Teacup-Katzen: Aussehen & gesundheitliche Probleme

Verfasst von Bärbel Edel
Teacup-Katze sitzt in Tasse

Beliebt: Fotos von Teacup-Katzen, die in einer Teetasse sitzen.

Teacup-Katzen sind so klein, dass sie in eine Teetasse passen – auch wenn sie längst erwachsen sind. Doch ihr niedliches Aussehen bezahlen die Winzlinge mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen.

Das Internet ist voll mit Fotos von süßen kleinen Katzen, die in einer Teetasse sitzen. Meist handelt es sich um junge Kätzchen, die noch nicht ausgewachsen sind. Doch was wäre, wenn eine Katze immer so klein und niedlich bliebe?

Minikatzen werden vor allem in den USA immer beliebter. Weil sie in eine Teetasse passen, werden die winzig kleinen Samtpfoten auch „Teacup Cats“ genannt.

Aussehen der Teacup-Katzen

Teacup-Katzen sehen im Grunde genauso aus, wie gewöhnliche Katzen – nur eben deutlich kleiner. Ihre Körpergröße beträgt ungefähr zwei Drittel im Vergleich zu einer normal großen Katze.

Während eine erwachsene Hauskatze um die fünf Kilo auf die Waage bringt, wiegt eine „Teacup Cat“ nur zweieinhalb bis drei Kilogramm.

Teacups bilden keine eigene Katzenrasse. Mini-Ausgaben gibt es von allen möglichen Katzenrassen. Gestalt, Beschaffenheit des Fells und Charakter richten sich also nach der ursprünglichen Herkunft. Besonders beliebt sind Miniatur-Perser.

Teacup-Katzen sind keine Zwerg-Katzen

Was die Proportionen betrifft, unterscheiden sich Teacup-Katzen nicht von ihren großen Schwestern. Im Vergleich zum Rumpf haben ihre Beine eine normale Länge. Das unterscheidet sie zum Beispiel von den Munchkin-Katzen, eine Zwerg-Katzenrasse mit verkürzten Dackelbeinen.

Zucht: Wie werden Teacup-Katzen so klein?

Das Zuchtziel ist eine möglichst kleine Katze. Um das zu erreichen, werden Tiere miteinander verpaart, deren Körpergröße unter dem Durchschnitt liegt und genau da liegt das Problem:

Manche Katzen mögen vielleicht „einfach so“ kleiner sein als die Durchschnitts-Mieze. Doch bei vielen Katzen steckt eine angeborene Behinderung oder eine Krankheit hinter der Kleinwüchsigkeit. Auch Unterernährung kann dazu führen, dass eine Katze nicht richtig wächst.

Normalerweise würden solche Kümmerlinge nicht lange überleben und sich nicht vermehren. Züchtet man solche Tiere allerdings weiter, haben die Nachkommen oft gravierende gesundheitliche Schäden.

Gesundheit: Kleiner Körper – große Probleme

Unabhängig von der Rasse leiden Teacup-Katzen häufiger an Zahnproblemen als normal große Samtpfoten. Aufgrund ihrer kleinen Knochen und Gelenke neigen die Winzlinge außerdem zu Verletzungen. Beschwerden wie Arthritis kommen ebenfalls häufiger vor. Auch hat man festgestellt, dass Teacup-Katzen ihre Körpertemperatur nicht so gut regulieren können.

Insgesamt ist die Lebenserwartung von Teacup-Katzen nicht besonders hoch. Experten zufolge beträgt sie nur wenige Jahre.

Teacup-Perser sind besonders anfällig für Krankheiten

Besonders anfällig für Krankheiten sind die Mini-Ausgaben von Katzenrassen, die sowieso schon an Gesundheitsproblemen leiden. Perserkatzen zum Beispiel haben in der Mini-Version eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Augeninfektionen zu erkranken.

Die typische Persernase ist bei Teacup-Persern noch kürzer, was das Risiko von Atemproblemen vergrößert. Auch eine eingeschränkte Funktion des Kiefers und damit Schwierigkeiten beim Kauen der Nahrung ist bei Teacup-Persern häufiger.

Außerdem neigen Perser zur Polyzystischen Nierenerkrankung (PKD). Tierärzte halten es für möglich, dass das Risiko bei verkleinerten Nieren höher ist.

Auch Hunde gibt es im Mini-Format

Unter dem Namen „Teacup Chihuahua“ werden übrigens auch Hunde im Kleinstformat angeboten. Bei seriösen Züchtern sind Teacup-Hunde allerdings verpönt. Ihre Zucht gilt als Tierquälerei, denn Mini-Hunde leiden unter genauso gravierenden gesundheitlichen Einschränkungen wie Mini-Katzen.

Eine Teacup-Katze kaufen?

Hierzulande werden kaum Teacup-Katzen zum Kauf angeboten. In den USA verlangen Züchter zwischen 500 und 2.000 US-Dollar für eine Mini-Katze.

Wegen der gesundheitlichen Einschränkungen müssen Teacup-Besitzer mit häufigen Besuchen in der Tierarztpraxis rechnen – das kann mit der Zeit ganz schön ins Geld gehen. Vor allem aber aus ethischen Gründen sollten Sie den fragwürdigen Trend zur Mini-Katze nicht mit einem Kauf unterstützen!

Wenn Ihnen kleine Katzenrassen gefallen, sehen Sie sich doch stattdessen zum Beispiel nach einer Singapura oder nach einer Abessinier-Katze um.

Achten Sie beim Kauf stets auf einen seriösen Züchter, der Ihnen einen vollständigen Einblick in die Papiere seiner Tiere gibt. Sie sollten sich auf jeden Fall einen Eindruck über die Haltungsbedingungen verschaffen.

Auch ein Besuch im örtlichen Tierheim kann sich lohnen. Dass Rassekatzen im Tierschutz landen, ist gar nicht so selten.

Quelle:

petmd.com


Bärbel Edel
Profilbild von Magazin-Autorin Bärbel Edel

Ich bin Journalistin, liebe Tiere und habe bereits während meines Volkskunde-Studiums zur Beziehung zwischen Menschen und Hunden geforscht. Vor einigen Jahren habe ich einen Kater aus dem Münchner Tierheim adoptiert. Elvis war der Anlass, meinen Katzenblog „Lieblingskatze“ zu gründen und mich auch journalistisch mit Tieren zu befassen. Mit meinen Artikeln möchte ich dazu beitragen, dass Menschen ihre Heimtiere besser verstehen.


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