Die Cornish Rex besitzt extrem weiches. gewellltes Fell.
Die Cornish Rex ist eine der seltenen Katzenrassen, deren Vertreter eine auffällige, krause Fellstruktur aufweisen. Doch was auf uns Menschen exotisch und anziehend wirkt, kann für die betroffene Katze problematisch sein. Lesen Sie im Folgenden, warum Tierschützer Rex-Katzen wie die Cornish Rex kritisch sehen.
Das Fell der Cornish Rex erinnert an das eines Maulwurfs – es ist das herausragende Merkmal der Katzenrasse. In den 50er-Jahren tauchte diese interessante Fellstruktur durch eine zufällige Mutation auf einem Bauernhof in Cornwall, England, auf und wurde seitdem gezielt weiterentwickelt.
Gut zu wissen: Die Kraushaare der Cornish Rex Katze werden durch eine andere Mutation hervorgerufen als jene der Devon Rex. Der Begriff „Rex“ beschreibt diese außergewöhnliche Fellstruktur, er wird aber hauptsächlich in der Kaninchenzucht verwendet.
Weiches, gewelltes Haarkleid
Der Grund für die wellige Struktur des Fells der Cornish Rex: Es besteht nur aus Unterfell. Das Haarkleid der Cornish Rex Katze ist darum extrem weich, vergleichbar mit dem Fell eines Kaninchens oder sogar Seide.
Das feine Fell der Cornish Rex sorgt allerdings auch für eine große Sensibilität gegenüber kalten Temperaturen. Diese Rasse eignet sich nur bedingt für die Haltung als Freigänger – und auch draußen bevorzugt sie warme Ruheplätze.
Fellfarben der Cornish Rex
Bei der Cornish Rex sind alle Fellfarben erlaubt, unter anderem diese:
Einfarbig: Laut Rassestandard dürfen die Tiere einfarbig sein. Schwarz, Chocolate, Orange und die jeweiligen Verdünnungen Blau, Lilac und Cream sind gerne gesehen.
Tabby: Cornish Rex dürfen laut Rassestandard getigert, d. h. „tabby“, sein. Verschiedene Tabby-Zeichnungen umfassen „classic“, getigert, gerädert („mackerel”), getupft („spotted“) und „ticked“. Bei der „ticked“-Färbung des Fells ist jedes einzelne Haar mehrfach gebändert.
Zweifarbig: Jede Fellfarbe der Cornish Rex Katze darf mit Weiß kombiniert werden.
Dreifarbig: Dreifarbige Tiere, auch „Glückskatzen” genannt, sowie Schildpatt-Katzen sind aufgrund der genetischen Grundlagen immer weiblich.
Größe und Gewicht der Cornish Rex
Cornish Rex sind mittelgroß und schlank. Katzen bringen bis zu 3,5 Kilogramm auf die Waage, Kater bis zu 4,5 Kilogramm. Die Tiere erreichen eine Schulterhöhe von etwa 30 bis 35 Zentimetern und eine Kopf-Rumpf-Länge von 35 bis 45 Zentimetern.
Statur, Augen und Ohren
Die Tiere weisen einen muskulösen und dennoch schmalen Körperbau auf. Besonders auffällig sind die schlanken Beine, die an die Angehörigen orientalischer Katzenrassen erinnern. Auch Schwanz und Kopf sind lang und besonders schlank.
Im Gegensatz dazu fallen die Ohren der Cornish Rex auf. Diese sind besonders groß und haben einen breiten Ansatz. Ovale, mittelgroße Augen leuchten vor Erkundungslust und verraten, dass sich hinter dem plüschigen Aussehen der Cornish Rex eine temperamentvolle und erkundungsfreudige Katze versteckt.
Ist die Cornish Rex eine Qualzucht?
Die Genmutation, die die Abweichung beim Haarkleid hervorruft, ist aus Tierschutzsicht durchaus problematisch. Denn sie führt nicht nur dazu, dass die Rasse kein schützendes Deckhaar besitzt. Sie sorgt auch dafür, dass die Schnurrhaare verdreht oder verkürzt sind oder sogar ganz fehlen.
Für die Tiere sind diese Tasthaare aber ein wichtiges Sinnesorgan, das ihnen Orientierung und Kommunikation mit Artgenossen ermöglicht. Tierschützer stufen Katzen mit unbrauchbaren oder fehlenden Schnurrharen daher als Qualzucht ein.
