{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzengesundheit-pflege/floehe-bei-katzen-erkennen-und-behandeln","title":"Flöhe bei Katzen: Erkennen und behandeln","mag_id":203320,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":91,"sub_cat_name":"Katzengesundheit und Pflege","cat_id":9}
Juckreiz ist ein typisches Anzeichen für Parasiten, die auf der Haut der Katze Leben.
Leidet Ihre Katze plötzlich unter heftigem Juckreiz, könnten Flöhe die Ursache sein. Diese Parasiten sind nicht nur lästig, sondern ziehen oft weitere Probleme nach sich. Wir haben für Sie zusammengefasst, wie Sie Flöhe bei Katzen erkennen und erfolgreich behandeln.
Auf den ersten Blick geht, bis auf den starken Juckreiz, keine ganz so große Gefahr von Flöhen aus. Allerdings kann ein Befall mit diesen Parasiten immer weitere Folgen nach sich ziehen:
Flohspeichelallergie: Sticht der Floh zu, sondert er Speichel ab. Dieser ist verantwortlich für den Juckreiz. Einige Katzen reagieren allergisch auf den Flohspeichel, was zu besonders starkem Juckreiz führt.
Bandwürmer: Flöhe können Bandwurmlarven in sich tragen. Frisst die Katze bei der Fellpflege oder beim Versuch, sich zu kratzen, einen Floh, gelangen die Eier in den Darm der Katze. Deshalb sollten Sie Ihre Katze entwurmen, wenn sie Flöhe hat.
Anämie: Ein sehr starker Flohbefall kann einen erheblichen Blutverlust zur Folge haben und zu einer Blutarmut (Anämie) führen.
Hämobartonellose: Diese Infektionskrankheit wird durch Bakterien der Familie Mykoplasma hervorgerufen (Hämobartonella felis). Flöhe übertragen die Bakterien, die die roten Blutkörperchen der Katze zerstören.
Bartonellose (Katzenkratzkrankheit): Flöhe sind die Hauptüberträger von Bartonellen. Bei der Katze selbst lösen die Bakterien in der Regel keine Symptome aus, führen aber beim Menschen zur Krankheit Bartonellose.
Symptome: Welche Anzeichen gibt es für einen Flohbefall bei der Katze?
Das wichtigste Symptom für Flöhe bei Katzen ist Juckreiz. Kratzt sich Ihre Katze also auffallend häufig, sollten Flöhe ganz oben auf der Liste der Verdächtigen stehen.
Lokale Hautreaktionen wie zum Beispiel rote Punkte sind zusätzliche Anzeichen. Das Kratzen an den Flohbissen kann außerdem zu Pusteln und Krusten führen.
Diagnose: Wie erkenne ich Flöhe bei Katzen?
Je nach Stärke des Befalls können Sie Flöhe bei Katzen schon mit bloßem Auge im Fell erkennen. Auch Stiche und Rötungen an den von Flöhen bevorzugten Stellen (Ohren, Rücken, Schwanzansatz, Bauch und Innenschenkel) sind wichtige Anhaltspunkte.
Erkennen Sie die Flöhe nicht schon mit dem bloßen Auge, untersuchen Sie Ihre Katze auf Flohkot:
Stellen Sie Ihre Katze dazu auf einen glatten, hellen Untergrund – zum Beispiel den Fliesenboden oder die Badewanne.
Kämmen Sie nun das Fell Ihrer Katze mit einem möglichst engmaschigen Kamm. Wenn Flohkot vorhanden ist, bleibt dieser in Form von schwarzen Krümeln entweder im Flohkamm hängen oder fällt herunter.
Legen Sie die Krümel auf ein weißes Tuch und feuchten Sie dieses an.
Bilden sich rund um die Krümel rötliche Flecken, handelt es sich um Flohkot, denn im Kot ist verdautes Blut der Katze enthalten.
Therapie: Sie werden Sie Flöhe bei Katzen erfolgreich los
Eine erfolgreiche Flohbehandlung besteht immer aus zwei Komponenten:
1. Behandeln Sie die Katze mit Flohbefall
Zunächst einmal müssen natürlich die Flöhe bekämpft werden, die auf der Katze sitzen und ihr das Leben schwer machen. Hierfür stehen Medikamente mit verschiedenen Wirkstoffen und Anwendungsarten zur Verfügung. Sie haben die Wahl zwischen Halsbändern, Spot-ons und Tabletten.
Die meisten Medikamente töten nicht nur die ausgewachsenen Flöhe ab. Sie verhindern zusätzlich die Eiablage beziehungsweise die Entwicklung der Larven. Trotzdem sollten Sie die Behandlung insgesamt dreimal im Abstand von vier Wochen durchführen.
2. Behandeln Sie die Umgebung und alle weiteren Tiere
Leben noch weitere Tiere in Ihrem Haushalt, müssen prophylaktisch alle gegen Flöhe behandelt werden. Ansonsten infizieren sich Ihre Fellnasen immer wieder gegenseitig. Analog dazu müssen Sie alle Tiere in Ihrem Haushalt entwurmen, da auch auf sie Bandwürmer übertragen werden können.
Hinzu kommt: Nur etwa fünf Prozent der Flohpopulation befinden sich tatsächlich auf der Katze. Deshalb müssen Sie unbedingt Ihre komplette Wohnung gegen Flöhe behandeln.
