{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzengesundheit-pflege/husten-bei-katzen","title":"Husten bei Katzen","mag_id":85144,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":91,"sub_cat_name":"Katzengesundheit und Pflege","cat_id":9}
Festsitzende Grashalme lösen häufig Husten bei Katzen aus.
Die Katze macht plötzlich einen langen Hals und fängt kläglich an zu husten. Ein schrecklicher Anblick! Aber was sind die Ursachen für Husten bei Katzen und wie lässt er sich behandeln? Lesen Sie im folgenden Artikel alles Wichtige rund um das Thema Husten bei Katzen.
Aufgrund der Vielseitigkeit der Entstehung von Husten bei Katzen ist eine Aufteilung in nicht-infektiöse und infektiöse Ursachen zum besseren Verständnis sinnvoll:
Nicht-Infektiöse Ursachen
Besonders häufig sind eingeatmete (aspirierte) Fremdkörper (z.B. Grashalme oder Fäden) im Atemtrakt die Ursache für akuten Husten bei Katzen. Grashalme setzen sich beispielsweise gern am Gaumendach der Katze fest und führen zu angestrengtem Würgehusten. Daneben führen aber auch allergische Reaktionen wie das Feline Asthma, Verletzungen des Atemtrakts als auch die Inhalation von Gasen (z.B. bei einer Rauchvergiftung) zu Husten bei Katzen.
Felines Asthma löst bei Katzen eine starke Entzündung der Bronchien aus (chronische Bronchitis). Dies zeigt sich typischerweise durch anfallsartige Atemnot und Würgen am Ende des Hustenanfalls. Ein tumoröses Geschehen ist eine weitere mögliche Ursache für chronischen Katzenhusten. Anders als Hunde husten Katzen jedoch fast nie aufgrund einer Herzerkrankung.
Infektiöse Ursachen
Zu dieser Kategorie zählen verschiedene bakterielle und virale Erreger, aber auch Pilze und Parasiten.
Vor allem junge Katzen im Welpenalter zeigen häufig Anzeichen einer Infektion mit dem Katzenschnupfenkomplex. Dabei handelt es sich um eine weltweit vorkommende Infektionserkrankung, die neben Husten auch zu Bindehautentzündungen und Schleimhautschäden bei Katzen führt.
Folgende Erreger spielen bei der Entstehung der Erkrankung eine bedeutende Rolle:
Viren: Caliciviren, Felines Herpesvirus (FHV 1)
Bakterien: Chlamydophila felis, Mykoplasmen, Bordetella bronchiseptica, Pasteurella und Klebsiella
Auch Parasiten können zu Katzenhusten führen. Lungenwürmer wie Aelurostrongylus abstrusus, Troglostrongylus brevior oder Capillaria aerophila treten bei der Katze auf. Infektiöse Stadien der Würmer werden von der Katze oral aufgenommen und gelangen im Lauf ihres Entwicklungszyklus in den Atmungstrakt. Dort führen sie zu Entzündungen, die das Lungengewebe der Katze schädigen. Später werden die Larven der Würmer über die Luftröhre hochgehustet und anschließend abgeschluckt. Über den Kot der Katze gelangen die infektiösen Stadien erneut in die Umwelt und können wiederum von anderen Tieren aufgenommen werden.
Symptome: Begleiterscheinungen von Husten bei Katzen
Zunächst einmal handelt es sich bei Husten um einen Reflex des Körpers, den ein Reiz auslöst. Ziel des Hustenreflexes ist entweder das Aushusten von Fremdkörpern oder die Beseitigung von Schleim aus dem Atemtrakt. Je nach Ursache des Hustens kommen unterschiedliche Begleitsymptome hinzu. Auch der Charakter des Hustens (trocken/fecht, akut/chronisch) ist, je nach Auslöser, unterschiedlich.
Mögliche weitere Symptome im Zusammenhang mit Husten bei Katzen sind:
Allgemeinsymptome: Müdigkeit, Fieber (z.B. bei Infektionskrankheiten), Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
andere respiratorische Symptome: Niesen, Atemnot, Atemgeräusche, Nasenausfluss, Schluckbeschwerden, Würgen
Diagnose: Wann sollte ich wegen Husten zum Tierarzt gehen?
Bei Mensch und Hund ist ein gelegentlicher Huster nichts Ungewöhnliches. Bei der Katze dagegen schon. Hustet Ihre Katze muss in jedem Fall durch einen Tierarzt abgeklärt werden, was dieses Symptom auslöst.
