Typisch für die Pixiebob ist der verkürzte Schwanz, der ihr bei der Kommunikation mit anderen Katzen Probleme bereiten kann.
Kurzer Schwanz, getupftes Fell, Haarbüschel in den Ohren: Die Pixiebob sieht aus wie ein kleiner Luchs. Doch ihr verkürzter Schwanz bereitet ihr im Katzenalltag häufig Probleme, weshalb diese Rasse als Qualzucht angesehen werden muss.
Wer sich fragt, welche (Haus-) Katze wie ein Luchs aussieht, stößt bei der Internetrecherche schnell auf die Pixiebob. Manchmal wird sie auch Pixie-Bob geschrieben. Diese Katzenrasse erinnert tatsächlich ein wenig an einen Luchs, insbesondere aufgrund ihres verkürzten Schwanzes.
Zudem hat die Pixiebob genau wie die wilde Großkatze einen stämmigen und muskulösen Körperbau. Kätzinnen wiegen dabei meist zwischen drei und fünf Kilogramm, Kater zwischen fünf und sieben Kilogramm.
Typischerweise haben Pixiebobs ein gräulich-braunes, getupftes Fell. Ihr Sommerkleid ist etwas kürzer, wodurch die Fellzeichnung deutlicher sichtbar wird. Das Winterfell hingegen ist etwas länger, dichter und steht weiter vom Körper ab.
Wilder Look und Polydaktylie
Der breite, geschwungene Kopf und die mit Haarbüscheln versehenen Ohren vervollständigen den wilden Look dieser Katzenrasse. Die Augen der Pixiebob sind golden oder grün.
Die Pfoten können eine vererbte Besonderheit aufweisen und mit bis zu sieben Zehen ausgestattet sein. Damit ist die Pixie-Bob die einzige Katzenrasse, bei der laut Rassestandard die Polydaktylie, also die Vielfingerigkeit, zulässig ist und toleriert wird.
Qualzucht-Problematik bei der Pixiebob
Auch wenn die Pixiebob aufgrund ihres luchsähnlichen Erscheinungsbildes zahlreiche Fans hat: Diese Rasse wird als bedenklich eingestuft.
Der Grund ist ihr Stummelschwanz, der die Katze in ihrer Kommunikationsfähigkeit einschränkt. Denn Katzen nutzen ihren Schwanz unter anderem, um ihre Stimmung ausdrücken: So kann ein aufgestellter Schwanz mit abgeknickter Spitze Freude oder Erregung ausdrücken, während ein gesenkter, gesträubter Schwanz ein Zeichen für Angst ist. Auch beim Laufen und Klettern spielt der Schwanz eine wichtige Rolle.
Katzenrassen wie die Pixiebob, denen dieses wichtige Körpermerkmal durch gezielte Zucht bewusst genommen worden ist, gelten daher als Qualzucht. Andere kurzschwänzige oder schwanzlose Rassen erfüllen diesen Tatbestand ebenfalls, beispielsweise die Manx, die Cymric-Katze oder die American Bobtail.
Charakter: Anhänglich und lieb
Obwohl sie wie ein wilder Luchs im Mini-Format aussieht, gilt die Pixie-Bob als verspielt, lieb und anhänglich. Viele Tiere dieser Rasse kuscheln gern mit ihren Menschen und sind gut mit anderen Katzen, häufig sogar mit Hunden verträglich.
Manche Pixiebobs sind besonders kommunikationsfreudig und miauen viel – wobei sich einige ihrer Laute eher wie ein Zwitschern, Zirpen oder Brummen anhören können. Da diese Katzen außerdem meist sehr intelligent und lernfähig sind, sollten ihre Besitzer sie durch entsprechendes Katzenspielzeug fordern und fördern.
Zu Kindern können sie eine enge Bindung aufbauen. Man sollte ihnen jedoch genügend Zeit zur Eingewöhnung geben.
Haltung und Pflege: Menschenbezogen und unkompliziert
Pixiebobs können zwar als reine Wohnungskatzen gehalten werden, doch sie schätzen den Aufenthalt im gesicherten Garten oder auf dem vernetzten Balkon sehr. Wer seiner Pixiebob keinen Freigang bieten kann, sollte sich jeden Tag ausgiebig mit ihr beschäftigen, um diese aktive Katze auszulasten.
Gut zu wissen: Häufig sind Pixie-Bobs sehr menschen- und ortsbezogen. Sie folgen „ihrem“ Menschen gerne auf Schritt und Tritt. Umzüge verkraften sie dagegen nur schlecht.
