10 Dinge, die Sie wissen sollten, bevor Sie eine Katze kaufen

Verfasst von zooplus Redaktion
Rote Katze auf Kratzbaum

Katzenhaltung bedeutet nicht nur Spaß und Kuscheln, sondern auch Verantwortung, Aufwand, Zeit und finanzielle Ausgaben – und das über mehrere Jahre.

Keine Frage – kleine Kitten sind niedlich! So niedlich, dass viele Menschen unüberlegt eine Katze kaufen, ohne sich vorher ausgiebig mit dem Thema „Katzenhaltung“ zu beschäftigen.

Doch aus niedlichen Kätzchen werden Katzen mit Bedürfnissen, die Sie die nächsten 15 bis 20 Jahre begleiten. Der Einzug eines Kittens oder einer erwachsenen Katze sollte darum wohlüberlegt sein! Diese „10 Dinge, die Sie wissen sollten, bevor Sie eine Katze kaufen“ helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung.

  • Verantwortung für viele Jahre

Spontan in Urlaub fahren, bis zum Mittag im Bett liegen oder eine neue Wohnung suchen: Künftig gilt es bei kleinen und großen Entscheidungen an den vierbeinigen Mitbewohner zu denken. Haben Sie also vor dem Einzug im Blick, dass dieser Ihr Leben für eine sehr lange Zeit verändern wird!

Viele empfinden das Zusammenleben mit einer Samtpfote vor allem sehr bereichernd. Aber einige Menschen sind sich im Vorfeld der Verantwortung nicht bewusst, die mit der Anschaffung einer Katze einhergeht. Leider erhöht dies die Gefahr, dass die Katze irgendwann ein neues Zuhause braucht.

  • Katzen kosten viele „Mäuse“

Wenn Sie eine Katze kaufen, sollten Sie dies immer bei einem seriösen Züchter tun. Die Kosten belaufen sich auf mehrere Hundert Euro und auch die Grundausstattung schlägt mit einem dreistelligen Euro-Betrag zu Buche.

Sie benötigen beispielsweise ein bequemes Bett, Näpfe, Spielzeug, Bürste, Kratzbaum und Katzentoilette. Anschließend fallen regelmäßig Kosten für ein hochwertiges Nass- oder Trockenfutter für Katzen und gegebenenfalls Katzenstreu an.

Hinzu kommen die Ausgaben für Kontrolluntersuchungen und Impfungen beim Tierarzt. Apropos Tierarzt: Für Tierarztkosten sollten Sie ein ausreichend großes finanzielles Polster bereithalten. Denn ist die Katze krank, kann dies schnell teuer werden.

  • Katerstimmung mit Vermieter und Nachbarn?

Wenn Sie zur Miete wohnen, benötigen Sie das Einverständnis Ihres Vermieters, bevor Sie eine Katze kaufen können. Halten Sie sich nicht daran, kann er auf „Unterlassung“ der Katzenhaltung bestehen. Bleibt die Katze dennoch bei Ihnen, droht eine Abmahnung und anschließend eine Kündigung der Wohnung. Spielen Sie hier also unbedingt mit offenen Karten.

Bedenken Sie auch, dass ein Umzug mit Katze ihre Möglichkeiten einschränkt, denn nicht jeder Vermieter erlaubt Katzenhaltung. Wenn Ihre Samtpfote Freigänger wird, kann sich das Verhältnis zu den Nachbarn ändern: Manche ärgern sich darüber, wenn fremde Katzen ihr Geschäft im Gemüsebeet oder dem Sandkasten ihrer Kinder hinterlassen. Versuchen Sie, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Ragdoll Katze und junge Frau © rock_the_stock / stock.adobe.com
Vor allem reine Stubentiger brauchen ausreichend Aufgaben, Beschäftigung und Zuwendung von ihrem Menschen – idealerweise auch durch eine Zweitkatze.
  • Katzen sind Charakterköpfe

Wer kennt nicht den Spruch: „Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal!“ Ganz von der Hand zu weisen ist dies nicht, denn keine Samtpfote wird so gut folgen wie ein wohlerzogener Hund. Doch eben darum lieben viele ihre felinen Freunde ganz besonders.

