Altersschwäche bei Katzen: So erkennen Sie die Symptome Dieser Artikel ist tierärztlich verifiziert

Altersschwache Katze liegt im Schaukelstuhl.

Die Symptome für Altersschwäche bei Katzen sind vielfältig.

Sie sorgen sich, weil Ihre in die Jahre gekommene Samtpfote nicht mehr auf ihren Namen hört? Oder wundern Sie sich, weshalb Ihr Stubentiger seinen Futternapf nicht mehr auf Anhieb findet? Vermutlich hat Ihre Katze ein stolzes Seniorenalter erreicht und braucht jetzt besondere Pflege. Erfahren Sie, wie Sie die Symptome von Altersschwäche bei Ihrer Katze frühzeitig erkennen und ihr ein altersgerechtes Leben bieten.

Wie alt werden Katzen?

Eine Faustregel besagt, dass Katzen im Durchschnitt ein Alter von etwa 15 Jahren erreichen. Das entspricht einem Menschenalter von 76 Jahren. Positiv betrachtet bedeutet das: Manche Samtpfoten können sogar einige Jahre älter werden.

Wie alt wäre Ihre Katze, wenn sie ein Mensch wäre? Unsere Katzenalter-Tabelle verrät es Ihnen.

Ab wann ist eine Katze alt?

Katzen können bereits ab einem Alter von etwa sieben Jahren als Senioren gelten. Genau wie beim Menschen hängt es aber vom Tier ab, ob und wie sich das Alter bemerkbar macht.

Denn wie alt ein Stubentiger tatsächlich werden kann, hängt von seinen Genen und der individuellen Lebensweise ab. Daneben spielt natürlich auch die Frage eine Rolle, wie stark die Katze unter Altersschwäche leidet.

Je gesünder die Katze lebt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Symptome von Altersschwäche langsamer ausprägen. Fakt ist umgekehrt auch, dass eine Mangel- oder Fehlernährung sowie Grunderkrankungen die Lebenszeit verkürzen können.

Interessant zu wissen: Die bisher älteste Katze der Welt war „Creme Puff“. Sie hat laut Guinness-Buch der Rekorde ein stolzes Alter von 38 Jahren erreicht. Das ist zwar eine absolute Seltenheit, zeigt aber, dass mit 15 Jahren noch lange nicht Schluss sein muss.

Was passiert bei Altersschwäche im Körper der Katze?

Jedes Lebewesen besteht aus mehreren Milliarden Zellen, die unterschiedliche Funktionen im Körper erfüllen. Durch Zellteilung vermehren sie sich und ersetzen bereits abgestorbene Zellen – so das Prinzip.

Bei Kitten sind die Körperzellen noch sehr vital. Mit steigendem Alter verlieren sie jedoch nach und nach an Funktionalität und Lebensdauer. Dann setzt die Altersschwäche bei Katzen ein. Gleichzeitig verlieren Organe wie die Nieren, die Leber und das Gehirn ebenfalls an Funktionalität. Die verminderte Organfunktion äußert sich bei älteren Katzen zum Beispiel durch Hörschwäche oder vermehrtes Urinieren.

Typische Anzeichen: Wie merkt man Altersschwäche bei Katzen?

Alte Katzen fallen im Vergleich zu ihren jüngeren Artgenossen durch bestimmte Alterserscheinungen auf. Diese werden bei Katzen ab einem Alter von sieben Jahren beobachtet. Sie werden unterteilt in äußerliche Erkennungsmerkmale und in Veränderungen ihres Verhaltens.

Veränderungen am Körper

Ein häufig beobachtetes Merkmal für Altersschwäche bei Katzen ist eine grau-weiße Verfärbung von Haaren, insbesondere im Kopfbereich. Allgemein wird das Fell im Alter stumpfer und verliert an Glanz.

Aufgrund von Altersschwäche wirkt das Fellkleid bei Katzen außerdem häufig verfilzt, da betroffene Fellnasen im Alter nicht mehr genügend Körperpflege betreiben können.

Zunehmend beobachten lässt sich außerdem, dass die Muskulatur abnimmt und die Körperhaltung instabiler wird. Im Alter häufig auftretende Grunderkrankungen wie Gelenkverschleiß können das äußere Auftreten zusätzlich negativ beeinflussen.

Veränderungen im Verhalten

Es ist normal, dass Katzen bei Altersschwäche veränderte Verhaltensweisen zeigen. Diese sind nicht krankhaft bedingt und gehören zum Älterwerden einfach dazu. Typisches Verhalten alter Katzen ist zum Beispiel:

  • verwirrtes Umherwandern aufgrund von Seh- und Hörverlust
  • plötzliches Urinieren innerhalb der eigenen vier Wände
  • vermehrte Müdigkeit
  • Gedächtnisverlust
  • Veränderungen des Fress- und Trinkverhaltens
Altersschwache Katze © Mahlebashieva / stock.adobe.com
Altersschwäche bei Katzen kann man nicht nur äußerlich erkennen. Es gibt auch einige Verhaltensweisen, die auf zunehmende Altersschwäche hindeuten können.