Charakter: Ein Hund im Katzenkörper
Die Cornish Rex hat sich den ursprünglichen Charakter einer Bauernhofkatze bewahrt. Sie ist temperamentvoll und bewegungsfreudig. Manche Halter berichten davon, dass sich die Katzen auch im fortgeschrittenen Alter die Unbedarftheit einer Jungkatze bewahren. Sie lieben es zu springen, zu klettern und apportieren sogar.
Manchen Cornish Rex können auch Tricks beigebracht werden. Nicht umsonst wird die Cornish Rex Katze von ihren Freunden als „Hund im Katzenkörper“ bezeichnet.
Kuscheln Cornish Rex gerne?
Als intelligentes Tier erkundet sie alles mit herausragender Neugier, besonders gerne spielt sie mit ihrem Menschen. Doch auch ausgiebige Schmuse- und Kuscheleinheiten sind ganz in ihrem Sinne.
Cornish Rex Katzen gelten als menschenfreundlich, sie schließen sich ihrer menschlichen Familie voll und ganz an. Als gesellige Tiere sind sie nur ungern allein. Hier könnte es sinnvoll sein, sich eine zweite Katze zuzulegen.
Spielerische Erziehung
Dabei weiß eine Cornish Rex ganz genau, was sie will, und setzt gerne ihren Kopf durch – und zwar gegenüber Mitkatzen und Menschen. Hier ist eine durchdachte Erziehung das A und O, damit Ihnen Ihre kleine Maulwurfskatze nicht bald auf dem Kopf herumtanzt.
Doch glücklicherweise lässt sich die Erziehung gut mit Spiel und Spaß verknüpfen. Haben Sie schon einmal von Clicker- und Targettraining gehört? Intelligente Tiere wie die Cornish Rex lieben Beschäftigung mit Köpfchen.
Gut ausgelastet in der Wohnung
Das ist umso wichtiger, da sich die Cornish Rex Katze durch ihr feines Haarkleid vor allem für die Haltung als Wohnungskatze eignet. Damit sich die cleveren Tiere nicht langweilen oder auf dumme Gedanken kommen, sollten Sie Ihrer Wohnungskatze jede Menge Beschäftigung bieten.
Haltung: Was braucht eine Cornish Rex?
Als Freigänger eignet sich eine Cornish Rex Katze nur bedingt. Die intelligenten, temperamentvollen Katzen möchten aber dennoch ausgelastet werden – gerade bei einer reinen Haltung in der Wohnung sollten Sie Ihrer Cornish Rex darum vielfältige Kletter-, Versteck- und Spielmöglichkeiten, wie beispielsweise Spielhäuschen oder Tunnel, bieten.
Die cleveren Katzen lieben Herausforderungen. Geben Sie ihnen also jede Menge Möglichkeiten, sich auszutoben. Hierfür können Sie Ihrer Katze beispielsweise einen mehrstöckigen Kratzbaum sowie andere Kratzmöbel anbieten.
Pflege: Wie stark haaren Cornish Rex?
Das kurze, weiche Fell macht die Cornish Rex entgegen gängiger Gerüchte nicht zu hypoallergenen Katzen, die auch für Allergiker geeignet sind. Eine Katzenallergie beim Menschen hat nämlich eigentlich nichts mit der Menge an Haaren, die eine Katze besitzt oder verliert zu tun, sondern ihren Ursprung in der Speichelzusammensetzung der jeweiligen Katze.
Cornish Rex verlieren ihr Fell genau wie andere Katzen, ihr Speichel weist wie bei den meisten Katzenrassen das allergieauslösende Glykoprotein Fel d 1 auf. Das Fehlen der Grannenhaare des Fells macht die Cornish Rex also nicht grundsätzlich verträglich für Katzenallergiker. Jedoch produziert diese Rasse weniger Fel d 1 als andere, weshalb sie unter Umständen von Allergikern gehalten werden kann.
Vorsicht vor Zugluft
Die Pflege einer Cornish Rex unterscheidet sich nicht von der anderer Katzen. Ihr weiches Fell ist nicht außergewöhnlich pflegeintensiv, es macht die Tiere aber empfindlich, was Zugluft und Kälte angeht. Gelegentliches Bürsten mit einer weichen Bürste ist vollkommen ausreichend.
