Typisch für die Ragdoll sind die sogenannten Points im Gesicht, an den Ohren, den Beinen und dem Schwanz.
Eine Katze, die einer Lumpenpuppe ähnelt? Nicht so ganz! Die Ragdoll ist aber definitiv eine Katzenrasse für Freunde der Siam und anderer Point-Katzen. Dabei überzeugen die sanften Riesen nicht nur durch ihr wunderschönes Fell, ihre außergewöhnliche Farbe und die leuchtend blauen Augen.
Übrigens: Die Links zu den im Video gezeigten Produkten finden Sie in der YouTube-Videobeschreibung.
Aussehen: Große Katzen mit halblangem Fell
Die große Ragdoll mit breiter Brust und muskulösem Körper sticht vor allem durch ihr weiches Fell heraus.
Seidig langes Fellkleid
Das mittellange Fell hat eine seidige Struktur und nur wenig Unterwolle, wodurch es am Körper anliegt. Es verleiht den Tieren beinahe das Aussehen eines Kuscheltiers. Verstärkt wird dies durch die oft vorhandene Halskrause.
Der Kopf dieser Katze ist mittelgroß und läuft keilförmig bis zu den abgerundeten, weit auseinanderstehenden Ohren zu. Hinten sind ihre Beine etwas länger, was zu einer leicht abfallenden Rückenlinie führt. Ein Markenzeichen der Ragdoll sind zudem die leuchtend blauen Augen.
Farbvarianten der Ragdoll
Wie die Siamkatze gehört auch die Ragdoll zu den „Point-Katzen“. Die Points zeigen sich nur an Gesicht, Ohren, Beinen und Schwanz. Eine Weißzeichnung verdeckt die Färbung in der Körpermitte.
Jede Fellfarbe kann auch als Pointfarbe vorkommen. Bei der Ragdoll sind diverse Farbschläge erlaubt: Seal-, Blue-, Chocolate-, Lilac-, Red- und Cream-Point sind typische Farben der Rassekatzen.
Offizielle Fellzeichnungen
Die offiziellen Zeichnungsvarianten nennen sich Colourpoint, Mitted, Bicolor, Tabby, Tortie und Torbie.
Colourpoint: Die Colourpoint zeigt eine vollständige Maske, wie andere Point-Katzenrassen.
Mitted: Mitted Ragdolls weisen neben der Pointzeichnung ein weißes Kinn und oft weiße Streifen auf der Nase auf. Die Fußballen sind rosa. Sie trägt zudem weiße Handschuhe und weiße Stiefel an den Hinterbeinen.
Bicolour: Diese Ragdolls haben ebenfalls eine klare Pointzeichnung, ihre Grundfarbe ist aber heller. Sie tragen eine Maske mit einem umgedrehten V, das an der Stirn beginnt und am Schwanzansatz endet. Die Beine sind weiß.
Übrigens: Als Point-Katzen werden Ragdoll-Kitten weiß geboren und entwickeln erst nach drei bis vier Lebensjahren ihre endgültige Färbung.
Wie groß wird eine Ragdoll-Katze?
Die Ragdoll gehört zu den großen Katzenrassen. Weibchen wiegen bis zu 6,5 Kilogramm, Kater bis zu 9,5 Kilogramm. Mit einer Schulterhöhe bis 40 Zentimeter erreichen Ragdolls außerdem eine Länge von bis zu 1,20 Metern von der Nasen- bis zur Schwanzspitze.
Wann ist eine Ragdoll eigentlich ausgewachsen?
Diese Frage liest man häufig. Denn tatsächlich dauert es vergleichsweise lange, bis diese große Katzenrasse ihre endgültige Körpergröße erreicht. Ausgewachsen sind Ragdolls erst mit rund drei bis vier Jahren.
Charakter: Ragdolls sind sanfte Riesen
Ragdolls gelten als sehr soziale Katzen. Sie sind sanft, gutmütig, friedliebend und lernbegierig – vor allem aber verschmust und verspielt.
Hund in Katzengestalt
Sie folgen ihrem Menschen gerne auf Schritt und Tritt. Deshalb bezeichnen viele sie auch als „Hund in Katzengestalt“.
