Die Katze beschäftigen: Tipps für Spiel und Spaß

Verfasst von Bärbel Edel
Katze beschäftigen mit Spielangel

Diese Mieze hat sichtlich Spaß mit ihrer Spielangel.

Leidet Ihre Katze unter Langeweile? Dann zeigt Ihnen dieser Artikel, wie Sie Ihre Katze beschäftigen können – auch wenn Sie nicht zuhause sind. Außerdem erhalten Sie Tipps für mehr Abwechslung in der Wohnung.

Warum sollte ich meine Katze beschäftigen?

Um glücklich zu sein, braucht eine Katze ausreichend Beschäftigung. Für die meisten Freigänger ist das kein Problem: Um ihr Revier zu kontrollieren, legen sie täglich einen Kilometer und mehr zurück. Damit – und natürlich mit dem Mäusefang – haben sie normalerweise genug zu tun.

Wohnungskatzen sind dagegen oft nicht richtig ausgelastet. Denn im Vergleich zur Freigängerkatze ist ihr Revier winzig und für regelmäßigen Futternachschub sorgt der Mensch. Dadurch kann schnell mal Langeweile aufkommen.

Wie oft sollte ich mit meiner Katze spielen?

Im Spiel kann eine Wohnungskatze ihren angeborenen Jagdtrieb ausleben. Außerdem halten regelmäßige Spieleinheiten fit und helfen dabei, Stress abzubauen. Zudem verringert sich das Risiko, dass ihr Vierbeiner zu dick wird oder gar eine Depression bekommt.

Umso wichtiger ist es, dass Sie am besten täglich mit Ihrem Stubentiger spielen. Planen Sie dazu einfach jeden Tag ein paar Minuten ein. Vielleicht fordert Sie Ihre Katze auch direkt dazu auf, sich mit ihr zu beschäftigen. Wenn Ihre Katze Spielzeug anschleppt, Sie am Ärmel zupft oder eindringlich miaut, ist die Botschaft klar: Sie will mit Ihnen spielen.

Wie kann ich meine Katze sinnvoll beschäftigen?

Die meisten Katzen spielen auch im Erwachsenenalter noch gern. Am frühen Morgen oder am späten Abend ist die beste Zeit dafür. Denn in der Dämmerung machen sich die kleinen Raubtiere für gewöhnlich auf die Jagd.

Am spannendsten sind Spielzeuge, die einem Beutetier ähnlich sehen: Plüschmäuse oder Spielangeln mit Federn oder Federwedel. Interessant ist außerdem alles, was raschelt und knistert. Viele Katzen lieben es auch, einem kleinen Ball hinterher zu jagen.

Spielzeuge mit Katzenminze und Baldrian

Spielzeug mit Baldrian oder Katzenminze ist in der Katzenwelt besonders beliebt. Denn der Duft dieser Pflanzen hat auf Miezen eine ähnlich berauschende Wirkung wie Alkohol auf uns Menschen. Dabei gibt es „Baldrian-Katzen“ und „Katzenminze-Katzen“. Zu welcher Gruppe Ihre Samtpfote gehört, müssen Sie ausprobieren.

Trockenfutter werfen

Trockenfutter müssen Sie nicht unbedingt im Napf servieren. Das ist zwar bequem, aber auf Dauer auch langweilig. Viel spannender ist es jedoch, die Bröckchen zu werfen und Ihre Katze fangen zu lassen. Auch trockene Katzensnacks eignen sich zum Werfen.

Wenn Sie zuhause einen glatten Boden haben, funktioniert das besonders gut. Denn wenn die kleinen Stückchen über den Boden schliddern, macht das Fangen besonders großen Spaß.

Bewegen wie ein Beutetier

Während Sie mit Ihrer Katze spielen, sollten Sie das Bewegungsmuster der Beute imitieren. Ein Beutetier läuft immer vom Jäger weg, nie auf den Jäger zu. Bewegen Sie also die Spielangel oder den Federwedel immer von der Katze weg und nicht auf die Katze zu.

Laserpointer richtig einsetzen

Auch Laserpointer sind toll, haben aber einen Nachteil: Der kleine Punkt animiert zwar wunderbar zum Jagen, lässt sich aber niemals fangen. Zwangsläufig bleibt das Erfolgserlebnis aus. Um Frust zu vermeiden, sollten Sie Ihre Katze am Schluss mit einem Leckerli belohnen.

Im Onlineshop von zooplus finden Sie eine große Auswahl an Katzenspielzeug. Mit etwas Geschick können Sie Katzenspielzeug auch selber basteln.

Alternative: Beschäftigungsspielzeuge

Wenn Sie keine Zeit haben, mit Ihrer Katze zu spielen, sind Beschäftigungsspielzeuge eine gute Alternative. Diese Art von Spielzeugen gibt es in allen erdenklichen Formen und Varianten. Hier sind einige Beispiele:

Intelligenzspielzeuge trainieren Geist und Pfoten

Intelligenzspielzeuge werden mit Trockenfutter oder Snacks gefüllt. Fummelbretter zum Beispiel haben verschieden geformte Mulden, aus denen das begehrte Futter mit den Pfoten „herausgefummelt“ werden muss.