Auf Tische springen, Vorhänge zerfetzen oder Pflanzen anfressen: Katzen machen, was ihnen Spaß macht. Natürlich können Sie den Vierbeinern einige Regeln für das Zusammenleben beibringen. Allerdings sollten Sie sich nicht darauf verlassen, dass die Samtpfote diese immer einhält.

Ein weiteres bekanntes Sprichwort können wir leicht abwandeln in: „Ist der Mensch aus dem Haus, tanzen die Katzen auf dem Tisch“. Vor allem die Erziehung von Kitten erfordert viel Geduld. Möchten Sie nicht, dass die Katze im Bett schläft, ist Konsequenz gefragt: Eine einzige Nacht auf Ihrer Matratze wirft Sie in der Erziehung der Samtpfote um Wochen zurück.

  • Haare & Hygiene

Katzen verlieren Haare. Viele Haare. Sie kleben an Ihrer Kleidung, auf Ihrem Sofa, in Ihrem Bett. Besorgen Sie sich eine gute Fusselbürste. Mit der Zeit entwickeln Sie ein natürliches Gefühl dafür, welche Stoffe Katzenhaare magisch anziehen. Regelmäßiges Kämmen und ein hochwertiges Katzenfutter helfen dabei, dass Ihre Samtpfote weniger Fell in der Wohnung verliert.

Dennoch gilt: Ihr ganzes Leben wird mit Katze um einiges haariger! Viele unterschätzen dies vor dem Kauf einer Katze. Hinzu kommt: Katzen sind reinliche Tiere, doch sie stellen Freunde strahlend sauberer Wohnungen dennoch vor viele Herausforderungen.

Beispiele gefällig? Kein Problem: Katzenstreu bleibt im Fell hängen und verteilt sich im Radius von 20 Metern ums Katzenklo. Futterreste von Samtpfoten mit schlechten Essmanieren finden Sie an Wänden oder im Nachbarzimmer.

Wenn die Fellnasen erbrechen – was auch bei gesunden Katzen regelmäßig vorkommt – tun sie dies am liebsten auf einem weichen Untergrund, beispielsweise auf Ihrem schönen Perserteppich. Last but not least: Bei Krankheit oder in Stress-Situationen können Probleme mit der Stubenreinheit auftreten.

  • Katzen sind keine Einzelgänger

Wenn Sie eine Katze ausschließlich in der Wohnung halten möchten, sollten Sie immer zwei Samtpfoten gemeinsam halten. Dies bringt viele Vorteile mit sich: Sie können sie ohne schlechtes Gewissen auch mal alleine lassen und wissen, dass die beiden immer jemanden zum Spielen haben.

Möchten Sie unbedingt nur eine Katze kaufen, erkundigen Sie sich im Tierschutz nach Vierbeinern, die auf keinen Fall mit Artgenossen zusammenleben möchten. Dann wiederum sollten Sie jedoch viel gemeinsame Zeit mit Ihrem Stubentiger einplanen.

Freigänger können auch als „Einzelkatzen“ gut leben. Sie finden draußen ausreichend Aufgaben und Beschäftigung – und manchmal einen Katzenkumpel.

  • Katzen kommen (fast) überall hin

Ob auf die oberste Ebene des Regals oder den Kleiderschrank – viele Samtpfoten sind wahre Sprung- und Kletterkünstler. Manche haben ein Talent zum Türenöffnen und gehen während Ihrer Abwesenheit selbstständig auf Entdeckungstour im Schrank mit den Leckerlis.

Vorsicht vor Gefahren in Wohnung und Alltag: Einige Katzen machen in der Waschmaschine ein Nickerchen oder springen morgens in einem unbemerkten Moment mit in die Garage oder gleich ins Auto. Im Gegensatz zu den meisten Hunden schreiten Samtpfoten auch auf Schreibtisch, Küchenanrichte oder Fensterbank umher.

