Katzenpsychologie: Unterstützung bei Problemen mit der Katze

Verfasst von Bärbel Edel
Katzenpsychologie für Katze

Ist die Katze sehr ängstlich, kann ein Katzenpsychologe helfen.

Ist die Katze oft ängstlich, aggressiv oder gar unsauber, kann das dem Besitzer schwer zu schaffen machen. Dabei ist auffälliges Verhalten nicht selten ein Hilfeschrei, mit dem die Katze sagen will, dass sie unglücklich ist und leidet. In solchen schwierigen Situationen kann die Katzenpsychologie helfen.

Katzenpsychologie: Hilfe bei Verhaltensproblemen

„Wo immer sich eine Katze niederlässt, wird sich das Glück einfinden“, sagte einst der britische Maler Stanley Spencer. Allerdings ist das mit dem Glück so eine Sache, wenn die geliebte Samtpfote plötzlich kratzt und beißt. Auch eine Katze, die überall hinpinkelt, kann einen zur Verzweiflung treiben – genauso wie eine Katzengruppe, in der es ständig Streit gibt.

Abgesehen davon, dass ein solches Verhalten die Beziehung zwischen Mensch und Katze auf eine harte Probe stellt, ist es auch ein Zeichen dafür, dass das Tier unglücklich ist und leidet.

Bei unerwünschtem Verhalten kann es daher sinnvoll sein, sich Rat von Experten zu holen. Eine Katzenpsychologin oder ein Katzenpsychologe geht der Ursache der Probleme auf den Grund und zeigt Lösungswege auf.

Dabei gilt: Je früher Sie sich Unterstützung holen, desto besser. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich ein unerwünschtes Verhalten verfestigt.

Beispiele von Verhaltensproblemen

Welche Verhaltensprobleme können mit Hilfe von Katzenpsychologie behandelt werden? Hier einige Beispiele:

Wichtig: Vorher zum Tierarzt Hinter einigen Verhaltensauffälligkeiten kann auch eine Krankheit stecken. Das gilt vor allem dann, wenn sie plötzlich auftreten. Wird die Ursache, also die Krankheit, nicht beseitigt, kann auch die Tiertherapie nicht wirken. Bringen Sie Ihre Samtpfote deshalb immer erst zum Tierarzt, bevor Sie einen Katzenpsychologen zu Rate ziehen.

Beratung bei allgemeinen Fragen zur Katzenhaltung

Ein Katzenpsychologe kann nicht nur bei Problemen helfen. Auch Katzenanfänger, die noch unsicher sind, können von einer Verhaltensberatung profitieren.

Vielleicht wollen Sie aber auch zusammen mit Ihrer Katze das Clickertraining erlernen oder Sie brauchen eine Beratung zur Ernährung, weil Ihr Stubentiger zu dick ist? Viele Katzenpsychologen sind breit geschult und können Ihnen auch Tipps zur richtigen Haltung geben.

Beispiele für allgemeine Fragestellungen

Hier einige Beispiele für allgemeine Themen in Sachen Katzenhaltung, die Sie mit Katzenpsychologen besprechen können:

Wie geht ein Katzenpsychologe vor?

Vor dem Beratungstermin wird Sie der Tiertherapeut wahrscheinlich darum bitten, einen Fragebogen auszufüllen. Der Fragebogen, auch Anamnesebogen genannt, ist wichtig, damit sich der Experte optimal vorbereiten kann.

Tiertherapie: Der Fragebogen

Worum geht es in einem Anamnesebogen? Üblich sind neben allgemeinen Fragen zu Ihrer Katze wie Name, Geschlecht, Alter und Rasse auch Fragen zum Gesundheitszustand und zu den Lebensumständen. Ist sie Wohnungskatze oder Freigänger? Handelt es sich um eine Einzelkatze oder lebt sie mit Artgenossen zusammen?

Außerdem wird nach der Persönlichkeit der Katze gefragt – etwa ob sie eher scheu oder eher draufgängerisch ist. Natürlich wird auch auf das spezielle Verhaltensproblem eingegangen, das behandelt werden soll.

