Bei manchen Katzen ist es offensichtlich, dass sie übergewichtig sind.
Beinahe jede zweite Katze gilt als übergewichtig. Mit Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) ist allerdings nicht zu spaßen: Beides beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität und Lebenserwartung von Katzen, sondern erhöht auch das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes oder Gelenksschmerzen. Wie Sie erkennen, ob Ihre Katze übergewichtig ist, erfahren Sie hier.
Um beurteilen zu können, ob eine Katze übergewichtig ist, hilft es zunächst, einen Blick auf das Normalgewicht von Katzen zu werfen. Bis auf einige Ausnahmen haben viele Katzenrassen eine vergleichbare Körpergröße und ein ähnliches Idealgewicht. Je nach Studie lassen sich die Rassen in drei oder fünf Gewichtsstufen einteilen:
Gewichtsstufe
Normalgewicht (Katze)
Normalgewicht (Kater)
sehr leicht (z.B. Devon Rex)
2,5-3 kg
3 – 4,2 kg
Leicht (z.B. Bengal)
2,8-3,8 kg
3,5-4,5 kg
Mittel (z.B. Hauskatze)
3-4 kg
4-5 kg
schwer (z.B. British Kurzhaar)
4-5 kg
5-6 kg
sehr schwer (z.B. Maine Coon)
4-5,8 kg
6-8 kg
Liegt das Körpergewicht nun zehn Prozent über dem Idealgewicht, spricht man von Übergewicht. An Fettleibigkeit (Adipositas) leidet eine Katze hingegen, wenn sie zwanzig Prozent oder mehr über ihrem Normalgewicht liegt.
Natürlich gibt es in jeder Rasse oder Mischung aus mehreren Rassen einzelne Kater und Kätzinnen, die zierlicher oder schwerer gebaut sind. Die obige Einteilung gibt also nur eine ungefähre Richtlinie, an der Sie sich als Besitzer orientieren können. Letztendlich muss jede Katze individuell beurteilt werden, ob sie übergewichtig ist.
Tipp: Eine mögliche Orientierungshilfe für Übergewicht ist, neben den Gewichtsklassen, auch das Körpergewicht am Ende des ersten Lebensjahres.
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Wie erkenne ich, ob meine Katze übergewichtig ist?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um festzustellen, ob Ihre Katze übergewichtig ist oder nicht. Die am häufigsten verwendete – und gleichzeitig wohl objektivste Methode – für eine erste Einschätzung, ist die Beurteilung des Ernährungszustandes.
Diesen kann man mittels des Body Condition Score (BCS, Körperkonditionsindex) bestimmen. Der BCS setzt auf die visuelle Beurteilung und das Ertasten des Körperfetts an Brustkorb, Taille und Wirbelsäule. Anhand der Beobachtungen stuft man die Katze dann in eine von neun BCS-Klassen ein.
Allgemein gilt eine Katze als zu dick, wenn die Rippen nicht mehr tastbar und keine Taille mehr zu erkennen ist. Auch sollte die untere Bauchlinie, von der Seite betrachtet, von den Rippen zur Hüfte leicht aufsteigend verlaufen und nicht (fast) parallel zum Boden. Fettpolster im Lendenwirbelbereich sind ein weiteres Anzeichen für eine übergewichtige Katze.
Indem Sie Ihre Katze regelmäßig wiegen, können Sie darüber hinaus feststellen, ob sich das Gewicht Ihrer Fellnase verändert. Zeigt die Waage mit jedem Mal ein höheres Gewicht an, ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihr Liebling langsam immer dicker wird.
Die komplexe Methode
Der Body Mass Index für die Katze (FBMI)
Eine weitere Methode zur einfachen Bestimmung von Adipositas ist der für Katzen entwickelte Feline BMI (Feline Body Mass Index, FBMI). Prozentsätze von zehn bis 30 Prozent gelten nach dieser Methode bei der Katze als normal. Liegen die Werte über 30 Prozent, dann spricht das für Übergewicht beziehungsweise Adipositas.
Zur Berechnung des FBMI benötigen Sie zwei Werte: den Brustkorbumfang in Zentimeter und die Bein-Index-Messung (LIM, Distanz zwischen Kniescheibe und dem Fersenbein in Zentimeter). Anschließend wird der Prozentsatz an Körperfett nach der folgenden Gleichung ermittelt:
Wie kommt es zur Gewichtszunahme bei Katzen?
