Siamkatze

Verfasst von Sabrina Quente
siam-katze sitzt in holzregal

Den tiefblauen Augen der Siamkatze kann kaum ein Katzenfreund widerstehen.

Ihre blauen Augen und eine markante Fellzeichnung machen die Siamkatze unverwechselbar. Erfahren Sie im Rasseporträt alles Wissenswerte über die elegante Siamesin und ob sie wirklich so gesprächig ist, wie man ihr nachsagt.

Aussehen: Schlanke Schönheiten

Im Gegensatz zum ursprünglichen Typ, der Thai-Katze, zeichnet sich die moderne Siamkatze durch ihren schlanken Körperbau und einen langen, dünnen Schwanz aus. Die Bewegungen der mittelgroßen Katze wirken durch ihre ebenfalls langen Beine und die schmalen Pfoten elegant.

Wie groß wird eine Siamkatze?

Siams erreichen eine Schulterhöhe von 20 bis 25 Zentimetern. Die Katzen wiegen dabei drei bis vier Kilogramm. Katzer hingegen können bis zu fünf Kilogramm auf die Waage bringen.

Neben ihrem sportlichen Körperbau sind die lange, gerade Nase und die auffällige Kopfform unverkennbare Merkmale der siamesischen Katzenrasse. Der Kopf ist keilförmig und von der Seite betrachtet leicht nach außen gewölbt. Die aufrechten Ohren mit breitem Ansatz verlängern das Katzengesicht, das fast dreieckig wirkt.

Typisch sind außerdem tiefblaue, mandelförmige Augen, die weit auseinander liegen und leicht schräg stehen. Die blaue Farbe rührt daher, dass Siamkatzen Teilalbinos sind: Sie produzieren nur eine geringe Menge des Pigmentstoffs Melanin, wodurch auch die besondere Fellfärbung der Katzen entsteht.

Übrigens: Die Links zu den im Video gezeigten Produkten finden Sie in der YouTube-Videobeschreibung.

Fellzeichnung der Siamkatze: Farben und Pointierungen

Die Kurzhaarkatzen haben enganliegendes, weiches Fell mit wenig Unterwolle, das sie zu perfekten Schmusekatzen macht. Optisch zeichnet sich das Fell durch Points aus.

Diese besonderen Fellzeichnungen oder Farbschläge werden durch das sogenannte Siam-Gen hervorgerufen und bilden sich an den Extremitäten aus. Das geschieht allerdings erst nach einigen Wochen. Direkt nach der Geburt sind alle Siamkätzchen weiß.

Es gibt heute unzählige Farbvarianten bei der Siam, wie Tabby-Muster oder rötliche Färbungen. Typisch sind allerdings die folgenden Grundfarben:

  • Seal-Point: Bei dieser bekannten Farbe heben sich schwarzbraune Abzeichen auf cremefarbenem oder hellbraunem Fell ab.
  • Blue-Point: Der Körper der Katzen ist eisig weiß, die Abzeichen sind blaugrau und dezenter als bei der Seal-Point-Variante.
  • Chocolate-Point: Der Körper weist einen Elfenbeinton auf, während die Abzeichen namensgebend wie Milchschokolade gefärbt sind.
  • Lilac-Point: Auf dem gebrochenen Weiß des Körpers, der blasslila schattiert sein kann, schimmern die Abzeichen in hellem Grau mit einer leichten rosa Schattierung.
zwei siamkatzen sitzen nebeneinander © jeancliclac / stock.adobe.com
Nach einigen Wochen bildet sich bei jungen Siamkatzen die Pointierung des Fells aus. Am bekanntesten ist die Seal-Point mit dunklen Abzeichen.

Charakter: Siamkatzen sind anhängliche Plaudertaschen

Man sieht der Siamkatze bereits am Körperbau an, wie gern sie sich bewegt. Sie will sowohl körperlich als auch geistig gefordert werden.