Darüber hinaus gibt es noch Kugeln mit Löchern, die mit Leckerlis gefüllt werden können. Rollt die Kugel, purzeln die Futterstückchen aus den Löchern heraus. Um an die Leckerlis zu kommen, braucht es also viel Ausdauer und Geduld.

Mit dieser Art von Spielzeugen muss sich die Samtpfote ihre Mahlzeit erarbeiten. Das trainiert nicht nur den Geist und die Geschicklichkeit der Pfoten. Die kleinen Erfolgserlebnisse bei der Nahrungsbeschaffung sorgen auch für mehr Zufriedenheit.

Ein weiterer Vorteil: Katzen, die ihre Mahlzeit normalerweise ratzfatz hinunterschlingen, werden automatisch dazu veranlasst, langsamer zu fressen.

Katze beschäftigen mit Clickertraining

Clickertraining ist eine Methode, die zur Katzenerziehung eingesetzt wird. Es ist aber auch ein wunderbares Mittel, Ihren Vierbeiner zu beschäftigen. Vielen Miezen macht es Spaß, mit Hilfe von Clickertraining verschiedene Tricks zu lernen.

Das sogenannte „Clickern“ basiert auf der Idee, ein akustisches Signal mit einer Belohnung zu verbinden. Ein Clicker ist ein kleines Gerät, das so ähnlich klingt wie ein Knackfrosch aus dem Spielzeughandel.

Zeigt die Katze ein erwünschtes Verhalten, lässt man den Clicker knacken und belohnt die Mieze mit einem Leckerli. Ist das neue Verhalten gut eingeübt, kann die Belohnung reduziert werden. Das akustische Signal reicht dann aus.

Mit dieser Methode können Sie Ihrer Katze viele Tricks beibringen: Männchen machen, auf ein Podest springen oder „High Five“ mit der Pfote machen.

Wichtig: Nicht übertreiben! Überfordern Sie Ihre Katze nicht, sonst verliert sie die Freude am Clickern. Merken Sie, dass sie keine Lust mehr hat, hören Sie mit dem Training auf und machen an einem anderen Tag weiter.

Katze beschäftigen mit Katzen-Agility

Beim Katzen-Agility muss die Samtpfote einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen absolvieren. Dabei kann Cat Agility sowohl draußen als auch drinnen durchgeführt werden. Eingeübt wird der Hindernislauf mit Clickertraining.

Für die Hindernisse selbst sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt: Kleine Hürden zum Drüberspringen, schmale Stege oder Stangen zum Balancieren oder Tunnel, die Ihr Stubentiger durchqueren muss.

Katzen-Agility macht vielen Stubentigern Spaß. Denn es fördert die Geschicklichkeit und sorgt dafür, dass Ihre Katze genug Bewegung bekommt. Die Hindernisse können Sie entweder selbst basteln oder im Fachhandel kaufen.

Übrigens: Die Links zu den im Video gezeigten Produkten finden Sie in der YouTube-Videobeschreibung.

Abwechslung in der Wohnung schaffen

Neben regelmäßigen Spiel-Einheiten gibt es noch andere Möglichkeiten, den Alltag Ihrer Mieze abwechslungsreicher zu gestalten. Hier sind einige Ideen, die sich schnell und einfach umsetzen lassen:

  • Katzen sind von Natur aus neugierig. Verstecken Sie Futter an verschiedenen Stellen in der Wohnung und schicken Sie Ihre Mieze auf Entdeckungstour.
  • Kartons üben eine magische Anziehungskraft auf Katzen aus. Überlassen Sie die Verpackung Ihrer nächsten zooplus-Bestellung einfach Ihrer Katze.
  • Stellen Sie hin und wieder einen Stuhl auf den Tisch als Ausguck.
  • Hängen Sie eine große Decke über einen Stuhl als Versteck.
  • Spendieren Sie Ihrem Stubentiger einen Katzentunnel oder Kuschelsack zum Verstecken.

Sie sehen, es gibt einige Möglichkeiten, wie Sie Ihre Katze beschäftigen und Ihren Alltag abwechslungsreicher gestalten können. Ein ausgelasteter Stubentiger bleibt körperlich und geistig fit und ist zufriedener als eine Mieze, die unter Langeweile leidet.

Quelle:

Christine Hauschild: Katzenhaltung mit Köpfchen, Books on Demand 2012


Bärbel Edel
Profilbild von Magazin-Autorin Bärbel Edel

Ich bin Journalistin, liebe Tiere und habe bereits während meines Volkskunde-Studiums zur Beziehung zwischen Menschen und Hunden geforscht. Vor einigen Jahren habe ich einen Kater aus dem Münchner Tierheim adoptiert. Elvis war der Anlass, meinen Katzenblog „Lieblingskatze“ zu gründen und mich auch journalistisch mit Tieren zu befassen. Mit meinen Artikeln möchte ich dazu beitragen, dass Menschen ihre Heimtiere besser verstehen.


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