Als Ursache für Übergewicht bei Katzen ist grundsätzlich immer ein Ungleichgewicht von Energieaufnahme und Energieverbrauch zu sehen. So einfach sich diese Erklärung zunächst anhört: Adipositas bei der Katze entsteht meist, wenn verschiedene Faktoren zusammenwirken. Deshalb ist es auch so wichtig, seiner Entstehung frühzeitig vorzubeugen.
Häufig beginnt der Weg zum späteren Übergewicht schon im Kittenalter. Denn durch eine zu energiereiche Fütterung bildet sich eine größere Anzahl an Fettzellen als bei normal ernährten Kätzchen. Diese Anzahl lässt sich später nicht mehr verändern, sodass im Erwachsenenalter ein höheres Übergewichtsrisiko besteht.
Hauptursache 1: Zu hohe Energiezufuhr
Wird eine Katze übergewichtig, zählt eine zu große Energieaufnahme zu den häufigsten Auslösern für die Gewichtszunahme. Diesen Energieüberschuss können Katzen nur schwer über Bewegung kompensieren, da sie sich bei reiner Wohnungshaltung in der Regel nur wenig bewegen (können).
Die häufigsten Ursachen für einen Energieüberschuss: Die Futtermenge ist zu groß, es besteht uneingeschränkter Zugang zum Futter (Ad-libitum-Fütterung) und / oder das Futter weist eine zu hohe Energiedichte auf (zu viel Kalorien auf die Portion gerechnet).
Das bei einer Ad-libitum-Fütterung gerne verwendete Trockenfutter hat zum Beispiel eine fünfmal so hohe Energiedichte auf 100 Gramm wie Nassfutter. Bei einer reinen Trockenfutter-Fütterung neigen Katzen dazu, täglich mehr Kalorien aufzunehmen, als sie benötigen.
Auch sehr schmackhaftes Futter wie frisches Fleisch und Fisch, sowie Futter mit hohen Fettgehalten, werden von Katzen tendenziell in zu großer Menge gefressen. Insbesondere Essen vom Tisch enthält oft viel Fett. Das Problem hierbei ist, dass Fett doppelt so viel Energie enthält wie Proteine oder Kohlenhydrate.
Hinzu kommt: Fellnasen fressen auch gerne aus Langeweile oder wenn sie unter Dauerstress stehen. Gerade bei Langeweile zeigen Katzen außerdem oft ein Bettelverhalten. Besitzer interpretieren das fälschlicherweise häufig als ein Anzeichen für Hunger und füttern Ihre Katze erneut.
Darüber hinaus vergessen Katzenhalter bei der Fütterung gerne, dass auch Leckerlis viele Kalorien beinhalten. Sie müssen deshalb bei der Tagesration unbedingt mitberücksichtigt werden.
Hauptursache 2: Geringer Energiebedarf
Prinzipiell hat eine junge Katze (unter zwei Jahren) einen höheren Energiebedarf als erwachsene oder alte Katzen. Der Energiebedarf der einzelnen Katze kann aber sehr unterschiedlich sein.
Dies macht eine genaue Einschätzung der benötigten Futtermenge schwierig. Häufig werden das Fütterungsverhalten und die Futtermenge nicht an sich verändernde Bedürfnisse angepasst und die Katze nimmt zu.
Zusätzlich braucht eine übergewichtige Katze weniger Kalorien pro Kilogramm (vierundvierzig Kilokalorien pro Kilogramm) als eine normalgewichtige (sechsundfünfzig Kilokalorien pro Kilogramm) oder eine sehr leichte Katze (dreiundsechzig Kilokalorien pro Kilogramm). Das muss insbesondere bei einer Diät zur Gewichtsreduktion mitberücksichtigt werden.
Hinweis: Die Wahl eines geeigneten Diätfuttermittels kann die natürlichen Körperfunktionen Ihrer Katze unterstützen. Bitte beachten Sie aber, dass Diätfuttermittel Krankheiten weder heilen noch verhindern können. Die richtige Ernährung Ihrer Katze sollten Sie außerdem immer mit Ihrem Tierarzt absprechen. Spezielle Diätfuttermittel finden Sie im Onlineshop von zooplus.