Da sie sehr anhänglich und intelligent ist und sich bis zu einem gewissen Grad vom Menschen dressieren lässt, wird sie oft als der Hund unter den Katzen bezeichnet. Ihre Gelehrigkeit macht siamesische Katzen zu idealen Partnern für das Clickertraining und generell zu einer wunderbaren Familienkatze.

Hat die Siamkatze gerade keine Lust, neue Tricks zu lernen, oder hat sich etwas in den Kopf gesetzt, zeigt sie das deutlich. Wer sein Leben mit ihr teilt, merkt schnell, was die selbstbewusste Fellnase am liebsten mag: Aufmerksamkeit. Denn obwohl sie eigenwillig und durchsetzungsstark ist, mag sie nichts lieber als Gesellschaft und Schmuseeinheiten.

Sind Siamkatzen wirklich so laut?

Es stimmt, dass die Siamesen zu den besonders kommunikativen Katzenrassen gehören und sich ihrer Umwelt unüberhörbar mitteilen. Was ihnen nicht passt, bringen sie lautstark zum Ausdruck und plappern stundenlang über dies und das. Trotzdem sind die liebenswerten Plaudertaschen eine Bereicherung. Sie sind nicht nur gesprächig, sondern auch ausgezeichnete Zuhörer.

Haltung und Beschäftigung: Sind Siamkatzen Wohnungskatzen?

Siamesische Katzen können Sie zwar als Wohnungskatzen halten, doch bedenken Sie dabei: Diese Miezen sind sehr aktiv und suchen stets das Abenteuer. Ist die elegante Samtpfote zu lange allein, kommt deshalb schnell Langeweile auf. Sofern Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie Ihrer Siam also Freigang ermöglichen.

Kommt das nicht infrage, sollten Sie in Ihrer Wohnung unbedingt für genügend Beschäftigung und Abwechslung sorgen. Intelligenzspielzeuge und ausgiebige Spieleinheiten, um Kopf und Körper der Energiebündel auszulasten, sind ein Muss. Zu lange sollten Sie Siamkatzen übrigens nicht allein lassen, da die cleveren Tiere sonst schnell auf dumme Ideen kommen.

Am besten Freigang ermöglichen

Können Sie Ihrer Siamkatze keinen Freigang gewähren, wird ein katzensicherer Balkon oder ein Garten im Sommer garantiert zum Lieblingsplatz. Wem beides fehlt, der kann seine Mieze auch mit Leine und Geschirr zu regelmäßigen Spaziergängen ausführen. Hierfür sollten Sie Ihre Katze so früh wie möglich an die Leine gewöhnen.

Ist die Wohnung katzengerecht eingerichtet, reicht den Samtpfoten dann auch eine kleinere Wohnung. Wichtig ist auf ein jeden Fall ein großer Kratzbaum mit mehreren Ebenen. Dort können sich Siamkatzen austoben und behalten aus der Höhe alles im Auge.

Zusammenleben mit Artgenossen

Außerdem sollte die Siamkatze immer mit anderen Katzen zusammenleben – auch wenn ihr Eifersucht nachgesagt wird. Sie kommt oft mit vielen Geschwistern auf die Welt, deshalb ist ihr Sozialverhalten stark ausgeprägt.

Ein Artgenosse sorgt dafür, dass sich Ihre Mieze nicht einsam und allein fühlt. Das ist insbesondere bei der Wohnungshaltung, aber auch für Freigängerkatzen wichtig.

siamkatze im profil vor blauem hintergrund © CALLALLOO CANDCY / stock.adobe.com
Die Siamkatze modernen Typs ist sehr schlank und sportlich.

Pflege: Siamkatzen mögen es warm

Ihr Charakter mag anspruchsvoll sein, die Fellpflege der Siamkatze ist dafür umso einfacher. Gelegentliches Bürsten genügt, den Rest erledigen die Stubentiger selbst.

