{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzengesundheit-pflege/juckreiz-bei-katzen","title":"Juckreiz bei Katzen: Warum kratzt sich meine Katze ständig?","mag_id":332897,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":91,"sub_cat_name":"Katzengesundheit und Pflege","cat_id":9}
Reiben an Gegenständen kann ein Anzeichen für Juckreiz bei Ihrer Katze sein.
Ihre Katze kratzt sich ständig? Juckreiz kann bei Katzen auftreten, wenn zum Beispiel eine Wunde heilt. Es gibt aber auch zahlreiche andere Auslöser, die zu Juckreiz bei Katzen führen können. Da einige von ihnen tierärztliche Hilfe erfordern, finden Sie hier einen Überblick über alle wichtigen Informationen zu diesem Thema und erfahren, wie Sie den Juckreiz bei Ihrer Katze lindern und vorbeugen können.
Ein nicht enden wollender Juckreiz ist für Katzen vor allem unangenehm. Außerdem kann dahinter ein Auslöser stecken, der behandelt werden muss. Damit Ihre Katze den Alltag wieder ohne Kratzen und entspannt genießen kann, ist es deshalb ratsam, die Ursachen hinter dem Juckreiz zu klären.
Ursachen: Wieso kratzt sich meine Katze ständig?
Viele Katzenbesitzer gehen jedes Jahr zum Tierarzt und fragen, warum sich ihre Katze ständig kratzt. Juckreiz (Pruritus) ist daher eines der häufigsten Krankheitsanzeichen (Symptome), die in Tierarztpraxen vorgestellt werden.
Zu den häufigsten Auslösern für juckende Haut bei Katzen gehören die folgenden:
Allergie
Es gibt verschiedene Formen von Allergien, die bei Katzen starken Juckreiz verursachen können. Dazu gehört zum Beispiel die Flohspeichelallergie, die als Folge einer Allergie gegen Flohspeichel auftritt, oder auch eine Futtermittelallergie.
Durch häufiges Kratzen können Hautdefekte entstehen, die sich entzünden.
Bakterielle Infektion
Es ist normal, dass sich bestimmte Bakterien wie Staphylokokken auf der Haut Ihrer Katze ansiedeln. Tierärzte bezeichnen dies auch als die sogenannte physiologische Hautflora.
Stress und Grunderkrankungen können jedoch auch dazu führen, dass das Immunsystem Ihrer Katze zusammenbricht und sich die Bakterien zu stark vermehren. Die Folge kann eine bakterielle Hautentzündung (Dermatitis) sein, die auch zu Juckreiz führen kann.
Parasiten, die sich auf der Haut ansiedeln, führen in der Regel mit der Zeit zu Juckreiz. Neben Zecken spielen vor allem Flöhe und Milben wie Ohrmilben eine große Rolle.
Da einige Parasiten nicht nur Juckreiz verursachen, sondern auch zu ernsthaften Erkrankungen führen können, ist ein wirksamer Parasitenschutz vor allem für Freigängerkatzen unerlässlich.
Pilzinfektion
Neben Bakterien und Parasiten können auch Pilze (Dermatophyten) zu Hautentzündungen und damit zu Juckreiz führen. Dies ist in der Regel der Fall, wenn das Immunsystem Ihrer Katze durch Stress oder andere Krankheiten geschwächt ist – ähnlich wie bei bakteriellem Juckreiz.
Diagnose: Wie lässt sich der Auslöser von Juckreiz bei der Katze nachweisen?
Um die Ursache für den Juckreiz Ihrer Katze herauszufinden, sollten Sie zunächst Ihren Tierarzt aufsuchen. Er kann die Ursache möglicherweise schon anhand der Körperstelle oder anderer Symptome feststellen.
Weitere Tests können hilfreich sein
Wenn der Grund für den Juckreiz nicht sofort ersichtlich ist, kann der Tierarzt verschiedene Tests durchführen, um eine zuverlässige Diagnose zu stellen:
Ein Abstrich von Haut und Haaren kann helfen, unter dem Mikroskop Bakterien, Parasiten oder Pilze nachzuweisen.
Die Ergebnisse einer Blutuntersuchung Ihrer Katzekönnen wiederum Hinweise auf Grunderkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion liefern.
Juckreiz am Ohr kann ein Hinweis auf Ohrmilben oder eine Ohrentzündung sein.
Therapie: Wie kann ich meiner Katze bei Juckreiz helfen?
Bei der Behandlung von Juckreiz ist es wichtig, zwischen zwei Punkten zu unterscheiden: der symptomatischen Behandlung des Juckreizes selbst und der Behandlung der Grunderkrankung.
Das Symptom Juckreiz lindern
Um den Juckreiz und das häufige Kratzen Ihrer Katze zu stoppen, können Medikamente wie Glukokortikoide hilfreich sein. Alternativ oder zusätzlich kommen auch spezielle Shampoos und Salben infrage, die eine beruhigende und entzündungshemmende Wirkung auf die Haut haben.
