Ihr Tierarzt kann Anämie durch verschiedene Tests feststellen. Einige dieser Untersuchungen helfen auch dabei, die mögliche Ursache einzugrenzen.
Kapilläre Rückfüllzeit
Zunächst prüft der Tierarzt die kapillare Rückfüllzeit an den Schleimhäuten der Katze, zum Beispiel im Maul. Dazu drückt er kurz auf das Zahnfleisch und zieht seinen Finger dann ruckartig wieder weg – jetzt ist ein weißer Fleck auf der Schleimhaut zu erkennen.
Nun zählt der Tierarzt, wie lange es dauert, bis die Schleimhaut das Gewebe wieder mit Blut füllt. Dauert es länger als zwei Sekunden, könnte die Katze an Blutarmut leiden.
Blutuntersuchung
Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss über die Zusammensetzung des Blutes und mögliche Auslöser für eine Anämie.
Von einer Anämie ist immer dann die Rede, wenn die Erythrozyten-Konzentration bei normalem Hämatokrit, also dem Prozentsatz der Blutzellen im Verhältnis zum Gesamtblutvolumen, erniedrigt ist.
Dabei unterscheiden Tierärzte verschiedene Formen der Blutarmut:
- Regenerative Anämie: Die Anzahl der Retikulozyten, also junge, im Knochenmark gebildete rote Blutkörperchen, sind erhöht und liegen über 40 000 µl (Mikroliter)
- Nicht-regenerative Anämie: Die Retikulozyten-Gesamtzahl ist vermindert und liegt unter 40 000 µl
Durch die Untersuchung eines Blutausstrichs unter dem Mikroskop kann der Tierarzt weitere Rückschlüsse ziehen und die Form der Anämie weiter eingrenzen:
- Normozytäre normochrome Anämie: Diese Form der Anämie ist die häufigste bei Katzen und geht in der Regel mit einer nicht-regenerativen Anämie einher. Die Erythrozyten wirken normal gefärbt und haben eine normale Größe.
- Mikrozytäre (hypochrome) Anämie: Bei dieser Form sind die roten Blutkörperchen kleiner und blasser als gewöhnlich.
- Makrozytäre Anämie: Eine makrozytäre Anämie geht mit einer Vergrößerung der Erythrozyten einher. In den meisten Fällen sind diese stärker gefärbt.
Weitergehende Untersuchungen bei einer möglichen Anämie
Bei einer Blutarmut ist es wichtig, die ursächliche Grunderkrankung zu finden. Deshalb wird der Tierarzt weitere Untersuchungen durchführen. Dazu gehören zum Beispiel bildgebende Verfahren wie eine Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung.