In freier Wildbahn sind die Wildkatzen schwierig auszumachen, da sie sehr gute Sinne haben, den Menschen früh wahrnehmen und Begegnungen grundsätzlich scheuen. Sie laufen Spaziergängern daher so gut wie nie zufällig über den Weg. Um diese Wildtiere zu beobachten, braucht es viel Geduld oder aber Wildtier-Kameras. Diese werden von den scheuen Tieren akzeptiert und lösen keinen Fluchtreflex aus.
Kluge Wildkatzen
Das Gehirn der Europäischen Wildkatze ist größer als das der Hauskatze. Biologen gehen daher davon aus, dass ihre Intelligenz und geistige Leistungsfähigkeit entsprechend hoch sind.
Effiziente Raubtiere
Genau wie unsere Hauskatzen sind Europäische Wildkatzen Pirschjäger, schleichen sich also unbemerkt an ihre Beute heran, um sie dann überfallartig mit einem Sprung zu erlegen. Die Tötung erfolgt in der Regel durch einen Genickbiss.
Ihr scharfes Raubtiergebiss und ihre achtzehn langen und sehr scharfen Krallen machen die wilden Katzen im Verhältnis zu ihrer Größe auffallend wehrhaft. Ihre scharfen Sinne liefern ihr zusätzlich alle Informationen, die sie für die Jagd benötigt. Sie ist damit ein Musterbeispiel für ein erfolgreiches Raubtier.
Wie groß ist das Revier der Europäischen Wildkatze?
Die Größe eines Katzenreviers richtet sich nach dem Angebot an Beutetieren. In Gebieten, in denen ein optimales und reichliches Angebot an Nahrung besteht, reichen einer Wildkatze 2 bis 3 Quadratkilometer aus, um sich und potenzielle Jungtiere ernähren zu können.
In beutearmen Gegenden jedoch kann die Reviergröße schnell auf über 10 Quadratkilometer anwachsen. Das bedeutet für die Tiere einen wesentlich höheren Aufwand und mehr zurückgelegte Strecke, um erfolgreich im Beutefang zu sein.
Kater jagen grundsätzlich in größeren Revieren als Katzen. Das hat hauptsächlich mit dem Beanspruchen von Gebieten gegenüber Artgenossen zu tun. Europäische Wildkatzen sind Einzelgänger und streifen ohne Gesellschaft durch ihr Revier.