Katzenallergie beim Menschen Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Frau niest wegen Katzenallergie

Manche Menschen reagieren auf ihre eigenen Vierbeiner allergisch.

Sie lieben Katzen, aber müssen in der Gegenwart der Vierbeiner immer niesen? Dann kann es sein, dass Sie eine Katzenallergie haben. Wie Sie die lästigen Allergiesymptome wieder loswerden und wieder ungestört mit Ihrer Katze kuscheln können, erfahren Sie hier.

Symptome: Was sind die Anzeichen einer Katzenallergie beim Menschen?

Katzenallergiker reagieren unterschiedlich stark auf die am Tier und in der näheren Umgebung vorkommenden Allergene. Verläuft die Katzenallergie mild, empfinden Sie Beschwerden, die einem Heuschnupfen ähneln:

  • Sie haben tränende und juckende Augen.
  • Sie müssen niesen (Niesreiz).
  • Ihre Nase läuft und fühlt sich verstopft an (Schnupfen).
  • Sie verspüren ein Kratzen im Hals.

Verschlimmert sich die Allergie, können schwerere Krankheitszeichen auftreten:

  • Müdigkeit und Schlafstörungen
  • starke Hustenanfälle bis hin zu Atemnot
  • Bildung geröteter und juckender Hautstellen (Quaddeln)

Erleiden Sie einen allergischen Schock (anaphylaktischer Schock), können Sie aber ohne Gegenmaßnahmen an den damit verbundenen Folgen (z. B. Blutdruckabfall und Luftnot) innerhalb kurzer Zeit versterben.

Diagnose: Wie wird eine Katzenallergie nachgewiesen?

Haben Sie in der Gegenwart von Katzen allergische Reaktionen, ist es wichtig, dass Sie diese bei einem Arzt abklären lassen. Dies ist wichtig, denn nur so kann man langfristigen und schweren Komplikationen (z. B. Asthma bronchiale) vorbeugen.

In der Regel kann Ihr Arzt eine Katzenallergie aber schnell nachweisen. Dazu kann er folgende Tests bei Ihnen durchführen:

1. Hauttests

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Hauttest durchzuführen. Besonders häufig finden der Prick-Test oder der Intrakutantest in Arztpraxen Anwendung. Beim Prick-Test tropft Ihr Arzt mehrere Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Allergenen auf Ihren mit Quadraten markierten Unterarm.

Indem er die Haut vorsichtig einritzt, können die Allergene in die Haut eintreten. Falls sich in einem der Quadrate an der Einstichstelle rote Quaddeln bilden, weist dies auf das Hauptallergen hin.

Der Intrakutantest verläuft ähnlich, nur spritzt der Arzt Ihnen dabei die Substanzen direkt unter die Haut.

Prick-Test zur Erkennung einer Katzenallergie © Monika Wisniewska / stock.adobe.com
Beim Prick-Test tropft Ihr Arzt verschiedene Allergene auf Ihre Haut und wartet auf eine allergische Hautrötung.

2. Bluttest (Labortest)

Nimmt der Arzt Ihnen Blut ab, kann er dieses in einem Labor auf das Vorhandensein spezifischer Antikörper untersuchen lassen. Ist die Konzentration an IgE-Antikörpern erhöht, ist dies ein Hinweis für eine Allergie.

Dieser Test dient meist dazu, das Ergebnis eines Hauttests zu bestätigen oder wenn Hauttest aufgrund von Hauterkrankungen nicht durchführbar sind.

Therapie: Wie wird eine Katzenallergie beim Menschen behandelt?

Die einfachste Möglichkeit, die Symptome einer Katzenallergie zu lindern, ist die Allergenkarenz. Das bedeutet, dass Sie den Kontakt zu Katzen möglichst vermeiden sollten. Besitzen Sie selber eine Katze, befinden sich Katzen in Ihrer Nachbarschaft oder haben Sie beruflich mit den Schmusern zu tun, ist dies jedoch nicht immer möglich. In diesen Fällen stehen Ihnen folgende Alternativen zur Verfügung:

Inhalationsspray gegen Allergie © Orawan / stock.adobe.com
Ein Inhalationsspray wirkt lebensrettend, falls Sie keine Luft mehr bekommen sollten.

