{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/pferd/pferdegesundheit-pflege/hitze-bei-pferden","title":"Pferde bei Hitze abkühlen: Die besten Tipps für den Sommer","mag_id":170968,"is_single":true,"cat_name":"Pferd","sub_cat_id":114,"sub_cat_name":"Pferdegesundheit und Pflege","cat_id":110}
Im Sommer ist es wichtig, Pferde vor einer Überhitzung zu schützen.
Ob Mensch oder Pferd: An heißen Sommertagen mit hohen Temperaturen freut sich jeder von uns über eine erfrischende Abkühlung. Damit auch Ihr Liebling große Hitze gut übersteht, geben wir Ihnen die wichtigsten Tipps für Pferde im Sommer und verraten Ihnen, wie Sie Ihr Pferd bei Hitze abkühlen können.
Wie bei uns Menschen besteht auch bei Pferden bei starker Sonneneinstrahlung eine hohe Sonnenbrandgefahr. Besonders gefährdet sind Pferde mit hellen Haut- und Fellfarben, aber auch bei dunklen Pferden besteht an den hellen Abzeichen das Risiko für Verbrennungen durch die Sonne.
Wie schnell überhitzen Pferde bei heißem Wetter?
Die Gefahr von Überhitzung ist bei Pferden drei- bis zehnmal höher als bei uns Menschen. Also besteht das Risiko nicht nur bei übermäßigem Training im Hochsommer. Die Wohlfühltemperatur für Pferde liegt bei etwa Minus fünfzehn bis plus fünfundzwanzig Grad Celsius.
Heißes und schwüles Wetter beim Training, bei dreißig Grad und mehr draußen in der prallen Sonne auf der Weide, im Anhänger oder einem überhitzten Stall stehen: alle diese Umstände können schnell zu einem lebensbedrohlichen Hitzeschlag führen.
Woran erkenne ich einen Hitzschlag beim Pferd?
Insbesondere schwache, vorerkrankte oder alte Pferde sind anfällig für einen Hitzschlag im Sommer. Doch auch bei jedem anderen Pferd kann dies vorkommen. Bei deutlich erhöhter Atemfrequenz, starkem Schwitzen und ab einer Körpertemperatur von 38,7 Grad Celsius müssen unbedingt Maßnahmen zur Abkühlung ergriffen werden!
Bei diesen Alarmzeichen muss zusätzlich unbedingt der Tierarzt gerufen werden:
blasse oder gräuliche Schleimhäute
Schweißbildung im Stehen oder Schritt
Kopf hängen lassen
Taumelnder Gang
matter Blick
Futterverweigerung
häufiges Ablegen
Dehydratation durch hohe Hitze bei Pferden
Dehydratation nennt man den Zustand, wenn der Körper deutlich ausgetrocknet ist. Beim Pferd kommt es zu einer Dehydratation, wenn dieses bei großer Hitze zu wenig Wasser zur Verfügung stehen hat oder stark schwitzen muss. Beim Hitzschlag ist die Dehydratation ein Teil der Symptome.
Wie erkenne ich, ob mein Pferd dehydriert ist?
Besteht der Verdacht, dass ein Pferd dehydriert ist, dann kann dies mittels eines Hautfaltentests überprüft werden. Dazu wird im Halsbereich Haut mittels zweier Finger hochgezogen. Verstreicht diese nicht innerhalb von drei Sekunden, so ist das Pferd ausgetrocknet.
Pferde abkühlen: Was brauchen Pferde im Sommer bei großer Hitze?
Je nach Umgebung und Haltungsart können Sie im Sommer verschiedene Maßnahmen ergreifen, um Ihr Pferd bei Hitze abzukühlen:
Schattenplätze helfen, Pferde bei Hitze abzukühlen
Die einfachste Maßnahme, um einem Sonnenbrand oder Hitzschlag beim Pferd vorzubeugen, sind Schattenplätze. Dafür können Sie entweder einen Unterstand aufstellen oder die Koppel mit Bäumen und großen Sträuchern gestalten.
Ist dies nicht möglich, können Sie Ihr Pferd zum Schutz vor der Hitze tagsüber in einen offenen Stall oder eine Box stellen. Sobald die hohen Temperaturen gegen Abend sinken, kann Ihr Pferd seine Runden auf der Weide drehen.
Ausreichend Wasserstellen anbieten
Erfrischende Wasserstellen sind bei den meisten Pferden im Sommer sehr beliebt. Dazu zählen etwa ein großer Trog, ein eigener Teich oder ein Bach. Entscheidend ist, dass diese für ihren großen Liebling leicht zugänglich sind, um Verletzungsmöglichkeiten auszuschließen.
Wasserversorgung sicherstellen
Da Pferde bei Hitze Wasser in Form von Schweiß verlieren, erfordern hohe Temperaturen einen gesteigerten Flüssigkeitsverbrauch. Manchmal ist dieser Schweiß auch als Schaumbildung erkennbar. Zum Beispiel unter den Achseln oder in der Schenkelfalte.
Wie viel Wasser benötigt ein Pferd am Tag?
