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Kein allzu seltenes Bild für Katzenhalter: Eine Katze würgt Gras hervor.
„Raschel“, „Würg“, „Flupp“: Ihre Samtpfote hat erbrochen und das leider nicht zum ersten Mal? Erfahren Sie hier, was die häufigsten Gründe dafür sind und ab wann Sie sich Sorgen machen sollten, wenn Ihre Katze erbricht.
Diagnose: Wann sollte ich zum Tierarzt, wenn meine Katze erbricht?
Spätestens wenn Ihr Stubentiger mehrfach hintereinander erbricht oder im Erbrochenen Blut erscheint, sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen. Aus diagnostischen Gründen ist es jedoch wichtig, zwischen den Begriffen „Erbrechen“ und „Regurgitieren“ zu unterscheiden:
Erbricht Ihre Katze, ziehen sich ihre Bauchmuskeln aktiv zusammen. Damit würgt sie bereits verdauten Mageninhalt hervor.
Im Gegensatz dazu zeigt Ihre Katze im Falle des Regurgitierens eine passive Bauchpresse. Hierbei würgt Ihre Katze lediglich unverdautes Futter hervor, ohne Übelkeit zu verspüren. Regurgitiertes Futter besitzt im Gegensatz zu Erbrochenem daher eine unveränderte Konsistenz und einen nicht-säuerlichen Geruch.
Befragung und Allgemeinuntersuchung
Da die Ursachen für Erbrechen bei der Katze unterschiedlich sind, ist es wichtig, dass Sie Ihrem Tierarzt genaue Informationen über Ihre Katze geben. In der Regel führt Ihr Tierarzt während dieser Besitzerbefragung eine klinische Allgemeinuntersuchung durch.
Dabei überprüft er den aktuellen Gesundheitszustand Ihrer Katze. Ist sie stark dehydriert, verabreicht er ihr zudem Infusionen zur Stabilisation des Kreislaufs.
Ist Ihre Katze stabil, kann Ihr Tierarzt weiterführende Untersuchungen durchführen.
Weiterführende Diagnostik
Standardmäßig führt der Tierarzt eine Blutuntersuchung durch. Denn die Anzahl der Entzündungszellen sowie die Leber- und Nierenparameter können wichtige Hinweise liefern. So deutet ein erhöhter Gehalt an eosinophilen Granulozyten auf eine Allergie oder einen Parasitenbefall.
Es ist auch möglich, dass Ihre Katze unter einer Futtermittelallergie leidet. Diese können Sie durch eine Eliminationsdiät (abrupter Wechsel des Futters über lange Zeit) oder spezifische Allergietests ausschließen.
Mittels bildgebender Verfahren (zum Beispiel Röntgen) kann Ihr Tierarzt darüber hinaus einen Blick auf die inneren Organe Ihrer Katze werfen. So kann er beispielsweise verschluckte Fremdkörper oder Tumoren auffinden.
Diät-Trockenfutter mit erhöhtem Gehalt an Elektrolyten und wenig Fett
enthält leicht verdauliche Zutaten
mit Vitaminen, Mineralstoffen, sowie wichtigen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren
zur Unterstützung der nützlichen Darmbakterien
Therapie: Wie kann man Erbrechen bei Katzen behandeln?
Damit es Ihrer Katze kurzfristig wieder besser geht, bekommt sie unterstützende Maßnahmen. Um jedoch auch das ursächliche Grundleiden zu behandeln, ist zusätzlich eine spezifische Therapie notwendig:
1. Unterstützende Behandlung
Flüssigkeitstherapie und Gabe von Elektrolyten per Infusion oder Bolus
Medikamente gegen Erbrechen (Antiemetika)
Magenschutztabletten
diätetische Maßnahmen (Schonkost)
2. Spezifische Behandlung
Infektiöse Ursachen verlangen je nach Erreger Antibiotika, Virostatika oder Entwurmungsmittel.
diätetische Maßnahmen bei Futtermittelunverträglichkeit
operative Maßnahmen, zum Beispiel bei verschluckten Fremdkörpern, Lageveränderungen des Darms oder Tumoren
Ursachen: Was sind Auslöser dafür, dass meine Katze erbricht?
Erbrechen bei Katzen (gr. Emesis, lat. Vomitus) ist keine klar definierte Erkrankung, sondern ein Reflex. Katzen erbrechen, wenn ein Reiz ihr Brechzentrum im Gehirn aktiviert.
Dann kommt es dazu, dass sich die Muskulatur des Magens und des Zwerchfells sowie die Bauchmuskulatur unwillkürlich kontrahieren. Daraufhin entleert sich der Magen entgegengesetzt.
Erbrechen kann durch ein gesundheitliches Problem oder als harmloses „Reinigungsprogramm“ der Verdauung auftreten.
Erbrechen von Haarballen
Das natürliche Verhalten von Katzen führt dazu, dass sie Gras fressen. Dieses nutzen sie dazu, um einen natürlichen Würgereflex zum Säubern ihres Magens auszulösen und zum Beispiel Haarballen loszuwerden. Da Hauskatzen keinen Zugang zum Garten haben, versuchen sie das Gras häufig durch Haare zu ersetzen.
Haben Sie einen Stubentiger, ist es daher ratsam, ihr Katzengras zur Verfügung zu stellen.
Krankhafte Gründe für Erbrechen bei Katzen
Erbricht Ihre Katze, kann das aber auch ein Grund für eine Vielzahl an Krankheiten sein. Die folgenden Tabellen geben Ihnen einen Überblick – eingeteilt nach nicht-infektiösen und infektiösen Ursachen:
Prognose: Wie sind die Heilungschancen, wenn meine Katze erbricht?
Die Prognose richtet sich immer nach der jeweiligen Ursache und dem Ausmaß der Erkrankung. In den meisten Fällen erbrechen Katzen, wenn sie etwas Verdorbenes gefressen haben oder unter einem Parasitenbefall leiden. Diese Ursachen sind in der Regel schnell beseitigt.
Dennoch können auch ernsthafte Erkrankungen hinter dem Symptom stecken. So kann eine Krebserkrankung oder zu spät erkannte Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt für Ihre Katze lebensgefährlich sein.
Unterschätzen Sie zudem niemals die Gefahr vor einem Schock. Dieser kann durch lang andauerndes Erbrechen entstehen, bei dem Ihre Katze hohe Mengen an Elektrolyten und Flüssigkeit verliert.
Vorbeugung: So können Sie Ihre Katze vor Erbrechen schützen
Aufgrund der vielen Möglichkeiten, die bei Katzen zu Erbrechen führen können, ist es natürlich nicht zu 100 Prozent möglich, die eigene Katze davor zu schützen.
Dennoch können Sie ein paar der Ursachen mit ein paar hilfreichen Tipps vorbeugen:
Sorgen Sie in erster Linie dafür, dass Ihre Katze keinem Stress ausgesetzt ist.
Verhindern Sie einen Zugang zu giftigen Substanzen.
Lassen Sie Freigänger regelmäßig auf Parasiten untersuchen (etwa alle drei bis vier Monate).
Ist Ihre Katze bereits krank, sollten Sie sie von anderen im Haushalt lebenden Tieren fernhalten.
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
Das Hundealter lässt sich bekannterweise einfach herleiten: Ein Hundejahr gleicht sieben Menschenjahren – wobei diese beliebte Faustformel ihre Tücken hat und inzwischen als veraltet gilt. Wie lässt sich aber das Katzenalter bestimmen? Wie alt werden Katzen überhaupt? Und bb welchem Alter gelten Katzen als Senioren?
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