Katzenversicherungen: Ein Schutz, der sich lohnt?

Verfasst von Sabrina Quente
Kitten im Arm

Der Schutz Ihres Lieblings hat für Katzenhalter oberste Priorität. Wie sinnvoll sind dabei Katzenversicherungen?

Für Zweibeiner ist eine Krankenversicherung Pflicht. Aber gibt es auch eine Krankenversicherung für Katzen? Und wer zahlt eigentlich, wenn die Mieze in der Mietswohnung oder beim Freigang Schaden anrichtet? Erfahren Sie, welche Katzenversicherungen wirklich sinnvoll sind.

Welche Katzenversicherungen gibt es?

Die Deutschen gelten als Versicherungsweltmeister: Sie versichern gern alles, was ihnen lieb und teuer ist. Auch Menschen mit Haustieren können mit einer Tierversicherung auf Nummer sicher gehen. Als Halter einer Samtpfote haben Sie die Wahl zwischen drei verschiedenen Katzenversicherungen:

  • Katzenkrankenversicherung
  • Katzen-OP-Versicherung
  • Privat-Haftpflichtversicherung

Katzenkrankenversicherung: Rundumschutz mit Einschränkungen

Wer mit seiner kranken oder verletzten Katze zum Tierarzt oder in die Tierklinik muss, will nur eins: dass es dem Liebling schnell wieder gut geht. Geld spielt in diesem Moment keine Rolle. Erst beim Anblick der Rechnung stellt sich vielen Katzenhaltern die Frage, ob eine Krankenversicherung für ihren Vierbeiner wohl sinnvoll wäre.

Laboruntersuchungen, Kastration, Unfallbehandlungen, MRT, regelmäßige Untersuchungen bei chronischen Krankheiten – Tierärzte bieten viele Leistungen und jede Leistung hat ihren Preis. Immer mehr Versicherungsanbieter versprechen Schutz vor hohen Tierarztkosten und die beste Behandlung für Ihre Katze.

Mit solchen Katzenkrankenversicherungen erhält Ihre Katze den Status eines Privatpatienten. Wie bei einer privaten Krankenversicherung für Menschen

  • werden Tierarztkosten zunächst selbst bezahlt und dann erstattet,
  • hängt der Versicherungsbeitrag vom Alter und Gesundheitszustand der Katze ab und
  • sind die Leistungsunterschiede zwischen den Anbietern groß.

Was bringt eine Katzenkrankenversicherung?

Mit einer Katzenkrankenversicherung erhält Ihr Liebling die beste medizinische Versorgung bei einem Tierarzt Ihrer Wahl oder in der Tierklinik. Sie werden dabei finanziell entlastet. Je nach Anbieter sind verschiedene Behandlungen und Operationen, Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und Wurmkuren abgedeckt.

Allerdings gibt es Einschränkungen: Einige Versicherer übernehmen jährlich nur eine bestimmte Summe an Leistungen. Andere bieten nur einen Erstattungssatz von 80 oder 90 Prozent. Das bedeutet, dass Sie sich als Katzenhalter mit einem bestimmten Betrag an jeder Rechnung beteiligen müssen.

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Was kostet die Katzenkrankenversicherung?

Die Versicherungsprämien für Katzenkrankenversicherungen hängen ganz von Ihrer Katze und Ihren Ansprüchen ab:

  • Katzenalter: In vielen Tarifen verwehren Altersgrenzen selbst der rüstigsten Seniorenkatze den Zugang.
  • Katzenrasse: Bei einigen Anbietern ist die Krankenversicherung für Rassekatzen teurer als für Artgenossen ohne Ahnentafel.
  • Haltung: Je nachdem, ob die Katzenversicherung für Wohnungskatzen oder Freigänger ist, unterscheiden sich die Kosten. Die Tarife für Freigänger sind oft teurer.
  • Leistungen: Je mehr Service Sie Ihrer Samtpfote beim Tierarzt gönnen möchten, desto teurer wird der Beitrag.

Wenn Sie Ihrer Katze umfassenden Versicherungsschutz bieten wollen, lohnt sich das meist nur, wenn diese jung und gesund ist – wie bei menschlichen Privatpatienten. Die Kosten für Krankenversicherungen für Katzen liegen bei rund 10 bis 40 Euro im Monat. Falls Sie mehr als eine Katze haben, braucht jeder Ihrer Vierbeiner übrigens eine eigene Krankenversicherung.

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Darauf sollten Sie bei der Tarifwahl der Katzenversicherung achten

Sie denken über eine Katzenkrankenversicherung nach? Achten Sie beim Vergleichen der Tarife auf folgende Punkte:

  • Wählen Sie möglichst eine Katzenversicherung ohne Selbstbeteiligung oder mit geringer Selbstbeteiligung.
  • Der Tarif sollte ein hohes Jahreslimit für Leistungen vorsehen.
  • Tierarzt und Tierklinik rechnen nach einer Gebührenordnung ab und können je nach Schwierigkeit der Behandlung einen höheren Gebührensatz verlangen. Auch hier sollte die Krankenversicherung großzügig erstatten.
  • Im Idealfall wird die seit 2020 geltende Notdienst-Pauschale abgedeckt.
  • Achten Sie auf die Wartezeiten: Die Krankenversicherungen zahlen in der Regel nicht, wenn Ihre Katze schon kurz nach Abschluss krank wird. Üblich sind Wartezeiten zwischen 30 Tagen und drei Monaten. Für einige Behandlungen können es aber auch sechs Monate sein.
  • Prüfen Sie genau, welche Leistungen versichert sind und ob Standardleistungen wie Impfungen abgedeckt sind.