Hauptursache 3: Die Kastration
Eine weitere Auslöser dafür, dass eine Katze übergewichtig wird, ist die Kastration. Eine kastrierte Katze neigt zu gesteigertem Appetit, einer geringeren körperlichen Aktivität und einer Veränderung des Körperfettanteils. Dadurch verringert sich der Energiebedarf einer Katze nach der Kastration um bis zu dreißig Prozent. Wird die Futtermenge nicht reduziert, haben kastrierte Katzen ein dreimal so hohes Risiko, übergewichtig zu werden, wie unkastrierte.
Krankheiten als Auslöser für die Gewichtszunahme
Neben allen Ursachen, die von der Umwelt und dem Besitzer beeinflusst werden können, müssen Sie zuerst unbedingt mögliche Krankheiten als Verursacher einer übergewichtigen Katze ausschließen. Bitte klären Sie diese mit Ihrem Tierarzt ab.
Folgende Erkrankungen können eine Gewichtszunahme bei der Katze auslösen:
Morbus Cushing (Hyperadrenokortizismus)
Bei Morbus Cushing handelt es sich um eine Erkrankung der Nebennierenrinde. Hierbei produziert die Nebenniere dauerhaft zu viel Kortisol. Dadurch kommt es zu einem gesteigerten Appetit, gleichzeitig werden die Katzen bewegungsunlustig und träge. Beide Symptome führen zu Fetteinlagerungen, krankheitsbedingt insbesondere im Bauchraum. Sie haben einen dicken, hängenden Bauch, während ihr restlicher Körper oftmals sehr schlank ist.
Akromegalie / Hypersomatotropismus:
Die hormonelle Erkrankung wird durch eine Vergrößerung oder einen Tumor der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) verursacht. Dieser produziert vermehrt Wachstumshormone. Durch das Überangebot an Wachstumshormonen vergrößern sich Knochen, innere Organe und Bindegewebe. Bei der Katze ist dies erkennbar durch einen verhältnismäßig großen und breiten Kopf und Pfoten, die immer größer werden. Außerdem verursacht das Wachstumshormon in fast allen Fällen eine Insulinresistenz und somit einen sekundären Diabetes Typ II, der sich nur schwer mit Insulin einstellen lässt. Es kommt zu einem gesteigerten Appetit und in der Folge zu einer weiteren Gewichtszunahme.
Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Diese Krankheit führt dazu, dass zu wenig Schilddrüsenhormone produziert werden. Diese sind für die Zellfunktion und somit den Stoffwechsel der Katze zuständig. Durch die fehlenden Hormone arbeiten die Zellen zu langsam und verbrauchen nicht mehr so viel Energie. Zusätzlich wird eine erkrankte Katze träge und bewegt sich weniger. Eine Hypothyreose ist bei der Katze äußerst selten.
Neben den hormonellen Erkrankungen gibt es noch weitere Erkrankungen, die indirekt durch stark verminderte Bewegungsaktivität zu einer Gewichtszunahme führen können. Leider begünstigt Übergewicht diese Krankheiten wiederum, weshalb sich die Katze hier in einem Teufelskreis befindet. Zum Beispiel kommt es bei Herz-Kreislaufproblemen und Erkrankungen der Atemwege zu Müdigkeit und Leistungsschwäche.
Bei einer Vorbelastung mit Arthrose oder Arthritis möchte die Katze sich schmerzbedingt nicht viel bewegen. Häufig fällt dem Besitzer leider nicht auf, dass seine Katze Probleme mit den Gelenken hat.
Arzneimittel
Für manche Erkrankungen sind Medikamente nötig, die zu einem gesteigerten Appetit und damit sekundär zu einer Gewichtszunahme führen. In erster Linie sind hier Antiepileptika, Glukokortikoide und Progestagene (Medikamente zur Unterdrückung der Rolligkeit) zu nennen.
Folgen, wenn die Katze übergewichtig ist
Übergewicht ist als Krankheit zu werten, die zwangsläufig weitere Erkrankungen nach sich zieht. Übergewichtige Katzen haben durch die Folgeschäden und -erkrankungen eine kürzere Lebenserwartung als normalgewichtige Katzen der gleichen Rasse.
