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Ein Fibrosarkom bei der Katze ist eine bösartige und gefährliche Tumorart, die möglichst schnell behandelt werden sollte.
Es gibt verschiedene Krebsarten, an denen eine Katze erkranken kann. Zu den häufigsten Tumoren gehört das Fibrosarkom. Um die Heilungschancen der Katze zu erhöhen, ist eine frühzeitige Behandlung entscheidend. Erfahren Sie, auf welche Anzeichen Sie achten müssen und was bei Verdacht auf ein Fibrosarkom zu tun ist.
Das Fibrosarkom bei Katzen ist ein bösartiger mesenchymaler Tumor, der sich in Bindegewebe wie der Haut bilden kann. Es ist rundlich und grau und hat eine weiche bis derbe Konsistenz. Oftmals treten zusammen mit dem Fibrosarkom auch Verwachsungen mit den umgebenden Hautschichten auf.
Wie gefährlich ist das Fibrosarkom für die Katze?
Im Vergleich zu anderen Tumorarten bildet das Fibrosarkom bei Katzen nach der Entfernung sehr häufig Rezidive. Das bedeutet: Bei 60 bis 75 Prozent aller operierten Katzen tritt die Erkrankung erneut auf.
Leider sind die Aussichten auf Heilung von Fibrosarkomen bei Katzen schlecht, da die Tumore oft infiltrativ wachsen, also umliegendes Gewebe zerstören. Deshalb ist die chirurgische Entfernung von Fibrosarkomen technisch sehr kompliziert. Der Tierarzt muss neben dem Tumor oft auch große Teile des umliegenden Gewebes oder ganze Gliedmaße entfernen.
Welche Zellen sind beim Fibrosarkom betroffen?
Der Ursprung eines Fibrosarkoms steckt bereits in seinem Namen: Der Wortteil „Fibro“ leitet sich von seiner Ursprungszelle ab, dem Fibroblasten. Diese aktive Bindegewebszelle bildet unter anderem Kollagen und spielt eine wichtige Rolle in der Wundheilung.
Das Wort „Sarkom“ bedeutet, dass es sich um einen bösartigen Tumor mesenchymalen Gewebes handelt. Das Mesenchym ist eine Gewebeart, die sich bereits in der Embryonalzeit der Katze bildet. Später entwickelt sich dieses Mesenchym zu verschiedenen Stütz- und Bindegewebearten.
Ein Sarkom kann also aus Zellen von Blut, Fett, Knochen und Knorpel entstehen. Daneben kommen auch Sehnen oder Muskeln als Ursprungsort eines Sarkoms infrage.
Welche Katzen erkranken besonders häufig?
Fibrosarkome treten hauptsächlich bei älteren Katzen zwischen acht und zwölf Jahren auf, unabhängig von Rasse und Geschlecht. Im Allgemeinen kommen sie besonders häufig am Rumpf, den unteren Gliedmaßen und den Ohrmuscheln vor.
Symptome: Was sind Anzeichen für das Fibrosarkom bei der Katze?
Den ersten Kontakt mit einem Fibrosarkom haben Katzenbesitzer oft, wenn sie beim Streicheln der Katze einen Knoten unter der Haut fühlen. Wenn diese Beule noch sehr klein ist, zeigen die meisten Katzen keine weiteren Anzeichen.
Je nach Aggressivität kann der Tumor jedoch innerhalb weniger Wochen oder Monate an Größe zunehmen. Bilden sich darüber hinaus in anderen Organen Metastasen, also Tochtergeschwülste, kann sich der Allgemeinzustand der Katze plötzlich verschlechtern.
Ist das der Fall, beobachten Katzenhalter oft weitere Symptome wie Atemnot (Maulatmung) oder Bewegungsstörungen (Ataxie).
Diagnose: Wie wird ein Fibrosarkom bei Katzen erkannt?
Es empfiehlt sich, jeden auffälligen Knoten in der Haut von Katzen und anderen Haustieren von einem Tierarzt abklären zu lassen. Je früher die Diagnose erfolgt, desto eher können Sie Ihrer Katze helfen. Die folgenden Tests tragen dazu bei, ein Fibrosarkom bei Katzen auszuschließen:
Blutuntersuchung: Ihr Tierarzt kann das Blut Ihrer Katze auf eine Infektion mit dem Felinen Leukosevirus (FeLV) untersuchen.
Bildgebende Verfahren: Mittels einer Ultraschalluntersuchung kann Ihr Tierarzt das Innere der Umfangsvermehrung begutachten. Beispielsweise deutet ein flüssiger Kern auf einen Abszess statt auf einen Tumor hin. Auf einem Röntgenbild kann der Arzt zudem andere Organe auf Metastasen untersuchen.
