Freiberger Pferd
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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Der Ardenner ist eine ausdauernde und zugstarke Kaltblut-Pferderasse aus Frankreich und Belgien. Bis zu einer Tonne Gewicht sind bei diesen massigen Tieren keine Seltenheit. Was Liebhaber dieser Schwergewichte wissen sollten, lesen Sie im Rasseporträt.
Der Ardenner gehört zu den schweren Kaltblütern. Mit 1.000 Kilogramm Gewicht ist er in der obersten Gewichtsklasse angesiedelt, sein Stockmaß ist mit 1,55 bis 1,66 Metern allerdings eher durchschnittlich. Das Ergebnis ist ein sehr wuchtig wirkendes Pferd, dem man die hohe Belastbarkeit sofort ansieht. Ihren schwungvollen, fleißiger Gang mit deutlich abfußenden Hufen traut man den Tieren auf den ersten Blick gar nicht zu.
Der überraschend kleine und edle Kopf der Ardenner weist eine breite, flache Stirn auf. Über der leichten Ramsnase sitzen ausdrucksstarke, lebendige Augen, die den Betrachter schnell für sich einnehmen. Der mittellange, gut angesetzte Hals mündet in kräftigen, abfallenden Schultern und einer tiefen Brust.
Auch der kurze Rücken ist sehr stark bemuskelt und daher für hohe Traglast gemacht. Die stabile Lendenpartie und der deutliche Widerrist vervollständigen das Bild des Arbeitstiers.
Die Beine des Ardenners wirken stämmig, mit starken Sehnen und dunkelhornigen, harten Hufen. Traditionell dekoriert ein starker Behang die nicht ganz schlanken Fesseln.
Vorwiegend kommen beim Ardenner Braune in unterschiedlichen Abstufungen und dunkle Füchse vor. Rotbraune, Rotschimmel, Rotfüchse und Kastanienbraune sind häufige Fellfarben und werden meist von Schweif, Mähne und Behängen in Dunkelbraun begleitet. Aber auch Rappen sind erlaubt.
Wichtiges Merkmal: Die Rasse zeigt keine oder nur kleine weiße Abzeichen am Kopf.
Der Ardenner ist vom Wesen her ein typisches Kaltblut. Er gilt als freundlich, ausgeglichen und leistungsbereit. Zu seinen herausragendsten Eigenschaften zählen seine Zähigkeit und Belastbarkeit, was ihn zu einem Arbeitspferd erster Güte macht.
Sich auszupowern macht diesem Pferd Spaß, bei der Arbeit zeigt es sich eifrig und aufmerksam. Unter Landwirten wie Fahrsportlern wird außerdem seine enorme Nervenstärke geschätzt.
Seine Verlässlichkeit, für die der Ardenner steht, schließt aber auch einen lebhaften Charakter nicht aus. Die intelligenten Tiere brüten nämlich nicht stumpf vor sich hin, sondern sind hellwach und sehr an ihrer Umwelt interessiert.
Mitunter überraschen sie mit ihrem agilen Wesen und legen auf der Koppel einen lebenslustigen Bocksprung hin. Auch zu innigem Kontakt mit ihrem vertrauten Menschen sind die Rassevertreter gerne bereit.
Der moderne Ardenner ist ein Pferd, das als Arbeitspferd für die Land- und Forstwirtschaft gezüchtet wurde. Wegen seines beständigen Wesens ist es ein verlässlicher Partner bei der Bewältigung von anstrengenden und belastenden Arbeiten.
Diese Pferde bestechen mit enormer Kraft und Ausdauer: Baumstämme ziehen und Pflügen sind Tätigkeiten, die diese Pferde dank ihrer massiven Physis und der dahinterstehenden Kraft hervorragend meistern.
Aber auch bei Kutschfahrten zahlt sich ihr ausgeglichener Charakter aus. Sie verlieren eigentlich nie die Nerven und sind daher für das Ziehen von Festwagen auf Volksfesten bestens geeignet.
Unter Kennern werden Ardenner auch als Freizeitpferde sehr geschätzt. Obwohl auf den ersten Blick schwer und massig, fehlt es ihnen nicht an Wendigkeit und Esprit.
Die Sattellage ist optimal und ihre schwungvollen Gänge machen auf dem Reitplatz wie beim Ausritt großen Spaß. Egal, was Sie mit der Rasse vorhaben: Bieten Sie den Tieren immer genug Möglichkeit, ihre Kraft auszuagieren. Unterforderung deprimiert die leistungswilligen Ardenner.
In ihrer Heimat werden die Kaltblüter wegen ihrer hohen Muskelmasse als Mastpferd gehalten und zu Futter- und Nahrungsmitteln verarbeitet. Pferdefleisch stellt in manchen Teilen Frankreichs einen festen Bestandteil des Speiseplans dar und der Ardenner liefert hohe Mengen an eiweißreichem Muskelfleisch.
Platz und stabile Begrenzungen – darauf kommt es bei der Haltung von Ardennern an. Aufgrund ihrer massigen Statur sind normale Boxen häufig zu eng oder übliche Gatter zu instabil. Passen Sie daher Stall und Weidezäune auf die breiten, voluminösen Pferde an.
Der Ardenner ist ein sehr robustes Pferd, das sich perfekt für eine Haltung im Offenstall eignet. Es verträgt sich in der Regel problemlos mit anderen Pferden und schließt, gutmütig wie es ist, schnell Freundschaften.
Da die Rasse sehr schwer ist, sollte der Boden des Offenstalls immer in einem tragfähigen Zustand gehalten werden: Diese Tiere bringen das Doppelte des Gewichts eines durchschnittlichen Pferdes auf die Waage, bei aufgeweichten Böden besteht daher Einsink- und damit Verletzungsgefahr.
