Freiberger Pferd
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
Der Freiberger zählt zu den leichten Kaltblut-Pferden. Er ist daher nicht so massiv gebaut wie andere Kaltblutrassen.
Die mittelschweren Pferde bringen 550 bis 650 Kilogramm auf die Waage und erreichen ein Stockmaß von um die 155 Zentimeter. Die imposanten Tiere sind frühreif veranlagt und verfügen über eine hohe physische Regenerationsfähigkeit.
Der Freiberger ist ein harmonisch und kompaktes, aber kräftig wirkendes Pferd. Die Pferderasse zeichnet sich durch einen mittelgroßen Kopf mit freundlichen Augen und aufmerksamen Ohren aus.
Die Rasse hat einen kräftigen und gut bemuskelten Rücken, der für eine hohe Tragfähigkeit sorgt. Der Brustkorb ist tief und breit und steht auf starken Beinen mit kräftigen Gelenken und harten Hufen.
Insgesamt vermittelt die Statur des Pferdes Kraft und Belastbarkeit, was dem Freiberger seinen Ruf als Gewichtsträger brachte.
In der Schweizer Armee und der Forstwirtschaft transportiert er Lasten von bis zu 150 Kilogramm. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Die Tiere präsentieren sich keineswegs plump, sondern bewegen sich leichtfüßig und mit natürlicher Aufrichtung und Balance.
In der Regel sind Freiberger Pferde braun oder fuchsrot, aber auch Schimmel oder Rappen können vorkommen. Durch die Beimischung von längeren weißen Haaren wirkt das Fell an bestimmten Stellen aufgehellt.
Die Fesseln sind oft weiß, helle Abzeichen an der Stirn treten gelegentlich auf. Diese Fellfarbgebung verleiht den Freiberger Pferden eine charakteristische und ansprechende Erscheinung.
Da kommen sie her: Ihren Namen verdanken diese Pferde dem Freiberger Hochplateau im Schweizer Jura.
Freiberger Pferde zeichnen sich durch einen außergewöhnlichen Charakter aus. Ihre Sanftmut und ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit machen sie zu verlässlichen Partnern in verschiedenen Disziplinen des Reitsports.
Zudem sind Freiberger für ihre Intelligenz und ihre schnelle Auffassungsgabe bekannt. Ihre ruhige Natur, kombiniert mit einer starken Arbeitsbereitschaft, hat ihnen zu Ansehen in der Landwirtschaft und im Kutschsport verholfen.
Gut zu wissen: Bis heute dienen sie in der Schweizer Armee, da sie zuverlässig und schwer aus der Ruhe zu bringen sind, ohne jedoch Phlegmatismus zu zeigen.
Diese Rasse zeigt eine bemerkenswert starke Verbindung zum Reiter. Sobald der Freiberger seinen Reiter oder Pfleger gefunden hat, entwickelt er eine außergewöhnlich enge Beziehung und bildet eine belastbare Einheit mit seinem Lieblingsmenschen.
Wer nach einem Freund fürs Leben sucht, wird unter den Freibergern fündig.
Als Kaltblut eignet sich der Freiberger bestens für schwerer Lastenarbeit. Er wird daher auch heute noch als Kutschpferd, zur Landwirtschaft und für Forstarbeiten eingesetzt.
Freiberger haben aber auch eine agilere Seite und sind daher ebenso fürden Freizeit- und sogar den Turnierreiter geeignet.
Freiberger scheuen keine hohen Belastungen und haben gerne etwas zu tun. Man findet Freiberger in der Dressur, unterm Freizeitsattel und vor der Kutsche. Auch bei langen Wanderritten kommt ihm seine hohe Belastbarkeit zugute.
Nur für den Springsport ist die Rasse wegen ihres hohen Gewichts nicht geeignet.
Gut zu wissen: Aufgrund seines ausgeglichenen Wesens, seiner Empathie und seiner Freundlichkeit gegenüber Menschen kommt der Freiberger häufig als Therapiepferd zum Einsatz.
Da der Freiberger aus Gegenden der Schweiz stammt, in denen strenge Winter herrschen, ist er körperlich sehr widerstandsfähig. Er kann das ganze Jahr über im Offenstall gehalten werden. Kälte und harsches Wetter machen ihm nichts aus.
Ein Unterstand, wo er in extremen Wetterlagen Zuflucht suchen kann, reicht ihm meist vollkommen aus. Wie alle Pferde braucht auch der Freiberger genügend Auslauf und ausreichend Kontakt zu Artgenossen.
Der Freiberger ist ein leichtfuttriges Robustpferd, das an seine Haltung keine großen Ansprüche stellt. In seiner Heimat lebt er von kargen Gebirgsböden und nährstoffarmen Weiden.
Um seine Gesundheit zu erhalten, sollte er nicht auf fette Wiesen gestellt werden. Das kann zu Verdauungsproblemen und Stoffwechselerkrankungen führen. Zu viel Kraftfutter ist ebenfalls schwer zu verdauen. Wenn eine Zufütterung nötig ist, sollte das Futter immer faserreich und energiearm sein.
Der Freiberger ist eine robuste Pferderasse. Sie ist widerstandsfähig und nicht sehr anfällig für Krankheiten.
Bekannt sind jedoch Infektionen mit Papillomaviren, die von stechenden Insekten übertragen zu dem sogenannten Equine Sakoid (ES) führen. Dabei handelt es sich um Hauttumore, die häufig im Bereich der Augen auftreten. Meist sind die Tumore aber nicht lebensbedrohlich, sondern stören vor allem optisch.
