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Bei Ihrem Schmied des Vertrauens finden Sie Unterstützung bei der Hufpflege.
Am alten Spruch „Ohne Huf kein Pferd“ ist durchaus etwas Wahres dran. Egal ob barhuf oder auf Eisen, in Bewegung oder grasend auf der Weide: Pferdehufe stehen rund um die Uhr unter Belastung. Deshalb ist die Hufpflege bei Pferden auch so wichtig. Dieser Artikel fasst die wichtigsten Tipps für gepflegte Pferdehufe zusammen.
Die Hufpflege beim Pferd ist ein absolutes Muss für jeden Pferdebesitzer. Denn sind die Hufe einmal krank, ist auch Ihr Pferd krank.
Entzündungen können schnell auf umliegende Bereiche übergreifen und so in den ganzen Körper Ihres Pferdes gelangen. Auch das Herz oder Gehirn können Schäden durch ungepflegte und kranke Hufe erfahren.
Typische Hufkrankheiten bei mangelnder Pflege
Einen kurzen Überblick über die häufigsten Hufkrankheiten beim Pferd bietet Ihnen die folgende Zusammenfassung.
Bei Hufrehe ist die Huflederhaut Ihres Pferdes entzündet. Diese befindet sich hinter der Hornkapsel und dient als Bindeglied zwischen Hufbein und Hornkapsel. In schweren Fällen kann es zum „Ausschuhen“ kommen – also zum kompletten Ablösen der Hornkapsel.
Als Ursache kommt eine Reihe verschiedener Auslöser infrage, unter anderem:
falsche Fütterung
Überbelastung
Vergiftung
Hunger
Erkrankte Pferde leiden unter Schmerzen, lahmen oder zeigen einen verhaltenen Gang. Bei Verdacht auf Hufrehe sollten Sie die Hufe sofort kühlen und Ihren Tierarzt hinzuziehen.
Hufgeschwür und Hufabszess
Entzündliche Hufgeschwüre oder Abszesse sind eine häufige Folge eingetretener Fremdkörper. Das können zum Beispiel Nägel sein.
Entzündet sich daraufhin der Huf Ihres Pferdes, übt die Entzündung Druck auf diesen aus. Dies ist für Pferde sehr schmerzhaft, sodass sie lahmen.
Um die Schmerzen zu lindern, vermeiden die betroffenen Pferde zudem durch Hochheben der betroffenen Hufe eine Belastung des Beins. Auch hier sollten Sie, ohne zu zögern, Ihren Tierarzt rufen.
Strahlfäule
Bei der Strahlfäule handelt es sich um eine bakterielle Huferkrankung, bei der sich der Hufstrahl zersetzt. Wird die Krankheit nicht behandelt, entstehen Hohlräume im Strahl, die mit einer schwarzen Masse gefüllt sind.
Die ursächlichen Bakterien vermehren sich in der feuchten Umgebung unter Luftausschluss. Die Krankheit können Sie an dem dafür typischen Fäulnisgeruch erkennen.
Um der Strahlfäule vorzubeugen ist es wichtig, dass Sie den Stall regelmäßig ausmisten und Hufpflege durchführen.
Tipps für die richtige Hufpflege
Die richtige Hufpflege bei Pferden ist gar nicht so zeitaufwendig, wie viele Pferdefreunde denken. Hierbei ist eigentlich nur eins besonders wichtig: Kontinuität.
Mit den folgenden Regeln zur Hufpflege fällt die Prozedur ganz leicht und Sie sorgen damit für eine gute Hufgesundheit Ihres geliebten Vierbeiners.
1. Hufe auskratzen
Egal ob Sie Ihr Pferd reiten oder nicht – es benötigt gesunde Hufe. Schließlich sind diese die Basis Ihres Pferdes. Dazu sollten Sie die Hufe täglich auskratzen und kleinere Steine entfernten.
Tun Sie dies nicht, können diese in die Hufsohle drücken und schmerzhafte Entzündungen hervorrufen. Zudem können Sie eventuelle Verletzungen frühzeitig erkennen und den Hufstrahl trockenlegen, bevor Schlimmeres passiert.
2. Regelmäßige Hufkontrollen
Zu jeder Zeit findet Hufwachstum statt. Deshalb sollten Sie die Pferdehufe grundsätzlich durch einen Hufschmied oder Hufpfleger kürzen lassen. Der richtige Zeitpunkt dafür ist davon abhängig, ob Ihr Pferd beschlagen ist oder nicht:
Pferde mit Hufeisen können Sie alle sechs Wochen neu beschlagen lassen.
Für Pferde ohne Eisen gilt ein Zeitraum von zwei bis vier Monaten. Dieser hängt jedoch von weiteren Faktoren ab, etwa von der Hornqualität.
3. Huföl und Huffett
Sind die Hufe Ihres Pferdes aufgeweicht, helfen Ihnen regelmäßiges Einfetten und Einölen. Ist der Huf gesund, sollten Sie Fett jedoch vermeiden. Denn Huföl und Huffett schließen die Poren im Hufhorn und stoppen so den wichtigen Austausch von Feuchtigkeit.
Ölen oder fetten Sie die Hufe also zu häufig, kann das Gewebe stark austrocknen.Steht Ihr Pferd allerdings den ganzen Tag in ammoniakgetränktem Heu oder im matschigen Schlamm, kann der Einsatz von öligen Pflegemitteln dahingegen ein Vorteil sein.
4. Stallhygiene
Steht Ihr Pferd in viel Urin und Kot, kann der darin vorkommende Ammoniak die Hufe angreifen. Bereits kleinste Risse im Huf bieten eine ideale Brutstätte für Bakterien. Diese können wiederum zu schlimmen Huferkrankungen führen, etwa zu Strahlfäule.
Den Stall und Paddock Ihres Pferdes sollten Sie deshalb so sauber wie möglich halten. Regel Nummer Eins lautet dabei: Sorgen Sie für trockene Einstreu, um die Hufe Ihres Pferdes zu schonen.
Mit unseren Tipps und etwas Unterstützung durch Ihren Hufschmied gelingt die Hufpflege beim Pferd ohne Aufwand und schweißt Sie und Ihr Tier noch enger zusammen.
Franziska G., Tierärztin
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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