Ragdolls schließen sich ihrer menschlichen Familie voll und ganz an. Dennoch darf ein kätzischer Spielgefährte auch im Ragdoll-Haushalt nicht fehlen. Katzen galten lange Zeit als Einzelgänger, doch gerade soziale Tiere wie die Ragdoll profitieren vom Zusammenleben mit Artgenossen.
Eine Katze wie eine Puppe
Ein besonderer Charakterzug hat der Ragdoll übrigens ihren Namen verliehen. Nimmt man eine Ragdoll auf dem Arm und ist sie entspannt, wird sie – ähnlich einer Lumpenpuppe – schlaff.
Für Katzen eher untypisch lässt sich die Ragdoll durchaus gerne und ausdauernd tragen. Diese Eigenschaft wird dem besonderen Vertrauen zugeschrieben, das diese sanften Riesen dem Menschen gegenüber haben.
Bei einer ausschließlichen Wohnungshaltung sollten Sie darüber hinaus darauf achten, dass Sie Ihre Mieze ausreichend geistig und körperlich auslasten. Im Klartext heißt das: Sparen Sie nicht an gemeinsamer Spielzeit mit Ihrer Ragdoll. Auch langes Alleinbleiben ist für die sehr sozialen Tiere nicht zu empfehlen.
Ausreichend Klettermöglichkeiten schaffen
Die richtige Wohnung für eine Ragdoll sollte nicht zu klein sein, schließlich gehört sie zu den größeren Katzenrassen.
Intelligent angebrachte Klettermöglichkeiten wie zum Beispiel ein hoher Kratzbaum oder Fensterliegen bieten der Katze eine „dritte Dimension“. Diese kann Sie nach Lust und Laune für ein Nickerchen, zum Beobachten der Umgebung oder zum Klettern und Spielen nutzen.
Eine waschechte Ragdoll hat auch mit Kindern und anderen Haustieren kein Problem. Manche Exemplare lassen sich angeblich sogar von ihren kleinen Herrchen oder Frauchen verkleiden. Ihre ruhige und gelassene Art macht sie in jeder Hinsicht zu einer wunderbaren Familienkatze.
Pflege: Wie oft und wann muss ich eine Ragdoll bürsten?
Das mittellange Fell der Ragdoll gilt aufgrund der fehlenden Unterwolle als pflegeleicht. Dennoch erleichtern Sie sich die wöchentliche Fellpflege immens, wenn Sie Ihre Katze schon im Kindesalter an Kamm und Bürste gewöhnen.
Als menschenfreundliche, verschmuste Tiere haben aber die wenigsten Ragdolls ein Problem damit, sich von ihrem Menschen ausgiebig kraulen und bürsten zu lassen. Ganz im Gegenteil: Viele Ragdolls genießen regelmäßige Pflegeeinheiten in vollen Zügen.
Tägliche Pflege während des Fellwechsels
Während des Fellwechsels im Frühjahr und im Herbst profitieren Ragdolls allerdings davon, wenn Sie sie täglich durchbürsten. Besonderes Augenmerk sollten Sie hier auf die Haare unter den Achseln legen. Dort verfilzen sie in dieser Zeit nämlich gern einmal.
Unterstützung bei verschluckten Haaren
Da Katzen von Natur aus selbst viel Zeit in ihre Fellpflege investieren, gelangen auch immer wieder lose Haare in den Verdauungstrakt der Tiere. Sie können Ihrer Katze den natürlichen Abgang verschluckter Haare mit Katzengras, speziellen Leckerlis oder Malzpasten erleichtern.
Diese kleinen Extras sind gerade dann angebracht, wenn Ihre Ragdoll zu Verstopfung neigt. Außerdem lässt sich so die Gefahr der Bildung von Haarbildung verringern.
Gesundheit: Welche Erkrankungen kommen bei Ragdolls häufig vor?
Ragdolls gelten auch in Sachen Gesundheit als problemlose und unkomplizierte Rasse. Dennoch zeigen die meisten Lebewesen eine Veranlagung für bestimmte vererbbare Krankheiten. Eine Linienzucht kann dies gegebenenfalls verstärken. Hier macht leider auch die Ragdoll keine Ausnahme.