Zuckerkrankheit
Diabetes mellitus und Glukoseintoleranz
Adipositas ist einer der größten Risikofaktoren bei Katzen für Diabetes mellitus. Dabei handelt es sich hier um einen Typ II Diabetes durch eine Insulinresistenz. Der Körper produziert zwar noch genügend Insulin, aber dieses hat keine Wirkung mehr auf den Stoffwechsel.
Diabetische Katzen haben häufig Heißhunger und sind gleichzeitig müde und träge. Dies fördert weiter die Gewichtszunahme. Durch eine strenge Diät und Gewichtsreduktion kann ein Typ II Diabetes mellitus verbessert werden oder ganz verschwinden.
Fettlebersyndrom
Idiopathische hepatische Lipidose
Ein Fettlebersyndrom entsteht, wenn Katzen und insbesondere übergewichtige Katzen kaum noch oder gar nicht mehr fressen. Der Stoffwechsel mobilisiert (löst) dann Fette aus den Fettspeichern.
Katzen können diese Fette aber nicht zur Energiegewinnung umsetzen und die Fette werden in die Leberzellen eingelagert. Die Leber kann nicht mehr normal arbeiten und es kommt zum Leberversagen.
Eine übergewichtige Katze, die über mehrere Tage kaum noch oder nicht mehr frisst, muss zwingend einem Tierarzt vorgestellt werden. Kommt es zu einer hepatischen Lipidose ist dies ein lebensbedrohlicher Zustand, der eine intensive medizinische Betreuung erforderlich macht.
Bewegungsapparat
Gelenks- und Bewegungsstörungen
Übergewicht führt bei Katzen zu oft unterschätzten Problemen mit dem Bewegungsapparat.
Bei erwachsenen Katzen, die übergewichtig sind, führt das erhöhte Gewicht zu einer Überbeanspruchung der Gelenke und Bänder. Die möglichen Folgen sind Arthritiden und Arthrosen vor allem im Bereich des Ellenbogen- und Hüftgelenkes.
Katzen zeigen bei Gelenksschmerzen eher eine reduzierte körperliche Aktivität und längere Ruhezeiten. Deutliche Lahmheiten oder Schmerzäußerungen bekommt der Besitzer dagegen eher selten zu sehen, weshalb Gelenkserkrankung oft übersehen werden.
Ist eine Katze übergewichtig, produziert ihr Körper außerdem vermehrt Entzündungsmediatoren, die wiederum zum Fortschreiten der Arthritiden beitragen können. Die Folge dieser Gelenksschmerzen ist eine verminderte Bewegungsfreude und somit, durch den geringeren Energieverbrauch, eine weitere Gewichtszunahme.
Hauterkrankungen
Fehlende Fellpflege
Viele zu dicke Katzen haben Probleme mit ihrer Haut. Ist eine Katze übergewichtig, ist sie in ihrer Beweglichkeit deutlich eingeschränkt. Deshalb kann sie ihre übliche Fell- und Körperpflege unter Umständen nicht mehr ausreichend durchführen. Dadurch kommt es zu vermehrter Schuppenbildung am ganzen Körper und oftmals auch zu Kotverunreinigungen.
Die fehlende Hygiene kann zu feliner Akne, Fellverlust und Hautentzündungen führen. Eine hochgradige Adipositas mit fast vollständig fehlender Bewegung hat zudem oft Drucknekrosen (durch zu hohen Druck abgestorbene und stark entzündete Hautbereiche) zur Folge.
Blasenprobleme
Erkrankungen der unteren Harnwege (FLUTD)
Eine übergewichtige Katze bewegt sich weniger, trinkt weniger und geht seltener auf die Katzentoilette. Dadurch verweilt der Urin länger in der Harnblase und wird konzentrierter.
Es können sich leichter Harnkristalle bilden und die Gefahr einer Harnsteinbildung erhöht sich deutlich. Harnsteine führen zu chronischen Blasenentzündungen und können einen akuten Verschluss der Harnröhre verursachen. Letzteres ist immer ein Notfall!
Verdauungsstörungen
Übergewichtige Katze mit Magen- und Darmproblemen
Studien belegen einen Zusammenhang zwischen Adipositas bei der Katze und dem vermehrten Auftreten von Durchfallerkrankungen, IBD (Inflammatory Bowel Disease, entzündliche Darmerkrankung), Erkrankungen der Analbeutel und Verstopfung (Obstipation).
