{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzenhaltung/katze-einschlaefern","title":"Abschied für immer: Wenn man die Katze einschläfern lassen muss","mag_id":201772,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":87,"sub_cat_name":"Katzenhaltung","cat_id":9}
Die Katze einschläfern lassen? Eine schwere Entscheidung – auch wenn das Tier leidet.
Der Tod der geliebten Katze ist eine einschneidende Erfahrung – egal, ob die Samtpfote an einem Unfall, einer Krankheit oder an Altersschwäche gestorben ist. Besonders tragisch ist es, wenn Katzenbesitzer sich entscheiden müssen, ob sie ihre Katze einschläfern lassen sollen. Was es hierbei alles zu bedenken gilt und wie Sie mit Trauer umgehen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wenn die Katze schwer krank ist, stellt sich irgendwann unweigerlich die Frage: Soll das geliebte Tier von seinem Leiden erlöst werden? Die Entscheidung, ob die Katze eingeschläfert werden soll oder nicht, gehört zu den schwersten und traurigsten, die man als Katzenbesitzer treffen muss.
Einerseits möchte man nicht tatenlos zusehen, wie sich die Katze quält. Andererseits ist da die Angst vor dem schmerzhaften Verlust: Wie wird mein Leben ohne sie weiter gehen? Wie wird meine Familie damit fertig, wenn die Katze nicht mehr da ist? Wenn es noch andere Katzen im Haushalt gibt, stellt sich zudem die Frage: Wie werden die wohl den Verlust verkraften?
Entscheidend ist das Wohl der Katze
So schwer es auch fällt: Bei dieser Entscheidung gilt es, die eigenen Gefühle in den Hintergrund zu stellen. Ausschlaggebend sollte einzig und allein das Wohl des Tieres sein. Sie sind für Ihre Katze verantwortlich. Sie ist auf Ihre Fürsorge angewiesen – auch und gerade in den letzten Tagen ihres Lebens.
Leider gibt es keine allgemein gültigen Kriterien für Lebensqualität. Hier kommt es auf die individuelle Situation Ihrer Katze an. So kann eine Mieze mit einem ruhigen Gemüt vielleicht ganz gut mit einer Lähmung und den damit verbundenen Bewegungseinschränkungen zurechtkommen. Auch blinde Miezen können ein glückliches Katzenleben führen.
Andererseits sind Samtpfoten Meister darin, ihre Schmerzen zu verbergen. Sogar große Qualen lassen sie sich über lange Zeit nicht anmerken. Deshalb ist es nicht einfach zu beurteilen, wie sehr eine Katze wirklich leidet und wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sie zu erlösen.
Mögliche Anhaltspunkte für starke Schmerzen:
Ihre Katze frisst über längere Zeit nur sehr wenig oder überhaupt nichts mehr.
Ihre Katze zieht sich zurück und wirkt apathisch.
Ihre Katze reagiert aggressiv auf bestimmte Berührungen.
Schmerzen allein sind allerdings noch kein Grund, das Leben Ihrer Mieze vorzeitig zu beenden. Erst wenn es überhaupt keine Behandlungsmöglichkeiten mehr gibt, sollten Sie über eine Euthanasie nachdenken.
Katze einschläfern lassen: Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt
Wichtig: Bevor Sie sich dazu entschließen, Ihre Katze einschläfern zu lassen, sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Tierarzt suchen. Lassen Sie sich die Krankheit Ihrer Katze ausführlich erklären. Fragen Sie, wie er die Lebensqualität Ihres Tieres und den richtigen Moment für eine Erlösung einschätzt.
Überzeugen Sie die Argumente für eine Euthanasie nicht so recht, dann holen Sie sicherheitshalber eine zweite Meinung ein.
Bereiten Sie sich gut vor
Ihrer Katze zuliebe sollten Sie sich auf den letzten Gang zum Tierarzt gut vorbereiten. Lassen Sie sich am besten einen Termin am Ende der Sprechzeiten geben, weil es dann ruhiger ist und Sie mehr Privatsphäre haben.
Auch wenn es schwerfällt: Bleiben Sie möglichst gelassen und versuchen Sie, nicht zu weinen. Ihre Aufregung könnte sich auf Ihre Mieze übertragen und sie in ihren letzten Minuten unnötig unter Stress setzen. Vielleicht können Sie sich von einer vertrauten Person aus dem Familien- oder Freundeskreis begleiten lassen.
Manche Tierärzte kommen zum Einschläfern auch nach Hause. Diese Möglichkeit sollten Sie unbedingt nutzen. Denn es ist für Ihre Katze wesentlich besser, wenn sie in ihrer vertrauten Umgebung einschläft.
Wie ist der Ablauf, wenn man die Katze einschläfern lässt?
Der Fachbegriff für Einschläfern lautet „Euthanasie“ und bedeutet wörtlich „gutes Sterben“. Der Ausdruck setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern „eu“ (gut) und „thanatos“ (sterben). Wird ein Tier fachgerecht eingeschläfert, bekommt es nichts davon mit. Es leidet keine Schmerzen.
Vor dem eigentlichen Einschläfern bekommen Katzen meist ein Medikament zur Beruhigung. Danach wird ihnen ein Narkosemittel in einer tödlichen Überdosis gespritzt.
Was müssen Sie beim Begräbnis beachten?
Haben Sie Ihre Katze einschläfern lassen, können Sie ihren Körper in der Tierarztpraxis zurücklassen. Der Leichnam wird dann in eine Tierkörperbeseitigungsanstalt gebracht.
