{"url":"https://www.zooplus.de/magazin/katze/katzenerziehung/angst-feuerwerk","title":"Katzen an Silvester: Tipps gegen Stress & die Angst vor dem Feuerwerk","mag_id":23822,"is_single":true,"cat_name":"Katze","sub_cat_id":88,"sub_cat_name":"Katzenerziehung","cat_id":9}
Am liebsten verstecken sich Katzen an Silvester und würden wegen des Krachs auf dieses Fest gerne verzichten.
Katzen hören fast dreimal besser als wir Menschen und sehen in der Dunkelheit viel mehr als wir. Da verwundert es nicht, dass der ohrenbetäubende Krach und die leuchtenden Blitze des Silvesterfeuerwerks vielen Katzen Angst machen. Die gute Nachricht: Mit unseren Tipps reduzieren Sie den Stress für Ihre Katzen an Silvester.
Nicht alle Katzen reagieren gleich auf den Silvesterkrach. Während die einen entspannt bleiben, geraten andere Fellnasen bei der Böllerei regelrecht in Panik.
Sie zittern, streifen ruhelos durch die Wohnung, belecken sich exzessiv oder werden plötzlich unsauber.
Dramatische Folgen
Freigänger fliehen in ihrer Angst so weit, dass sie nicht wieder nach Hause finden oder laufen in ihrer Panik sogar vor ein Auto.
Tatsächlich kann die Angst dramatische Folgen haben. Umso wichtiger ist es, zu wissen, wie Sie mit dem Stress Ihrer Katze an Silvester umgehen und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um Ihrem Tier die Angst vor dem Feuerwerk zu nehmen.
Katzen an Silvester: 7 Tipps, wie Sie Ihren Stubentiger auf das Feuerwerk vorbereiten
Das laute Zischen und Krachen der ersten Silvesterraketen trifft die meisten Katzen völlig unvorbereitet. Schließlich wissen sie nicht, dass wir Menschen den Jahreswechsel mit einem Feuerwerk feiern.
Zum Glück gibt es jedoch einige Maßnahmen, mit denen Sie den Stress und Schreck Ihrer Fellnase mindern können:
1. Bleiben Sie ruhig
Auch wenn Sie es nicht immer zeigen, sind Katzen sehr empfänglich für die Stimmungen ihrer Menschen. Die wichtigste Regel an Silvester lautet daher: Strahlen Sie Ruhe und Gelassenheit aus. Dieses Gefühl wird sich auch auf Ihr Haustier übertragen.
Wenn Sie selbst nervös werden, während Sie die Wohnung hektisch mit Luftschlangen dekorieren und nebenbei das Silvestermenü im Ofen verbrennt, wird sich diese Anspannung auch auf Ihre Katze übertragen.
Routine kann gegen Stress helfen
Das steigert den durch ungewohnte Feuerwerksgeräusche verursachten Stress.
Natürlich herrscht in vielen Haushalten zwischen Weihnachten und Silvester Ausnahmestimmung. Dennoch sollten Katzenbesitzer versuchen, die alltägliche Routine ihres Tieres beizubehalten.
Fütterungszeiten, Spielstunden und Freigängerzeiten sollten nicht verändert werden.
2. Sperren Sie den Lärm aus
Es ist egal, wohin sich Ihre Katze an Silvester in der Wohnung zurückzieht. Wichtig ist, dass dieser Rückzugsort so ruhig wie möglich ist. Schließen Sie Fenster und Türen und lassen Sie, wenn möglich, Rollläden herunter oder ziehen Sie die Vorhänge zu.
Sie können den Feuerwerkslärm damit zwar nicht vollständig „abstellen“, aber zumindest abdämpfen. Auch in den anderen Räumen sollten Sie sich so vor dem Neujahrsspektakel abschotten.
Kleine Feier statt wilde Sause
Auf eine wilde Party mit vielen Menschen, lauter Musik und knallenden Sektkorken sollten Sie aus Liebe zu Ihrer Fellnase besser verzichten.
