Homöopathie bei Katzen Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Katze Homöopathie Serum Flasche

Der Grundsatz der Homöopathie lautet „Gleiches mit Gleichem behandeln“.

Homöopathie ist für manche Menschen das beste Mittel gegen Krankheiten, für andere ist sie eher Humbug. Doch wie wirken homöopathische Mittel und was hat die Homöopathie bei Katzen zu bieten? Die wichtigsten Informationen dazu finden Sie hier.

Was ist Homöopathie eigentlich?

Die Homöopathie ist eine alternative Heilmethode, die sich von der klassischen Medizin abgrenzt. Der Arzt Christian Friedrich Samuel Hahnemann begründete bereits im 18. Jahrhundert die Homöopathie des Menschen. Doch es dauerte nicht lange, bis auch Tierliebhaber auf sie aufmerksam wurden.

Der Homöopathie für Katzen – und natürlich für auch für andere Tiere und Menschen – liegt folgendes Prinzip zugrunde: Körper, Geist und Seele fließen ineinander. Deshalb zielt die Homöopathie für Katzen auf eine ganzheitliche Behandlung und Stärkung der „Lebenskraft“ ab. Die traditionelle Tiermedizin (Allopathie) dagegen behandelt nach einer zielgerichteten Untersuchung lediglich das erkrankte Organ (z. B. die Leber).

Ein großer Unterschied zu konservativen Behandlungsmethoden besteht darin, dass die Wirkung alternativer Maßnahmen bei Menschen und Tieren wissenschaftlich bisher nicht nachweisbar ist.

Wie wirken homöopathische Mittel?

Homöopathische Medikamente (Homöopathika) bestehen in der Regel aus Mineralien, Mikroorganismen (z. B. Bakterien, Pilze) oder Pflanzen. Typische Darreichungsformen sind neben Globuli (kleine Kügelchen) auch Tropfen, Salben und Zäpfchen.

Globuli Fläschchen pflanzliche Medizin Homöopathie Katze © Thomas Francois / stock.adobe.com
Globuli beinhalten verdünnte homöopathische Wirkstoffe (Potenzierungen) und sind für Katzen und Hunde verfügbar.

Anders als herkömmliche Medikamente führen Homöopathika zu demselben Symptom, das bereits vorliegt – denn Gleiches soll Gleichem entgegenwirken. Beispielsweise setzen Tierhomöopathen bei Erbrechen Substanzen ein, die den Brechreiz unterstützen sollen. Die Schulmedizin hingegen würde in diesem Fall ein Mittel gegen Übelkeit einsetzen.

Ein weiterer Unterschied steckt in den sogenannten Potenzierungen. Diese geben an, wie stark der Wirkstoff des homöopathischen Arzneimittels verdünnt ist. Interessanterweise soll die Wirkung höherer Potenzen mit vielen Schüttelstößen (z. B. D12) – also stark verdünnte Präparate – stärker als die Wirkung niedrigerer Potenzen (z. B. D1) sein.

Das D steht hierbei für die lateinische Zahl für „Zehn“, wohingegen das C „Hundert“ bedeutet. Die nachstehenden Zahlen geben jeweils die Verdünnungsstufe der Urtinktur an. Eine D6-Potenz bedeutet also, dass die Urtinktur sechs Mal im Verhältnis 1:10 verdünnt worden ist.

Wann wird Homöopathie bei Katzen angewendet?

Es gibt zahlreiche Anwendungsgebiete, in denen die Homöopathie bei Katzen zum Einsatz kommt. Typische Beispiele sind etwa, wenn Ihre Katze erbricht, Durchfall, Verdauungsprobleme oder Mundgeruch hat. In diesen Fällen kann eine homöopathische Behandlung der Katze eine natürliche Alternative oder ergänzende Behandlung darstellen. Auch bei Angst oder Stress können homöopathische Mittel lindernd wirken.

Es gibt aber noch weitere Anwendungsfelder für Homöopathie bei Katzen:

  • Infektionskrankheiten
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Traumata (Verletzungen)
  • Vergiftungen (Intoxikationen)
  • psychische Erkrankungen (z. B. Depressionen oder auch Angst und Stress)

Viele Katzenbesitzer lassen ihre Vierbeiner zusätzlich schulmedizinisch behandeln, da lebensbedrohliche Erkrankungen nachweislich nicht mittels Homöopathika behandelbar sind. Die homöopathische Therapie sollte in diesen Fällen rein unterstützend wirken und das große Ganze wieder in Einklang bringen.

Hat Homöopathie bei Katzen Risiken und Nebenwirkungen?

Da die Homöopathie bei Katzen keine wissenschaftlich bewiesene Wirkung zeigt, treten Nebenwirkungen bei Homöopathika eher selten auf. Dennoch kann es vorkommen, dass sich die Symptome Ihrer Katze im Laufe der homöopathischen Behandlung verschlimmern.

In diesem Fall sprechen Homöopathen jedoch von der sogenannten Erstverschlimmerung. Diese soll ein gutes Zeichen dafür sein, dass die Therapie anschlägt.

Bitte beachten Sie: Bei Verdacht auf eine schwerwiegende Erkrankung, wie Infektionen oder Organschäden, sollten Sie keine Zeit verlieren. Handeln Sie daher auch als Homöopathie-Befürworter stets zum Wohle Ihrer Katze.

Suchen Sie in akuten Notfällen daher immer umgehend einen Tierarzt auf. Die Schwere der Erkrankung sowie die richtige Behandlungsmethode sollten im Zweifelsfall immer von einem Tiermediziner eingeschätzt werden.

Wie läuft der erste Besuch beim Tierhomöopath ab?

Besuchen Sie zum ersten Mal einen Homöopathen für Tiere, sollten Sie sich im Vorhinein ausreichend Gedanken über das Gemüt Ihres Lieblings machen. Während die Schulmedizin im Zuge der Besitzerbefragung (Anamnese) gezielte Fragen zum Unfallvorgang oder Fressverhalten Ihrer Katze stellt, möchte Ihr Homöopath weitaus mehr über Ihren Schmuser erfahren.

So kann es sein, dass Sie folgende Fragen beantworten müssen:

  • Wie reagiert Ihre Katze, wenn Sie sie ermahnen?
  • Klettert Ihre Katze gerne?
  • Wie beschreiben Sie den Charakter Ihrer Katze?
  • Welche Vorlieben hat Ihre Katze und was würde sie in ihren Einkaufskorb legen?
  • Zeigt Ihre Katze besondere Verhaltensweisen?
  • Wie verhält sich Ihre Katze gegenüber anderen Katzen und Menschen?

Nun ordnet Ihr Tierhomöopath Ihre Antworten nach ihrer Wichtigkeit und informiert sich in einem sogenannten Repertorium – einem Nachschlagewerk der Homöopathie –, welches Symptom welches homöopathische Mittel benötigt.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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