Die süße Singapura Katze ist eine Rarität, denn die Anzahl der (seriösen) Züchter in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist nach wie vor gering. Demzufolge ist es gar nicht so einfach, eine Katze dieser exotischen Rasse zu bekommen. Wer allerdings das Glück hat, dass eine Singapura Katze bei ihm zu Hause einzieht, der kann sich umso glücklicher schätzen. Denn diese Katze hat einen einzigartigen Charakter, der angenehm und spannend zugleich ist. Und genau so wird sich Ihr Leben an der Seite einer Singapura Katze gestalten.
“Singapura” ist der malaiische Begriff für “Singapur”. Der Stadtstaat gilt den meisten Quellen nach als Herkunft dieser seltenen Katzenrasse. Allerdings gibt es zur Herkunft der Singapura Katze kontroverse Überlieferungen. Laut einigen Quellen stammt die Singapura Katze aus den USA, während sie anderen zufolge aus Singapur kommt. Möglicherweise haben beide recht: Entdeckt wurde die Singapura Katze wohl 1970 in Singapur, der sogenannten “Löwenstadt”, von den beiden Katzenfans Hal und Tommy Meadow, zwei Auswanderern aus den USA. Aus ihren eigenen Katzen namens Ticle, Pusse, Tes, George, Gladys und Chiko züchteten die Katzenliebhaber die Singapura Katze, die sie bei ihrer Rückkehr in die USA im Jahr 1975 mit in die Heimat nahmen. So gelangte die Singapura demnach von Singapur in die USA. Der Überlieferung nach haben die kleinen Katzen in Singapur in engen Abflussrohren gelebt und daher den Namen “drain cats” (“Abflussrohr-Katzen”) erhalten.
Züchter achteten stark darauf, ein einheitliches Aussehen und gute Gesundheit bei den Singapura herauszubilden. Das bewirkte eine begrenzte Anzahl an Vertretern dieser Rasse, allerdings zu einer, die sich hoher Akzeptanz und weiter Verbreitung erfreut. Heute ist die Rasse weltweit vertreten und von den meisten Registrierungsverbänden anerkannt. Seit dem Jahr 1982 ist die Singapura Katze in den USA als Rassekatze anerkannt, und seit 1988 ist sie für die Teilnahme an Wettbewerben zugelassen. Ende der 1980er Jahre gelangte die erste Katze dieser exotischen Rasse nach Europa – und zwar nach Großbritannien. Seit 2014 ist die Singapura offiziell anerkannt durch die “FIFé” (“Féderation Internationale Féline”), eine internationale Dachorganisation von Katzenzuchtverbänden. Aller Wahrscheinlichkeit nach besteht eine Verwandtschaft mit Abessinier Katzen, Siamkatzen und Burmesen.
Aussehen
Zu den charakteristischen äußeren Merkmalen der sepiafarbenen seltenen Schönheit zählt vor allem ihre geringe Körpergröße. Die Singapura gilt als eine der Kleinsten aller Katzenrassen. Dabei erreicht sie ein Gewicht von nur zwei bis drei Kilo. Der Unterschied zwischen Katze und Kater im Hinblick auf das Gewicht ist bei der Singapura Katze nicht sehr signifikant. Bei all ihrer zierlichen, zarten Gestalt zeichnet sich diese Exotin jedoch durch einen körperlich athletischen und kräftigen Eindruck aus. Ihre Muskeln sind nämlich gut ausgebildet. Dadurch besitzt dieses kleine Kraftpaket ein hohes Sprungvermögen. Ihre volle Körpergröße erreicht die Singapura Katze erst mit 15 bis 24 Monaten.
Ihr sepiafarbenes Fell lässt die Singapura Katze erscheinen, als sei sie geradewegs einer Fotografie des 19. Jahrhunderts entstiegen. Die genaue Bezeichnung der Fellfarbe – und die einzige, die offiziell anerkannt ist – lautet “sepia agouti”. Von Züchtern wird die Bänderung ihres Fells als “ticking” bezeichnet. Die Fellzeichnung, die daraus entsteht, nennt man “agouti”: Die Fellfarbe der Singapura wirkt fast ausschließlich einfarbig, während das einzelne Katzenhaar abwechselnd hell und dunkel gefärbt ist. Erzeugt wird die charakteristische Fellfarbe der Singapura durch eine Mutation, einen sogenannten “partiellen Albinismus”. Dieser bewirkt den “Akromelanismus”. Als solchen bezeichnet man die dunklere Färbung der kühleren Körperregionen.
So entstehen im Gesicht, an den Ohren, Beinen und am Schwanz der Singapura Katze die dunkler gefärbten “Points”. Die Kitten dieser Katzenrasse werden hell geboren und dunkeln erst später nach. Als voll ausgereift gilt die Fellfarbe dieser seltenen und interessanten Schönheit laut Standard erst nach zwei bis drei Jahren. Die Textur ihres Fells ist leicht seidig, so dass Sie das feine Fellkleid Ihrer felinen Freundin bestimmt immer gerne streicheln werden.