Eine kleine Feier zu Hause in den eigenen vier Wänden, mit der Familie oder mit engen Freunden, kann genauso schön sein wie ein rauschendes Fest in großer Runde.
3. Lassen Sie Ihre Katze an Silvester nicht allein
Viele Katzenbesitzer stellen sich vor dem 31. Dezember die Frage „Kann ich meine Katze an Silvester alleine lassen?“. Auch wenn es auch schwerfällt: Tun Sie Ihrer Katze an Silvester einen Gefallen und bleiben Sie am besten bei ihr Zuhause.
Ihre Katze braucht neben Ruhe vor allem ein Gefühl von Sicherheit, um die laut krachenden Böller zu verkraften. Das können Sie ihr am besten geben.
Ihre Gesellschaft hilft Ihrer Katze gegen die Angst
Es ist verständlich, wenn Sie auf das leuchtende Feuerwerk am Nachthimmel nicht ganz verzichten möchten. Aus Rücksicht auf Ihre Katze sollten Sie sich jedoch mit Ihrem Partner oder Freunden draußen abwechseln.
So kann immer eine Person bei dem möglicherweise stark verängstigten Tier bleiben.
Denn selbst wenn Ihre Katze an Silvester kaum Angstsymptome zeigt und sich einfach nur in ihre Katzenhöhle verzieht – sie spürt, dass Sie da sind und fühlt sich dadurch sicherer.
4. Holen Sie Ihre Freigänger-Katze an Silvester nach Hause
Die Katze an Silvester rauslassen? Keine gute Idee! Sie sollten zwar auch an den trubeligen Feiertagen Rücksicht auf die Gewohnheiten Ihrer Katze. Eine Ausnahme bildet dabei jedoch der Freigang Ihrer Katze an Silvester: Allein aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich, Ihre Katze rechtzeitig vor Beginn des Feuerwerks ins Haus zu holen.
Katzenklappen an den Türen sollten Sie in der Silvesternacht ebenfalls verschließen, damit Ihre Katze nicht nach draußen entwischen kann. Die Gefahr, dass Ihr Tier in Panik vor ein Auto läuft oder durch einen Feuerwerkskörper verletzt wird, ist einfach zu groß.
Falls Ihre Fellnase es nicht gewohnt ist, im Haus „eingesperrt“ zu sein, sollten Sie das Zuhausebleiben im Vorfeld ab und zu üben. Mit einem besonderen Katzensnack lassen sich meist auch bekennende Nachtschwärmer gut ins Haus locken.
Wichtige Tipps für Ihre Freigänger Katze an Silvester:
Lassen Sie Ihre Katze in jedem Fallchippen und registrieren Sie sie in einem Haustierregister wie Tasso oder Findefix. Sollte Sie einmal weglaufen, kann sie auf diesem weg schneller identifiziert und zu Ihnen zurückgebracht werden.
Ein GPS-Tracker für Katzen kann zusätzlich Sicherheit geben: So können Sie immer sehen, wo Ihre Katze sich gerade aufhält – vor allem dann, wenn sie ausgebüxt ist. Ganz wichtig: Bringen Sie den GPS-Tracker nur an Katzenhalsbändern oder Katzengeschirre mit Sicherheitsverschluss an, damit es sich im Notfall öffnet, um einer Strangulation vorzubeugen.
5. Bieten Sie Ihrer Katze Rückzugsorte an
Katzen sind Fluchttiere. Bleibt Ihnen am Silvesterabend jedoch die Flucht nach draußen verwehrt, brauchen Sie im Haus einen Rückzugsort.
Ideal ist ein eigener, ruhiger Raum, der möglichst weit weg vom Feuerwerkslärm ist und in den sich die Katze bei Bedarf selbstständig zurückziehen darf.
Damit sie sich wohlfühlt, sollte dort das gewohnte Katzenkörbchen stehen.