Für die Diagnose ist für den Tierarzt zunächst wichtig, welchen Charakter der Husten bei Ihrer Katze hat. Im Rahmen der Besitzerbefragung (Anamnese) erfragt der Veterinär Häufigkeit und Stärke des Hustens, die Produktivität (trocken oder feucht) und ob der Husten meist in bestimmten Situationen (beispielsweise während des Fressens) vorkommt. Weiterhin lassen sich mögliche Ursachen durch die Unterscheidung zwischen akutem und chronischem Husten besser eingrenzen. Während tumoröse Ursachen meist chronisch auftreten, ruft ein festsitzender Grashalm eher akuten Husten hervor.
Auf die Anamnese folgt dann die Allgemeinuntersuchung. Hierbei ermittelt er den aktuellen Gesundheitsstatus der Katze mit Hilfe von verschiedenen Vitalparametern (Herz- und Atemfrequenz, Temperatur, etc.). Der Tierarzt nimmt Maul und Rachen der Katze genau in Augenschein und hört die Lunge mit einem Stethoskop ab.
Je nachdem welche Ursache der Tierarzt vermutet, kommen dann weitere diagnostische Maßnahmen zum Einsatz. So gibt ein Röntgenbild eventuell Hinweise auf Tumoren in der Lunge. Mit Untersuchungen von Blut und Kot, lassen sich Infektionen oder Parasiten identifizieren. Besteht Fremdkörperverdacht ist eine endoskopische Untersuchung ratsam.
Therapie: Was tun, wenn meine Katze hustet?
Die Therapie von Katzenhusten ist stark abhängig von der jeweiligen Ursache und teilt sich in eine spezielle und symptomatische Behandlung auf:
Unterdrückung des Immunsystems: Kortison (z.B. bei Felinem Asthma)
Unterstützung des Immunsystems: Vitaminpräparate oder Paraimmunitätsinducer
Hygienische Maßnahmen zur Vermeidung der Verbreitung von Infektionserregern
Prognose: Wie sind die Heilungschancen bei Husten bei Katzen?
Wie auch die Therapie ist die Prognose von Katzenhusten abhängig von der Grunderkrankung. So lässt sich ein frühzeitig erkannter Lungenwurmbefall bei Katzen gut behandeln. Dies gilt auch für eine Infektion mit dem Katzenschnupfenkomplex und anderen Infektionen.
Die Prognose eines Felinen Asthmas hängt von den auslösenden Allergenen ab. Ist es möglich, den Kontakt zu den Allergenen gänzlich zu vermeiden, ist die Prognose für die Katzengesundheit gut. Ist dies nicht möglich, ist zumindest eine Linderung der Symptome und damit eine Verbesserung der Lebensqualität des Tieres erreichbar.
Prophylaxe: Kann ich Husten bei der Katze vorbeugen?
Nicht alle Grunderkrankungen lassen sich durch prophylaktische Maßnahmen vermeiden. Allerdings sind zur Vermeidung von Infektionserkrankungen folgende Maßnahmen hilfreich:
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
Das Hundealter lässt sich bekannterweise einfach herleiten: Ein Hundejahr gleicht sieben Menschenjahren – wobei diese beliebte Faustformel ihre Tücken hat und inzwischen als veraltet gilt. Wie lässt sich aber das Katzenalter bestimmen? Wie alt werden Katzen überhaupt? Und bb welchem Alter gelten Katzen als Senioren?
Es gibt wohl kaum etwas Niedlicheres auf der Welt als Katzenbabys. Doch leider finden nicht alle Kitten ein schönes Zuhause. Wenn sich Katzen unkontrolliert paaren und vermehren, ist für ihren Nachwuchs ein Leben im Elend quasi vorprogrammiert. Indem Sie Ihre Katze kastrieren lassen, beugen Sie daher unnötigem Leid vor. Wie eine Kastration bei Katzen abläuft, was es zu beachten gilt und wie sich die Sterilisation davon unterscheidet, haben wir für Sie zusammengefasst.
Coronaviren: Kaum ein anderes Thema beschäftigt uns im Moment mehr. Aber warum redet der Tierarzt auf einmal auch bei Katzen von Coronaviren? Handelt es sich hier um den gleichen Virus wie bei uns Menschen? Alle wichtigen Informationen zum Thema Coronaviren und Katzen finden Sie im folgenden Artikel.