Khao Manee

Verfasst von Natalie Decker
weiße Khao Manee

Bei der Khao Manee sind verschiedenfarbige Augen erlaubt. Oftmals sind gerade diese Tiere sehr begehrt, da sie Glück bringen sollen.

Die Khao Manee (sprich: Kau Manie) ist eine kurzhaarige Katzenrasse aus Thailand. Ihr schneeweißes Fellkleid und die funkelnden Augen brachten ihr diesen Namen ein, der sich mit „Weißes Juwel“ übersetzen lässt. Außerhalb ihrer Heimat ist diese Rasse jedoch sehr selten.

Steckbrief der Khao Manee

Kurzinfo: Die Khao Manee ist eine mittelgroße, muskulöse Katze. Auffällig sind ihre großen, mandelförmigen Augen, die in allen Farben vorkommen. Auch verschiedenfarbige Augen sind erlaubt.
Schulterhöhe: 30 bis 35 cm (Kater) 25 bis 30 cm (Kätzin)
Gewicht: bis zu 6,5 kg (Kater) bis zu 4,5 kg (Kätzin)
Durchschnittliche Lebenserwartung: bis 15 Jahre
Preis: ab ca.1.000 Euro
Wesen: menschenbezogen, verspielt, aktiv, intelligent, verschmust, sozial, anhänglich
Fell: kurz, dicht und glänzend, wenig Unterwolle
Fellfarbe: weiß
Zeichnung: keine
Pflegeaufwand: gering
Bewegungsbedarf: mittel bis hoch
Herkunft: Thailand

Aussehen der Khao Manee: Weißes Fell, strahlende Augen

Die Khao Manee ist eine mittelgroße Kurzhaarkatze aus Thailand. Sie hat einen athletischen Körperbau und schneeweißes, glänzendes Fell. Ihr kurzes Haarkleid ist dicht, enganliegend und besitzt wenig Unterwolle. Kater sind etwas muskulöser und kräftiger als Kätzinnen. Sie erreichen ein Gewicht von maximal 6,5 Kilogramm.

Ein auffälliges Merkmal der Khao Manee sind zudem ihre großen, mandelförmigen Augen. Diese können eine blaue, goldene oder grüne Farbe haben. Aufgrund ihrer hellen Lider wirken die Augen dieser Katze besonders klar, offen und strahlend.

Die Khao Manee als tierischer Glücksbringer

In ihrer thailändischen Heimat sind Khao Manee mit zwei unterschiedlichen Augenfarben sehr begehrt. Diese Tiere werden gerne als Glücksbringer verschenkt. Der Name der Rasse lässt sich mit „Weißes Juwel“ oder „Weißes Schmuckstück“ übersetzen. Er bezieht sich sowohl auf das reinweiße Fell der Katze als auch auf ihre funkelnden Augen.

Die Ohren der Khao Manee sind relativ groß und oben abgerundet. Aufgrund der hellen Haut- und Haarfarbe dieser Katzenrasse erscheinen die Ohrmuscheln leicht durchsichtig. Ihre Nase und die Ballen sind rosafarben. Der Kopf wirkt keil- bzw. herzförmig und weist hohe Wangenknochen auf. Dies unterstreicht das edle Aussehen der Rassekatze.

Khao Manee Katze im Haus © cattyphoto / stock.adobe.com
Die Khao Manee gilt als intelligente, verschmuste und anhängliche Katze.

Charakter: Aktive, verspielte Katze

Die Khao Manee gilt als intelligente, verspielte und menschenbezogene Katze. Sie bindet sich eng an ihre Bezugsperson und genießt das gemeinsame Kuscheln und Spielen. Wie andere asiatische Katzenrassen auch, gilt die Khao Manee als sehr gesprächig. Viele Exemplare dieser Rasse miauen demnach recht häufig.

Da sie über ein geselliges Wesen verfügt, sollte diese Samtpfote möglichst nicht als Einzeltier gehalten werden. Mit anderen Katzen und auch Hunden ist diese unkomplizierte Rasse nach einer kurzen Eingewöhnungszeit in der Regel gut verträglich. Auch wenn sie nicht unbedingt als Familienkatze gilt, kommt die Khao Manee mit Kindern in vielen Fällen gut zurecht.

Haltung: Viel Abwechslung für die Khao Manee

Eine clevere Katze wie die Khao Manee möchte geistig und körperlich gefordert werden. Mindestens eine Stunde pro Tag sollte ihr Besitzer für das gemeinsame Spiel einplanen. Eine Vielzahl an Kletter- und Beschäftigungsmöglichkeiten, etwa Kratzbäume, Fummelbretter, Filzmäuse und Spielangeln, sind genau nach dem Geschmack dieser aktiven Katze.

Da die Samtpfote als sehr intelligent gilt, ist sie auch eine ideale Kandidatin für das Clickertraining. Meist begreift sie schnell, was ihr Besitzer von ihr möchte und lernt rasch neue Tricks und kleine Kunststückchen.

Die Khao Manee als perfekte Wohnungskatze

Die Khao Manee stammt aus dem tropischen Südostasien. Ihr kurzes Fell ist demnach an hohe Temperaturen angepasst. Dem europäischen Winter hat diese Katze daher wenig entgegenzusetzen. Sie sollte daher lieber in der Wohnung gehalten werden.

