Kokzidien beim Kaninchen
Lästige Parasiten machen leider auch vor unseren Langohren nicht Halt. Besonders häufig kommen Kokzidien beim Kaninchen vor. Lesen Sie im folgenden Artikel alles, was Sie über die einzelligen Parasiten wissen müssen.
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Für Besitzer von Hund und Katze völlig klar: Mein Vierbeiner muss geimpft werden. Aber gilt das für Kaninchen ebenfalls? Und gegen welche Krankheiten sollte ich mein Kaninchen impfen lassen? Die wichtigsten Informationen rund ums Thema Impfung haben wir im folgenden Artikel für Sie zusammengefasst.
Sinnvoll sind Impfungen für jedes gesunde Kaninchen. Dies betrifft auch Kaninchen, die das ganze Jahr in der Wohnung gehalten werden. Denn die Krankheiten, gegen die geimpft wird, sind hoch ansteckend und enden in den meisten Fällen tödlich.
Zudem stecken sich Kaninchen nicht nur untereinander an. Es gibt noch viele andere Überträger (Vektoren). Die Fliege in der Wohnung oder sogar Ihre Kleidung bergen also potenziell die Gefahr der Ansteckung. Nicht zuletzt können Sie die Erreger sogar über selbst gesammeltes Frischfutter einschleppen.
Core-Impfungen sind Impfungen, die jedes Kaninchen regelmäßig erhalten sollte. Hier wird gegen Erreger geimpft, die sowohl die kleine Pärchenhaltung als auch große Bestände betreffen können. Hinzu kommt, dass die Erreger, gegen die geimpft wird, nicht selten eine tödliche Gefahr für die Langohren darstellen. Diese Impfungen sind also sozusagen „Pflicht“ für alle Kaninchen.
Neben den Core-Impfungen gibt es auch noch sogenannte Non-Core-Impfungen. Diese werden aber nur besonders gefährdeten Tieren verabreicht. Meist betrifft dies Tiere in großen Beständen. Kaninchenschnupfen zum Beispiel kann dort zu massiven Problemen führen. In solch einem Fall würde man alle Kaninchen dieses speziellen Bestandes dagegen impfen.
Gleiches gilt für Infektionen mit Clostridien. Hierbei handelt es sich um Bakterien, die in Zuchtbetrieben manchmal ein Problem sind. Auch hier impft der Tierarzt dann alle Kaninchen des Bestandes.
Leider sind in Deutschland weder die Impfstoffe gegen Kanichenschnupfen noch gegen Clostridien derzeit zugelassen. Tierärzte dürfen diese Impfungen also im Moment noch nicht durchführen.
Es gibt zwei wichtige Krankheiten, gegen die jedes Kaninchen geimpft werden sollte:
Bei der Myxomatose (Kaninchenpest) handelt es sich um eine Infektion mit dem Myxomavirus. Gefährdet sind sowohl Wild- als auch Hauskaninchen. Kaninchen stecken sich dabei entweder über direkten Kontakt oder indirekt über Stechmücken und andere Insekten an. Bei Hauskaninchen spielt auch die Übertragung über infiziertes Futtergras eine große Rolle.
Typisch für die Erkrankung sind knotige Schwellungen in der Unterhaut. Vor allem der Kopf und die Genitalregion sind hiervon betroffen. Weiterhin kommt es zu Fieber und eitrigem Nasen- und Augenausfluss.
Die meisten Kaninchen versterben nach circa zwei Wochen, da sie durch die erheblichen Schwellungen nicht genügend Nahrung aufnehmen können. Es kommt aber auch immer wieder zu plötzlichen Todesfällen, ohne dass die betroffenen Kaninchen vorher Symptome gezeigt haben.
Von der Chinaseuche geht eine besonders heimtückische Gefahr aus. Die meisten Kaninchen versterben ganz plötzlich oder innerhalb weniger Stunden, ohne wirkliche Krankheitssymptome zu zeigen. Zeigen sich Symptome stehen Blutungen, Fieber und Atemnot im Vordergrund.