Es stimmt, der Ardenner ist freundlich und umgänglich. Aber er braucht dennoch eine grundlegende Erziehung.
Mit Kraft und Druck kommen Sie bei einer Tonne Pferd nämlich nicht weit. Hebt es den Huf nicht, dann haben Sie keine Chance.
Wenn Ihnen ein Pferd dieser Gewichtsklasse gar durchgeht und Sie die Kontrolle verlieren, könnte es schnell brenzlich werden. Bringen Sie Ihrem Ardenner also grundlegenden Gehorsam bei und investieren Sie regelmäßig Zeit in die Ausbildung des Tieres.
Der Ardenner gilt als gesundheitlich sehr stabil. Seine langen Behänge machen ihn nur gegenüber der Mauke ein wenig empfindlich. Kontrollieren Sie an nassen Tagen immer die Fesselbehänge und trocknen Sie diese bei Bedarf gründlich ab.
Kontrollieren Sie regelmäßig die tief liegende Haut der Tiere auf chronische oder akute Entzündungen und reagieren Sie im Zweifelsfall rechtzeitig, indem Sie die Behänge kürzen.
Der Bewegungsapparat ist bei den Ardennern keine explizite Schwachstelle. Nur bei schlechten Bodenverhältnissen oder starker Belastung kann hier das hohe Gewicht zu einem Problem werden. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt und Hufschmied und sorgen Sie für einen geeigneten Beschlag der Hufe.
Bei PSSM handelt es sich um eine unheilbare Erbkrankheit der Muskeln beziehungsweise des Muskelstoffwechsels. Typisches Symptom sind starke Muskelschmerzen.
Diese können jedoch durch eine spezielle Ernährung und gezieltes Training verringert werden. Viele Ardenner tragen die Krankheit in sich, ohne jedoch Krankheitssymptome zu zeigen.
Ardenner werden in der Regel 16 bis 18 Jahre alt. Langlebigkeit ist eines der offiziellen Zuchtziele der Rasse.
Kaltblüter wie der Ardenner sind futtertechnisch sehr effiziente Pferde. Eine spezielle Fütterung brauchen sie eigentlich nicht. Jedoch ist klar, dass ein Pferd dieser Masse einiges mehr frisst als ein normales Warmblut. Rechnen Sie daher der doppelten Futtermenge und auch höheren Futterkosten.
Speziell bei hoher körperlicher Belastung können diese Pferde wahre Berge an Heu und Kraftfutter fordern. Achten Sie darauf, dass das Pferd nach dem Arbeitseinsatz auch wirklich genug zum Fressen bekommt. Auch der Wassertrog muss dementsprechend groß sein.
Der Ardenner hat seine Wurzeln im Gebiet des heutigen Frankreichs und Belgiens. Dort ist er auch heute noch gehäuft anzutreffen. Als Vorfahre gilt das Solutre-Pferd, eine schon um 20.000 vor unserer Zeitrechnung in Europa nachgewiesene Rasse.
Zu römischen Zeiten wurden die ersten Ardenner wegen ihrer Kraft für belastende Tätigkeiten geschätzt. Im Laufe der Jahre hat man weitere Rassen wie Araber eingezüchtet, um das Erscheinungsbild zu veredeln.
Die heutigen Ardenner sind allerdings wieder schwerer als der historische Typ, da die Menschen sie die letzten zweihundert Jahrhunderte vor allem als Arbeitstier und als Fleischquelle nutzten.
Teil der Geschichte Napoleon nutzte den Ardenner wegen seiner Robustheit für den Russlandfeldzug.
In Deutschland ist der Markt für Ardenner sehr klein – die meisten Tiere werden von privater Hand angeboten. Professionelle Züchter findet man primär in Frankreich, Luxemburg und Belgien.
Einige Zuchten sind auch in der Schweiz und in Schweden angesiedelt. Achten Sie beim Kauf auf Sprachbarrieren und studieren Sie die Zuchtpapiere genau. Übermäßig teuer ist der Ardenner nicht: In der Regel können Sie ein qualitatives Tier für unter 5000 Euro kaufen.
Der Ardenner ist eher ein Spezialist und aufgrund seines Volumens sicher nicht für die Mehrheit der Pferdefreunde sinnvoll. Die Rasse empfiehlt sich vor allem für schwere Tätigkeiten. Arbeit in Wald und Feld, Kutschfahrten und der Einsatz in Menschenmengen bieten sich an.
Aber auch beim Ausreiten haben Sie mit diesen robusten, liebenswerten Pferden Freude. Beachten Sie nur, dass bei Ardennern alles etwas größer sein muss: der Stall genauso wie Ihr Geldbeutel für das tägliche Futter und Equipment.
Kurzinfo: | Umgängliches, leistungsstarkes Zugpferd von massiger Statur. Im Fahrsport beliebt. |
Stockmaß: | 155-166 cm |
Farben: | Rappen, Braune, Füchse, Rapp,- Braun- und Fuchsschimmel |
Typ: | Kaltblut |
Gang: | viel Raumgriff, Fleiß und Schwung |
Ursprung: | Ardennen in Frankreich und Belgien |
Eignung: | Zug-, Kutsch- und Mastpferd |
Quellen:
Das Freiberger Pferd ist ein echter Allrounder. Als leichte Kaltblüter mit harmonischem Erscheinungsbild und angenehmem Charakter eignen sich die Pferde sowohl für den Reit- als auch für den Fahrsport.
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