Als anhängliche Hauskatze möchte sie ohnehin am liebsten in der Nähe „ihres“ Menschen sein und braucht nicht unbedingt Freigang. Einen gesicherten Balkon oder Garten schätzt sie trotzdem sehr.

Ernährung und Pflege: Unkomplizierte Mitbewohnerin

Das kurze, dichte Fell der Khao Manee erfordert nur wenig Pflege. Das meiste übernimmt diese reinliche Katze selbst, indem sie ihr Haarkleid ausgiebig putzt. Gelegentliches Bürsten genießt sie allerdings sehr – vor allem, wenn sie bereits als kleines Kätzchen an dieses gemeinsame Pflegeritual gewöhnt wurde.

Auch an ihre Ernährung stellt die Khao Manee keine großen Ansprüche. Wie andere Katzen auch, benötigt sie hochwertiges, proteinreiches Futter.

Bei der individuellen Nährstoffzusammensetzung des Futters spielen Faktoren wie das Alter, das Aktivitätslevel und der Gesundheitszustand der Katze eine wichtige Rolle. Bei Fragen hierzu wenden Sie sich am besten an Ihren Tierarzt.

Gesundheit: Gefahr der Gehörlosigkeit

Grundsätzlich gilt die Khao Manee als robuste Katzenrasse. Allerdings konnten Studien nachweisen, dass weiße Katzen mit blauen Augen ein erhöhtes Risiko für Gehörlosigkeit aufweisen. Schuld ist ein Gendefekt, der zu einer Degeneration des Innenohrs führt.

Dies gilt aber nicht nur für die Khao Manee, sondern für alle Rassen mit schneeweißem Haar und blauen Augen. So wird dieser Gendefekt beispielsweise auch bei der British Kurzhaar und der Perserkatze beobachtet. Verantwortungsvolle Züchter schließen betroffene Katzen von der Zucht aus, um die Gefahr der Gehörlosigkeit bei den Nachkommen zu senken.

Wie alt werden Khao Manee?

Bei guter Pflege kann die Khao Manee bis zu 15 Jahre alt werden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und ein geeigneter Parasitenschutz bilden die besten Voraussetzungen für ein langes, gesundes Katzenleben.

Herkunft der Khao Manee: Edle Katze aus Thailand

Bereits im 14. Jahrhundert wurde in einer thailändischen Handschrift namens „Buch der Lieder über die Katzen“ von dieser Rasse berichtet. Darin wird sie allerdings „Khao Plort“ genannt, was so viel wie „Ganz Weiß“ bedeutet.

Extrem seltene Rasse

Lange Zeit war die Haltung und Zucht der Khao Manee ausschließlich dem Adel vorbehalten. Angeblich liebte der siamesische König Rama V. diese Rasse so sehr, dass er sie vor den Europäern versteckte. Tatsächlich dürfen die schneeweißen Tiere erst seit 1999 exportiert werden. Dadurch sind sie bis heute international nur sehr selten anzutreffen.

Zeitweise wurde die Khao Manee sogar als vom Aussterben bedrohte Rasse eingestuft. Insbesondere in Amerika wird daher seit den 90er-Jahren versucht, das „Weiße Juwel“ durch gezielte Züchtungen zu retten. Dennoch gilt sie immer noch als eine der seltensten Katzenrassen der Welt.

Anschaffung: Wie viel kostet eine Khao Manee?

Außerhalb Thailands ist diese Rasse kaum verbreitet. Seriöse Züchter sind daher schwer zu finden. Das ruft Betrüger auf den Plan. Da die Khao Manee leicht mit anderen weißen Katzenrassen verwechselt werden kann, werden immer wieder Mischlinge als reinrassig ausgegeben.

Weil gesunde, reinrassige Tiere dieser Rasse hierzulande kaum zu bekommen sind, müssen viele Kaufinteressenten ihre Wunschkatze aus dem Ausland importieren. Preise von 1.000 Euro bis 3.000 Euro sind dabei keine Seltenheit.

Besonderheiten bei der Zucht

Manche Kätzchen dieser Rasse kommen mit einem farbigen Abzeichen zwischen den Ohren zur Welt. Dieser sogenannte Genfleck verschwindet jedoch mit der Zeit.

Darüber hinaus finden sich in den Würfen immer wieder farbige Kitten, welche aber nicht als Khao Manee anerkannt werden. Für die Zucht sind diese Tiere aber dennoch geeignet. Denn aufgrund der Genetik werden nach der Verpaarung mit einer weißen Khao Manee wieder weiße Kätzchen geboren.

Fazit: Seltene Schönheit

Die Khao Manee ist eine rare Rasse, die Katzenfreunde mit ihrer außergewöhnlichen Optik und ihrem lieben Wesen begeistert. Kaufinteressenten sollten sich am besten an einen Zuchtverband wenden, um einen serösen Züchter dieser Rasse zu finden – und nicht auf einen Betrüger hereinzufallen.

Quellen:


Natalie Decker
Profilbild Natalie Decker (mit Pferd)

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.


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