Seien Sie kreativ
Wer seiner Katze kein ganzes Zimmer zur Verfügung stellen kann, baut alternativ eine kleine „Höhle“ unter dem Bett, hinter der Couch oder im Schrank. Auch ein alter Karton, verdunkelt und ausgestattet mit dicken Decken, taugt als Rückzugsort.
Die meisten Katzen lieben es, versteckt unter Decken oder in Kratzbaumhöhlen zu liegen. Sie werden dieses Angebot auch an Silvester dankend annehmen. Wenn Ihre Katze sich jedoch für ein anderes Versteck entscheidet, seien Sie nicht enttäuscht, sondern respektieren Sie diese Entscheidung.
Drängen Sie Ihre Katze auf keinen Fall dazu, die „gemütliche Höhle“ doch einmal auszuprobieren.
6. Sorgen Sie für Ihre Katze an Silvester für Ablenkung
Um Ihre Katze vom ungewohnten Feuerwerkskrach auf der Straße abzulenken, hilft es oftmals, für gewohnte Geräusche und Wohlfühlatmosphäre im Haus zu sorgen.
Legen Sie Ihre Lieblingsmusik auf oder stellen Sie das Radio oder den Fernseher an.
Bieten Sie ein besonderes Leckerli oder ein unterhaltsames Spielchen an. Mit der Katzenangel bringen Sie Ihren Stubentiger schnell auf andere Gedanken.
Ein selbst gestalteter Parcours, über den Ihre Katze klettern kann, oder im Haus versteckte Leckerlis bieten ebenfalls willkommene Ablenkung.
Spätestens, wenn die ersten Böller gezündet werden und die Anspannung steigt, sollten Sie sich Ihrer Katze annehmen und sie – sofern sie dies zulässt – mit den oben beschriebenen Spielchen oder Leckerlis ablenken.
Nichtsdestotrotz sollten Sie es mit Ihrer Anteilnahme dabei nicht übertreiben.
Normales Verhalten zeigen
Übertriebenes Streichel oder Zureden sorgt eher für den gegenteiligen Effekt und bestätigt die Katze in ihrer Angst. Sie wird glauben, dass tatsächlich Gefahr besteht, wenn Sie sich ihr derart widmen.
Versuchen Sie stattdessen, die Angst Ihrer Katze zu ignorieren und sich ihr gegenüber ganz normal zu verhalten. Das zeigt Ihrer Fellnase, dass das Feuerwerk kein Grund zur Aufregung ist, und hilft ihr, sich zu beruhigen.
Die wichtigste Regel am Silvesterabend lautet: Bleiben Sie ruhig und seien Sie für Ihre Fellnase da.
Wie kann man Katzen zu Silvester beruhigen?
So mancher Stubentiger lässt sich durch die oben beschriebenen Maßnahmen beruhigen. Doch manchmal sind alle Bemühungen eines Katzenbesitzers vergebens.
Sie fragen sich, ob es Hilfsmittel gibt, um der Katze an Silvester zu helfen? Die folgenden zwei Möglichkeiten können Sie ausprobieren, wenn alle anderen Versuche gescheitert sind.
Duftstoffe für eine entspannte Atmosphäre
Wer noch mehr für die Entspannung seiner Katze tun möchte, kann spezielle Duftzerstäuber für die Steckdose anwenden. Es handelt sich dabei um synthetisch nachempfundene Pheromone, also körpereigene Geruchsbotenstoffe der Katze, die das Wohlbefinden der Katze fördern.
Das Pheromon, das eine Mutterkatze zum Beispiel beim Säugen an ihre Kitten abgibt, sendet die Botschaft, dass alles in Ordnung ist und sich die Katze entspannen darf.
Häufig gelingt es damit, das durch das Feuerwerk erhöhte Stressniveau der Katze zu senken.
Die Katze an die Feuerwerksgeräusche gewöhnen
Katzen sind Gewohnheitstiere. Auf neue und unbekannte Geräusche reagieren sie genauso sensibel wie auf plötzliche Veränderungen in ihrer täglichen Routine.