Sinnvolle Alternative: Die Katzen-OP-Versicherung

Neben dem Rundum-sorglos-Paket für die Gesundheit Ihrer Fellnase gibt es eine Katzenversicherung, die nur bei Unfällen und Operationen einspringt: die Katzen-OP-Versicherung. Sie ist eine abgespeckte Form der Katzenkrankenversicherung und deshalb deutlich günstiger. Tarife gibt es bereits ab etwa fünf Euro im Monat.

Das bietet eine Katzen-OP-Versicherung

  • solide Grundabsicherung für Ihre Katze
  • Kostenübernahme bei Operationen
  • in der Regel Erstattung von Kosten für Narkose, Medikamente, Voruntersuchung und Nachbehandlung, Unterbringung und Verpflegung
  • günstigere Monatsbeiträge als bei der Katzenkrankenversicherung
  • gute Möglichkeit, um auch Freigänger und ältere Katzen zu fairen Konditionen zu versichern

Die Kriterien bei der Wahl eines passenden Tarifs für den OP-Kostenschutz sind ähnlich wie bei einer Krankenversicherung. Achten Sie auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und darauf, was tatsächlich versichert ist – und was nicht.

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Katzenversicherung gegen Operationen © gumpapa / stock.adobe.com
Operationen sind anstrengend, aber manchmal überlebenswichtig. Eine Katzen-OP-Versicherung übernimmt viele OP-Kosten.

Braucht Ihre Katze eine Haftpflichtversicherung?

Welche Versicherungen im Leben von Mensch und Tier wirklich notwendig sind, hängt von den individuellen Lebensumständen ab. Doch ob mit oder ohne Katze: Auf eine Haftpflichtversicherung sollte niemand verzichten. Bereits eine kleine Unachtsamkeit im Alltag kann schwerwiegende und teure Folgen nach sich ziehen.

Für selbstverschuldete Schäden kommt die Privathaftpflicht auf. Stiftet Ihre Katze Unheil, weil sie sich beispielsweise an den Kois im Gartenteich Ihres Nachbarn verköstigt, fällt dieser Schaden auf Sie zurück. Gibt es eine Katzenversicherung, die Sie dagegen absichert?

Haftpflichtversicherung: Katze ist inklusive

Eine separate Versicherung ist dafür nicht nötig. Ihre reguläre Haftpflichtversicherung genügt. Im Gegensatz zu Hunde- und Pferdehaltern brauchen Katzenhalter keine zusätzliche Haftpflicht für ihr Haustier. Denn selbst temperamentvolle Stubentiger richten mit ihrer geringen Körpergröße oft nicht so schlimme Schäden an wie Hunde oder Pferde.

Wenn Sie bereits eine Privathaftpflicht haben, ist Ihre Katze deshalb über Ihre Police mitversichert. Sind darin auch noch Mietschäden versichert, können Sie ganz beruhigt sein. Damit sind Sie und Ihre Samtpfote gegen die meisten Schadensfälle gut abgesichert.

Fazit: Lohnt sich eine Katzenversicherung?

Eine Privathaftpflicht ist immer empfehlenswert – auch ohne Katze. Ob eine Katzenkrankenversicherung sinnvoll für Ihre Katze ist, hängt hingegen von vielen Faktoren ab: Was darf die Katzenversicherung kosten, wie alt ist Ihre Katze und wie viel können Sie im Fall einer teuren Behandlung finanziell selbst stemmen?

Eine Katzenversicherung für ältere Katzen und bestimmte Katzenrassen ist oft sehr teuer. Wer sich also eine erwachsene Katze aus dem Tierheim holen möchte oder eine weniger robuste Rasse im Auge hat, sollte das Für und Wider einer solchen Versicherung genau abwägen oder über eine OP-Versicherung nachdenken.

Sie möchten sich nicht an einen Vertrag binden und Ihrer Katze trotzdem die beste Behandlung ermöglichen? Überlegen Sie, wie viel Sie im Monat für die Gesundheit Ihrer Katze zahlen können und legen Sie das Geld beiseite.

Steht dann eine Behandlung an, sind Sie finanziell vorbereitet. Falls Sie das Geld lange Zeit nicht anfassen müssen, investieren Sie doch hin und wieder einen Teil davon in das Wohlbefinden Ihrer Katze – zum Beispiel mit einem schönen Geschenk.


Sabrina Quente
Profilbild von zooplus Magazin Autorin Sabrina Quente

Tiere begleiten mich schon, seitdem ich denken kann. Es existiert kaum ein Kinderfoto ohne Wellensittich auf dem Kopf oder Katze auf dem Schoß. Seit über zehn Jahren schreibe ich als Redakteurin über verschiedene Themen von der Krankenversicherung bis hin zur Katzenhaltung. Immer dabei: meine Katze Mimi, die für viele Texte die beste Impulsgeberin ist und weiß, wann es Zeit für eine Schreibpause ist.


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