Ausgelöst wird die Erkrankung durch das Rabbit-Haemorrhagic-Disease-Virus (RHD-Virus) aus der Familie der Caliciviren. Das Virus betraf bis 2014 hauptsächlich erwachsene Kaninchen.
Seit 2014 kommt in Deutschland allerdings eine weitere Virusvariante vor: RHD 2. Diese ist zusätzlich auch für ganz junge Kaninchen und Feldhasen sehr gefährlich.
Wie bei der Myxomatose stecken sich Kaninchen entweder direkt, über den Kontakt mit infizierten Artgenossen, oder indirekt über Insekten oder unbelebte Gegenstände (zum Beispiel Fressnäpfe oder andere Käfigeinrichtung) an.
Die erste Impfung erhalten Kaninchen im besten Fall im Alter zwischen vier und sechs Wochen. Für eine vollständige Grundimmunisierung gegen Myxomatose wird nach drei bis vier Wochen noch einmal geimpft. Je nach Präparat muss die Impfung dann halbjährlich oder jährlich wiederholt werden.
Mit der Impfung werden dem Kaninchen abgeschwächte, lebende oder inaktivierte Viren zugeführt. Daraufhin bildet der Körper des Kaninchens Antikörper gegen das Virus und kann eine Infektion, im Falle einer Ansteckung, besser abwehren.
Es stehen sowohl Kombinationsimpfstoffe gegen beide Krankheiten als auch Einzelimpfstoffe zur Verfügung. Mit welcher Variante Sie Ihr Kaninchen am besten impfen lassen, bespricht Ihr Tierarzt im Vorfeld ausführlich mit Ihnen.
Impfstoff | Myxomatose | RHD 1 und 2 | Erstimpfung | Wiederholungsimpfungen |
Filavac VHD K C+V | x | ab 10 Wochen | jährlich | |
Nobivac Myxo-RHD Plus | x | x | ab 5 Wochen | jährlich |
Rika-Vacc Myxo sc | x | ab 4 Wochen | halbjährlich |
Das Wichtigste, bevor Sie Ihr Kaninchen impfen lassen: Ihre Fellnase muss gesund sein! Deshalb untersucht der Tierarzt Ihr Kaninchen im Vorfeld gründlich. Denn nur ein fittes Immunsystem kann entsprechend Antikörper bilden und schwerwiegende Nebenwirkungen sind sehr unwahrscheinlich.
Eventuell ordnet der Tierarzt auch eine Kotuntersuchung auf Parasiten an. Leidet Ihr Kaninchen nämlich unter einem Befall mit Parasiten, bilden sich nur unzureichend Antikörper.
Mehr oder weniger häufig sind leichte Nebenwirkungen. Darunter fallen:
Die Schwellung um die Einstichstelle bildet sich normalerweise nach spätestens drei Wochen zurück. Fieber und Müdigkeit sollten schon nach zwei bis drei Tagen wieder abklingen. Ist dies nicht der Fall, stellen Sie Ihre Fellnase noch einmal bei Ihrem Tierarzt vor.
Die Kosten für die Impfung ergeben sich immer aus einer Kombination aus den erbrachten Leistungen des Tierarztes und den Kosten für den Impfstoff.
Die Leistungen des Tierarztes (Untersuchung mit Beratung, Impfung und Impfbescheinigung) werden nach dem einfachen bis dreifachen Satz der Gebührenordnung (GOT) berechnet und liegen somit zwischen 15 und 45 Euro.
Bedenken Sie grundsätzlich: Die Kosten, wenn Sie Ihr Kaninchen impfen lassen, liegen in jedem Fall deutlich unter den Kosten, die bei einer Infektion Ihres Lieblings auf Sie zukommen würden. Gegen den möglichen Tod Ihres Kaninchens sind sie außerdem nicht aufzuwiegen.
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