Japaner Kaninchen

Verfasst von Jana Schubert
Japaner Kaninchen

Das Japaner Kaninchen gibt es in zwei Varianten: Beim Japan-Harlekin ist das Fell orange und weist Flecken in Schwarz, Blau, Schokolade oder Lila auf.

Das Japaner Kaninchen ist der Clown unter den Kaninchen. Denn es zeigt nicht nur ein bunt geflecktes Fell, sondern auch ein fröhliches, spitzbübisches Verhalten. Mit Japan steht die gefährdete Rasse, die auch Harlekin-Kaninchen genannt wird, nicht in Verbindung. Woher sie stattdessen kommt und was sie so besonders macht, erfahren Sie in diesem Artikel.

Aussehen der Japaner Kaninchen: In den Farbtopf gefallen

Seine bunten Flecken machen das Japaner Kaninchen unverwechselbar. Im Idealfall sind die Farbkontraste streng geometrisch angeordnet: Eine Hälfte des Gesichts ist dunkel mit hellem Ohr, die andere Seite hell mit dunklem Ohr.

Dabei kann der Japaner in zwei unterschiedlichen Varianten auftreten:

  • Japan-Harlekin: Das Fell des Japan-Harlekins ist grundsätzlich orange mit Flecken in Schwarz, Blau, Schokolade oder Lila.
  • Magpie-Harlekin: Das Fell weist eine weiße Grundfarbe auf. Den Kontrast bilden ebenfalls die Farben Schwarz, Blau, Schokolade oder Lila.

Die Musterung ist bei beiden Farbtypen streifenförmig, balkenartig oder fleckig. Von Züchterseite wird angestrebt, dass die Farben kräftig und die Abgrenzungen der unterschiedlichen Felder zueinander scharf sind.

Das Fell soll bei beiden Farbvarianten eine gute, dichte Unterwolle haben.

Achtung, Verwechslungsgefahr: Auch andere Kaninchenrassen können die typische Harlekin-Zeichnung aufweisen.

Wie groß wird ein Japaner Kaninchen?

Die Japaner gehören zu den mittelgroßen Kaninchen mit etwa drei bis vier Kilogramm. Dabei sollte der Körper gedrungen sein, mit einem gut abgerundeten Hinterteil. Brustbereich und Hinterteil sind idealerweise gleich breit. Der Kopf sitzt direkt auf dem Rumpf.

Wenn der Japaner auf seinen Beinen hockt, hat der Körper des Tieres einige Zentimeter Abstand zum Boden.

Der harmonische, nicht zu große Kopf bildet die Basis für die elf bis 13 Zentimeter langen, stabilen Ohren, die rückseitig angesetzt sind.

Japaner Kaninchen Futter © Elena_Alex / stock.adobe.com
Die frechen Japaner Kaninchen wollen beschäftigt werden.

Verhalten: Aufgeweckt, charmant und frech

Das Japaner Kaninchen hat oft liebevollen Unfug im Kopf und erheitert seine Menschen mit seinem lebhaften und spaßigen Verhalten.

Die lebenslustigen Kaninchen treiben es bunt und können mitunter auch frech werden. Das ist jedoch niemals böse gemeint – die Fellnasen können einfach nicht anders. Und weil sie so goldig sind und sich bei jedem Schabernack so sehr freuen, kann man ihnen nichts nachtragen.

Wie beschäftigt man Japaner Kaninchen?

Japaner Kaninchen sind neugierig und erkunden am liebsten den ganzen Tag ihre Umgebung. Sorgen Sie regelmäßig für Veränderungen im Umfeld und binden Sie die Tiere ins Geschehen ein.

Wo sich etwas rührt, wird das Japaner Kaninchen nicht fernbleiben. Neues Spielzeug von Zeit zu Zeit ist notwendig, da die intelligenten Tiere sich immer nach neuen Reizen und ansprechender Beschäftigung sehnen.

Haltung: Das Japaner Kaninchen mag es großzügig

Das Japaner Kaninchen ist ein bewegungsfreudiger Geselle. Es braucht viel Freiraum und Auslauf, um sich auszutoben und zu spielen. Auch Gesellschaft mag es gerne. Halten Sie daher immer mindestens zwei Exemplare.

Bringen Sie die Tiere in einem großen, überdachten Außengehege mit diversen Ebenen, Häuschen und Röhren unter. So kann die kleine Rasselbande sich gut beschäftigen und hat genügend Abwechslung.

Ausbrecher-Könige Achten Sie beim Außenstall unbedingt darauf, dass die Seitenwände einige Zentimeter tief in den Boden ragen. Kaninchen graben sich gerne unter Zäunen und Co. durch.

Das ist im Winter zu beachten

Japaner haben ein dichtes Fell, das sie bei Kälte wärmt. Allerdings herrschen hierzulande in strengen Wintern bisweilen Temperaturen, die auch dem Harlekin-Kaninchen zu kalt werden.

In freier Wildbahn ziehen sich die Tiere dann in unterirdische Höhlen zurück.

Bei einer Gehegehaltung ist das nicht möglich. Holen Sie die Tiere an sehr kalten Tagen deshalb besser zu Ihnen ins Warme, um sie nicht unnötig zu stressen oder zu gefährden.