Kurz gesagt: Sie sollten immer mit der Katze rechnen, damit Sie sie nicht versehentlich in Gefahr bringen. Wenn Ihre tierische Gefährtin keinen unbegrenzten Freigang erhalten soll, sichern Sie den Garten oder Balkon mit einem mindestens zwei Meter hohen Zaun. Gegebenenfalls müssen Sie hierfür Ihren Vermieter um Erlaubnis fragen!

Maine Coon Kitten © Loïc / stock.adobe.com
In guten wie in schlechten Zeiten: Können und werden Sie sich auch um ihre Samtpfote kümmern, wenn sie alt ist oder krank wird?
  • Die Katze ist ein Jäger

Plötzlich quiekt und fiept es mitten in der Nacht in Ihrem Schlafzimmer? Vielleicht hat Ihre Samtpfote einen unfreiwilligen Besucher mitgebracht! Wer Freigänger hält, sollte sich bewusst sein, dass diese gerne ab und an Beute mit nach Hause bringen.

Das sollten Sie sich vor dem Kauf einer Katze bewusst machen. Sie platzieren diese als Geschenk im Flur oder bringen sie ins Schlafzimmer, um hier mit der noch lebenden Maus zu spielen. Auch Singvögel-Küken oder Goldfische können geschickten Jägern auf vier Pfoten zum Opfer fallen.

Einige servieren die Beute als Geschenk auf der Fußmatte! Wenn Sie eine Katze kaufen möchten, sollten Sie diesen Wesenszug Ihres künftigen Mitbewohners akzeptieren.

  • Krankheit und Alter

Mit viel Glück haben Sie für die nächsten 15 oder 20 Jahre eine gesunde Samtpfote an Ihrer Seite. Doch viele Katzen werden früher oder später akut oder chronisch krank. Leichte Infektionen oder Durchfälle sind nach ein paar Tagen vorbei, können aber an Ihren Nerven zehren.

Chronische Krankheiten wie Diabetes erfordern nicht nur, dass Sie sich mit dem Thema Futter und Insulin auseinandersetzen, sondern auch ein gutes Zeitmanagement. Vielleicht benötigt Ihre Katze täglich Tabletten. Üben Sie die Gabe am besten bereits im Kittenalter – natürlich nicht mit echten Medikamenten.

Im Alter werden manche Katzen gebrechlich oder dement. Sie benötigen dann viel Geduld und Unterstützung in Form von Aufstiegshilfen oder häufigere Tierarztbesuche.

  • Eine Katze ist ein wunderbarer Gefährte!

Ja – Katzen kosten Geld, sie machen Arbeit und manchmal strapazieren sie unseren Geduldsfaden. Das schreckt Sie nicht ab? Dann haben Sie ein großes Herz für Katzen und einem Kauf steht nichts im Wege! Mit Humor, Geduld und Tierliebe werden Sie die Herausforderungen des Zusammenlebens mit einer Katze spielend meistern!

Und spätestens, wenn die Samtpfote schnurrend auf Ihrem Schoß liegt, ist all der Ärger schnell vergessen!

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrem neuen tierischen Mitbewohner!


zooplus Redaktion
zooplus Redaktion

Die zooplus Redaktion besteht aus einem engagierten Team von Experten und Redakteuren mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Tierhaltung: Florian, Luisa mit ihrem Schweizer Schäferhund Elyos und Franziska mit ihrer Malterserhündin Emmy sowie ihrem Pferd Rubi. Gemeinsam arbeiten wir mit einem großen Netzwerk aus Tierexperten daran, das zooplus Magazin zu einer vertrauenswürdigen Informationsquelle für alle Tierbesitzer und -liebhaber zu machen. Unser Ziel ist es, spannendes Tierwissen und relevante Informationen zur artgerechten Haltung von Haustieren bereitzustellen.


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