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Oh jaa, genau daaa!
Das Streicheln von Katzen kann eine beruhigende und stressabbauende Wirkung haben, sowohl für die Katze als auch für den Menschen.
Das weiche Fell kraulen und dem wohligen Schnurren der Mieze lauschen: Was gibt es Schöneres? Wir verraten Ihnen, wie Sie Katzen streicheln sollten, damit sowohl Sie als auch die Samtpfoten diesen Kuschelmoment genießen können.
Vielleicht denken Sie jetzt: „Katzen kraulen – das kann ja wohl jeder!“ Das stimmt leider nicht: Tatsächlich kann man beim Streicheln ziemlich viel falsch machen. Laut einer britischen Studie sind es ausgerechnet häufig Menschen, die sich selbst als Katzenkenner bezeichnen, die beim Knuddeln der Stubentiger eher für Unwohlsein sorgen.
Doch woran liegt das? Viele Katzenfreunde übersehen oder missinterpretieren offenbar die feinen Signale, die die Samtpfoten vor oder während des Streichelns aussenden. Wie macht man es also richtig?
Die Mieze entscheidet
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, das Tier selbst entscheiden zu lassen. Gehen Sie in die Hocke, strecken Sie Ihre Hand aus und machen Sie der Katze ein freundliches Streichelangebot. Auch eine liebevolle Geste wie ein langsames Zwinkern zeigt der Katze: „Ich bin dir wohlgesonnen.“
Wenn die Katze dann aus freien Stücken zu Ihnen kommt, können Sie sie sanft kraulen. Dabei gilt die altbekannte Regel: Bitte niemals mit der Hand gegen den Strich, das heißt entgegen der Fellwuchsrichtung, fahren. Vermeiden Sie außerdem hektische Bewegungen und grobe Berührungen.
Soll man Katzen kraulen, während sie schlafen?
Auch wenn die schlummernde Mieze noch so niedlich aussieht: Gönnen Sie ihr die wohlverdiente Ruhe und lassen Sie sie schlafen.
Widerstehen Sie dem (durchaus verständlichen) Impuls, eine dösende Katze anzufassen, um sie nicht versehentlich zu wecken. Sobald die Katze wieder munter ist, können Sie zusammen schmusen und spielen.
Jede Katze ist einzigartig und hat individuelle Vorlieben. Dennoch gibt es bestimmte „katzogene Zonen“, also Körperregionen, an denen viele Miezen Liebkosungen als besonders angenehm empfinden.
Dazu zählt in erster Linie der Kopf: An den Schläfen, am Kinn und hinter den Ohren lassen sich die meisten Katzen bereitwillig streicheln. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sich hier besonders viele Duftdrüsen befinden, sodass die Samtpfote beim Kuscheln die Hand ihres Menschen markieren kann.
Ist es okay, eine Katze am Bauch zu streicheln?
Zu den Tabuzonen der meisten Miezen zählen die Beine, die Pfoten und der Bauch. Denn für ihre wilden Vorfahren bedeuteten Verletzungen an diesen empfindlichen Körperpartien häufig den Tod. Daher schützen viele Tiere noch heute instinktiv diese verletzlichen Stellen.
Den Bauch Ihrer Katze sollten Sie nur kraulen, wenn diese Sie dazu einlädt. Präsentiert die Mieze diese empfindsame Körperpartie, dürfen Sie dies als großen Vertrauensbeweis werten und einen vorsichtigen Streichelversuch unternehmen. Es kann aber auch sein, dass die Samtpfote Sie auf diese Weise zum Spielen auffordert. Dann packt sie Ihre Hand, um diese wie ein Beutetier zu beißen oder mit den Hinterpfoten zu bearbeiten.
Darf man den Schwanz von Katzen berühren?
Am Schwanz möchten die meisten Katzen nicht angefasst werden. Eine Ausnahme bildet die Schwanzwurzel bzw. der untere Rücken. Auch hier befinden sich Duftdrüsen, sodass manche Stubentiger hier Berührungen tolerieren oder sogar genießen.
Wie zeigen Katzen, dass sie einen mögen?
Wer wissen möchte, ob eine Katze die Schmusestunde angenehm findet, sollte auf ihre subtilen Signale achten. Reckt sie ihr Köpfchen der streichelnden Hand entgegen oder streift sie mit dem Maul an der Hand entlang, so zeigt sie dadurch, dass ihr die Streicheleinheit gefällt.
Manchmal versuchen Katzen auch, die Hand ihres Menschen in die richtige Richtung, also an die besonders „streichelwürdigen Stellen“, zu lenken. Dann bewegen sie ihren Kopf beispielsweise so, dass die Finger das Kinn oder die Ohren berühren.
Schnurrende Stubentiger
Die meisten Katzen schnurren voller Zufriedenheit, wenn sie gestreichelt werden. Doch Vorsicht: Nicht in jedem Fall ist das tiefe Brummen ein Ausdruck des Wohlbefindens. Katzen schnurren nämlich auch, um sich selbst zu beruhigen oder ihr Gegenüber zu beschwichtigen, wie sich manchmal auf dem Untersuchungstisch des Tierarztes beobachten lässt.
Insbesondere bei einer fremden Katze kann das Schnurren während der Liebkosung also auch als Zeichen der Unsicherheit gedeutet werden. Entscheidend für die Interpretation des Schnurrens sind weitere Signale: Nimmt die Mieze eine abwehrende Haltung ein oder versteift sich der Körper, sollten Sie das Kraulen lieber einstellen.