Sind Antiparasitika schädlich für meine Katze?
Es gibt viele Vorbehalte gegen Antiparasitika. Vor allem die Tatsache, dass es sich um Nervengifte handelt, bereitet vielen Katzenbesitzern Sorge. Im Gegensatz zu Insekten besitzen Menschen und Katzen aber eine sogenannte Blut-Hirn-Schranke. Der Wirkstoff kommt bei ihnen also gar nicht da an, wo er Schaden anrichten könnte.
Unverträglichkeiten bei den Anti-Floh-Mitteln kommen natürlich vor, da leider jedes Medikament neben einer Wirkung auch Nebenwirkungen haben kann. Die Auswahl an Mitteln ist mittlerweile so groß, dass sich sicher etwas findet, das Ihre Katze besser verträgt.
Es gibt allerdings auch problematische Wirkstoffe: Permethrin, Flumethrin und Deltamethrin sind zum Beispiel giftig für Katzen. Achten Sie also immer darauf, ob das Mittel für Katzen zugelassen ist.
Gibt es auch Hausmittel gegen Flöhe bei Katzen?
In Einzelfällen und bei einem leichten Befall können Hausmittel wie Essigspray oder Kräutersud bei Katzen wirken. Diese sanften Methoden eignen sich allerdings nicht für einen schweren Befall. Denn sie strapazieren sowohl Geruchssinn als auch das Reinlichkeitsbedürfnis unserer Fellnasen.
In der großen Bandbreite an zugelassenen Medikamenten findet sich sicher für jede Katze ein geeignetes Mittel, um die Flöhe zuverlässig loszuwerden.
Prognose und Vorbeugung: Wie schwierig ist es, Flöhe bei Katzen wieder loszuwerden?
Behandeln Sie Ihre Katze und Ihre Wohnung wie empfohlen, sollte es kein Problem sein, die Parasiten schnell wieder loszuwerden. Aber auch in diesem Fall gilt: Vorsorge ist für Ihre Katze besser als Nachsorge!
Dieselben Mittel, mit denen ein Flohbefall bekämpft wird, eignen sich auch, um diesem vorzubeugen. Zudem wirken die meisten Medikamente auch gegen Zecken. Auf diese Weise schützen Sie Ihre Katze gleich vor zwei Arten von Parasiten.
Besonders wichtig ist die Prophylaxe, wenn Ihr Liebling an einer Flohspeichelallergie leidet. Da schon ein einziger Biss eines Flohs massiven Juckreiz auslösen kann, sollten Sie in diesem Fall regelmäßig einen Ungezieferschutz einsetzen.
Ursache: Wie kommt es zu einem Flohbefall bei der Katze?
Meist infizieren sich Katzen beim Kontakt mit anderen befallenen Tieren mit Flöhen. Aber auch auf kontaminierten Gegenständen lauern die Parasiten unter Umständen. So nisten sich Katzenflöhe gern in Geweben wie Teppichen, Kissen und Sofas ein.
Darüber hinaus herrschen in Wohnräumen leider ideale Bedingungen für die Entwicklung von Flöhen. Und sollten die Bedingungen nicht optimal sein, verpuppen sich die Flöhe einfach und können so mehrere Monate selbst in unwirtlicher Umgebung überdauern.
Exkurs: Was sind Flöhe überhaupt?
Flöhe zählen mit mehr als 2000 Arten zu den häufigsten Parasiten von Säugetieren und Vögeln. Unter Katzen und Hunden findet sich der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) am häufigsten. Aber auch andere Arten wie der Hundefloh (Ctenocephalides canis) oder der Igelfloh (Archaeopsylla erinacei) ernähren sich gern vom Blut unserer Katzen.
Flöhe sind ein bis sechs Millimeter lange, seitlich abgeflachte und flügellose Insekten. Mit seinen kräftigen Sprungbeinen sind Sprünge von 25 Zentimetern keine Seltenheit. Katzenflöhe sind hell- bis dunkelbraun und mit kräftigen, stechend-saugenden Mundwerkzeugen ausgestattet.
Vermehrung von Flöhen
Flöhe entwickeln sich vom Ei, über drei Larvenstadien zur Puppe und danach zum erwachsenen Floh.
Die erwachsenen Weibchen beginnen schon kurz nach der Besiedlung der Katze mit der Blutaufnahme und legen nach rund einem Tag die ersten Eier ab. Während der zwischen 50- und 100-tägigen Lebenszeit des Flohweibchens, legt sie durchschnittlich 30 Eier pro Tag.
Die Eier fallen in der Ruhezeit der Katze auf den Schlafplatz oder andere Plätze, an denen sich die Katze häufig aufhält. Dort entwickeln sie sich weiter bis zum Puppenstadium. Sind die äußeren Bedingungen ungünstig für die Weiterentwicklung der Flöhe, können die verpuppten Larven bis zu 50 Wochen in ihrem Kokon überleben.
Ich unterstütze das zooplus Magazin seit einigen Jahren mit meiner umfangreichen Expertise. Bereits seit 2009 bin ich approbierte Tierärztin und derzeit mit einer mobilen Kleintierpraxis im Großraum München tätig.
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