Anders verhält es sich bei der sogenannten Caroli-Leberfibrose (CLF). Bei diesem Gendefekt degenerieren die Blutgefäße in der Leber, was zeitnah und schnell zum Leberversagen und dem sicheren Tod führt. Betroffene Fohlen fallen durch Schwäche auf. Festgestellt wird der Defekt vom Züchter mittels eines DANN-Tests.
Die kernigen Freiberger werden in ihrem Leben abseits der routinemäßigen Gesundheitschecks nicht oft den Tierarzt sehen. Sollte ihr Freiberger aber in irgendeiner Weise verhaltensauffällig sein oder offensichtliche körperliche Beeinträchtigungen zeigen, rufen Sie bitte umgehend den Tierarzt.
Außerdem brauchen die Tiere regelmäßig einen Hufpfleger oder Hufschmied.
Freiberger Pferde werden durchschnittlich 25 bis 30 Jahre alt.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden englische und französische Warmbluthengste mit einheimischen Landesstuten gekreuzt, um die Freiberger Pferderasse zu schaffen. Diese Rasse wurde speziell für die Land- und Forstwirtschaft entwickelt und erwies sich auch als ausgezeichnetes Militärpferd.
Die Ursprünge des Freibergers reichen sogar weitere 500 Jahre zurück, als im Schweizer Jura bäuerliche Arbeitspferde gezüchtet wurden, um die schwierige Geländebeschaffenheit besser bewirtschaften zu können.
Aufgrund ihrer robusten, widerstandsfähigen und genügsamen Natur schienen Kaltblüter für diese Aufgaben besonders geeignet zu sein.
In den 1960er Jahren wurde die Rasse aufgrund von Modernisierungstendenzen in der Landwirtschaft und des vermehrten Einsatzes von motorisierten Fahrzeugen immer seltener. Dies führte dazu, dass die Population der Freiberger Pferde drastisch abnahm und die Rasse stark gefährdet war.
Glücklicherweise wurden in den 1960er und 1970er Jahren intensive Bemühungen unternommen, um die Freiberger Rasse zu erhalten und für Käufer wieder interessanter zu machen.
Dank dieser Bemühungen konnte die Rasse vor dem Aussterben bewahrt werden. Heute ist der Freiberger keine gefährdete Rasse mehr. Die Population hat sich wieder stabilisiert und die Rasse erfreut sich zunehmender Beliebtheit sowohl in der Schweiz als auch international.
Wer ein robustes und vielseitiges Freizeit- oder Arbeitspferd sucht, sollte sich unter den Freibergern umsehen. Der Schwerpunkt der Zucht liegt nach wie vor in der Schweiz, aber auch in Deutschland oder Österreich gibt es Zuchtbetriebe.
Beim Kauf eines Freibergers ist es ratsam, sich an erfahrene Züchter oder Pferdeexperten zu wenden, die über fundierte Kenntnisse der Rasse verfügen. Diese können Ihnen helfen, das perfekte Pferd für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Sie können zwischen dem leichten und dem mittelschweren Typ wählen. Für massive Kutschen und die Arbeit in der Land- und Forstwirtschaft eignet sich letzterer, während der leichtere Typ in der Freizeitreiterei und im Turniersport geschätzt wird.
Die Preise für Freiberger Pferde variieren je nach Alter, Abstammung, Ausbildung und Verwendungszweck des Pferdes. Doch im Vergleich zu anderen Rassen sind Freiberger erschwinglich. Oft gibt es mehr Fohlen als Käufer, weshalb viele zum Schlachter wandern. Diese Pferde kann man ab circa 1.700 Euro erwerben.
Der Freiberger ist ein besonderes Pferd. Er ist, als letztes leichtes Kaltblut in Europa, nicht nur ein seltener Anblick, sondern nimmt mit seinem hinreißenden Charakter auch Pferdeliebhaber auf der ganzen Welt für sich ein.
Sanftmütig und schwungvoll, kräftig und agil stellt der Freiberger für viele die perfekte Mischung aus den Eigenschaften eines Kaltbluts und eines Warmbluts dar. Da er auch in der Haltung anspruchslos ist, wachsen seine Verkaufszahlen stetig.
Es scheint, als wäre die einst vom Aussterben bedrohte Rasse fürs Erste gerettet.
Kurzinfo: | Ausdrucksvolle, umgängliche, leichte Kaltblutrasse Schweizer Ursprungs. |
Stockmaß: | 145 – 160 cm |
Farben: | oft Braune und Füchse, selten Rappen und Schimmel |
Typ: | leichtes Kaltblut |
Gang: | raumgreifend, taktsicher, elastisch |
Ursprung: | Schweiz |
Eignung: | Freizeit, Fahren, Sport, Therapie |
Quellen:
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
Unerschrocken, mutig und trittsicher: Über diese Eigenschaften verfügen die Pferde der Wikinger bis heute. Denn das Islandpferd ist eine der reinsten und ursprünglichsten Pferderassen der Welt. Ihr natürliches Talent für die Gangarten Tölt und Pass macht sie außerdem zu ganz besonderen Reitpferden.
Das Kaltblut beeindruckt Pferdeliebhaber mit seiner außergewöhnlichen Stärke und seinem freundlichen Wesen. Nur noch selten wird es heute in seiner ursprünglichen Rolle als Arbeits- und Zugpferd in der Forstwirtschaft eingesetzt. Doch als Freizeitpferd wird der sanfte Riese immer beliebter.