahme ein bisschen fordern: Bringen Sie zum Beispiel Heunetze an unterschiedlichen Stellen an und bauen Sie ungefährliche Parcours ein.
Leckerli-Tipp: Viele Rassevertreter lieben Obst wie Äpfel, Birnen oder Bananen. Wegen des hohen Zuckergehalts ist Obst jedoch in großen Mengen schädlich. Geben Sie Ihrem Pferd deshalb lieber hin und wieder ein Fruchtstück zur Belohnung.
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Seine Wurzeln hat der Knabstrupper in Dänemark. Dort kreuzten die Adeligen auf Gut Frederiksborg Tigerschecken mit spanischen Blutlinien. Die auffälligen Pferde wurden schon bald zu Stars der Hohen Schule und erfreuten sich großer Beliebtheit.
Im Laufe der Zeit starben die Pferde bedingt durch verschiedene Kriege und Napoleons Wirken aus. Erst im frühen 19. Jahrhundert kaufte ein Herr Villas Lunn eine vielversprechende Tigerschecken-Zuchtstute, um eine neue Zucht in Knabstrupp aufzubauen.
Das Pferd ging als Flaebestute, benannt nach dem Verkäufer Flaebe, in die Geschichte ein und begründete die moderne Zucht der Knabstrupper.
Der Name der Pferderasse geht zurück auf das Gut Knabstrup, wo die Frederiksborger mit der Farbe Tigerschenke im 18. Jahrhundert gezielt gezüchtet wurden.
Pipi Langstrumpf, das stärkste Mädchen der Welt aus den gleichnamigen Kinderbüchern, besitzt ein gepunktetes Pferd namens Kleiner Onkel.
Die Paraderolle für einen Knabstrupper wurde im beliebten Film jedoch mit einem Schimmel anderer Rasse besetzt, dem man die schwarzen Punkte aufsprühte.
Der Knabstrupper ist eine verbreitete Pferderasse. Es gibt verschiedene Verbände, die gern über Züchter und Adressen Auskunft geben. Lassen Sie sich vor Ort beraten, welche Zuchtlinie zu Ihren Vorstellungen passt.
Die Kaufpreise variieren stark. Je nach Ausbildungsstand, Alter, Herkunft und Zuchtmöglichkeiten können die Preise bei einigen tausend Euro starten und bis auf mehrere zehntausend Euro steigen. Auch die Fellzeichnung schlägt sich im Knabstrupper-Preis nieder.
Viele Menschen interessieren sich zunächst wegen seiner Punkte für den Knabstrupper. Schnell wird jedoch klar: Die Rasse hat so viel mehr zu bieten. Zum Beispiel ein ausgeglichenes, aber eigenwilliges Wesen, tolle Gänge, ein Talent für die Dressur und eine robuste Gesundheit. Der Knabstrupper ist deshalb für Anfänger und erfahrene Pferdefans eine gute Wahl.
Kurzinfo: | auffällig gepunktete Barockpferderasse aus Dänemark; gutes Dressur- und Freizeitpferd |
Stockmaß: | 149-158 cm |
Farben: | Tigerschecken, Einfarbige (weiß und braun) |
Typ: | Barockpferd, aber auch Sport- und Pony-Typ |
Gang: | leicht und frei |
Ursprung: | Dänemark |
Eignung: | Dressur, Showpferd, Hohe Schule, Freizeit, Kutsche, Therapiepferd |
Quellen:
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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