Unkomplizierte Fellpflege der Pixiebob
Die Fellpflege ist bei dieser Katzenrasse relativ unkompliziert. Bei der Pixie-Bob Shorthair genügt es, das kurze Haarkleid einmal pro Woche zu bürsten. Ist das Fell lang, braucht das Kätzchen etwas mehr Pflege – vor allem im Winter.
Die richtige Ernährung der Pixiebob ist von Katze zu Katze unterschiedlich und hängt unter anderem vom Alter, vom Aktivitätslevel und von etwaigen chronischen Krankheiten ab.
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Gesundheit der Pixiebob: Kurzschwänzigkeit als Risikofaktor
Über rassetypische Krankheiten ist wenig bekannt. Allerdings können die zusätzlichen Zehen und vor allem der kurze Schwanz zu gesundheitlichen Problemen führen: Offenbar geht das Zuchtmerkmal Kurzschwänzigkeit mit einer eingeschränkten Beweglichkeit des Halswirbels einher.
Darüber hinaus wurden vermehrt genetische Erkrankungen bei der Pixiebob beobachtet, etwa des Herzmuskels und der Gebärmutter. Insgesamt scheint für diese Katzenrasse das Risiko leicht erhöht zu sein, in jungen Jahren zu versterben.
Geschichte der Rasse: Herkunft der Pixiebob
Die Pixiebob ist eine relativ junge Katzenrasse und stammt aus den USA. Dort hat die Züchterin Carol Ann Brewer Mitte der 80er-Jahre mit der gezielten Vermehrung dieser stummelschwänzigen, luchsähnlichen Hauskatzen begonnen.
Lange dachte man, dass die Pixiebob aus einer zufälligen Kreuzung zwischen Rotluchs und Hauskatze hervorgegangen wäre. Diese Annahme gilt inzwischen als widerlegt, da in DNA-Untersuchungen dieser Rasse keinerlei Spuren des amerikanischen Luchses gefunden wurden.
Auch eine nähere Verwandtschaft zu anderen wilden Katzen wie der Rohrkatze oder der Leopardkatze konnte ausgeschlossen werden. Trotz ihres Wildlooks ist die Pixie-Bob also zu einhundert Prozent eine Hauskatze.
Ihren Namen verdankt diese Katzenrasse übrigens der Kätzin Pixie (übersetzt: Fee) aus der Zucht von Carol Ann Brewer, auf die alle Pixiebobs zurückgehen. Der Namenszusatz „-bob“ stammt von Bobcat, dem englischen Wort für den Rotluchs.
Die Rasse ist hierzulande eher selten: Nur wenige Züchter bieten Pixiebob-Kätzchen zum Kauf an, da diese Katzenrasse aufgrund ihres kurzen Schwanzes als problematisch gilt. Wer dennoch eine Pixiebob kaufen möchte, sollte mit Anschaffungskosten von 900 bis 1500 Euro rechnen.
Wahre Tierfreunde sollten allerdings aufgrund der Qualzucht-Problematik vom Kauf absehen und sich für eine andere Katzenrasse entscheiden. Wer trotzdem gerne eine Pixiebob aufnehmen möchte, sollte ein Kätzchen aus dem Tierschutz adoptieren, um das Geschäft mit den Qualzuchten nicht zu unterstützen.
Fazit: Qualzuchten meiden
Die Pixiebob übt dank ihrer luchsähnlichen Gestalt durchaus Faszination auf Katzenliebhaber aus. Da diese Rasse aufgrund des verkürzten Schwanzes allerdings als Qualzucht angesehen werden muss, ist vom Kauf abzuraten.
Steckbrief zur Pixiebob
Besonderheiten:
Die Pixiebob ist eine luchsartige Katzenrasse mit verkürztem Schwanz, die mit Menschen und Tieren gut zurechtkommt.
Charakter:
anhänglich, lieb, verspielt
Gewicht:
3-7 kg
Augenfarbe:
gold oder grün
Farben:
gräulich-braun mit Tupfen
Fell:
im Sommer kurz, im Winter länger
Fellpflege:
einmal pro Woche bürsten, ansonsten unkompliziert
Lebenserwartung:
ca. 10-15 Jahre
Typische Krankheiten:
eingeschränkte Beweglichkeit des Halswirbels, genetische Erkrankungen
Preis:
ca. 900-1.500 €
Herkunft:
USA
Quellen:
Karina Schöll: Qualzuchtmerkmale bei der Katze und deren Bewertung unter tierschutzrechtlichen Aspekten, 1. Aufl., Gießen 2021 (PDF-Ansicht)
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