{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzengesundheit-pflege/zecken-bei-katzen-richtig-entfernen-und-vorbeugen","title":"Zecken bei Katzen: Richtig entfernen und vorbeugen","mag_id":203379,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":91,"sub_cat_name":"Katzengesundheit und Pflege","cat_id":9}
Zecken lauern besonders in hohem Gras auf unsere Katzen.
Kaum übersteigen die Temperaturen dauerhaft die Marke von sieben Grad, kommen auch lästige Parasiten wieder zum Vorschein. Besonders unangenehm sind Zecken bei Katzen. Weshalb Sie die Plagegeister so schnell wie möglich entfernen sollten und wie das am besten geht, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Da Zecken gefährliche Krankheiten übertragen können, sollten Sie Ihre Katze am besten mindestens einmal täglich gründlich auf Zecken untersuchen. In Verbindung mit einer Schmuseeinheit können Sie den gesamten Körper Ihrer Katze unter die Lupe nehmen.
Achten Sie dabei besonders auf die von Zecken bevorzugten Stellen mit wenig Behaarung. Im Kopfbereich, am Hals, an den Ohren, dem Bauch und den Schenkelinnenseiten lassen sich Zecken besonders gern nieder.
Regelmäßige Zeckenkontrolle ist ein Muss
Je nachdem, wie viel Blut die Zecke schon aufgenommen hat, variiert ihre Größe zwischen wenigen Millimetern bis hin zur Größe eines Kirschkerns.
Beobachten Sie die Bissstelle auch nach der Entfernung noch für einige Zeit. Rötungen, Fieber oder Appetitlosigkeit können auf eine mögliche Erkrankung Ihrer Katze hinweisen.
Wie entferne ich Zecken bei der Katze richtig?
Kommt Ihre Katze mit einer Zecke von einem ihrer Streifzüge nach Hause, entfernen Sie diese so schnell wie möglich. Am besten gehen Sie dazu folgendermaßen vor:
Setzen Sie die Zange so nah wie möglich an der Haut der Zecke an und quetschen Sie den Körper der Zecke dabei nicht.
Greifen Sie den Kopf der Zecke. Ziehen Sie ihn anschließend langsam, gleichmäßig und gerade aus der Einstichstelle heraus.
Überprüfen Sie, ob Sie die Zecke komplett aus der Haut der Katze entfernen konnten.
Entsorgen Sie die Zecke sorgsam, damit sie keinen neuen Wirt befallen kann.
Desinfizieren Sie die Wunde und kontrollieren Sie diese regelmäßig.
Behalten Sie den Zeckenbiss die nächste Zeit im Hinterkopf. Wirkt Ihre Katze kränklich, matt oder bekommt Fieber, stellen Sie sie schnell einem Tierarzt vor.
Welche Krankheiten übertragen Zecken?
Zecken bei Katzen sind nicht nur lästig und saugen das Blut unserer Fellnasen. Sie übertragen auch gefährliche Krankheiten. Je nach Region sind in Deutschland zwischen 15 und 30 Prozent der Zecken mit Krankheitserregern infiziert.
Im Vergleich zum Hund werden diese glücklicherweise viel seltener auf Katzen übertragen – beziehungsweise Katzen erkranken aus bisher ungeklärten Gründen deutlich seltener. Dennoch besteht mit jedem Zeckenbiss die Möglichkeit, dass sich Ihre Katze mit einem Erreger infiziert. Zu den häufigsten Infektionskrankheiten gehören die Borreliose, Anaplasmose und Babesiose.
Was passiert, wenn man die Zecke bei der Katze nicht entfernt?
Die Krankheitserreger sitzen im Darm der Zecke und wandern während des Saugakts in die Speicheldrüsen. Bis sie dort ankommen, vergehen im Schnitt zwölf bis 24 Stunden.
Je länger die Zecke also das Blut Ihrer Katze saugt, desto wahrscheinlicher wird auch die Übertragung von Krankheitserregern. Indem Sie Zecken bei Katzen schnell nach dem Biss entfernen, können Sie dieses Risiko aber ganz einfach minimieren.
Vorbeugen: Was hilft am besten gegen Zecken bei Katzen?
Vorsicht ist – gerade im Falle von Zecken bei Katzen – immer besser als Nachsicht. Deswegen sollten Sie Ihre Katze schon im Vorfeld vor Zeckenbissen und dem Risiko der Übertragung von Krankheiten schützen.
Hierfür gibt es verschiedene Präparate (Antiparasitika), die die Zecken abtöten, oder verhindern, dass sie sich festsaugen. Diese Varianten gibt es:
Spot-on-Präparate werden zwischen den Schulterblättern der Katze aufgetragen und verteilen sich anschließend über den ganzen Körper. Je nach Wirkdauer (zwischen vier und zwölf Wochen) müssen Sie Ihre Katze mehrmals im Jahr behandeln.
