Für Katzenfans ist die Burma-Katze ein echter Glückstreffer.
In ihrer Heimat Myanmar gilt die Burma-Katze als Glücksbringer. Wer sein Leben mit der orientalischen Samtpfote teilt, kann das bestätigen: Die menschenfreundlichen Burmesen sind wahre Quasselstrippen, toben für ihr Leben gern und sind hin und weg von ihren Menschen. Was die schöne Rasse noch auszeichnet und was sie glücklich macht, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die Burma-Katze, die auch Burmese genannt wird, gehört zu den orientalischen Katzenrassen. Sie stammt aus Birma, dem heutigen Myanmar. Trotz der Namensähnlichkeit ist die kurzhaarige Burma nicht mit der langhaarigen Birma-Katze zu verwechseln.
Zwei Zuchtstandards
Die Burma-Katze gehört zu den wenigen Katzenrassen mit zwei unterschiedlichen Zuchtstandards. Denn zwischen europäischen Burmesen und ihren Verwandten in den USA, Australien und Neuseeland gibt es deutliche Unterschiede.
Der amerikanische Typ ist kräftig gebaut. Er hat eine breite Brust, einen breiten Kopf und eine kurze Schnauze. Dagegen favorisiert der primär in Europa verbreitete Typ aus Großbritannien einen schlanken und athletischen Körperbau.
Wie groß wird eine Burma-Katze?
Europäische Burma-Katzen sind klein bis mittelgroß. Katzen wiegen etwa vier, Kater bis zu sechs Kilogramm. Die zierlichen aber muskulösen Tiere ähneln Siamkatzen des alten Typs, sind aber nicht so schlank gebaut wie die heutige Siam.
Die kompakte Burma-Katze hat einen breiten Brustkorb und einen geraden Rücken. Zartgliedrige Beine und ovale Pfoten tragen den Katzenkörper.
Ihren keilförmigen Kopf zieren große und weit auseinanderstehende Ohren. Die großen Augen leuchten goldgelb bis bernsteinfarben und sind leicht mandelförmig.
Burmesen haben kurzes, seidiges Fell, das an das warme Klima Südostasiens angepasst ist. Es ist deshalb besonders leicht und liegt durch einen nur geringen Anteil an Unterwolle nah am Körper an.
In welchen Farben kommt sie vor?
Die Fellfarbe der Burma-Katze sollte solide ohne Musterung sein, jüngere Burmesen weisen aber oft eine leichte Tabby-Färbung auf. Eine etwas dunklere Gesichtsmaske ist nicht unüblich und durchaus erwünscht.
Anerkannt sind die folgenden Farbschläge:
Seal: Warme, dunkelbraune Färbung; Nase und Ballen sind dunkel gefärbt.
Chocolate: Schokoladenbraune Färbung, Ballen sind zimt- bis schokobraun eingefärbt.
Blau: Erscheint als Blaugrau mit leichtem Zinnschimmer; Nase und Ballen sind ebenfalls in dieser Farbe eingefärbt.
Lilac: Verdünnung von Braun; erscheint als Taubengrau mit einem zartrosa Schimmer, der sich auch in der in Lavendel erscheinenden Nase und den Ballen fortsetzt.
Rot: Warmes, orangerotes Fell; Nase und Ballen sind rosa.
Creme: Verdünnung von Rot; zeigt sich als helles Beige, Nase und Ballen sind rosa.
Tortie-Varianten
Neben den sechs vorherigen Farbschlägen sind noch insgesamt vier Tortie-Varianten bei der Burma anerkannt:
Seal-Tortie: Rote Grundfarbe mit warmen, dunkelbraunen Flecken; Nase und Ballen können braun, rosa oder braun sein und auch rosa Flecken aufweisen.
Chocolate-Tortie: Schokoladenfarbene Grundfarbe mit beigen Flecken; Nase und Fußballen können schokoladenbraun oder rosa erscheinen, auch rosa Flecken auf braunem Grund sind zugelassen.
Blau-Tortie: Blaugrau und Apricot; treten gefleckt oder gemischt auf; für Fußballen und Nasenspiegel sind Rosa oder Blaugrau und Kombinationen beider Farben erlaubt.
Lilac-Tortie: taubengraue Grundfarbe mit aprikosenfarbigen, dunkel-beigen Flecken und rosa Pfotenballen und Nasenspiegel
Je nach Zuchtgebiet sind weitere Farben üblich. In Neuseeland gibt es beispielsweise Burma-Katzen in Cinnamon, Fawn, Caramel und Apricot sowie Silber-Varianten. Auch Tabby-Färbungen sind teilweise anerkannt.
Gut zu wissen: Tortie beschreibt dreifarbige Katzen, umgangssprachlich auch Schildpatt genannt. Aus genetischen Gründen sind alle dreifarbigen Katzen weiblich.