Der Schwanz der ästhetischen Exotin ist durchschnittlich lang. Ihre Augen und Ohren sind groß. Die Ohren haben einen breiten Ansatz. Die Augen sind oval geformt und sie können grün, braun, grün-braun oder gelb sein.
Charakter
Wenn Sie das Glück haben, dass eine der seltenen Singapuras Ihre Mitbewohner-Mieze wird, wird sie sich wahrscheinlich erst ein wenig schüchtern zeigen. Geben Sie einer Katze dieser raren Rasse bei ihrem Einzug viel Zeit, um sich bei Ihnen einzuleben und sich an Ihre(n) menschlichen Mitbewohner zu gewöhnen. Fremden gegenüber zeigt sie sich freundlich, wenngleich sie auch da zu Beginn eher zurückhaltend auftritt und etwas Zeit benötigt, warm zu werden. Es gilt, das anfänglich timide Tier mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl zu überzeugen, dass Sie nur die besten Absichten mit ihm haben. Die süße Singapura Katze wird es Ihnen mit ihrer liebenswürdigen Art und angenehmen Anwesenheit danken.
Hat sie erst einmal Vertrauen gefasst, weicht sie ihrem Besitzer teilweise nicht mehr von der Seite. Denn Katzen dieser Rasse sind sehr menschenbezogen. Mit ihrem sozialen Wesen fügen sie sich auch gut in Familien ein. Auch mit anderen Katzen kommen sie sehr gut aus. Viel mehr noch: Vertreter der Singapura-Rasse brauchen die Gesellschaft ihrer Artgenossen. Halten Sie die Singapura Katze deshalb bitte unbedingt zusammen mit anderen Katzen. Singapuras fühlen sich einfach deutlich wohler, wenn sie von anderen Katzen umgeben sind, mit denen sie schmusen und spielen können. Diesem Bedürfnis sollte der Mensch, der seine Mitbewohner-Mieze liebt, unbedingt Rechnung tragen. Am wohlsten wird sich der sepiafarbene Stubentiger in einer Familie mit Kindern und weiteren Katzen fühlen.
Zu beachten ist jedoch, dass die Kinder umsichtig mit der Katze umgehen sollten. Deshalb empfiehlt sich die Anschaffung einer Singapura eventuell erst, wenn die Kinder über 6 Jahre alt sind. Für Vollzeit berufstätige Singles, die den ganzen Tag nicht zu Hause sind, ist die Singapura Katze hingegen nicht geeignet.
Die edle Exotin ist mitteilungsbedürftig, verspielt, sehr intelligent und neugierig. Gerne ist sie mittendrin im Geschehen und immer zu Späßen aufgelegt. Deshalb sollte immer für genügend Abwechslung gesorgt werden. Legen Sie sich verschiedenes Katzenspielzeug sowie Intelligenzspielzeug zu, um Ihre Fellnase zu beschäftigen. Ihre Verspieltheit und hohe Intelligenz erhalten sich Vertreter dieser raren Rasse bis ins hohe Alter. Im Schnitt erreicht eine Singapura Katze ein Alter von circa 15 Jahren.
Singapura Katze Ernährung
Die natürliche Ernährung der karnivoren Katze besteht aus Beutetieren wie Mäusen und anderen kleinen Säugetieren, Insekten und Vögeln. Eine Fütterung mit rohem oder gekochtem Fleisch käme der natürlichen Ernährungsweise der Katze also am nächsten. Allerdings sind im reinen Fleisch nicht alle erforderlichen Nährstoffe enthalten. Um den spezifischen Futterbedarf der Singapura Katze sicherzustellen, kann es daher empfehlenswert sein, das herkömmliche Futter Ihrer Mitbewohner-Mieze mit Ergänzungsmitteln zu supplementieren. Diese enthalten zum Beispiel Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Taurin. Welchen Nährstoffbedarf Ihre Fellnase genau nötig hat können Sie beim Tierarzt Ihres Vertrauens erfragen. In jedem Fall sollten Sie sich ausreichend über die Fütterungsmethoden Selbstkochen und BARF (biologisch artgerechte Rohfütterung) informieren, ansonsten könnte es zu gefährlichen Mangelerscheinungen führen.
Grundsätzlich ist jede Katze ist ein eigenständiges Wesen und hat entsprechend ihre eigenen Vorlieben – auch, was das Futter betrifft. Ob Trocken- oder Nassfutter: Die Qualität ist ausschlaggebend. Hochwertiges Katzenfutter mit einem hohen Fleischanteil beinhaltet die wichtigsten Nährstoffe, die Ihre Fellnase benötigt. Dabei spielen jedoch verschiedene Faktoren, wie das Katzenalter oder der Gesundheitszustand eine Rolle. Ist Ihre Katze beispielsweise zu dick sollte auf Diätfutter zurückgegriffen werden. Wichtig ist beim Füttern unter anderem die richtige Menge. Die Singapura verbraucht bei ihrem relativ aktiven Lebensstil tendenziell mehr Kalorien. Eine angemessene Futtermenge wirkt sich positiv auf ihren gesamten körperlichen Zustand aus. Unter anderem verliert sie weniger Haare und der Zustand ihres Fells ist insgesamt gut, wenn die Singapura Katze eine ihr angemessene, artgerechte, gesunde Ernährung genießt.