Was der Milchtritt bedeutet
Der Milchtritt, auch Treteln genannt, ist ein recht eindeutiges Indiz dafür, dass sich Ihre Katze gerade wohlfühlt. Bei diesen rhythmischen Trittbewegungen handelt es sich um ein angeborenes Verhalten: Kleine Kätzchen setzen die sanften Tritte an der Zitze der Mutter ein, um den Milchfluss anzuregen.
Knetet Ihre Katze mit ihren Pfötchen sanft Ihren Oberschenkel oder die Decke, auf der sie liegt, so spricht das dafür, dass sie Ihre Streicheleinheiten gerade sehr genießt. Womöglich fühlt sich die erwachsene Katze an die Geborgenheit während ihrer Kittenzeit erinnert.
Hierbei kann es sich um einen sogenannten Liebesbiss handeln: Die Mieze bearbeitet mit ihren Zähnchen sanft (!) die Hand, die Finger oder den Arm der Person, die sie streichelt. Vermutlich hat dieses Verhalten seinen Ursprung in den Putzritualen der Katzen, die einander gegenseitig das Fell pflegen. Es ist also ein Zeichen der Zuneigung.
Möglicherweise leitet sich dieser Biss auch vom Paarungsverhalten der Katze ab. Denn beim Deckakt beißt der Kater die Kätzin in den Nacken, um sie festzuhalten.
Liebevoller oder aggressiver Biss?
Es ist aber auch möglich, dass es der Katze zu viel wird und der Biss Ausdruck einer Überstimulation ist. Ob es sich um einen aggressiven Biss handelt, lässt sich am Verhalten der Katze ablesen.
Eine angespannte Haltung, aufgestellte Haare, ein peitschender Schwanz und Fauchen sprechen dafür, dass es besser wäre, die Kuscheleinheit nun zu beenden – sonst folgt womöglich ein Pfotenhieb.
Wie zeigt eine Katze, dass sie nicht gestreichelt werden will?
Es gibt duldsame Tiere, die ungebetene Streicheleinheiten einfach über sich ergehen lassen. Sie bleiben während der Berührung passiv. Andere friedfertige Miezen weichen der Hand aus, wenden den Kopf ab oder gehen.
Eine zuckende Schwanzspitze und ein kurzes Schnauben sind Unmutsbekundungen, die darauf hindeuten, dass die Katze genug hat. Wer jetzt weiter streichelt, erntet womöglich angelegte Ohren und/ oder ein erbostes Fauchen. In letzter Konsequenz wird Sie die Mieze kratzen oder beißen.
Tipp: Eine Kuschelrunde lässt sich oft gut mit einer Fellpflegeeinheit kombinieren und andersrum – hierfür eignen sich zum Beispiel spezielle Massagebürsten oder -handschuhe. Achten Sie jedoch stets darauf, ob Ihre Samtpfote die pflegende Anwendung zulässt.
Katze lässt sich nicht streicheln – was tun?
Nicht in jeder Mieze steckt eine Schmusekatze. Vor allem ältere Tiere, die schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben oder lange auf der Straße gelebt haben, lassen sich häufig nur ungern anfassen.
In diesem Fall ist Geduld gefragt: Versuchen Sie, eine Bindung zu Ihrer Samtpfote aufzubauen. Senden Sie beschwichtigende Signale, indem Sie sie nicht direkt ansehen oder sanft Zwinkern. Auch Katzen Leckerlis können helfen, das Vertrauen misstrauischer Miezen zu gewinnen.
Beim Tierarzt durchchecken lassen
Hat Ihre Samtpfote Ihre Streicheleinheiten immer genossen und möchte plötzlich nicht mehr berührt werden, steckt womöglich eine körperliche Ursache dahinter. Krankheiten wie Arthrose können dazu führen, dass Berührungen für die Katze schmerzhaft sind und sie deshalb nicht geknuddelt werden möchte.
Bringen Sie Ihre Katze sicherheitshalber zum Tierarzt und schildern Sie diesem die auffällige Verhaltensänderung. Sollte der Tiermediziner keine körperlichen Beschwerden feststellen können, können Sie einen Katzenpsychologen hinzuziehen. Womöglich gibt es etwas, das der Mieze in ihrem Revier Unbehagen bereitet – etwa einen neuen zwei- oder vierbeinigen Mitbewohner.
„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, hat Loriot einmal gesagt. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen und ergänzen: „Ein Leben ohne Pferd, Katze und Kaninchen ebenfalls!“ Mein Herz schlägt für alle großen und kleinen Tiere und ich habe das große Glück, als freie Autorin über meine Leidenschaft schreiben zu dürfen. Mit meinen Artikeln möchte ich für den Tierschutz sensibilisieren und Tierfreund/innen nützliche Tipps geben.
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Wenn wir jemanden lieben, wünschen wir uns natürlich, dass er glücklich ist – und tun gerne so einiges, um zum Glück desjenigen beizutragen. Das gilt natürlich auch im ganz besonderen Maß für die Liebe zu unseren felinen Fellfreunden auf vier Pfoten, mit denen wir das Leben teilen. Schließlich machen auch sie uns sehr glücklich. Zunächst mal können Sie sicher sein: Wenn Sie Ihrer geliebten Mitbewohner-Mieze ein artgerechtes Leben ermöglichen, das ihrem Wesen und ihren Bedürfnissen voll und ganz entspricht, tun Sie schon sehr viel dafür, dass Ihre geliebte Katze glücklich ist. Dazu gehört einerseits eine angemessene Beschäftigung mit entsprechendem Spielzeug, das auch der Intelligenz der jeweiligen Rasse beziehungsweise der Katze an sich entspricht. Auch sehr wichtig: Das hochwertige Futter.