{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzengesundheit-pflege/hautpilz-bei-katzen","title":"Hautpilz bei Katzen","mag_id":213965,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":91,"sub_cat_name":"Katzengesundheit und Pflege","cat_id":9}
Kahle Stellen am Kopf sind ein Zeichen für eine Hautpilzinfektion.
Hautpilz bei Katzen kann ganz schön lästig und sogar für Sie als Katzenbesitzer gefährlich sein. Wieso das so ist und wie Sie sich und Ihre Katze vor einem Pilzbefall schützen können, erfahren Sie hier.
Können Hautpilze von Katzen auf Menschen übertragen werden?
Kurz gesagt: Ja. Hautpilze sind zoonotische Erreger und damit für Tiere und Menschen ansteckend. Deshalb ist es wichtig, Ihre erkrankte Katze nur mit Handschuhen anzufassen und auf eine strenge Hygiene zu achten.
Symptome: Was sind häufige Anzeichen für Hautpilz bei Katzen?
Allgemein können sich Pilze auf jedem Teil der Haut bilden. Besonders häufig kommen Hautpilze bei Katzen aber am Kopf (insbesondere den Ohren), auf dem Rücken, an den Beinen oder am Schwanz vor.
Typischerweise führen die Pilze dazu, dass das Fell an der betroffenen Hautstelle kreisrund oder zerstreut ausfällt. Dieser Haarausfall (Alopezie) kann sich über weite Teile der Haut fleckenförmig ausdehnen.
Außerdem ist die betroffene Hautstelle häufig trocken und fettig. Greift der Hautpilz auf umliegende Strukturen wie die Unterhaut, die Haarwurzeln oder die Krallen über, können sie sich entzünden und rot anschwellen.
Je nach Lokalisation und Ausmaß der Pilzinfektion können erkrankte Katzen auch folgende Erkrankungszeichen zeigen:
Juckreiz: Ihre Katze leckt, kratzt oder scheuert sich häufig an der erkrankten Hautstelle.
Schmerzen: Hat sich Gewebe entzündet, können Katzen schmerzhaft auf einen Pilzbefall reagieren.
Diagnose: Wie wird Hautpilz bei Katzen nachgewiesen?
Nicht immer kann der Tierarzt auf den ersten Blick zwischen einem Pilzbefall und anderen infektiösen Hautkrankheiten (z. B. Bakterien) oder hormonellen Ursachen unterscheiden. Um eine Infektion mit Pilzen sicher nachweisen zu können, führt er folgende Untersuchungsmethoden im Rahmen einer Ausschlussdiagnostik durch:
Biopsie
Nachdem der Tierarzt Ihrer Samtpfote vorsichtig ein Stück Haut inklusive Unterhaut mit Hilfe einer Biopsiestanze entnommen hat, lässt er die Probe von einem Pathologen prüfen. Dieser schneidet die Probe dann in dünne Scheiben und färbt sie. Haben Pilze die Zellen geschädigt, kann der Pathologe die Veränderungen durch die Färbung sehen.
Pilzkultur (Mikroskopische Untersuchung)
Mikrobiologen können Hautpilze auf speziellen Nährböden anzüchten. Danach trägt er eine Pilzkolonie auf einen Objektträger auf und betrachtet diese unter einem Mikroskop. Anhand bestimmter Merkmale kann er die Art des Pilzes relativ sicher bestimmen.
Trichogramm
Damit der Tierarzt das Fell bis auf die Haarwurzeln auf Hautpilze untersuchen kann, entnimmt er ein tiefes Hautgeschabsel und betrachtet dies unter einem Mikroskop.
Wood`sche Lampe
Es gibt Pilzarten, deren Pilzsporen (Vermehrungsform von Pilzen) unter UV-Licht oder Schwarzlicht einer Wood’schen Lampe fluoreszieren. Obwohl Ihr Tierarzt diese Methode sehr schnell durchführen kann, muss er zum Nachweis nicht fluoreszierender Pilzarten (z. B. Trichophyton) zusätzlich mindestens eine der anderen Nachweismethoden durchführen.