Hausbesuche oder Video-Beratung

Damit sich der Tiertherapeut ein realistisches Bild von der Situation machen kann, wird er Sie zuhause besuchen. Bei einem Hausbesuch kann er genau beobachten, wie sich ihr Stubentiger in seiner gewohnten Umgebung verhält und wie er zum Beispiel mit seinen Artgenossen interagiert.

Für den Fall, dass ein Hausbesuch nicht machbar ist (etwa wegen Corona) bieten einige Katzenpsychologen auch eine Video-Beratung an.

Anhand ihrer Beobachtungen erstellt der Katzenpsychologe eine Diagnose. Dann wird besprochen, welche Maßnahmen gegen das unerwünschte Verhalten helfen können und wie Sie diese am Besten in die Tat umsetzen.

In einigen Fällen folgt auf den ersten Beratungstermin noch ein weiterer Besuch, in dem die Fortschritte besprochen werden. Falls erforderlich, wird die Therapie angepasst.

Therapieplan

Im Idealfall erhalten Sie zusammen mit der Diagnose einen ausführlichen schriftlichen Therapieplan mit den einzelnen Schritten. Des Weiteren bieten manche Verhaltensberater eine Therapie mit Bachblüten an.

Katze Frau Belohnung Therapie © DoraZett / stock.adobe.com
Eine Belohnung kann erwünschtes Verhalten verstärken und Teil einer Therapie für Katzen sein.

Katzenpsychologie: Was kostet eine Beratung?

Für einen Hausbesuch ist ein Stundenhonorar von circa 60 bis 80 Euro üblich. Anfahrtskosten werden in der Regel zusätzlich berechnet. Ebenso kostet eine Videoberatung ungefähr 60 Euro pro Stunde. Folgeberatungen sind meistens etwas günstiger.

Zusatzleistungen, wie schriftliche Therapie- oder Ernährungspläne, stellen Katzenpsychologen oft separat in Rechnung gestellt.

Einige Verhaltensberater gewähren für Katzen, die aus dem Tierheim stammen, einen kleinen Rabatt.

Welche Ausbildung hat ein Katzenpsychologe?

Katzenpsychologin oder Katzenpsychologe kann sich im Grunde jeder nennen. Denn es handelt sich hierbei nicht um einen geschützten Beruf. „Katzenpsychologie“ ist außerdem kein anerkanntes Studienfach. Das Gleiche gilt für ähnliche Berufsbezeichnungen wie etwa „Tiertherapeut“ oder „Verhaltensberater für Katzen“.

Es gibt allerdings eine Reihe von privaten Fortbildungsinstituten, die eine Ausbildung in Katzentherapie anbieten – meist im Fernstudium.

Eine fundierte theoretische Ausbildung ist für diesen Beruf auf jeden Fall unerlässlich. Des Weiteren ist die praktische Erfahrung mit Katzen sehr wichtig. Bei der Auswahl des Katzenpsychologen sollten Sie daher auf folgende Punkte achten:

  • Besitzt der Berater selbst Katzen?
  • Verfügt er über anderweitige Erfahrung mit Katzen, etwa als Tierarzthelfer oder Mitarbeiter in einem Tierheim?
  • Hat der Therapeut eine einschlägige Ausbildung durchlaufen?
  • Macht er regelmäßig Fortbildungen, um sein Wissen auf aktuellem Stand zu halten?
  • Macht er einen sympathischen, einfühlsamen Eindruck?

Auch wenn die Beratung durch einen Katzenpsychologen nicht ganz billig ist, kann sie sich dennoch lohnen. Denn ein solcher Experte ist auch ein neutraler Beobachter von außen. Ihm werden vielleicht Dinge auffallen, die Sie selbst gar nicht bemerkt haben.


Bärbel Edel
Profilbild von Magazin-Autorin Bärbel Edel

Ich bin Journalistin, liebe Tiere und habe bereits während meines Volkskunde-Studiums zur Beziehung zwischen Menschen und Hunden geforscht. Vor einigen Jahren habe ich einen Kater aus dem Münchner Tierheim adoptiert. Elvis war der Anlass, meinen Katzenblog „Lieblingskatze“ zu gründen und mich auch journalistisch mit Tieren zu befassen. Mit meinen Artikeln möchte ich dazu beitragen, dass Menschen ihre Heimtiere besser verstehen.


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