Medikamentöse Behandlung

Antihistaminika in Form von Augentropfen, Salben oder Tabletten helfen Ihnen, die allergischen Symptome einer Katzenallergie zu lindern. Reagieren Sie allerdings schwer, sollten Sie immer ein Inhalationsspray mit sogenannten Beta-2-Sympathomimetika (z. B. Salbutamol) griffbereit haben. Diese helfen Ihnen, wenn Sie keine Luft mehr bekommen.

Katzenfutter, das Allergene auf Katzenhaaren reduziert

Seit kurzer Zeit gibt es ein spezielles Katzenfutter, das im Umgang mit Katzenallergenen helfen kann. Dieses neuartige Futter enthält ein spezifisches Protein aus Eiern, das die Allergene im Katzenspeichel nachweislich neutralisiert. Wenn sich die Katze putzt, wird so weniger aktives Allergen in ihrem Fell verteilt, wodurch die Allergenbelastung in der Umgebung reduziert wird.

Eine Studie hat gezeigt, dass Allergene auf Katzenhaaren um durchschnittlich 47 Prozent reduziert werden, sofern die Katzen das Futter über drei Wochen hinweg täglich gefressen haben. Zwar ersetzt das Futter keine anderen Methoden im Umgang mit Allergenen, jedoch trägt es zur Reduzierung der Allergene in der Umgebung bei und erleichtert somit den Alltag eines Katzenallergikers.

Möchten auch Sie dieses Futter ausprobieren, sollten Sie auf eine schonende Futterumstellung achten.

Hyposensibilisierung (Desensibilisierung)

Helfen Ihnen die Medikamente gegen die Symptome der Katzenallergie nicht allerdings weiter, können Sie sich desensibilisieren lassen. Dabei verabreicht Ihr Arzt Ihnen über mehreren Monaten hinweg mit zunehmender Dosis die ursächlichen Allergene. Das Ziel ist es, Ihr Immunsystem an die Allergene zu gewöhnen und die Überreaktion dauerhaft zu vermindern.

Wie ist die Prognose?

Die meisten Allergiker reagieren nur schwach. Reagiert Ihr Immunsystem aber über, können Sie einen lebensgefährlichen Schock erleiden oder allergisches Asthma entwickeln.

Ursachen: Was sind die Auslöser?

Umfragen haben ergeben, dass etwa einer von fünf Katzenbesitzern oder eine im Haushalt lebende Person empfindlich gegenüber Katzen reagiert. Dadurch steigt nicht nur der tägliche Putzaufwand – es leidet auch die Katzen-Mensch-Beziehung darunter.

Schuld an der Katzenallergie sind spezielle Eiweiße, die Katzen über ihren Speichel und teilweise auch über den Harn und die Talgdrüsen freisetzen. Genau genommen handelt es sich also nicht um eine Katzenhaarallergie, wie viele es vermuten.

Kommen Sie mit diesen Allergenen in Kontakt, zeigt Ihr Immunsystem eine Überreaktion. Ihr Körper schüttet dann Histamin aus, das neben Juckreiz und Hautrötungen auch einen Blutdruckabfall bewirkt.

Katze Fellpflege mit Fellhandschuh © maryviolet / stock.adobe.com
Katzenhaare sind nicht die Verursacher einer Katzenallergie.

Vorbeugung: Kann man eine Katzenallergie verhindern?

Sie können zu jedem Zeitpunkt eine Tierallergie entwickeln. Verhindern können Sie sie also nicht. Doch durch die verschiedenen Therapieformen können Sie die allergischen Symptome in den Griff bekommen.

Quellen:

Katzenallergie: Ursachen und Behandlung – NetDoktor

https://flexikon.doccheck.com/de/Allergie

https://flexikon.doccheck.com/de/Anaphylaktischer_Schock

https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/tierhaarallergie/diagnose.html

https://www.gesundheitsinformation.de/welche-allergietests-gibt-es.html

https://www.purinaproplanvets.com/media/539671/purina-proplan-liveclear-monograph.pdf


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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