Anfälligkeit für HCM
Besonders zu erwähnen ist hier die Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM). Sie gilt als die am häufigsten auftretende Herzerkrankung bei Katzen.
HCM wird durch eine Verdickung des Herzmuskels hervorgerufen und kann durch einen Herzultraschall diagnostiziert werden. Mittlerweile gibt es auch einen Gentest für HCM. So können verantwortungsvolle Züchter erkrankte Tiere frühzeitig von der Zucht ausschließen.
Wie alt wird eine Ragdoll?
Bleibt Ihre Ragdoll von Krankheiten verschont und wird sie artgemäß gehalten und gefüttert, können Sie sich auf zwölf bis 15 glückliche Jahre freuen.
Geschichte: Eine junge Katzenrasse
Der Ursprung der menschenfreundlichen Ragdoll liegt im Kalifornien der 1960er-Jahre. Gründerin und erste Züchterin dieser Rasse war Ann Baker.
Mit einer „angoraähnlichen“ Katze namens Josephine und weiteren (nicht näher bekannten) weiblichen Tieren baute sie eine Linienzucht auf. Ann Bakers Zuchtkater soll bereits dem Typ der heutigen Ragdolls entsprochen haben: groß, mit halblangem Fell und wunderschönen blauen Augen.
Erste Katzenrasse mit Patent
Wie oft in Züchterkreisen kam es auch hier zu zwischenmenschlichen Problemen. Als sich Ann Baker die Bezeichnung Ragdoll patentieren ließ und Abgaben für jedes Tier aus ihren Linien erhob, spalteten sich viele Züchter von der ursprünglichen Linie ab. Sie machten die Zucht in der Folge zu dem, was sie heute ist.
Die Ragdoll ist also nicht nur eine sehr junge Rasse, sondern auch die erste Katzenrasse, für die jemals ein Patent angemeldet worden ist.
Kauf: Ragdolls vom verantwortungsvollen Züchter
Ein professioneller Züchter sieht seine Katzen als Familienmitglieder an. Er übernimmt Verantwortung für seine Tiere und ihren Nachwuchs. Dazu gehört auch eine sinnvolle Verpaarung der einzelnen Katzen, eine gute Gesundheitsvorsorge und eine artgerechte Umgebung und Ernährung.
Abgabe erst mit drei Monaten
Die Kätzchen sollten dabei nie vor der zwölften Lebenswoche an ihre neuen Besitzer abgegeben werden. Katzenkinder benötigen mindestens drei Monate, um alles von ihrer Mutter und den Geschwistern zu lernen.
Da dies außerdem eine anstrengende Zeit für die Katzenmutter ist, achten verantwortungsvolle Züchter auf genügend Schonzeit zwischen den einzelnen Ragdoll-Würfen.
Wie viel kostet eine Ragdoll?
Natürlich hat all das seinen Preis. Ein Zuchttier kostet mittlerweile ab 1.000 Euro aufwärts.
Rechnet man einmal alle Kosten zusammen, die einem Züchter während der ersten drei Lebensmonate eines Kätzchens entstehen, ist völlig klar: Reich wird ein Züchter damit nicht.
Schließlich muss er eventuelle Deckgebühren tragen. Hinzu kommen Kosten für das Futter und die Tierarztbesuche mit der Katzenmutter und den Jungen. Die Mitgliedschaft im Zuchtverband und die eventuelle Ausstellung von Papieren sind weitere Faktoren.
Ragdolls aus dem Tierschutz
Katzenfreunde, die von der Ragdoll fasziniert sind, sich den hohen Kaufpreis aber nicht leisten können, werden eventuell auch im Tierheim fündig. Hier warten viele Katzen auf ein gutes neues Zuhause – darunter auch viele Rassekatzen.
Ich unterstütze das zooplus Magazin seit einigen Jahren mit meiner umfangreichen Expertise. Bereits seit 2009 bin ich approbierte Tierärztin und derzeit mit einer mobilen Kleintierpraxis im Großraum München tätig.
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