Feinnadelaspiration: Anhand einer Gewebeprobe kann Ihr Tierarzt eine histologische Untersuchung auf bestimmte Zelltypen und Merkmale durchführen. Ein Fibrosarkom zeigt einzelne spindelförmige Zellen oder Zellen, die in kleinen Gruppen liegen. Ihre Zellkerne sind oval und haben Nukleoli. Üblicherweise sind bei einem Fibrosarkom mehrkernige Riesenzellen zu sehen.
Wann sollte ich zum Tierarzt?
Da es sich bei einem Fibrosarkom um einen bösartigen Tumor handelt, sollten Sie nach seiner Entdeckung sofort Ihren Tierarzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn der Knoten klein ist und Ihre Katze keine Probleme damit zu haben scheint.
Wichtig: Je kleiner der Tumor ist, desto größer sind die Heilungschancen.
Ist ein Fibrosarkom schmerzhaft für meine Katze?
Anfangs ist ein Fibrosarkom für die Katzein der Regel nicht schmerzhaft. Allerdings werden durch das Wachstum des Tumors umliegende Körperregionen beeinträchtigt, was Schmerzen bei der Katze hervorrufen kann.
Therapie: Wie wird ein Fibrosarkom bei Katzen behandelt?
Die Behandlung eines Fibrosarkoms bei Katzen ist abhängig von der Größe und Lokalisation des Tumors. Auch das Krankheitsstadium sowie der aktuelle Gesundheitsstatus Ihrer Katze sind von Bedeutung.
Ist das Fibrosarkom noch recht klein und hat Ihre Katze keine Metastasen, kann der Tierarzt in den meisten Fällen den Tumor und das umliegende Gewebe unter Narkose entfernen.
Wann sind Chemo-, Strahlen- und Immuntherapie notwendig?
Liegt der Tumor an einer schwer zugänglichen Stelle und kann der Tierarzt nicht das gesamte Tumorgewebe entfernen, ist auch manchmal eine Chemotherapie oder Strahlentherapie erforderlich.
Wenn Ihre Katze an einem Rezidiv oder an Metastasen leidet, kann unter Umständen eine Immuntherapie mit Zytokinen (IL-2) helfen. Diese können das Auftreten von Metastasen und Tumorrezidive verhindern oder verzögern, indem sie das Immunsystem unterstützen.
Ursachen: Wie entsteht ein Fibrosarkom bei der Katze?
Häufig entstehen Tumore durch eine Mutation, also eine zufällige Veränderung der genetischen Information. Diese kann in der Regel jederzeit auftreten und muss keine besondere Ursache haben.
Das Fibrosarkom der Katze hat jedoch eine besondere Entstehungsweise: Dieser Krebs tritt bei Katzen zum Teil nach Impfungen etwa gegen FeLV oder Tollwut an der Impfstelle auf. Ein solches impfassoziiertes Fibrosarkom ist meist aggressiver und hat ein deutlich höheres Rezidivrisiko.
Risiko für ein impfassoziierten Fibrosarkoms:Laut Untersuchungen liegt das Risiko, dass eine Katze infolge einer Impfung an einem Fibrosarkom erkrankt, zwischen 1:3.000 und 1:10.000. Das Risiko ist abhängig von der jeweiligen Impfung.
Seltener kann jedoch eine Infektion mit dem Felinen Sarkom-Virus (FeSV) zur Entwicklung eines Fibrosarkoms führen. Dieses tumorbildende Virus stammt vom Felinen Leukosevirus (FeLV) ab.
Prognose: Wie sind die Heilungschancen?
Die Prognose von Fibrosarkomen bei Katzen ist aufgrund des hohen Rückfallrisikos häufig schlecht. Es ist daher ratsam, dass Sie sich von dem behandelnden Tierarzt ausführlich über Risiken und Möglichkeiten beraten lassen.
Vorbeugung: Kann ich ein Fibrosarkom bei meiner Katze verhindern?
Die Katze zum Schutz vor Fibrosarkomen nicht mehr zu impfen, ist als Vorbeugung nicht empfehlenswert. Impfungen schützen die Gesundheit Ihrer Katze. Stattdessen ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen bei Impfungen vorzunehmen.
Da Impfstoff-assoziierte Fibrosarkomen bei Tierärzten bekannt sind, werden Impfstoffe heute in der Regel unter die Haut und nicht in den Muskel injiziert. Darüber hinaus legen Tierärzte immer mehr Wert darauf, die Injektion an der seitlichen Bauchdecke vorzunehmen. Auf diese Weise stellen sie sicher, dass sich Fibrosarkome nur in leicht zugänglichen Bereichen des Körpers bilden und somit im Falle einer Operation leichter zu entfernen sind.
Nach einer Impfung sollten Sie die geimpfte Stelle ein paar Tage lang beobachten, um möglichst schnell handeln zu können, falls eine Entzündung auftritt.
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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