Normalerweise benötigen Pferde für ihren Erhaltungsbedarf pro Tag etwa 20 bis 30 Liter Wasser. Diese Wassermenge ist allerdings von den folgenden Faktoren abhängig:
körperliche Aktivität
Außentemperaturen
Körpergewicht und -größe
Fütterungsart
allgemeiner Gesundheitszustand
Ein häufig berittenes Warmblut benötigt daher mehr Trinkwasser als ein unberittenes Pony. Wasser sollte Ihrem Pferd bei Hitze deshalb stets in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, sodass es zu jeder Zeit trinken kann. Um dies zu ermöglichen, können im Sommer zum Beispiel mehrere Tröge verteilt über die Koppel aufgestellt werden.
Achtung! Bei starker Schweißbildung und deutlich erhöhter Wasseraufnahme muss das Pferd die Möglichkeit bekommen, den Salzhaushalt durch einen ständig verfügbaren Salzleckstein auzugleichen.
Abkühlung mit dem Wasserschlauch: Sollte man Pferde bei Hitze duschen?
Eine besonders schnelle Abkühlung bei großer Hitze erreichen Sie, indem Sie Ihr Pferd mit einem Wasserschlauch abspritzen. Dabei sollten Sie darauf achten, den Wasserstrahl nicht zu fest einzustellen und lauwarmes Wasser zu verwenden. Vermeiden Sie außerdem, den Strahl direkt auf den Kopf zu richten.
Beginnen Sie vorsichtig an den Füßen hinten und arbeiten Sie sich über die Beine hoch zum Bauch, der Brust und dem Rücken. Nach dem Baden ziehen Sie zu viel Nässe mit einem Schweißmesser ab, um eine zu starke Abkühlung im Schatten zu verhindern.
Kühldecken als Alternative gegen Hitze bei Pferden
An heißen Sommertagen sind auch Kühldecken als zusätzliche Maßnahme gegen zu große Hitze bei Pferden empfehlenswert. Diese helfen insbesondere Pferden mit dunklerem Fell, zum Beispiel Braunen oder Rappen, gegen die anstrengende Hitze anzukommen.
Sommerfrisuren gegen die Hitze bei Pferden
Eine lange und dichte Mähne sieht bei unseren Vierbeinern zwar toll aus, stört an heißen Sommertagen die Pferde aber zum Teil sehr. Schweif und Mähne können jedoch mithilfe von Haargummi und Kamm im Handumdrehen zurückgebunden werden. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und zaubern Sie Ihrem Pferd eine ansehnliche und sommerliche Frisur.
Kann ich mein Pferd bei Hitze bewegen oder reiten?
Möchten Sie Ihrem Pferd bei Hitze einen aktiven Ausgleich ermöglichen, sollten Sie als Reiter das Training bestenfalls zu kühlen Tageszeiten durchführen. Da die Sonne zur Mittagszeit am höchsten steht, sollte insbesondere diese heiße Tageszeit für die sportliche Ausbildung des Pferdes vermieden werden.
In den frühen Morgenstunden oder während der Dämmerung sind die Temperaturen vergleichsweise niedrig. Zu diesen Tageszeiten kann sich Ihr Pferd umso besser auf das Reiten konzentrieren und bleibt von einer Überhitzung oder einem lebensgefährlichen Hitzschlag verschont.
Woran muss ich im Sommer bei meinem Pferd noch denken?
Die meisten unter uns lieben den Sommer, seine hohen Temperaturen und die langen Tage. Doch da sind wir leider nicht die Einzigen. Auch Zecken, Milben und Co fühlen sich im Sommer pudelwohl – und das am besten auf unseren Pferden.
In den meisten Fällen verursachen Parasiten bei Pferden nur milde Symptome. Darunter beispielsweise Juckreiz, Haarausfall oder milden Durchfall. Manche von ihnen können aber auch gefährliche Infektionserkrankungen übertragen.
Babesien als Krankheitsverursacher
So etwa die Babesiose, welche durch den Biss einer bestimmten Zeckenart hervorgerufen werden kann. Die Verursacher dieser fiebrigen Erkrankung sind Babesien (Babesia caballi und Theileria equi), kleine Parasiten, welche sich in den roten Blutzellen unserer Pferde ansammeln. Unbehandelt kann die Babesiose sogar zum Tod des infizierten Pferdes führen.
Vorsorge ist besser als Nachsicht
Eine wirksame Parasitenprophylaxe ist daher für die Gesundheit unserer Pferde unumgänglich. Beim Tierarzt können Sie sich über die verschiedenen Wirkstoffe und dessen Wirkspektrum informieren. Daneben können bestimmte Sprays und Decken gegen Insekten und andere anheftende Parasiten helfen.
Während meines Studiums der Tiermedizin und meiner Promotion an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München konnte ich zahlreiche Einblicke in die vielfältigen Bereiche der Tiermedizin sammeln. Seit 2011 habe ich in meiner praktischen Tätigkeit als Tierärztin mit den verschiedensten Tieren und ihren Erkrankungen zu tun. Meine Leidenschaft gehört dabei der Aufgabe, meinen Patienten bestmöglich zu helfen und zu ihrem Wohle zu handeln. Mein Wissen als Tierärztin und als langjährige Hundebesitzerin und Hundesportlerin teile ich zudem gerne als Autorin.
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