Der Ansatz einer „Feuerwerks-Desensibilisierung“ mithilfe von Audio-Dateien oder CDs, die den Krach der Silvesterböller wiedergeben, kann also durchaus sinnvoll sein.
Wichtig: Beginnen Sie rechtzeitig mit dem Training. Schließlich kann sich ihre Katze nicht von heute auf morgen an die neuartigen Geräusche gewöhnen.
So gehen Sie vor:
Spielen Sie Ihrer Katze die Geräusche im Alltag vor, zum Beispiel wenn sie zum Fressen ins Haus kommt oder abends mit Ihnen auf dem Sofa liegt.
Stellen Sie die Lautstärke zunächst dezent ein.
Bleibt Ihre Katze gelassen, können Sie die Lautstärke nach und nach (über mehrere Tage) steigern.
Achten Sie darauf, das Training möglichst entspannt durchzuführen. Verhalten Sie sich währenddessen ganz normal und beachten Sie die Geräusche nicht. So zeigen Sie Ihrer Katze, dass das laute Krachen im Hintergrund kein Grund zur Aufregung ist.
Darf ich meiner Katze an Silvester Beruhigungsmittel geben?
Aus tierärztlicher Sicht ist es nicht empfehlenswert, Katzen an Silvester Beruhigungsmittel zu geben. Die Präparate können folgende Effekte auf Ihr Tier haben:
Manche Beruhigungsmittel steigern die Geräuschempfindlichkeit. Die Katze nimmt also womöglich den Feuerwerkskrach noch stärker wahr als normalerweise.
Hinzu kommt, dass Beruhigungsmittel das Tier meist müde und bewegungsunfähig machen. Dieser Kontrollverlust aber kann die Katze zusätzlich verunsichern. Im schlimmsten Fall bekommt sie Panik wegen des Feuerwerks, kann dann aber nicht wie gewohnt fliehen.
Setzen Sie nur im äußersten Notfall auf beruhigende Präparate. Sprechen Sie vorher aber unbedingt mit Ihrem Tierarzt. Er kann Sie am besten beraten, ob und welches Medikament Ihrer Katze helfen könnte.
Gibt es pflanzliche Beruhigungsmittel für die Katze an Silvester?
Eine Alternative können pflanzliche Beruhigungsmittel sein. Sie nehmen der Katze ihre Unruhe auf natürliche Weise, ohne zu lähmen.
Allerdings sind Bachblüten & Co. in ihrer Wirksamkeit umstritten. Zudem brauchen sie meistens eine Weile, bis sie die gewünschte Wirkung zeigen.
Wenn möglich, sollten Sie die Behandlung deshalb am besten bereits einige Tage vor dem Jahreswechsel beginnen.
Fazit: Entscheiden Sie individuell für Ihre Katze
Je nachdem wie groß die Angst Ihrer Katze vor dem Feuerwerk ist, brauchen Sie bei den oben beschriebenen Maßnahmen mehr oder weniger Geduld. Katzen sind Individualisten und nicht jede Art der „Therapie“ wird gleich gute Ergebnisse erzielen.
Wer die oben beschriebenen Tipps befolgt, wird jedoch bei der einen oder anderen Maßnahme Erfolge verzeichnen können und den Feuerwerksstress des geliebten Stubentigers deutlich reduzieren.
So können Sie und Ihre Katze ruhig das neue Jahr begrüßen und den Trubel von Weihnachten und Silvester entspannt hinter sich lassen.
Tiere begleiten mich schon, seitdem ich denken kann. Es existiert kaum ein Kinderfoto ohne Wellensittich auf dem Kopf oder Katze auf dem Schoß. Seit über zehn Jahren schreibe ich als Redakteurin über verschiedene Themen von der Krankenversicherung bis hin zur Katzenhaltung. Immer dabei: meine Katze Mimi, die für viele Texte die beste Impulsgeberin ist und weiß, wann es Zeit für eine Schreibpause ist.
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