{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/pferd/pferdegesundheit-pflege/mauke-beim-pferd","title":"Mauke beim Pferd","mag_id":221893,"is_single":true,"cat_name":"Pferd","sub_cat_id":114,"sub_cat_name":"Pferdegesundheit und Pflege","cat_id":110}
So kann Mauke beim Pferd aussehen: Krusten im Bereich der Fesselbeuge.
Entzündungen der Haut können Ihrem Pferd wehtun und sich im Falle von Sekundärinfektionen verschlimmern. Lesen Sie hier, wie Sie Mauke bei Ihrem Pferd verhindern können und welche Einflüsse die Hauterkrankung begünstigen.
Symptome: Was sind die Anzeichen für Mauke beim Pferd?
Ist Ihr Pferd an Mauke erkrankt, können Sie folgende Beschwerden symmetrisch im Bereich der Fesselbeugen beobachten:
Die Haut ist gerötet und schwillt an.
Bildung von Schuppen
Es treten nässende Hautstellen auf, die zu verklebtem Fell führen.
Eine schmierige Kruste entsteht.
In manchen Fällen tritt die Mauke beim Pferd auch nur an einem Bein auf. Am häufigsten sind jedoch die Hinterbeine befallen. Ist Ihr Pferd stark von der Mauke betroffen, kann es infolge der Schmerzen lahmen.
Chronische Warzenmauke und Raspe beim Pferd
Bei dieser Form ist der Lymphabfluss in den unteren Gliedmaßen gestört. Dadurch schwellen diese an und Ihr Pferd neigt in diesen Bereichen zu bakteriellen Sekundärinfektionen. Da warzenartige Zubildungen wachsen, bezeichnen Tierärzte diese Form als warzige Mauke.
Die Haut im Bereich des Röhrbeins kann außerdem quer einreißen. Daraufhin bilden sich oft Krusten. Die Veterinäre bezeichnen dieses Krankheitsbild dann als Raspe beim Pferd.
Diagnose: Wie wird die Mauke beim Pferd nachgewiesen?
Anhand der typischen Erkennungsmerkmale erkennt Ihr Pferde-Tierarzt die Mauke in der Regeln auf einen Blick. Indem er einen Abstrich entnimmt, kann er die Proben in einem Labor auf die vorhandenen Bakterien untersuchen und einen Resistenztest durchführen lassen. Dieser ist wichtig, um die Keime gezielt behandeln und Resistenzen verhindern zu können.
Therapie: Was hilft am besten gegen Mauke?
Damit die Entzündungen heilen und sich keine weiteren Erreger in die Wunden setzen, ist es wichtig, dass Sie die betroffenen Stellen sauber und trocken halten. Mit Hilfe milder Spüllösungen können Sie den Schorf vorsichtig aufweichen und entzündliches Exsudat entfernen. Damit verhindern Sie, dass sich die Bakterien unterhalb der Krusten unkontrolliert vermehren.
Hat ein Labor die Keime identifizieren können, kann Ihr Tierarzt außerdem eine medikamentöse Behandlung mittels Antibiotika durchführen. Hat Ihr Pferd zudem Milben, setzt er Antiparasitika ein.
Ist die Mauke Ihres Pferdes bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, kann auch ein Salbenverband mit desinfizierender Wirkung zur Wundheilung beitragen.
Ursachen: Was sind die Auslöser für Mauke beim Pferd?
Spezialisten bezeichnen die Mauke auch als Dermatitis superficialis, Fesselekzem oder Fesselbeugenekzem. Es handelt sich also um eine entzündliche Hauterkrankung der Fesselbeuge.
Die Mauke ist eine Multifaktorenkrankheit, bei der folgende Faktoren die Hautflora schädigen und dadurch zur Entstehung der Hautentzündung beitragen:
bakterielle Infektionen (z. B. Dermatophilose)
Befall mit Milben (z. B. Chorioptes)
idiopathische Gefäßentzündungen (Vaskulitis) oder in Folge einer Photosensibilisierung
Kontaktdermatitis
Nährstoffmangel durch eine unausgewogene Fütterung
Ein geschwächtes Immunsystem (z. B. durch Stress und Überlastung)
Welche Pferde sind besonders von Mauke und Raspe betroffen?
Die infektiöse Hautkrankheiten Mauke und Raspe kommen bei Pferden weltweit vor. Besonders häufig treten sie während des Fellwechsels auf.
Studien haben außerdem ergeben, dass Kaltblüter und andere Pferderassen mit ausgeprägtem Fesselbehang häufiger unter Mauke leiden. Ebenfalls zeigen Pferde mit weißen Gliedmaßen und ältere Tiere ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.
Vorbeugung: Lässt sich Mauke beim Pferd verhindern?
Die richtigen Haltungsbedingungen helfen Ihnen dabei, Mauke bei Ihrem Pferd vorzubeugen. Halten Sie das Einstreu trocken und misten Sie regelmäßig die Box aus. Indem Sie die Weiden und das Paddock abäppeln tragen Sie ebenfalls dazu bei, weitere Infektionen zu verhindern.
Während der feuchten Jahreszeiten sollten Sie außerdem Feuchtigkeit im Stall vermeiden. Auch die richtige Hufpflege ist entscheidend. Kontrollieren Sie daher immer wieder die Hufe und Fesselbeugen Ihres Pferdes. Sind letztere verschmutzt, können Sie den Dreck mit Wasser und milden Seifen vorsichtig entfernen.
Zusätzlich sollten Sie stets darauf achten, Stress (z. B. zu lange Transporte) zu vermeiden und Ihren Vierbeiner ausgewogen zu ernähren. Legen Sie dazu Wert auf einen kontrollierten Gehalt an Zucker und Eiweiß in der Ration. Sorgen Sie des Weiteren dafür, dass Ihr Pferd genügend Zink aufnimmt. Dieses Spurenelement ist für die Gesundheit der Haut besonders wichtig.
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
Wenn das Pferd plötzlich lahmt, steckt häufig ein Hufgeschwür dahinter: eine eitrige und sehr schmerzhafte Entzündung an der Huflederhaut. Lesen Sie alles zu den Ursachen, Symptomen und der Therapie eines Hufgeschwürs beim Pferd und erfahren Sie, wie es sich in Zukunft vermeiden lässt.
Gesunde Hufe sind für Pferd und Reiter essenziell. Schmerzhafte Erkrankungen, die die Bewegung des Pferdes beeinträchtigen, sind entsprechend gefürchtet. Doch welche Hufkrankheiten gibt es beim Pferd? Welche Auslöser gibt es und lassen sich Hufprobleme vermeiden?