Charakter: Klug und freundlich
Orientalische Samtpfoten gelten als sehr schlau. Deshalb sagt man auch der Burma-Katze nach, eine intelligente Katzenrasse zu sein. Außerdem ist sie besonders neugierig und temperamentvoll.
Burmesen sind sehr zutrauliche Katzen, die sich dem Menschen voll und ganz anschließen. Sie sind verspielt und beschäftigen sich gern mit jüngeren Familienmitgliedern.
Burmesen bleiben bis ins hohe Alter agil und lieben Aufmerksamkeit rund um die Uhr. Dafür verwickeln sie ihre Menschen auch gerne in angeregte Gespräche.
Sind Burma-Katzen verschmust?
Auch wenn sie Action lieben, sind die menschenbezogenen Burmesen äußerst verschmust. Streicheleinheiten fordern sie selbstbewusst ein. Damit schaffen sie charmant einen Ausgleich zu ihrem hohen Aktivitätslevel. Außerdem tanken sie dabei gleich Kraft für die nächste Spieleinheit.
Pflege und Haltung: Das braucht Ihre Burma
Die Burma-Katze stellt keine rassespezifischen Anforderungen an eine artgerechte Haltung. Allerdings liebt die spielfreudige Katzenrasse viel Abwechslung. Sie möchte körperlich und geistig ausgelastet werden. Für die aktive Katze ist eine reine Wohnungshaltung deshalb weniger geeignet.
Stattdessen sollte ein katzengerechtes Zuhause für die schnurrenden Energiebündel über einen katzenfreundlichen Garten verfügen. Alternativ kommt auch ein abgesicherter Katzenbalkon infrage. Dort können Burmesen unbeschwert klettern, spielen und beobachten.
In der Wohnung oder im Haus vertreiben Kletter- und Versteckmöglichkeiten sowie Kratzbäume die Langeweile. Sie sorgen dafür, dass sich Ihre Burma rundum austoben kann.
Kann man eine Burma-Katze allein halten?
Burmas sind sehr sozial und auf den Menschen bezogen. Doch selbst die größte Menschenfamilie ersetzt keinen Artgenossen. Vertreter dieser Katzenrasse sind ungern allein und deshalb keine Kandidaten für die Einzelhaltung. Wenn Sie berufstätig oder sportlich aktiv sind und wenig Zeit zu Hause verbringen, führt also fast kein Weg an einer Zweitkatze vorbei.
Aufgrund ihrer orientalischen Wurzeln hat die Burma-Katze außerdem einen dominanten Charakter. Am einfachsten lässt sie sich mit einer ruhigeren, gefestigten Katze vergesellschaften. Oder sehen Sie sich beim Züchter gleich nach Wurfgeschwistern um. Einander vertraute Tiere stecken einen Umzug oft besser weg als Einzelgänger.
Gesundheit: Welche Erbkrankheiten gibt es?
Unter den modernen Katzenrassen weist die amerikanische Burmakatzenzucht die geringste genetische Variabilität auf. Das bedeutet: Die Burma-Katzen des US-Typs sind eng miteinander verwandt. Unfreiwillige Inzucht und vererbte Erkrankungen können deshalb bei ihnen häufiger auftreten als bei anderen Rassen.
Schon gewusst?
Um die genetische Vielfalt zu beleben, sind in den USA Kreuzungen mit der Bombay und der Tonkanese erlaubt.
Häufige Erbkrankheiten
Die folgenden Krankheiten können bei den Burmesen auftreten:
Kongenitales Vestibularsyndrom: Diese vererbbare Krankheit des Innenohrs führt zu einer Fehlbildung des dort lokalisierten Gleichgewichtsorgans. Die Folge sind ein gestörtes Gleichgewicht und Taubheit.
Diabetes mellitus:Diabetes tritt häufig bei Burma-Katzen des britischen Typs auf. Die Störung des Stoffwechsels ist zwar nicht heilbar, dank guter Behandlungsmöglichkeiten aber längst kein Todesurteil mehr.
Hypokaliämie: Bei bestimmten Blutlinien der Burmesen tritt ein Kaliummangel im Blut auf. Die Krankheit wird oft verdeckt weitergegeben. Tragen beide Elternteile eine Veranlagung für Hypokaliämie, ist das Jungtier wahrscheinlich betroffen. Je nach Ausprägung kann die Krankheit harmlos sein oder aber tödlich verlaufen.
Endokardialen Fibroelastose: Bei dieser Krankheit ist die Auskleidung des Herzmuskels verdickt. Sie tritt ausschließlich bei Jungkatzen auf.
Lebenserwartung: Wie alt werden Burma-Katzen?
Es gibt auch gute Nachrichten für alle Liebhaber der Burma-Katze: Die Rasse ist statistisch gesehen die langlebigste domestizierte Katzenrasse. Im Durchschnitt leben Burmesen etwa 17 Jahre.