Therapie: Wie wird Hautpilz bei Katzen behandelt?
Damit Sie den Hautpilz Ihrer Katze langfristig bekämpfen können, verabreicht der Tierarzt Ihrer Katze spezielle Medikamente. Diese sogenannten Antimykotika müssen Sie Ihrer Katze über mehrere Wochen hinweg in Form von Tabletten (systemische Behandlung) geben und zusätzlich die betroffenen Hautstellen mittels Salben (lokale Behandlung) einreiben. Damit die Wirkstoffe besser in die Haut eindringen können, ist es ratsam, das Fell Ihrer Katze zu scheren.
Damit Sie sich nicht mit Hautpilzen anstecken, sollten Sie während der gesamten Behandlungszeit Ihre Katze nur mit Handschuhen anfassen und die Umgebung Ihres Stubentigers reinigen. Desinfizieren Sie auch alle Gegenstände wie Spielzeuge, die Katzentoilette oder den Fressnapf. Wenn möglich sollten Sie Ihre mit Pilzen befallene Katze von gesunden Tieren separieren (Quarantäne).
Nach der Therapie durchleuchtet der Tierarzt Ihre Katze erneut, um den Therapieerfolg zu überprüfen. Weist er immer noch Hautpilze nach, dann verlängert er die Behandlung für ein paar weitere Wochen. Erst wenn alle Hautpilze verschwunden sind, ist die Behandlung abgeschlossen.
Prognose: Wie sind die Heilungschancen?
Die Prognose eines Pilzbefalls bei der Katze ist abhängig von der Art des Pilzes. In der Regel heilt er jedoch innerhalb weniger Wochen oder Monate ohne schwere Komplikationen aus. Sofern Sie Ihre Katze nach den Angaben Ihres Tierarztes behandeln und alle infektiösen Pilzstadien aus der Umgebung langfristig entfernen.
Ursachen: Wie entsteht Hautpilz bei Katzen?
Es gibt zwei verschiedene Arten von Hautpilzen: die Dermatophytosen und die Dermatomykosen.
Dermatophytosen
Dermatophyten sind alle Pilze, die das Fell und die Krallen Ihrer Katze befallen. Während Katzen besonders häufig mit Microsporum infiziert sind, kommt Trichophyton vergleichsweise seltener vor.
Dermatomykosen
Befällt ein Hautpilz ausschließlich die äußere Haut und somit nicht die Unterhaut, bezeichnen Tierärzte diese als Dermatomykosen. Die Gattung Malassezia ist dabei die bekannteste Dermatomykose bei Katzen. Fellnasen erkranken jedoch deutlich häufiger an Microsporum.
Hat Ihr Vierbeiner Kontakt zu infizierten Artgenossen oder kontaminierten Gegenständen, können die Hautpilze ganz einfach auf seine Haut übersiedeln. Ob Ihre Katze nun erkrankt oder nur als Überträger dient, ist von ihrem Immunsystem abhängig.
Vorsorge: So schützen Sie Ihre Katze vor Hautpilz
Besonders häufig von Hautpilz betroffen sind Katzen, deren Immunsystem geschwächt ist. Dazu zählen alte, kranke und sehr junge Katzen. Es können aber auch gesunde Katzen unter einer Infektion mit Hautpilzen leiden. Damit dies nicht geschieht, sollten Sie auf Folgendes achten:
Reinigen Sie regelmäßig die Umgebung Ihrer Katze, um Sporen zu entfernen.
Möchten Sie eine neue Katze aufnehmen, sollten Sie diese vorerst bis zur tierärztlichen Kontrolle von anderen Haustieren separieren.
Stellen Sie Ihren Liebling regelmäßig bei Ihrem Tierarzt vor, um Grunderkrankungen frühzeitig zu erkennen.
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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