Hinweis: Dieser Schritt ist wichtig, damit Ihre Katze aufhört, sich ständig zu kratzen. Denn das Kratzen kann die Haut des Tiers verletzen und damit bakterielle Infektionen und Entzündungen fördern.
Tipp: Je nach Situation und betroffener Stelle können Verbände oder ein Schutzkragen Ihre Katze davon abhalten, an bereits wunden Stellen zu kratzen. So verhindern Sie auch, dass sich der Heilungsprozess verzögert.
Die Grunderkrankung behandeln
Um den Juckreiz Ihrer Katze dauerhaft in den Griff zu bekommen und andere Gesundheitsrisiken zu verringern, sollte die zugrunde liegende Ursache behandelt werden. Je nach Auslöser stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Beispiele sind:
Bakterien: Antibiotika
Hautpilz: Antimykotika
Parasiten: Antiparasitika
Gibt es Hausmittel gegen Juckreiz bei Katzen?
Einige Hausmittel sollen bei juckender Haut Linderung verschaffen. Dazu gehören zum Beispiel in Wasser verdünnter Apfelessig, kühle Kompressen oder Öle wie Kokosöl oder Hanföl, die auf die juckende Haut aufgetragen werden.
So gut Ihre Absichten auch sein mögen: Es ist dringend davon abzuraten, Hausmittel zu verwenden, ohne Ihren Tierarzt zu Rate zu ziehen. Dafür gibt es wichtige Gründe.
Hausmittel können Juckreiz verschlimmern: Hausmittel können zu einer Verschlechterung, statt zu einer Verbesserung führen. Ohne Fachwissen besteht zum Beispiel die Gefahr einer schweren Hautentzündung, die für Ihre Katze sehr schmerzhaft ist.
Hausmittel behandeln nicht die Grundursache: Bedenken Sie außerdem, dass Juckreiz immer einen Auslöser hat. Diesen können Sie in der Regel nicht eigenständig mit Hausmitteln behandeln, sodass ein Tierarztbesuch unumgänglich und äußerst wichtig für die Gesundheit Ihrer Katze ist.
Präventive Maßnahmen: 8 Tipps, um Juckreiz vorzubeugen
Um Juckreiz bei Ihrer Katze vorzubeugen und übermäßiges Kratzen zu verhindern, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
Regelmäßige Fellpflege: Bürsten Sie Ihre Katze regelmäßig, um lose Haare und Hautschuppen zu entfernen. Außerdem können Sie so leicht Veränderungen am Fell und der Haut sowie Parasiten frühzeitig erkennen.
Ausgewogene Ernährung: Bieten Sie Ihrer Katze eine hochwertige, ausgewogene Nahrung an, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist.
Luftfeuchtigkeit kontrollieren: Halten Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause auf einem angemessenen Niveau, um trockene Haut bei Ihrer Katze zu vermeiden.
Allergene reduzieren: Sofern möglich, identifizieren und minimieren Sie mögliche Allergene in der Umgebung Ihrer Katze.
Stress reduzieren: Schaffen Sie eine ruhige Umgebung und vermeiden Sie plötzliche Änderungen in der Routine Ihrer Katze.
Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Lassen Sie Ihre Katze regelmäßig vom Tierarzt untersuchen, um mögliche Hautprobleme frühzeitig zu erkennen.
Unterstützung der Wasseraufnahme: Stellen Sie sicher, dass Ihre Katze ausreichend Wasser trinkt, um die Haut von innen heraus zu pflegen. Trinkbrunnen können helfen, Ihre Katze zum Trinken zu animieren.
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
Das Hundealter lässt sich bekannterweise einfach herleiten: Ein Hundejahr gleicht sieben Menschenjahren – wobei diese beliebte Faustformel ihre Tücken hat und inzwischen als veraltet gilt. Wie lässt sich aber das Katzenalter bestimmen? Wie alt werden Katzen überhaupt? Und bb welchem Alter gelten Katzen als Senioren?
Es gibt wohl kaum etwas Niedlicheres auf der Welt als Katzenbabys. Doch leider finden nicht alle Kitten ein schönes Zuhause. Wenn sich Katzen unkontrolliert paaren und vermehren, ist für ihren Nachwuchs ein Leben im Elend quasi vorprogrammiert. Indem Sie Ihre Katze kastrieren lassen, beugen Sie daher unnötigem Leid vor. Wie eine Kastration bei Katzen abläuft, was es zu beachten gilt und wie sich die Sterilisation davon unterscheidet, haben wir für Sie zusammengefasst.
Coronaviren: Kaum ein anderes Thema beschäftigt uns im Moment mehr. Aber warum redet der Tierarzt auf einmal auch bei Katzen von Coronaviren? Handelt es sich hier um den gleichen Virus wie bei uns Menschen? Alle wichtigen Informationen zum Thema Coronaviren und Katzen finden Sie im folgenden Artikel.