{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzengesundheit-pflege/forl-bei-katzen","title":"FORL bei Katzen","mag_id":215263,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":91,"sub_cat_name":"Katzengesundheit und Pflege","cat_id":9}
Symptome: Was sind die Anzeichen für FORL bei Katzen?
Katzen sind ganz schön hart im Nehmen. Auch wenn sie starke Schmerzen empfinden, bleiben diese bei vielen Katzenbesitzern oft unbemerkt. Es kann also durchaus sein, dass Ihre Katze von der schmerzhaften Erkrankung der Zähne namens FORL betroffen ist, aber ihre Zahnschmerzen vor Ihnen verbirgt.
Doch wie können Sie herausfinden, ob Ihre Katze im Stillen leidet? Dabei helfen Ihnen die nachfolgenden Fragen. Können Sie diese mit Ja beantworten, kann es sein, dass Ihre Katze Zahnschmerzen empfindet:
Ein sicherer Nachweis von FORL bei Katzen ist für Tierärzte nicht immer ganz einfach. Um auch die von außen nicht sichtbaren Gewebe (z. B. Zahnwurzeln) beurteilen zu können, erfordert FORL bildgebende Verfahren wie das dentale Röntgen.
Erst durch den Blick auf das Röntgenbild kann Ihr Tierarzt von außen gesund erscheinende Zähne als schmerzhafte FORL-Zähne identifizieren.
Therapie: Wie behandelt man die Zahnerkrankung?
Leidet Ihre Katze unter FORL, muss Ihr Tierarzt die betroffenen Zähne entfernen. Eine solche Extraktion findet unter Narkose statt und kann je nach Ausmaß einige Stunden in Anspruch nehmen.
Das Problem: FORL-Zähne lassen sich in der Regel nicht ziehen. Ihr Tierarzt muss die Zähne also mehr oder weniger ausgraben und im Kiefer steckende Wurzelreste durch Bohren entfernen.
Lebenserwartung bei FORL: Wie ist die Prognose?
FORL betrifft nicht nur einzelne Zähne, sondern breitet sich immer über das gesamte Gebiss aus. Damit Ihre Katze nicht unter Schmerzen leiden muss, sollten Sie einer vom Tierarzt empfohlenen Zahnextraktion zustimmen.
Machen Sie sich keine Sorgen, ob sich Ihre Katze dann noch im Alltag zurechtfindet. Katzen kommen auch ohne Zähne sehr gut klar und können weiches Futter erfahrungsgemäß ohne Probleme fressen. Katzen mit FORL haben also nicht notwendigerweise eine geringere Lebenserwartung.
Vorbeugung: Kann FORL bei Katzen verhindert werden?
Da bisher noch keine Ursache bekannt ist, können Sie Ihre Katze leider nicht vor FORL schützen. Dennoch ist es wichtig, dass Sie die Zähne Ihrer Katze regelmäßig reinigen und per professioneller Zahnreinigung Zahnbelag sowie Zahnstein entfernen lassen. Prüfen Sie ab und an die Mundhöhle Ihrer Katze auf Rötungen, die etwa durch Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) oder Krankheiten des Zahnhalteapparates (z. B. Parodontitis) entstehen können.
Ursachen: Was sind die Auslöser für FORL bei Katzen?
Die Abkürzung FORL stammt von der Bezeichnung „Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen“ (Englisch: Feline Odontoclastic Resorptive Lesions) ab. Es handelt sich um eine häufig bei Katzen vorkommende degenerative Zahnkrankheit, die zu sehr schmerzhaften Löchern in den Zähnen führt.
Manche bezeichnen die FORL auch als „Resorptive Läsionen (RL)“ oder „neck lesions“. Der zweite Begriff entstand, da Tierärzte die Löcher besonders häufig im Kronen-Wurzel-Bereich beobachten.
Wieso entstehen Löcher durch FORL?
Während der Zahnentwicklung (Odontogenese) kommt es dazu, dass spezielle körpereigene Zellen des Bindegewebes – die Odontoblasten – die Vorstufe des Dentins (Zahnbein) bilden. Erst indem der Körper dieser Vorstufe Wasser entzieht und Mineralien einbaut, entsteht das feste Zahnbein.
Der Gegenspieler eines Odontoblasten ist der sogenannte Odontoklast. Odontoklasten haben die Aufgabe, Dentin im Rahmen des Zahnwechsels abzubauen. Sie sind also Dentinfresser und beseitigen die harte Zahnsubstanz der Milchzähne.
Doch genau hier liegt der Haken, denn bei FORL aktiviert der Körper bisher aus ungeklärter Ursache die Odontoklasten außerhalb des Zahnwechsels. Die Folge: Sie fressen sich durch das Zahnhartgewebe und bilden tiefe Löcher.
Die FORL ist eine eigenständige Zahnerkrankung und grenzt sich von bakteriell bedingter Karies ab.
FORL bei Katzen: Alle wichtigen Fakten zusammengefasst
Beschreibung:
Die Abkürzung FORL steht für „Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen“. Es handelt sich um eine häufig bei Katzen vorkommende degenerative Zahnkrankheit, die zu schmerzhaften Löchern in den Zähnen führt.
Krankheitsverlauf:
Fortschreitend
Symptome:
Schmerzsymptome (Fressunlust, Müdigkeit, Kieferklappern, Erschrecken und Speicheln beim Fressen, einseitiges Kauen, Kopfschiefhaltung), Mundgeruch
Vorkommen:
Bei allen Katzen möglich
Ursachen:
Aus ungeklärten Gründen kommt es zu einer Aktivierung der Odontoklasten außerhalb des Zahnwechsels, die das feste Zahngewebe abbauen.
Behandlung:
Zahnextraktion
Prognose:
Trotz FORL haben viele Katzen eine normale Lebenserwartung
Ansteckungsgefahr:
Nein
Vorbeugung:
Nicht direkt möglich, regelmäßige Zahnkontrollen und Zähneputzen
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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