Damit sich die schönen Exoten rundum wohlfühlen, brauchen sie allerdings angenehme Temperaturen. Da sie fast keine Unterwolle besitzen, fühlen sich die Siamesen in kalten Umgebungen und bei Nässe unwohl.

Freigänger freuen sich deshalb, wenn sie von Ihnen nach einem Regenguss liebevoll trockengetupft werden. Im Winter werden Sie Ihre frösteligen Mitbewohner regelmäßig auf der Heizungsliege oder an anderen kuscheligen Orten antreffen, wo es möglichst nicht ziehen sollte.

Gesundheit: Häufige Erkrankungen und Lebenserwartung

Wichtig sind regelmäßige Besuche beim Tierarzt. Denn Vertreter dieser Katzenrasse können an zuchtbedingten Erbkrankheiten leiden.

Häufige Erkrankungen bei der Siamkatze

Neben Gesäugetumoren, Herz- und Gefäßerkrankungen treten auch Augenkrankheiten auf. Innenschielen und Augenzittern sind bekannte Anomalien. Die Ursache liegt vermutlich im Melaninmangel der Rasse.

Außerdem kann die PRA – progressive Retinaatrophie oder Netzhautschwund – zu langsamer Erblindung führen. Sie lässt sich durch einen Gentest erkennen, der bei Siamkatzen einmal im Leben durchgeführt werden sollte.

Die Exoten gelten obendrein als anfällig für das Pica-Syndrom. Katzen mit dieser zwanghaften Verhaltensstörung neigen dazu, unverdauliche Gegenstände zu kauen oder zu essen, beispielsweise Wolle, Gummi oder Katzenstreu. Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich die gesundheitlichen Gefahren durch dieses Verhalten eindämmen und ihre Auslöser reduzieren.

Wie alt können Siamkatzen werden?

Bei artgerechter Haltung und Ernährung werden Siamkatzen zwischen 15 und 20 Jahre alt. Das ist ein stattliches Alter für Rassekatzen.

Ernährung: Was eine Siamkatze gerne frisst

Zu artgerechten Haltung einer jeden Siamkatze gehört natürlich auch eine gesunde Ernährung. Ob Sie Ihrer Katze Nass- oder Trockenfutter geben oder sich für eine andere Fütterungsmethode entscheiden, richtet sich ganz nach Ihren Vorlieben – und natürlich nach dem Gaumen Ihrer Samtpfote.

Wählerische Miezen

Siamkatzen können, wie viele andere Katzenrassen auch, bisweilen sehr wählerisch sein. Bringen Sie also etwas Geduld bei der Suche nach dem idealen Futter mit. Achten Sie beim Futterwechsel aber darauf, immer langsam von einer Sorte auf die andere zu wechseln.

Katzen benötigen außerdem immer ausreichend frisches Wasser. Das gilt umso mehr, wenn Ihre Katze vor allem Trockenfutter frisst. Trinknäpfe, die Sie im Haus verteilen, oder sogar auch ein Trinkbrunnen, können Ihre Siam zusätzlich zum Trinken animieren.

Herkunft: Von Thailands Tempeln in die Welt

Die Vorfahren der Siamkatze kommen ursprünglich aus Siam, dem heutigen Thailand. Dort wurden sie von buddhistischen Mönchen als Tempelkatzen verehrt.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam das erste Siamkatzenpaar nach England. Pho und Mia waren ein Geschenk des siamesischen Königs an den britischen Generalkonsul und das erste Zuchtpaar in England. 1892 wurde der erste Rassestandard für Siamkatzen festgelegt.

Seit 1927 werden die schönen Exoten auch in Deutschland offiziell gezüchtet. Der moderne, schlanke Typ wurde erst in den 1970er-Jahren ausgeprägt und ist heute als Siamkatze bekannt, während der ursprüngliche Typ als Thai-Katze bezeichnet wird.