Sprays funktionieren ebenso wie Spot-on-Präparate.
Nur beim Tierarzt sind auch Tabletten gegen Zecken bei der Katze erhältlich.
Halsbänder geben ihre Wirkstoffe kontinuierlich ab. Sie wehren Zecken und andere Parasiten meist über einen längeren Zeitraum (circa fünf bis sechs Monate) ab. Sie bergen allerdings auch eine Verletzungsgefahr, da Katzen mit dem Halsband hängen bleiben können.
Sind Antiparasitika schädlich für meine Katze?
Es gibt viele Vorbehalte gegen Anti-Zecken-Mittel. Allen voran stellt sich die Frage, ob sie nicht schädlich für Mensch und Tier seien, da es sich eigentlich um Nervengifte handle.
Die meisten Antiparasitika sind tatsächlich Nervengifte. Im Gegensatz zu Insekten besitzen Menschen und Katzen aber eine sogenannte Blut-Hirn-Schranke. Der Wirkstoff kommt bei ihnen also gar nicht da an, wo er Schaden anrichten könnte.
Natürlich kann es dennoch zu Unverträglichkeiten bei den Anti-Zecken-Mitteln kommen. Jedes Medikament hat neben einer Wirkung auch Nebenwirkungen. Die Bandbreite an Mitteln ist mittlerweile so groß, dass sich sicher etwas findet, das Ihre Katze besser verträgt.
Allerdings gibt es auch problematische Wirkstoffe: Permethrin, Flumethrin und Deltamethrin sind zum Beispiel giftig für Katzen. Achten Sie also immer darauf, ob das Mittel für Katzen zugelassen ist.
Gibt es Hausmittel gegen Zecken bei Katzen?
In diversen Quellen werden immer wieder Hausmittel wie Kokosöl, Schwarzkümmelöl, Knoblauch oder Bernsteinketten gegen Zecken bei Katzen angepriesen. Aber helfen diese Hausmittel wirklich?
Wissenschaftlich konnte bisher nur eine leichte Wirksamkeit von Kokosöl nachgewiesen werden – und das nur bei äußerlicher Anwendung. Hierzu muss die Katze aber jeden Tag am ganzen Körper damit behandelt werden. Für unsere, von Natur aus sehr reinlichen, Katzen ist das sicher alles andere als angenehm.
Wichtig: Hausmittel wie Knoblauch oder Schwarzkümmel sind giftig für Katzen. Diese sollten Sie also auf keinen Fall zur Abwehr von Zecken einsetzen.
Selbst für den Fall, dass Hausmittel in Einzelfällen Zecken fernhalten, gilt es noch einen weiteren Punkt zu beachten: Bringt die Katze keine Zecken nach Hause, müssen vielleicht auch andere Gründe dafür in Betracht gezogen werden. So sind nicht alle Katzen gleich attraktiv für Parasiten. Die einen sind wahre Zeckenmagnete, andere werden nur sehr selten gebissen.
Zecken bei Katzen: Die drei berühmtesten Mythen
Wenn es um Zecken bei Katzen geht, dann gibt es nach wie vor viele Legenden. Die drei wichtigsten haben wir für Sie einmal unter die Lupe genommen.
1. Zecken lassen sich aus Bäumen auf ihre Beute fallen.
Zecken sitzen vor allem im hohen Gras oder in Gebüschen. Sie lassen sich also nicht von Bäumen auf Katze oder Mensch herunterfallen.
2. Man muss immer drehen, um die Zecke zu entfernen.
Es ist nicht unbedingt notwendig, die Zange zu drehen, um eine Zecke von Ihrer Katze zu entfernen. Immerhin haben die Parasiten kein Gewinde. Sollte es Ihnen mit einer leichten Drehbewegung aber leichter fallen, ist das natürlich erlaubt.
3. Es ist gefährlich, wenn die Zecke nicht vollständig entfernt worden ist.
Wenn Sie eine Zecke nicht im Ganzen entfernen können, ist das kein Weltuntergang. Normalerweise wird der Zeckenkopf vom Körper der Katze in Wundschorf verpackt und fällt gemeinsam mit diesem irgendwann ab. Kontrollieren Sie aber regelmäßig die Bissstelle. Entdecken Sie Anzeichen einer Entzündung, sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen.
Dennoch: Da bei einem stecken gebliebenen Kopf theoretisch weiterhin die Gefahr einer Übertragung von Krankheitserregern besteht, sollten Sie stets auf die vollständige Entfernung achten.
Ich unterstütze das zooplus Magazin seit einigen Jahren mit meiner umfangreichen Expertise. Bereits seit 2009 bin ich approbierte Tierärztin und derzeit mit einer mobilen Kleintierpraxis im Großraum München tätig.
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