{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzengesundheit-pflege/fell-und-hautkrankheiten-bei-katzen","title":"Fell- und Hautkrankheiten bei Katzen","mag_id":513,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":91,"sub_cat_name":"Katzengesundheit und Pflege","cat_id":9}
Das seidig-weiche Katzenfell ist nicht nur schön anzusehen und zu streicheln. Sowohl Fell als auch die darunterliegende Haut haben bei Katzen wichtige Schutzfunktionen! Als wichtiger Teil des Katzenkörpers machen sie auch sofort offensichtlich, wenn etwas nicht stimmt: Geraten die Stoffwechselvorgänge aus dem Lot, bilden sich oftmals Fell- und Hautkrankheiten bei Katzen.
Vielleicht haben Sie schon einmal gehört, dass die Haut das größte Organ der Katze ist. Das stimmt tatsächlich! Die Haut der Katze ist nicht nur ein wichtiges Barriereorgan gegen Austrocknen durch Verlust von Körperflüssigkeiten und das Eindringen von Krankheitserregern. Sie reguliert zudem die Körperwärme und dient als Ausscheidungsorgan für Talg, Schweiß und Hormone. Als größtes Organ der Katze ist die Haut gleichzeitig ein wichtiges Sinnesorgan.
Die Haut der Katze ist aus vier Schichten aufgebaut: Die äußerste, Epidermis genannte, Hautschicht, erfüllt eine wichtige Schutzfunktion gegen äußere Einflüsse. In ihr befinden sich Talgdrüsen sowie Haarballen, diese reichen aber bis in die unterste Hautschicht. Nervenenden und Blutgefäße befinden sich in der Lederhaut und Kutis. Diese Hautschichten sind besonders wichtig für sensorische Wahrnehmungen. Die darunterliegende Unterhaut speichert unter anderem Fett.
Das Katzenfell
Aus jeder Haarballöffnung der Katzenhaut entspringt ein Leithaar, mehrere Grannenhaare und Unterfell, Wollhaar genannt. Lang- und Kurzhaarrassen mögen sich in der Länge ihres Fells unterscheiden – in beiden Fällen übernimmt das Haar aber eine wichtige Wirkung: Es schützt den Katzenkörper durch seine isolierende Wirkung vor Temperaturschwankungen. Zudem wirkt es als Barriere gegen oberflächliche Verletzungen, hervorgerufen beispielsweise durch spitze Zweige beim Herumstreifen im Untergebüsch oder einen beherzten Biss beim Kampf mit Artgenossen.
Störungen im Haut- und Fellstoffwechsel
Haut und Fell sind wichtige, aber oft übersehene Organe des Katzenkörpers. Fell- und Hautkrankheiten bei Katzen weisen so oft auf tieferliegende Erkrankungen oder eine Mangelernährung hin, können aber auch ein Zeichen von Ungeziefer oder einer eigenständigen Erkrankung ein. Besonders aufhorchen sollten Katzenhalter bei plötzlichem Haarausfall, vermehrtem Kratzen oder Lecken, Schuppen, blutigem Schorf oder plötzlich stumpfem Fell. Hautverletzungen können dabei oft vom üppigen Katzenfell verdeckt werden. Treten diese Veränderungen längerfristig und auch außerhalb der Fellwechselzeit im Frühjahr und Herbst auf, ist ein Besuch beim Tierarzt angesagt! Das gleiche gilt, wenn die auffällige Fellentwicklung von krankhaftem Verhalten begleitet wird.
Fell- und Hautkrankheiten bei Katzen: Diagnose beim Tierarzt
Ihr Tierarzt wird Fell und Haut Ihrer Katze in der Regel genauer unter die Lupe nehmen. Treten die beobachteten Symptome nur an einer Stelle auf oder über den ganzen Körper verteilt? Sind sie vielleicht auf eine Verletzung zurückzuführen oder kann Ungeziefer beobachtet werden? Ist die Ursache nicht offensichtlich, kann ein Bluttest helfen. Hierbei können Mangelerscheinungen ausgeschlossen oder genau identifiziert werden. Leidet ihre Katze unter einer Infektion, gibt es auch hier klare Anzeichen im Blutbild. Ihr Tierarzt wird Ihrer Katze eventuell Medikamente verschreiben oder Nahrungsergänzungen empfehlen.
Stumpfes Fell, Schuppen und offene Stellen können folgende Ursachen haben:
Parasiten: Katzen können unter äußerliche Parasiten wie Milben, Haarlingen oder Flöhen leiden, doch auch Endoparasiten wie Würmer haben Auswirkungen auf Haut und Fell des Vierbeiners. Bei Freigängerkatzen wird darum oft eine Prophylaxe gegen äußerliche Parasiten empfohlen – besonders gängig sind Spot-Ons, die einfach auf den Nacken der Katze geträufelt werden. Wurmkuren belasten den Katzenkörper und sollten darum erst nach einer positiven Kotuntersuchung gegeben werden.
Hautpilze: Hautpilze sind unangenehm für die Katze, können aber auch auf den Menschen und andere Haustiere übertragen werden. Leidet Ihre Katze unter einer Pilzinfektion ist eines besonders wichtig: Hygiene! Ihr Tierarzt wird Ihnen zudem ein Pilzmittel zur äußerlichen oder innerlichen Anwendung verschreiben.
Mangelernährung: Kommerzielles Katzenfutter enthält alles, was eine Katze zum Gesundbleiben braucht – zumindest theoretisch. Jede Katze ist anders und gerade Kitten, Senioren oder Katzen mit chronischen Erkrankungen benötigen oft mehr Nährstoffe als ihre Artgenossen. Erhält eine Katze nicht genügend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente über das Futter, zeigt sich dies oft in einem matten Fell oder Schuppen. Bitte nehmen Sie aber Abstand davon, auf gut Glück Nahrungsergänzungsmittel auszuprobieren. Zeigt Ihre Katze ein stumpfes Fell oder andere Auffälligkeiten handelt es sich in der Regel um einen essentiellen Mangel, der gezielt behoben werden sollte. Ein Blutbild bei Katzen kann klar identifizieren, welche Nährstoffe Ihre Katze benötigt.
Allergien: Allergien sind auch in der Katzenwelt keine Seltenheit mehr – und zeigen sich oft durch Fell- und Hautkrankheiten bei Katzen. In unserem Artikel über Allergien bei der Katze erfahren Sie mehr!
Fellwechsel: Alle Jahre wieder verliert die Katze das dichte Winterfell oder sorgt mit einem plüschigen Haarkleid für die kalte Jahreszeit vor. Dies ist völlig normal und keine Erkrankung, allerdings zeigen viele Katzen während des Fellwechsels stumpfes Fell oder kratzen sich, um loses Fell abzuwerfen. Hier hilft regelmäßiges Bürsten. Malzpasten oder Katzengras können das Ausscheiden verschluckter Haare unterstützen.
Psychische Erkrankungen und Stress: Leckt sich Ihre Katze vermehrt, reißt sich Haare aus oder zeigt sie weitere Auffälligkeiten können auch chronischer Stress oder psychische Erkrankungen die Ursache sein. In der Regel bietet es sich an, körperliche Ursachen auszuschließen, bevor Sie den Gang zum Tierverhaltenstherapeuten wagen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Katze alles Gute!
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