Kauf: Bitte nur vom verantwortungsvollen Züchter

Eine Siamkatze kaufen Sie im Idealfall bei einem seriösen Züchter. So verringern Sie das Risiko, dass die Katze an einer der genannten Erbkrankheiten leidet. Zum anderen unterstützen Sie die artgerechte Zucht von Katzen.

So können Sie sicher sein, dass an erster Stelle das Tierwohl steht. Von „Vermehrern“, die keine Rücksicht auf das Wohlergehen der Katzen nehmen, sollten Katzenfreunde dagegen unbedingt Abstand halten.

Seriöse Züchter erkennen

Bevor Sie sich für einen Züchter entscheiden, sollten Sie sich bei einem ersten Termin ein Bild der Tiere und deren Umgebung machen. Wir haben 10 Fragen an Katzenzüchter für Sie zusammengestellt, die zeigen, ob ein Katzenzüchter seriös und Ihre zukünftige Samtpfote gesund ist.

Achten Sie darauf, dass die Siam-Kätzchen nicht zu früh abgegeben werden. Sie sollten mindestens zwölf Wochen bei der Mutterkatze bleiben, um von ihr Sozialverhalten und andere wichtige Dinge zu lernen. Scheuen Sie sich nicht, nach wichtigen Papieren wie dem Stammbaum zu fragen.

Wie viel kostet eine Siamkatze vom Züchter?

Für eine siamesische Katze aus seriöser Züchterhand müssen zukünftige Katzenhalter mit einem Kaufpreis von etwa 600 Euro rechnen. Da Rassekatzen immer wieder in Tierheimen landen, lohnt sich auch die Suche im Tierschutz.

Fazit zur Siam: Charakterkatze mit besonderen Ansprüchen

Mit ihrem geheimnisvollen Blick, dem eleganten Körper und ihrem starken Charakter erobert die schöne Siamkatze schnell das Herz von Katzenliebhabern. Sie zeichnet sich dabei durch ein hohes Aktivitätslevel und ihre Gesprächigkeit aus.

All das macht sie zu einem anspruchsvollen Begleiter für alle, die einen außergewöhnlichen Stubentiger suchen und ihm Zeit, Liebe und im Idealfall Platz für eine Zweitkatze bieten können.

Steckbrief zur Siamkatze

Besonderheiten:Siamkatzen sind sehr aktive und intelligente Tiere. Sie müssen sowohl geistig als auch körperlich gefordert werden. Außerdem kommunizieren sie gerne lautstark mit ihren Menschen.
Charakter:intelligent, gelehrig, anhänglich und durchsetzungsstark
Größe:Schulterhöhe: 20–25 cm
Gewicht:Katzen: 3–4 kg; Kater: bis zu 5 kg
Augenfarbe:intensives Blau
Farben:Weiß, Pointed & Tabby Pointed
Fell:sehr kurz, fein und eng anliegend; fast keine Unterwolle
Fellpflege:geringer Aufwand; gelegentliches Bürsten genügt
Lebenserwartung:15–20 Jahre
Typische Krankheiten:Augenerkrankungen: PRA, Innenschielen, Augenzittern; Anfälligkeit fürs Pica-Syndrom; Gesäugetumoren, Herz- und Gefäßerkrankungen
Preis:ca. 600 €
Herkunft:Thailand

Quellen:


Sabrina Quente
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Sabrina Quente

Tiere begleiten mich schon, seitdem ich denken kann. Es existiert kaum ein Kinderfoto ohne Wellensittich auf dem Kopf oder Katze auf dem Schoß. Seit über zehn Jahren schreibe ich als Redakteurin über verschiedene Themen von der Krankenversicherung bis hin zur Katzenhaltung. Immer dabei: meine Katze Mimi, die für viele Texte die beste Impulsgeberin ist und weiß, wann es Zeit für eine Schreibpause ist.


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