Ist es möglich, der Altersschwäche bei Katzen vorzubeugen?

Das Alter einer Katze wird durch zwei Faktoren beeinflusst: durch Umwelteinflüsse und das genetisch vererbte Alter. Während der Erbfaktor nur durch gezielte Zucht beeinflussbar ist, können Sie die Lebenserwartung Ihrer Fellnase durch eine gesunde Lebensweise erhöhen und somit auch die Altersschwäche bei Katzen zu einem gewissen Grad beeinflussen.

Die folgenden Tipps helfen Ihnen, das Seniorenleben Ihrer Katze möglichst artgerecht zu gestalten und Ihren Stubentiger lange körperlich und geistig fit zu halten.

Ernährung an das Katzenalter anpassen

Katzen sind Fleischfresser und benötigen Katzenfutter mit hohem Proteingehalt. Daneben ist die Zufütterung von Vitamin A und Taurin essenziell, da Katzen die beiden Stoffe nicht selbst bilden können. Außerdem sind die Nährstoffe Arginin oder Arachnidonsäure für eine artgerechte Ernährung im hohen Alter wichtig.

Welches Futter benötigen Katzen im Alter? Die Antwort liefert unser Fütterungsratgeber für Seniorenkatzen.

Für ausreichend Bewegung sorgen

Bewegung ist essenziell für das Wohlbefinden Ihrer Katze – das weiß die Wissenschaft schon lange. Dabei muss Bewegung nicht immer Hochleistungssport für Ihre Samtpfote bedeuten. Kann Ihre Katze durch die Nachbarschaft wandern, bewegt sie sich in der Regel ausreichend.

Haben Sie allerdings einen gemütlichen Stubentiger zuhause, können Sie ihn mithilfe von Katzenspielzeug oder interessanten Parcours locken. So können Sie frühzeitiger Altersschwäche bei Katzen vorbeugen.

Im Katzenmagazin von zooplus warten viele Tipps, um Ihre Katze zu beschäftigen.

Umgebung für die Katze stressfrei gestalten

Alte Katzen haben im Vergleich zu jungen und erwachsenen Katzen ein schwächeres Immunsystem. Werden sie zudem gestresst, sind sie noch empfänglicher für Infektionen und Krankheiten. Somit kann auch die Altersschwäche bei Katzen schneller voranschreiten.

Achten Sie auf eine stressfreie Umgebung und vermeiden Sie tierische Neuzugänge oder laute Festlichkeiten. Ist dies unumgänglich, können Sie stresslindernde Maßnahmen wie die Anwendung von Pheromonen für Katzen in Betracht ziehen.

Schaffen Sie zudem ausreichend Rückzugsmöglichkeiten mit gemütlichen Katzenbetten und leicht erreichbaren Kratzbäumen für ältere Katzen.

Mit Denkaufgaben den Geist anregen

Dass das Gedächtnis von Katzen im Alter schlechter wird, ist ein normaler Prozess. Dennoch können Sie diese Entwicklung etwas verlangsamen, indem Sie Ihrer Katze Denkaufgaben bieten. Durch das Verstecken von Futter und mit Katzenintelligenzspielzeug können Sie die Gehirnleistung Ihrer Katze stärken.

Regelmäßige Gesundheitskontrollen

Viele Katzensenioren leiden unter systemischen Erkrankungen. Bei älteren Katzen kommen zum Beispiel folgende Alterserkrankungen häufiger vor:

Mit der richtigen Versorgung ist es jedoch möglich, noch viele schöne Jahre mit der Katze zu verbringen. Damit Sie diese Erkrankungen so früh wie möglich erkennen und behandeln lassen können, sind regelmäßige Besuche beim Tierarzt ratsam. Dieser kann Ihrer alten Katze zum Beispiel mit der Gabe von Schmerzmitteln helfen oder festlegen, welche Medikamente den Seniorenalltag begleiten sollten.

Ihr Tierarzt ist auch der wichtigste Ansprechpartner, wenn es darum geht, Abschied zu nehmen. Mit liebevoller Pflege und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen können Sie dieses Thema jedoch so lange wie möglich hinauszögern und sich ganz auf einen schönen Lebensabend für die Katze konzentrieren.

Quellen:


Franziska G., Tierärztin
Profilbild von Tierärztin Franziska Gütgeman mit Hund

An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.


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