Besser für den eigenen Seelenfrieden ist es aber wahrscheinlich, wenn Sie Ihre verstorbene Katze mit nach Hause nehmen. Falls es an Ihrem Wohnort einen Tierfriedhof gibt, können Sie sie dort bestatten lassen. Alternativ können Sie sich auch an ein Tierkrematorium wenden, wo man den Leichnam einäschert. Die Asche bekommen Sie danach in einer Urne zurück.
Vielleicht können Sie Ihren toten Stubentiger auch im eigenen Garten beerdigen. Das ist prinzipiell erlaubt, wenn man dabei einige Dinge beachtet: Das Grab darf nicht in einem Wasser- oder Naturschutzgebiet liegen. Die Grube muss außerdem mindestens einen halben Meter tief sein und der Leichnam muss in einem Material eingepackt sein, das verrotten kann (zum Beispiel ein Karton).
Nicht auf öffentlichem Grund begraben
Achtung! Begraben Sie Ihre tote Katze auf keinen Fall auf öffentlichem Grund, im Wald oder in einem Park. Das ist verboten und kann mit einem Bußgeld im fünfstelligen Bereich bestraft werden.
Wenn die Katze auf natürliche Weise stirbt
Nicht immer muss man eine Katze einschläfern lassen. Es gibt Situationen, in denen es für eine kranke oder alte Katze besser ist, wenn sie auf natürliche Weise gehen kann.
Wenn ihre Zeit gekommen ist, ziehen sich Katzen oft in eine ruhige Ecke zurück. Auch hier gilt es, Ruhe zu bewahren und die Katze in ihren letzten Stunden nicht mit dem eigenen Kummer zusätzlich zu belasten.
Manchmal wird eine Katze aber auch überraschend aus dem Leben gerissen, zum Beispiel durch einen Unfall. Gerade bei Freigängern ist leider das Risiko groß, von einem Auto überfahren zu werden.
Stirbt die Katze an Altersschwäche oder an einer Krankheit, kann man sich allmählich an den Gedanken gewöhnen, dass sie irgendwann nicht mehr da ist. Bei einem plötzlichen Tod steht man erst einmal unter Schock – und auch das muss verarbeitet werden.
Mit der Trauer um die Katze umgehen
Wenn die Katze stirbt, bricht erst einmal eine kleine Welt zusammen. Schließlich handelt es sich auch bei einer Samtpfote um ein geliebtes Familienmitglied. Das Katzenkörbchen bleibt leer und niemand ruft mehr laut „Miau“ und erinnert Sie daran, den Futternapf zu füllen.
Leider können Menschen ohne Haustiere diese Trauer oft schwer nachvollziehen. „Es war doch nur eine Katze“, heißt es dann. Hier hilft es, sich mit anderen Katzenbesitzern auszutauschen – in der realen Welt oder online in Tierforen und den Sozialen Medien.
Manchen Katzenbesitzern spendet auch der Gedanke Trost, dass die Mieze „über die Regenbogenbrücke gegangen ist“ und auf der anderen Seite ein neues, glückliches Dasein auf sie wartet. Wenn Sie Kinder haben, die Ihre Katze schmerzlich vermissen, können Sie ihnen die Geschichte von der Regenbogenbrücke erzählen. Auch ein gemeinsamer Besuch am Katzengrab kann Kindern manchmal den Verlust erleichtern.
Überhaupt ist es hilfreich, wenn Sie ein Andenken an Ihre verstorbene Katze haben: Das kann ein besonders schönes Foto sein oder die Urne mit der Asche, die einen Ehrenplatz in Ihrer Wohnung bekommt.
Ihre Katze trauert: Anzeichen und Hilfe
Merken Katzen, wenn eine andere Katze gestorben ist? Sind sie dann traurig? Katzen können durchaus um einen verstorbenen Artgenossen trauern – vorausgesetzt, sie haben sich vorher gut verstanden.
Haben Sie eine Ihrer Katzen einschläfern lassen müssen oder ist sie auf natürlichem Weg gestorben, merken das die anderen Tiere in Ihrem Haushalt sehr wohl. Das gilt im Übrigen auch, wenn ein für die Katze wichtiger Mensch verstorben ist.
Ob eine Katze trauert, erkennen Sie daran, dass sich ihr Verhalten ändert. Auf folgende Anzeichen sollten Sie achten:
Ihre hinterbliebene Katze frisst weniger.
Sie schläft viel und ist insgesamt ruhiger.
Sie will weniger spielen.
Geben Sie Ihrer anderen Katze oder Ihrer Katzengruppe unbedingt genügend Zeit, den Verlust zu verarbeiten. Es ist nicht hilfreich, wenn Sie schon nach kurzer Zeit einen „Ersatzkumpel“ ins Haus holen. Schenken Sie den hinterbliebenen Tieren stattdessen viel Zuwendung.
Körperliche Nähe, ausgiebige Streicheleinheiten oder Fellpflege mit der Bürste helfen den Katzen und auch Ihnen über die schwierige Zeit hinweg.
Bärbel Edel
Ich bin Journalistin, liebe Tiere und habe bereits während meines Volkskunde-Studiums zur Beziehung zwischen Menschen und Hunden geforscht. Vor einigen Jahren habe ich einen Kater aus dem Münchner Tierheim adoptiert. Elvis war der Anlass, meinen Katzenblog „Lieblingskatze“ zu gründen und mich auch journalistisch mit Tieren zu befassen. Mit meinen Artikeln möchte ich dazu beitragen, dass Menschen ihre Heimtiere besser verstehen.
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