Stubenreine Japaner Kaninchen in der Wohnung halten

Entscheiden Sie sich für die Wohnungshaltung, sollten Sie den Tieren uneingeschränkten Freilauf gewähren oder ein eigenes Spielzimmer für die heiteren Nager einplanen. Entfernen Sie dafür alle gefährlichen Gegenstände wie Kabel aus der Reichweite der Tiere.

In der Regel sind Kaninchen gut stubenrein zu bekommen. Stellen Sie einige großzügige Kaninchentoiletten an verschiedenen Stellen in der Wohnung auf und reinigen Sie diese regelmäßig zweimal die Woche.

Hilfreich ist es, wenn sich die Stillen Örtchen unter den Futterstellen und Heuraufen befinden, da Kaninchen bevorzugt beim Fressen Urin und Kot absetzen.

Ernährung und Gesundheit der Japaner Kaninchen

Die Nager sind durchgängig am Mümmeln. Sorgen Sie dafür, dass immer ausreichend Futter und Wasser zur Verfügung stehen. Beachten Sie bei der Fütterung folgende Hinweise:

  • Die Basis einer gesunden Fütterung für das Japaner Kaninchen bilden Heu und Stroh.
  • Gemüse und Trockenfuttermischungen können hinzugegeben werden.
  • Obst lieben die Tiere heiß und innig, dürfen es aber nur selten als Belohnung bekommen. Die Kaninchen haben sonst ein erhöhtes Risiko für Zuckererkrankungen.

Wie gesund sind Japaner Kaninchen?

Harlekins gelten als gesundheitlich robust. Nur im sehr warmen Hochsommer kann es zu Durchfällen oder einem entzündeten After kommen.

Kontrollieren Sie täglich den After der Tiere, ob dieser auch sauber ist.

Im Zweifelsfall suchen Sie lieber früher als später den Tierarzt auf. Weil Kaninchen einen schnellen Stoffwechsel haben, können gesundheitliche Probleme bei ihnen rasch außer Kontrolle geraten.

Wie alt werden Japaner Kaninchen?

Ein gesundes Japaner Kaninchen erreicht ein Alter von fünf bis maximal acht Jahren.

Herkunft: Woher stammt das Japaner Kaninchen?

Japan? Fehlanzeige. Das Harlekin- oder Japaner Kaninchen stammt ursprünglich aus Frankreich. 1887 wurden die bunten Hüpfer das erste Mal in Paris ausgestellt. Seitdem züchtet man diese Kaninchen weltweit.

Hervorgegangen sind die Harlekin-Kaninchen aus schildpattfarbenen Holländer-Kaninchen.

Ihren Namen „Harlekin“ haben diese Kaninchen im englischsprachigen Raum aufgrund ihrer Färbung bekommen.

Bedrohte Tierrasse Es gibt leider nicht mehr viele Japaner Kaninchen auf der Welt – Schätzungen zufolge existieren nur noch wenige hundert Stück. Sie gelten daher als stark gefährdet.

Japaner Kaninchen Aussehen © cuhle-fotos / stock.adobe.com
Wegen ihrer wilden Fleckung werden die Japaner auch Harlekin-Kaninchen genannt.

Fazit zum Japaner Kaninchen: Gutgelaunter Mitbewohner

Das Japaner Kaninchen bringt Freude und Leben in jedes Haus.

Die Pflege hält sich in Grenzen und kann auch von jungen Kaninchen-Fans unter Aufsicht erledigt werden. Ihre bunte Farbe ist obendrein hübsch anzusehen.

Zusammenfassend: Ein besonders charmanter Nager, für Familien bestens geeignet – vorausgesetzt Sie haben das Glück, zum Beispiel im Tierschutz einen Vertreter der Rasse zu finden.

Steckbrief zum Japaner Kaninchen

Besonderheiten: Bunte, mittelgroße Kaninchenart mit lebhaftem, fröhlichem Wesen. Bestand gefährdet.
Namen: Japaner Kaninchen, Harlekin-Kaninchen
Charakter: spaßig, heiter, frech, aufgeweckt
Größe: 30-50 cm
Gewicht: 3-4 kg
Farben: Gefleckt mit Orange, Schwarz, Weiß, Lila, Blau, Schokolade
Lebenserwartung: 5-8 Jahre
Haltung: Kältegeschütztes Außengehege oder Wohnung; hoher Platzbedarf
Futter: Trockenfutter, Kraftfutter, Nassfutter wie Salat, Gemüse, Obst (in Maßen)
Vergesellschaftung: Mindestens zu zweit, besser in der Gruppe
Herkunft: Frankreich

Quellen:


Jana Schubert
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Jana Schubert

Schon als Baby habe ich lieber mit unserer Perserkatze gekuschelt als mit meinem Teddy. Später ging ich meinen Eltern so lange auf die Nerven, bis ich ein Pferd adoptieren durfte. Mit meinen Tieren habe ich viel erlebt. Und auch wenn das Leben mit Tieren nicht immer einfach ist, kommt für mich kein anderes in Frage. Denn Tiere berühren mich an einer Stelle meiner Seele, wo sonst nichts und niemand hinkommt. Diesen Zauber spüre ich sogar, wenn ich über Vierbeiner schreibe. Ich hoffe, etwas davon kommt bei Ihnen an.


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