Schon eine abrupte Umstellung von Trockenfutter auf Nassfutter kann dazu führen, dass die Katze nicht frisst.
Fressen gehört mit zu den Lieblingsbeschäftigungen von Katzen. Doch was ist, wenn Sie feststellen: Meine Katze frisst nicht mehr wie gewohnt? Leidet die geliebte Fellnase plötzlich unter Appetitlosigkeit, sind Halter natürlich besorgt. Welche Ursachen dahinter stecken können und ab wann Sie besser einen Tierarzt aufsuchen, lesen Sie im folgenden Artikel.
Natürlich kann es auch völlig harmlose Ursachen haben, wenn die Katze nicht frisst. Bei Freigängern hat vielleicht das Futter der Nachbarn oder die gerade erst gefangene Maus besser geschmeckt.
Womöglich hat Ihre Katze im Moment auch einfach keinen Appetit oder der Inhalt des Fressnapfs sagt ihr nicht zu. Ein abrupter Futterwechsel, beispielsweise von Nassfutter auf Trockenfutter oder hin zu einer anderen Futtermarke, kann ein weiterer Grund für die plötzliche Appetitlosigkeit bei Katzen sein.
Außerdem schlagen Stress und Angst unseren Fellnasen schnell auf den Appetit. Veränderungen im Haushalt – zum Beispiel ein tierischer Neuzugang oder das Versterben eines Familienmitglieds – können dazu führen, dass die Katze weniger oder gar nicht mehr frisst. Auch die Rolligkeit bei Kätzinnen führt manchmal zur Futterverweigerung.
Weniger harmlose Ursachen
Leider gibt es eine ganze Reihe an ernsthaften Ursachen für mangelnden Appetit oder die komplette Verweigerung der Nahrungsaufnahme (Anorexie):
Parasiten: Ein Wurmbefall löst teilweise sehr unspezifische Symptome aus. Frisst die Katze nicht und die letzte Entwurmung liegt schon länger zurück, sind Parasiten eine der möglichen Ursachen. Erbrechen und Durchfall wären hier weitere Anzeichen.
Organerkrankungen: Besonders im Alter auftretende Erkrankungen wie Niereninsuffizienz oder Probleme mit der Leber führen unter anderem dazu, dass die Katze keinen Appetit hat.
Vergiftungen: Ihre Katze frisst nicht und zeigen außerdem noch Symptome wie Speicheln, Zittern oder Krämpfe, dann könnte eine Vergiftung der Auslöser sein.
Egal, ob es sich um eine harmlose Ursache oder ernsthafte Erkrankung handelt: Frisst die Katze nicht, sollten Sie der Ursache unbedingt auf den Grund gehen.
Katze frisst nicht: Weitere Symptome
Frisst die Katze nicht, handelt es sich genau genommen nicht um eine Krankheit, sondern lediglich um ein Symptom. Dennoch kann es je nach Grunderkrankung zu Begleiterscheinungen kommen. Aufgrund des Nährstoffmangels, der zwangsläufig entsteht, wenn die Katze nicht mehr frisst, kann es zu folgenden Symptomen kommen:
Allgemeinsymptome wie Müdigkeit und Schwäche
Schwächung des Immunsystems
Organschäden: hepatische Lipidose, Herzmuskelschwund und Nierenschäden
Diagnose: Katze frisst nicht – wann sollte ich zum Tierarzt?
Zeigt Ihre Katze über mehrere Tage eine verminderte Futteraufnahme oder frisst mehr als 24 Stunden überhaupt nicht, sollten Sie sie dringend einem Tierarzt vorstellen.
Da die Ursachenliste für Appetitlosigkeit (Inappetenz) sehr lang ist, erfolgt die Diagnosestellung nach dem Ausschlussprinzip. Die Untersuchung kann deshalb, je nach Ursache, sehr umfangreich werden.
Um in Frage kommende Ursachen besser eingrenzen zu können, erfragt der Tierarzt im Gespräch mit dem Besitzer (Anamnese) erste Hinweise: Wann sind die Symptome zuerst aufgetreten? Gibt es weitere Krankheitszeichen?
Neben dem Impfstatus und kürzlich aufgetretenen Veränderungen im Umfeld der Katze ist auch das Interesse der Katze am Futter ein wichtiger Anhaltspunkt. Interessiert sich Ihre Katze für das Futter, frisst dann aber nicht, könnte zum Beispiel ein Zahnproblem die Ursache sein.
Auf die Anamnese folgt dann die klinische Allgemeinuntersuchung. Je nachdem, was der Tierarzt hierbei feststellt, folgen möglicherweise eine Blutuntersuchung, Röntgen und/oder Ultraschall.
Therapie: Was tun, wenn meine Katze nicht mehr frisst?
Die Behandlung von Inappetenz erfolgt durch eine spezielle (Behebung der Ursache) und zusätzlich durch eine symptomatische Therapie. Folgende therapeutische Maßnahmen können bei Inappetenz erforderlich sein:
Bei Infektionserkrankungen: ggf. Antibiotika, Virostatika, Antimykotika
Entzündungshemmer
Medikamente gegen Übelkeit
Medikamete zur Appetitanregung
Zwangsernährung: Bei hartnäckigen Verweigerern kann es nötig sein, die Katze per Nasensonde oder kanülenloser Spritze zu füttern.
Bei eingeschränktem Geruchs- oder Geschmackssinn: Fütterung von Futtermitteln mit starken Gerüchen (zum Beispiel Thunfisch)
Prognose: Wie sind die Heilungschancen, wenn die Katze nicht frisst?
Wenn die Katze nicht frisst, kann die Prognose je nach Ursache stark schwanken. Während milde Infekte in der Regel nach einigen Tagen überstanden sind, können beispielsweise Tumorerkrankungen oder Vergiftungen weniger gut ausgehen.
Wichtig ist eine frühzeitige Diagnostik, um die Katze anschließend wirksam behandeln zu können.
Prophylaxe: Kann ich Appetitlosigkeit bei Katzen vorbeugen?
Grundsätzlich kann man nur schwer vermeiden, dass eine Katze ab und an nicht frisst. Trotzdem können Sie einige der auslösenden Erkrankungen wie Infektionskrankheiten oder futtermittelbedingte Inappetenz durch prophylaktische Maßnahmen reduzieren:
Kontaktvermeidung zu erkrankten Tieren und Hygienemaßnahmen (z. B. regelmäßige Säuberung der Katzentoilette und des Futternapfes)
Exkurs zum Hungergefühl: Wie bekommen Katzen eigentlich Appetit?
Um zu verstehen, wie Appetit oder eben auch Appetitlosigkeit bei Katzen entsteht, ist ein genauerer Blick auf die Physiologie der Katze hilfreich:
Das Hungergefühl wird primär über das Hungerzentrum im Gehirn reguliert. Dieses erhält wichtige Informationen von den Organen.
Ist der Magen zum Beispiel stark gefüllt, werden Dehnungsrezeptoren aktiviert. Diese senden dem Gehirn das Signal, dass keine Nahrung mehr aufgenommen werden muss. Andersherum entsteht ein Hungergefühl, wenn der Magen leer ist und die Dehnungsrezeptoren nicht aktiviert werden.
Neben diesem Signalweg wird das Hungergefühl noch durch andere Faktoren wie Hormone oder den Gesundheitsstatus reguliert.
An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln.
Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen.
Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.
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