Diese Erkrankungen werden nicht direkt durch das Übergewicht ausgelöst, sondern sind meistens wiederum Folgeerscheinungen von Folgeerkrankungen der Adipositas. Beispielsweise kann Bewegungsmangel zu Darmträgheit und damit zu einer Verstopfung führen.
Atmung
Probleme mit der Lunge
Die größere Körpermasse übergewichtiger Katzen führt zu einem höheren Sauerstoffbedarf. Außerdem kommt es zu Fetteinlagerungen in den Brustraum. Der beengte Raum zum Atmen und der höhere Sauerstoffbedarf bewirken Atemprobleme und Atemnot. Die Katzen haben eine schlechte Ausdauer und sind schneller müde.
Die Katze möchte sich nicht mehr so gerne bewegen und nimmt auch hier durch den geringeren Energieverbrauch weiter zu.
Kreislauf
Herz-Kreislaufprobleme
Übergewicht bei Katzen ist an der Entstehung oder zumindest am Fortschreiten von Herzerkrankungen beteiligt. Auch Bluthochdruck zählt zu den negativen Auswirkungen.
Bei einer übergewichtigen Katze wird die überschüssige Energie als Fett im ganzen Körper gespeichert. Dieses Fett lagert sich auch infiltrativ (ins Gewebe eindringend) in Organe wie das Herz oder die Leber ein.
Das Problem: Diese Einlagerung schränken das Herz in seiner Leistung ein. Zusätzlich muss es aber eine größere Körpermasse mit Blut versorgen und gegen einen größeren Druck in den Gefäßen an arbeiten. Dies alles führt langfristig zur Herzschädigung und Herzinsuffizienz.
Narkose- und Operationsrisiko
Höherer Narkosemedikamentenverbrauch und schlechte Wundheilung
Fettgewebe speichert die Narkosemittel und macht somit eine größere Menge notwendig. Gleichzeitig ist der Abbau der Medikamente in der Leber und deren Ausscheidung über die Nieren beeinträchtigt. Zusammen mit der oftmals beeinträchtigten Lungenfunktion und den Herz-Kreislaufproblemen gilt eine übergewichtige Katze damit als Risikopatient.
Die reduzierte Durchblutung im gesamten Körpergewebe erhöht zudem das Risiko für Wundinfektionen und Wundheilungsstörungen bei Operationen.
Weitere Folgen
Schlechtes Immunsystem und vermehrte Tumorerkrankungen
Ist eine Katze übergewichtig, hat sie eine verminderte Immunabwehr. Sie ist deshalb anfälliger für Infektionen und andere Krankheiten. Außerdem sind Tiere mit zu hohem Körpergewicht oft hitzeempfindlicher.
Ein zu hohes Körpergewicht beeinträchtigt darüber hinaus die Fortpflanzungsfähigkeit. Eine Trächtigkeit bei der Kätzin ist mit größeren Risiken behaftet und der durch Fetteinlagerungen verengte Geburtsweg erschwert die Geburt.
Auch Tumorerkrankungen treten bei übergewichtigen Katzen deutlich häufiger auf. Beispielsweise scheint ein Zusammenhang zwischen Adipositas und Adenokarzinomen, Lymphomen oder Plattenepithelkarzinomen zu bestehen.
Tipp: Haben Sie festgestellt, dass Ihre Katze übergewichtig ist? Lesen Sie zu den möglichen Maßnahmen gegen das Übergewicht unseren Magazinartikel: Meine Katze ist zu dick: Gesund abnehmen
Dr. Cornelia Kolo, Tierärztin
Während meines Studiums der Tiermedizin und meiner Promotion an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München konnte ich zahlreiche Einblicke in die vielfältigen Bereiche der Tiermedizin sammeln. Seit 2011 habe ich in meiner praktischen Tätigkeit als Tierärztin mit den verschiedensten Tieren und ihren Erkrankungen zu tun. Meine Leidenschaft gehört dabei der Aufgabe, meinen Patienten bestmöglich zu helfen und zu ihrem Wohle zu handeln. Mein Wissen als Tierärztin und als langjährige Hundebesitzerin und Hundesportlerin teile ich zudem gerne als Autorin.
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