Ernährung: Welches Futter bevorzugt die Cornish Rex?
Cornish Rex profitieren genau wie andere Katzenrassen von einer artgerechten, vollwertigen Ernährung. Als Fleischfresser sind Katzen auf viel gesundes Protein angewiesen. Kohlenhydrate können sie nur bedingt verwerten.
Beutetier Maus als Vorbild
Das ideale Futter für die Mieze orientiert sich an der Zusammensetzung der Maus: Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die empfindlichen Geschmacksnerven der Katze tatsächlich Nahrung bevorzugen, die mit 26 Gramm Protein, 9 Gramm Fett und 8 Gramm Kohlenhydraten der Komposition ihres natürlichen Beutetiers entspricht.
Diese Zusammensetzung ist perfekt, um eine Katze artgerecht zu ernähren. Katzenfutter sollte darum einen möglichst hohen Fleischgehalt aufweisen.
Ist Trocken- oder Nassfutter besser?
Als Wüstentiere suchen Katzen nur selten den Wassernapf auf, sie nehmen die benötigte Flüssigkeit vor allem mit der Nahrung zu sich. Das ideale Katzenfutter sollte daher einen möglichst hohen Gehalt an Feuchtigkeit aufweisen. Feuchtfutter kommt der natürlichen Ernährung der Katze hier eher entgegen als Trockenfutter.
Gesundheit: Typische Krankheiten bei der Cornish Rex
Sie sollten Ihre Cornish Rex genau wie alle anderen Katzen einmal im Jahr einem Tierarzt Ihres Vertrauens vorstellen. Abgesehen von eventuell nötigen Impfungen kann er Ihre Fellnase so genau unter die Lupe nehmen, Herz und Lunge abhören und eventuelle Fragen klären.
Wie alt wird eine Cornish Rex?
Das genetisch bedingte gestörte Haarwachstum kann dazu führen, dass bei der Cornish Rex gehäuft Hautinfektionen auftreten. Zu den bekannten Erbkrankeiten dieser Rasse gehören außerdem die polyzystische Nierenerkrankung und die progressive Netzhautatrophie. Außerdem neigt sie zu Zahnfleisch- und Zahnproblemen.
Trotzdem gilt die Cornish Rex als recht gesunde Rasse, die ein Durchschnittsalter von 12 bis 15 Jahren erreichen kann.
Geschichte: Ursprung als Bauernhofkatze
Cornish Rex Katzen mögen anders aussehen als viele bekannte Katzenrassen. Sie kommen aber aus kleinen Verhältnissen, ihr Ursprung ist ganz und gar bescheiden: Die erste Katze mit Kraushaar wurde in den 50er-Jahren auf einem Bauernhof in Cornwall geboren.
Kallibunker, ein cremefarbener Kater mit gekräuseltem Fell, unterschied sich nicht nur in seiner Fellbeschaffenheit von seinen Geschwistern. Feingliedrig, zierlich, mit einem schmalen Kopf und großen Ohren sowie einem langen Schwanz sorgte der Kater für Aufsehen in der Züchtergemeinde Englands.
Wie die Rasse entstanden ist
Seine Eigenschaften wurden höchstwahrscheinlich durch eine spontane Mutation hervorgerufen. Um diese Gene zu erhalten und eine neue Katzenrasse zu begründen, wurde Kallibunker mit seiner Mutter rückgekreuzt. Die aus dieser Verpaarung entstandenen gelockten Kitten wurden mit Burmakatzen, Siamkatzen und British Kurzhaar gekreuzt.
Vererbung des gelockten Fells
Das Gen, das für das herausragend weiche Haarkleid sorgte, wird rezessiv vererbt. Das bedeutet im Klartext: Es wird verdeckt vererbt. Träger der Genmutation zeigen nicht unbedingt das berühmte, weiche Fell der Cornish Rex Katze.
Sie können dieses aber an ihren Nachwuchs weitervererben: Sind beide Elternteile Träger des Gens und erhalten die Katzenkinder je eines der rezessiven Gene von jedem Elternteil, setzt sich die Mutation auch im Aussehen der Kitten, im sogenannten Phänotyp, fort.
Unterschied zur Devon Rex
Die Katzenrasse Devon Rex weist ein ähnliches Erscheinungsbild wie die Cornish Rex auf. Im Gegensatz zu den Katzen aus Cornwell basiert das lockige Fell der Devon Rex aber auf einer anderen Mutation.
