Katzen für Allergiker Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Katzen für Allergiker

Wenn Menschen mit Katzenallergie nicht auf ein Leben mit Samtpfote verzichten können, sind Rassen wie die Sibirische Katze vielleicht die Rettung.

Manche Menschen reagieren allergisch auf Katzen – doch was machen Katzenfans, die trotz einer Allergie nicht auf das Zusammenleben mit einer Samtpfote verzichten möchten? Gibt es hypoallergene Katzenrassen? Erfahren Sie, welche Katzen für Allergiker geeignet sein können.

Mythen rund um die Katzenallergie

Gibt es sie oder gibt es sie nicht? Rund um die Katzenallergie kursieren einige Falschannahmen, die wir zunächst einmal unter die Lupe nehmen.

Mythos 1: Es gibt Katzen, die keine Allergie auslösen.

Es soll Katzen geben, die bei Allergikern keine allergischen Reaktionen auslösen. Doch ganz richtig ist diese Aussage nicht: Neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge bilden alle bisher untersuchten Katzen unabhängig ihrer Rasse das häufigste Katzen-Allergen: das Enzym „Fel d 1“.

Fazit: Eine antiallergene Katzenrasse gibt es nicht.

Mythos 2: Katzenhaare sind Auslöser für die Katzenallergie.

Die Annahme, dass die Katzenhaare schuld an einer Katzenallergie beim Menschen sind, ist ebenfalls nicht wahr. Denn Allergiker reagieren genau genommen auf Allergene, die die Katze über die Haut, den Speichel oder ihren Urin ausschüttet.

Indem sie ordentlich Fellpflege betreiben und mit ihrer Zunge durch das Haar fahren, verteilen die reinlichen Tiere diese Allergene in ihrem Fell.

Fazit: Eine Katzenhaarallergie gibt es somit nicht.

Mythos 3: Haarlose Katzen lösen keine Allergien aus.

Da sich eine Katzenallergie beim Menschen nicht gegen die Haare, sondern gegen die entsprechenden Allergene richtet, ist diese Behauptung ebenfalls falsch.

In diesem Zusammenhang spielt auch die Länge des Fells eine untergeordnete Rolle. Allergiker können auf kurzhaarige Katzen genauso stark oder schwach reagieren wie auf langhaarige Katzenrassen. Richtig ist allerdings, dass Katzen mit besonders üppiger Haarpracht die Allergene über die Haare schneller in der Wohnung verteilen können.

Fazit: Selbst haarlose Katzen wie die Sphynx stoßen Allergene aus, die sie auf den Menschen übertragen können.

Welche Katzenrasse ist am wenigsten allergen?

Verschiedene Studien verglichen die Menge der Allergene in verschiedenen Katzenrassen, die beim Menschen eine Katzenallergie auslösen können. Die Ergebnisse zeigten, dass die Bildung des Proteins Fel d 1 zwischen verschiedenen Katzenrassen, aber auch zwischen einzelnen Katzen variiert.

Bestimmte Rassen scheinen also weniger Allergene zu bilden und besser für Allergiker geeignet zu sein als andere. Sogar der Testosteron-Spiegel soll einen Einfluss auf das Allergiepotenzial haben.

Welche Katzen sind für Allergiker geeignet?

Potenziell kann jede Katze eine allergische Reaktion bei Allergikern auslösen, auch wenn sie als hypoallergen gelten. Es gibt dennoch Katzenrassen, die im Vergleich zu anderen Katzen weniger Fel d 1 absondern als andere.

Dazu gehören unter anderem die Cornish Rex und die Devon Rex. In der Galerie finden Sie weitere Katzen, die als Mitbewohner für Allergiker in Frage kommen könnten.

Welche Katzen sind am schlimmsten für Allergien?

Untersuchungen des Toxikologen Prof. Dr. rer. pharm. Buters am Helmholtz Zentrum München zeigten, dass bestimme Katzen mehr Allergene bilden als andere.

So wiesen unkastrierte Katzen mehr Allergene auf als kastrierte Katzen. Tendenziell sollen auch Kater ein höheres Allergiepotenzial aufweisen als weibliche Katzen.

Fazit: Kann man als Allergiker eine Katze haben?

Als Allergiker mit sehr milden Beschwerden ist es unter Einhaltung von hygienischen Standards wie regelmäßigem Händewaschen und Staubsaugen durchaus möglich, eine Katze zu halten. Dazu ist es wichtig, dass Sie sich mit diesem Thema eingehend beschäftigen und ein geeignetes Tier mit möglichst geringer Allergenfreisetzung wählen.

Machen Sie den Praxistest

Sie können im Tierheim fragen, ob Sie den Kontakt mit Katzen vor Ort testen dürfen – natürlich nur mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen wie einem Inhalationsspray in der Tasche. Wenn Sie auch nach mehreren Besuchen nicht auf die Katze reagieren, könnte die Samtpfote für Sie geeignet sein.

Wann eine Katzenhaltung nicht sinnvoll ist

Wenn Sie eine schwere Katzenallergie haben, sollten Sie aus gesundheitlichen Gründen vorsichtshalber keine Katze adoptieren – denn auch sogenannte hypoallergene Katzen, die für Allergiker in der Regel gut geeignet sind, können dennoch allergische Reaktionen auslösen.

Ist der Wunsch nach einer Katze dennoch unbändig, können Sie sich alternativ bei Ihrem Arzt über eine Hyposensibilisierung informieren. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei.

Falls es klappt und Sie sich den Traum einer Katze erfüllen, finden Sie im Katzenmagazin von zooplus alle Informationen für das Zusammenleben mit Stubentiger. Und der zooplus Shop bietet alles, was für die Erstausstattung der neuen Katze nicht fehlen darf.

Quellen:

  • Sparkes AH (2022): Human allergy to cats: A review for veterinarians on prevalence, causes, symptoms and control. J Feline Med Surg. 24(1):31-42
  • Satorina J, Szalai K, Willensdorfer A, Mothes-Luksch N, Lukschal A, Jensen-Jarolim E (2014): Do hypoallergenic cats exist? — Determination of major cat allergen Fel d 1 production in normal and hypoallergenic cat breeds. Clin Transl Allergy. 4(Suppl 2):P11
  • mein-allergie-portal.com
  • allergia.at
  • helvetia.com

Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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