Damit Ihre Burma rundum gesund ist und es lange bleibt, sollten Sie den jährlichen Vorsorgetermin beim Tierarzt nicht vergessen. Hier wird Ihre Katze von Kopf bis Pfote durchgecheckt und Sie können alle offenen Fragen klären.
Geschichte und Herkunft der Rasse
Die Geschichte der Burma-Katze ist nicht eindeutig geklärt. Fest steht aber, dass ihre Heimat das heutige Myanmar ist. Dort wird sie von Mönchen als eine von 16 Tempelkatzenrassen gehalten.
In Thailand ist sie unter dem Namen Maeo Thong Daeng (Kupferkatze) bekannt. Ein weiterer Name, unter dem sie bekannt ist, lautet Suphalaksa („glückverheißender Charakter“).
Siam oder nicht?
Vermutlich Anfang der 1930er-Jahre kam eine der Katzen mit einem US-Navy-Arzt nach San Francisco. Das Tier ähnelte einer hellbraunen Siamkatze. Einige Wissenschaftler und Katzenzüchter fanden aber heraus, dass es sich bei der „Wong Mau“ um eine eigene Rasse handelt.
Wong Mau wurde mit Tai Mau verpaart, einer Sealpoint-Siamkatze. Eine weitere Kreuzung mit Wong Maus Sohn brachte dunkelbraune Katzenkinder hervor – die Stammeltern der modernen Burma-Zucht.
Seit 1954 ist die Burma-Katze als eigenständige Rasse anerkannt. Die amerikanische United Burmese Cat Fanciers (UBCF) stellte 1958 einen eigenen Rassestandard auf, der seitdem unverändert blieb.
Aus den USA nach Europa
Der United Kingdom’s Governing Council of the Cat Fancy (GCCF) hat die Rasse 1952 auch in Großbritannien anerkannt. Allerdings unterscheidet sich der Rassestandard von dem in den USA. Von England aus eroberte die Burma-Katze Deutschland. Im Jahr 1970 erblickten hier die ersten heimischen Burma-Kitten das Licht der Welt.
Übrigens: Burma-Katzen waren auch an der Entwicklung weiterer Katzenrassen beteiligt, insbesondere der Tonkanesen und Burmilla.
Kauf: So finden Sie Ihre Burma-Katze
Das Risiko von Erbkrankheiten kann durch eine durchdachte, verantwortungsvolle Zucht gesenkt werden. Informieren Sie sich deshalb genau über potenzielle Züchter, bevor Sie eine Burma kaufen.
Bei der Katzenzucht geht es nicht nur um Zuchtpapiere und die Einhaltung des Rassestandards. Ebenso wichtig sind das Know-how und die Einstellung eines Züchters.
Was kostet eine Burma-Katze?
Züchter stecken nicht nur viel Zeit in ihre Katzenzucht ist, sondern auch viel Geld für Futter, Ausstattung und den Tierarzt. Entsprechend schlägt sich dieser Aufwand im Preis der Tiere nieder: Ein Burma-Kitten kostet rund 700 Euro. Manche Züchter geben auch erwachsene Tiere ab, die aus der Zucht ausgeschieden sind. Dafür verlangen sie oft nur einen Freundschaftspreis.
Tipp: Bevor Sie bei einem Züchter Ihre Burma-Katzen kaufen, schauen Sie doch auch mal im Tierheim vorbei: Hier warten viele Vierbeiner aller Altersklassen und Rasse auf ein schönes, neues Zuhause.
Fazit: Eine aufgeweckte Schönheit für Familien
Mit ihrer Schönheit, ihrer Aufgewecktheit und ihren bernsteinfarbenen Augen verdreht die Burma-Katze jedem Katzenliebhaber den Kopf. Haben Sie sich in die Rassekatze mit asiatischen Wurzeln verliebt? Wenn Sie ihr viel Platz und einen Artgenossen bieten können, dann steht einer Anschaffung nichts im Weg.
Steckbrief zur Burma-Katze
Besonderheiten:
Das Aussehen der Burma (auch Burmesen gennant) hängt von ihrer Herkunft ab. Sie ist eine aktive und schlaue Katze.
Charakter:
freundlich, menschenbezogen, aktiv und intelligent
Größe:
40 – 50 cm (Kater und Katze), 30 – 40 cm Schulterhöhe (Kater und Katze)
Gewicht:
bis 6 kg (Kater), bis 4 kg (Katze)
Augenfarbe:
bernsteinfarben oder grün
Farben:
verschiedene Farben möglich, darunter Blau, Creme, Chocolate, Lilac, Rot, Seal und Tortie-Varianten (Schildplatt)
Fell:
eng anliegend, seidig, kaum Unterwolle
Fellpflege:
pflegeleicht, einmal pro Woche Bürsten ist empfehlenswert
Lebenserwartung:
17 Jahre
Typische Krankheiten:
US-Variante häufiger von Krankheiten betroffen, verschiedene Erbkrankheiten möglich (z.B. Kongenitales Vestibularsyndrom)
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