Pflege
Pflege- und Zeitaufwand halten sich bei der Singapura in einem recht überschaubaren Ausmaß. Das seidige kurze Fell der Singapura hat keine Unterwolle, und als Kurzhaarkatze verliert sie nur wenige Haare. Ungefähr einmal in der Woche bis alle paar Wochen sollten Sie Ihr felines Fellwesen liebevoll bürsten. Auf diese Weise werden lose Haare entfernt und die Durchblutung angeregt. Auch wird einer eventuellen Verfilzung vorgebeugt. Vor allem aber wird die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Stubentiger gestärkt.
Wie alle Katzen sollte auch die Singapura Katze erst geimpft werden, wenn ihr Immunsystem bereits aufgebaut ist. Auch sonst gelten im Hinblick auf die Impfungen für die Singapura Katze die gleichen Empfehlungen wie für alle anderen Katzen. So sollten Sie auch die Singapura insbesondere gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche, Leukose und – wenn die Katze ein Freigänger ist – auch gegen Tollwut impfen lassen.
Singapura Katze kaufen
Wenn Sie sich für eine Singapura Katze entschieden haben, sollten Sie zuerst den Gang in das Tierheim wagen. Zwar ist die Singapura eine seltene Katzenrasse, jedoch kommt es des Öfteren vor, dass auch Rassekatzen abgegeben werden.
Wenn Sie auf der Suche nach einem Züchter sind, sollten Sie sicherstellen, dass dieser professionell und verantwortungsvoll züchtet. Vor allem im Hinblick auf vererbbare Gendefekte und Erkrankungen ist es wichtig, dass Sie den Stammbaum Ihrer Mitbewohner-Mieze in Erfahrung bringen. Ein seriöser Züchter zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass er Ihnen Auskünfte zum Stammbaum der Katze geben kann. In den meisten Fällen sind Singapuras zwischen 12 und 16 Wochen, wenn verantwortungsvolle Züchter sie in ein neues Zuhause umziehen lassen. Die Grundimmunisierung und die Entwurmung haben die Katzen zu diesem Zeitpunkt bereits erhalten. Auch den Umgang mit Katzentoilette und Kratzbaum sind die süßen Singapuras dann in der Regel gewöhnt. Andernfalls sollten Sie Ihren niedlichen Neulingen beides geduldig und liebevoll vermitteln. Die intelligente Singapura Katze lernt grundsätzlich schnell und passt sich gut an die Begebenheiten ihrer Umgebung an.
Zu Deutsch bedeutet “Kucinta”, der malaiische Spitzname dieser Katzenrasse, übrigens “Liebeskatze”. Und wir sind sicher: Wer eine Singapura hat, wird diese kleine Katze mit der großen Persönlichkeit lieben.
Steckbrief zur Singapura
Besonderheiten:
seltene und zudem die kleinste Katzenrasse der Welt; typisch für die Singapura ist ihr sepiafarbenes Fell
Charakter:
Zu Beginn oft schüchtern, dann sehr menschenbezogen, verspielt und neugierig
Größe:
klein, bis zu 20 cm Schulterhöhe, Länge bis max. 40cm
Gewicht:
3kg (Kater), 2 kg (Katze)
Augenfarbe:
grün, braun, grün-braun oder gelb
Farben:
sepiafarben
Fell:
kurz, seidig, glänzend,
Fellpflege:
pflegeleicht, haart wenig
Lebenserwartung:
15 Jahre
Typische Krankheiten:
robust, keine Erbkrankheiten oder häufigen Krankheitsanfälligkeiten bekannt
Sind Sie auf der Suche nach einer Katze, die Ihre Familie mit ihrem ruhigen und ausgeglichenen Charakter perfekt ergänzt? Dann stehen die Chancen gut, dass Ihre Wahl auf die Rasse Britisch Kurzhaar (BKH; British Shorthair) fällt. Unser Rasseportrait stellt Ihnen die Kurzhaarkatzen aus Großbritannien detailliert vor.
Die Maine Coon, von ihren Fans auch liebevoll „Coonie“ genannt, gehört zu den beliebtesten Katzenrassen Deutschlands. Typisch für die Maine Coon sind große, spitze Pinselohren, ein dichtes, halblanges Fell und vor allem eine beeindruckende Größe: Bis zu 120 Zentimeter lang kann eine Katze dieser Rasse werden. Erfahren Sie mehr über die sanften "Riesen-Hauskatzen", ihren Charakter und die Haltung in diesem Artikel.
Die Bengalkatze ist eine wirklich einmalige Katzenrasse. Schließlich ist sie ein “Haustiger”. Die Bengalkatzenzüchter setzen auf ein Quäntchen Wildkatzenblut. Katzenrassen wie Bengal oder Savannah sind der neuste Schrei in der Zuchtwelt! Was macht eine solche Rasse aus und was muss man bei deren Haltung beachten?