Das Haarkleid der Devon Rex besteht aus Unterfell und verkürzten Grannenhaaren, was zu einer welligen, weichen Fellbeschaffenheit führt. Hervorgerufen wird diese Besonderheit durch eine Mutation im Gen „LPAR6“. Diese führt zu einer Störung des Proteinaufbaus des Haars und einer veränderten Fellstruktur.
Zucht und Anschaffung: Wo finde ich eine Cornish Rex?
Die Cornish Rex gehört zu den eher unbekannteren Katzenrassen. Grund ist unter anderem, dass das charakteristische Fell der Katzen rezessiv, also verdeckt, vererbt wird. Dennoch gibt es auch in Deutschland und Europa Züchter, die wesensfeste Cornish Rex mit dem besonderen gelockten Fell züchten. Trotz der Qualzuchtmerkmale ist die Zucht der Rasse in Deutschland nicht grundsätzlich verboten. Ein Zuchtverbot betrifft lediglich Tiere, deren Schnurrhaare komplett fehlen.
Züchten ist harte Arbeit: Professionelle Züchter sind Mitglieder in einem der zahlreichen Katzenzuchtverbände. Ihre Tiere haben somit Papiere, doch dies ist nicht der einzige Unterschied zu sogenannten „Vermehrern“, die im Kleinanzeigenteil der Zeitung „Rassekatzen ohne Papiere zum günstigen Preis“ anbieten.
Gesunde Kitten aus seriöser Zucht
Ein verantwortungsvoller Züchter stellt sicher, dass seine Tiere dem Zuchtstandard der Rasse entsprechen, an erster Stelle steht aber immer das Tier selber – und dazu gehören auch eine artgerechte Ernährung, eine Betreuung durch den Tierarzt und Verpaarung mit Verstand, unter Kenntnis eventueller genetischer Besonderheiten und Risiken.
Natürlich sind seine Tiere entwurmt und geimpft und werden regelmäßig dem Tierarzt vorgestellt. Er begleitet die Katzenmutter durch Schwangerschaft und Geburt. Seine Katzenkinder betreut er rund um die Uhr, er bietet ihnen bestmöglichstes Futter und die nötige Gesundheitsvorsorge.
Vorsicht vor Vermehrern
Die Kitten vermittelt er frühestens mit zwölf Wochen. Denn er weiß: In den ersten drei Monaten lernen Katzenkinder alles Katzenwichtige von der Mutter und den Geschwistern. Nur Kitten, die diese wichtige Prägungszeit im Familienverband verbringen dürfen, wachsen zu gut sozialisierten, geistig und körperlich gesunden Tieren heran.
All dies entfällt bei unprofessionellen Züchtern, die ihre Tiere zum geringen Preis anbieten. Hier geht das vermeintliche Schnäppchen oft zu Lasten der Gesundheit der Tiere. Vertrauen Sie darum beim Kauf Ihrer Cornish Rex nur einem professionellen, verantwortungsvollen Züchter.
Wie viel kostet eine Cornish Rex Katze?
Rassekatzen haben allerdings auch ihren Preis: Eine Cornish Rex kostet oft 700 Euro aufwärts. Wer sich dies nicht leisten kann, sollte den Blick ins örtliche Tierheim wagen. Denn Papiere schützen nicht vor den Irrungen und Wirrungen des Lebens – und so finden sich auch viele Rassekatzen in der Obhut von Tierschützern wieder. Vielleicht finden Sie Ihre Traumkatze ja im Tierschutz?
Fazit: Aus Tierschutzsicht problematisch
Ihr ungewöhnliches Äußeres und ihr aufgewecktes Wesen machen die Cornish Rex zu einer faszinierenden Katzenrasse. Allerdings besitzt sie aufgrund ihrer Genmutation Qualzuchtmerkmale, die ihre Lebensqualität einschränken können. Katzenliebhaber sollten daher gut überlegen, ob sie durch ihren Kauf die Zucht dieser aus Tierschutzsicht problematischen Rasse unterstützen wollen.
Steckbrief zur Cornish Rex
Besonderheiten:
Die Cornish Rex besitzt ein markantes gekräuseltes Fell. Ihre gewellten oder gar fehlenden Schnurrhaare gelten allerdings als Qualzuchtmerkmal.
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