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Pupst ihre Katze übermäßig, könnten Blähungen dahinterstecken.
So mancher Katzenbesitzer frägt sich vielleicht, ob Katzen pupsen können. Wie bei Menschen, Hunden und andere Säugetieren kommen Blähungen bei Katzen ebenfalls vor. Wie diese entstehen und wann Sie eingreifen sollten, erfahren Sie hier.
Die Frage lässt sich ganz eindeutig beantworten: Ja, Katzen können pupsen. Denn auch unsere Fellnasen können unter Blähungen, von Tierärzten auch Flatulenzen genannt, leiden.
Symptome: Hat meine Katze Blähungen?
Pupst Ihre Katze vermehrt, deutet dies auf mögliche Blähungen bei Ihrer Katze hin. Je nach Ursache und Ausmaß der zugrundeliegenden Problematik kann Ihre Katze aber noch weitere Erkrankungszeichen äußern.
Dazu zählen:
Bauchschmerzen (Kolik), wodurch Ihre Katze gegebenenfalls Lautäußerungen von sich gibt
Zeigt Ihre Katze Schmerzen oder hört sie auch nach mehreren Tagen nicht auf zu pupsen, sollten Sie Ihre Katze Ihrem Tierarzt vorstellen.
Dieser erkennt in der Regel schnell, wenn Ihre Katze eine ernstzunehmende Erkrankung wie einen Darmverschluss (Ileus) erleidet. In diesem Fall ist zudem Eile geboten, denn ein solcher Verschluss kann für Ihre Katze lebensgefährlich sein!
Diagnose: Wie stellt der Tierarzt Blähungen bei Katzen fest?
Pupst Ihre Katze, können Sie dies – zum Leid Ihrer Nase – meist gar nicht überriechen. Nehmen die Blähungen überhand, sollten Sie dies von Ihrem Tierarzt kontrollieren lassen.
Dieser untersucht zu Beginn des Tierarztbesuchs den allgemeinen Gesundheitszustand Ihrer Katze, während er Ihnen im Rahmen der Anamnese wichtige Fragen zu der Ernährung, dem Kotabsatz und Co stellt.
Abtasten und bildgebende Verfahren
Hat Ihr Tierarzt einen Verdacht, schließt er eine weiterführende Untersuchung an. So kann er die Bauchdecke Ihrer Katze abtasten und den Magen-Darm-Trakt Ihrer Katze mithilfe bildgebender Verfahren (z. B. Ultraschall oder Röntgen) genauer untersuchen.
Kot- und Blutuntersuchungen
Auch eine Kotuntersuchung kann aufschlussreich sein und Parasiten nachweisen. Mithilfe einer Blutuntersuchung kann Ihr Tierarzt zudem die Funktion wichtiger Organe (z. B. Bauchspeicheldrüse) überprüfen, die einen erheblichen Einfluss auf die Verdauung Ihrer Katze haben.
Therapie: Was kann ich tun, wenn meine Katze Blähungen hat?
Um Blähungen bei Ihrer Katze wieder loszuwerden, sollten Sie den Anweisungen Ihres Tierarztes Folge leisten. Konnte Ihr Tierarzt keine Erkrankung diagnostizieren, reicht in der Regel eine Futterumstellung oder Schonkost (z. B. gekochter Reis und gekochtes Huhn ohne Gewürze) für mehrere Tage aus.
Im Falle eines Wurmbefalls ist zudem eine Therapie mit Antiparasitika (Wurmmittel) angebracht, während ein schwerer bakterieller Infekt nach erbrachtem Resistenztest die Gabe von Antibiotika erfordert.
Die Behandlung schwerwiegender Erkrankungen wie einer Pankreasinsuffizienz, Tumorerkrankung oder eines Darmverschlusses erfordern in der Regel noch weitere Maßnahmen, wie zum Beispiel operative Eingriffe.
Theoretisch kommt eine Vielzahl an Gründen infrage, die dazu führt, dass Ihre Katze pupst. Damit Sie einen besseren Überblick haben, wieso Katzen Blähungen oder einen Meteorismus (Blähbauch) bekommen, haben wir die häufigsten Gründe für Sie zusammengefasst:
Fütterungsbedingte Ursachen
Die meisten Katzen haben Blähungen, weil sie verdorbenes – hier sind insbesondere Freigänger betroffen – oder unverdauliches Futter gefressen haben.
Dazu zählt bei der Katze vor allem die orale Aufnahme von Milch. Da viele Katzen nicht genügend Laktasen (Enzyme) bilden, können sie den in der Milch vorhandenen Milchzucker (Laktose) nicht in die zwei Grundstoffe Galaktose und Glucose aufspalten.
Die Folge: Ihr Vierbeiner pupst. Daneben können aber auch blähende Lebensmittel wie Kohl oder Bohnen zu Flatulenzen führen.
Verwertungsschwierigkeiten
Malabsorptionssyndrom
Verschiedenste Erkrankungen können dazu führen, dass der Darm Ihrer Katze nicht mehr ausreichend Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen kann. Dadurch erleidet Ihre Katze einen Nährstoffmangel, der neben einer Gewichtsabnahme und Durchfall auch zu Flatulenzen führen kann.
Manche Krankheiten führen außerdem dazu, dass der Magen-Darm-Trakt Ihrer Katze das Futter nicht mehr verdauen kann. Dabei kommt zum Beispiel eine exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI) infrage, die bei Hunden allerdings häufiger vorkommt.
Diese kommt zustande, wenn die Bauchspeicheldrüse durch geschädigte Zellen nicht mehr genügend Verdauungsenzyme bildet, die normalerweise Kohlenhydrate, Fette und Proteine aufspalten. Diese Stoffe bleiben also unverdaut im Dünndarm und führen so zu einer Maldigestion.
Kann sich die glatte Muskulatur des Magens oder Darms Ihrer Katze nicht mehr bewegen, ist die Verdauung Ihrer Katze gestört. Dies kann durch Darmverschlusses (Ileus) bedingt sein.
Prognose: Wie stehen die Heilungschancen, wenn die Katze Blähungen hat?
Die Prognose ist in jedem Fall abhängig von der Ursache der Blähungen. In den meisten Fällen sind die Blähungen Ihrer Katze harmlos und auf ungeeignetes Katzenfutter zurückzuführen.
Dennoch können auch schwerwiegende Erkrankungen dahinterstecken. In diesen Fällen ist die Prognose auch davon abhängig, wie frühzeitig Sie und Ihr Tierarzt die zugrundeliegende Krankheit erkennen und behandeln.
Vorbeugung: Das können Sie tun, um Blähungen bei Katzen zu verhindern!
Um Krankheiten und Verdauungsprobleme vorzubeugen ist es wichtig, dass Sie den Kot Ihrer Katze regelmäßig (etwa drei- bis viermal pro Jahr) auf Parasiten kontrollieren lassen und im Falle eines bewiesenen Parasitenbefalls diesen gezielt behandeln.
Zusätzlich sollten Sie Ihrer ausgewachsenen Katze keine Milch geben. Entfernen Sie nicht aufgefressene Futterreste aus dem Fressnapf und reinigen Sie diesen sowie den Wassernapf wenn möglich täglich mit heißem Wasser.
Für eine gute Katzengesundheit gilt außerdem: Lassen Sie Ihre Haustiere regelmäßig (etwa einmal pro Jahr) von Ihrem Tierarzt untersuchen. Umso früher Ihr Tierarzt Abweichungen erkennt, desto besser stehen die Heilungschancen.
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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